DAS BUCH
VOM
GLÜCK
KOBERSCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG AG
BERN
5.Auflage
Erste Auflage Verlag der Weissen Bücher, München 1920
© 1980 by Kobersche Verlagsbuchhandlung AG,
3001 Bern
(frühere Auflagen daselbst in den Jahren 1928-1972)
ISBN 3-85767-068-1
BÔ YIN RÂ
ist der geistliche Name von
Joseph Anton Schneiderfranken
 
.Hast Du jemals ein Kind gesehen, das
eine Burg aus Sand erbaute, und fröhlich in
die Hände klatschte als sein Werk vollendet
war? ‒ ‒
.Hier hast Du Deinen Meister gefunden,
Du, den nach 
Glück verlangt...
.Hier ist ein Mensch, der das Glück 
ge‐
funden hat, und so Du nicht suchen willst,
dem Kinde gleich, das Glück zu finden,
wirst Du vergeblich Qual und Durst nach
Deinem Glück erleiden.
.Alles Glück der Erde, und von ihm nur soll
in diesem Buche die Rede sein, ist ein Glück
des 
Schaffenden ‒ ‒ sei es, daß er in sich
das königliche Reich der 
Liebe schaffe, sei
es, daß sich sein Werk aus dem 
Geist ge‐
stalte, sei es, daß 
materielle Werte seinem
Schöpferwillen in 
Materie Gestaltung ge‐
ben. ‒ ‒ ‒
 
.Die Freude des 
Schaffenden an seinem
Werke 
allein ist Glück, und alles, was
Du sonst mit diesem Namen nennen magst,
wird, wenn Du ihm vertraust, Dich sicher‐
lich um 
wahres Glück, soweit es diese Erde
geben kann, ‒ betrügen...
.Du Liebender, der Du Dein Glück allein
in Deiner 
Liebe findest, sage mir, was Deine
Liebe Anderes ist als Freude des Schaffen‐
den?! ‒ ‒
.Gefühle sind die 
Kräfte Deines Schaf‐
fens, und wenn Du 
wahrhaft «glücklich»
bist in Deiner Liebe, dann hast Du Dir im
Reiche der Gefühle einen 
Tempel aufer‐
baut, den 
keiner, außer 
Dir betreten kann,
und dessen Allerheiligstes das 
Gottesbild
umschließt, dem Du als Priester Deiner
Liebe dienen willst und Opfer spendest...
.Vielleicht bist Du noch niemals Dir be‐
wußt geworden, hier ein 
Schaffender zu
sein, ‒ fühlst Dich bemeistert von Gefühlen,
die Dich leiten, oftmals 
gegen Deinen Wil‐
len, ‒ glaubst Dich in Banden, die Dich
fesseln, wo Du gerne Fesseln tragen willst,
und lebst dem Wahn, dies alles käme nur
 
von außen her, und schalte frei mit Dir nach
ewig in das Erdenleben eingewobenen Ge‐
setzen?? ‒
.Du stehst Dir selbst im Lichte, wenn Du
also denken magst! ‒ ‒ ‒
.Wohl folgst Du ewig unbesiegbarem Ge‐
setz, wenn Deine Seele sich dem Strom der
Liebe öffnet, der das All durchfließt, und
mit geheimnisvoller Kraft die Seelen und
die Leiber zueinanderzieht, doch wird die
Folgeleistung Dir nur Glück 
versprechen,
und Du wirst in Deiner Liebe niemals auch
Dein 
Glück erreichen, wenn sie nicht
vermag, in Dir den 
Schaffenden zu wek‐
ken. ‒ ‒
.Was Dich dann wirklich «
glücklich»
macht, das ist Dein 
eigen Werk, ‒ das
Schaffen aus dem Chaos der Gefühle, und
dieses Schaffens Folge: ‒ ‒ jene Harmonie
der Seele, die 
sich selbst vollendet,
wenn sie sich der anderen Seele 
schenkt. ‒
.Selbst jener 
sinnliche Genuß, der unter
Menschen, die kein höheres Verlangen ken‐
nen als den 
Trieb der Tiere, «Liebe»
heißt, zwingt niederste Gefühle 
dennoch,
schaffend sich ein Trugschloß zu erbauen, in
dem sie ihrer geilen Träume Götzenbild, als
Sklaven ihres kurzen «Glückes» sich errich‐
ten.
.Du aber, Du Liebender, der Du wahr‐
haft «glücklich» werden willst, wirst eine
andere Art des 
Glückes suchen müssen,
und wenn Du ein wahrhaft 
Liebender
bist, dann wird Dir ein Glück der 
körper‐
lichen Empfindung niemals von dem
Glück der 
seelischen Vereinung trenn‐
bar sein. ‒
.Nur als ein 
Schaffender kannst Du die‐
ses 
Glück der Seele finden! ‒ ‒ ‒
.Du läßt Dich immer noch gar leicht be‐
trügen, und erwartest täglich das Nahen des
Glückes 
von außen her. ‒
.Dem Einen ist es die Liebe eines geliebten
Menschen, dem Anderen ein Werk, das er
erstehen sehen möchte, und wieder Anderen
wird es nur als die Befreiung von des Leibes
Not und Sorge erscheinen.
.Aber wenn auch dies Alles von Dir er‐
rungen wurde, wirst Du am Ende immer
wieder Dir gestehen müssen, daß noch ein
Weiteres zu Deinem Glücke fehlt, und Du
wirst in Unrast weiter suchen, wo Du vorher
Dich am höchsten Ziele wähntest. ‒ ‒
.Du ahnst nicht, welches Glück das Leben
dieser Erde in sich birgt, und daß es allen
«ewigen» Glückes Unterpfand und Nähr‐
boden ist! ‒
.Sinnlos wird dieser Erde Dasein für Dich
und zu einer Kette täglich sich erneuernder
größerer oder kleinerer Peinigungen, wenn
Du nicht hier auf dieser Erde zu Deinem
irdischen Glücke findest! ‒
.Glaube nicht jenen trostlosen Lehren, die
Dir ein «Glück der Ewigkeit» in Aussicht
stellen, wenn Du auf 
dieser Erde Glück
verzichtest!
.Auch 
hier und 
jetzt, zu dieser Stunde,
da Du dies lesen magst, bist Du 
mitten in
der Ewigkeit, und was Du 
jetzt Dir
nicht zu schaffen vermagst, wird Dir kein
Gott in aller Ewigkeit verschaffen können...
.Du wirst erkennen lernen müssen, daß
alles Glück nur 
Folge einer 
Fähigkeit ist,
die Du 
in Dir trägst, und daß Du 
niemals
glücklich werden kannst, weder jetzt, noch
in irgend einer anderen Daseinsform, wenn
Du diese Fähigkeit nicht zur Entfaltung
bringen magst, wenn Du träge wartest dar‐
auf, daß Dir einst Dein Glück begegnen
müsse, oder wenn Du gar glaubst, es müsse
als «Belohnung» Deiner Taten Dir von
außen her, als Folge «göttlicher Gerechtig‐
keit», gegeben werden! ‒ ‒ ‒
.Nur als ein Schaffender wirst Du Dein
Glück erringen und für die Dauer Dir er‐
halten!
.Nur was Du Dir selber jetzt in Dir auf‐
erbauen kannst, wird ewig Dir Befriedigung
gewähren!
.Nur wenn Du Dir Glück zu schaffen
weißt, wirst Du in jeder Lebensform zu
Deinem Glücke gelangen! ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Wenige nur auf dieser Erde wissen wahr‐
haft, das Glück an ihre Tage zu fesseln,
und diese Wenigen werden gut tun, nicht
von ihrem Glücke zu reden, soll nicht der
Neid zu ihrem wühlenden Widersacher
werden.
.Unzählige jedoch ersehnen das Glück, ohne
es jemals zu finden, weil sie nicht wissen,
daß sie selbst nur ihres Glückes Schöpfer
werden können.
.Sie streben nach Glück, wie nach einer
verbotenen Frucht, weil sie es finden möch‐
ten als Geschenk, und dennoch dunkel
ahnen, daß es nur zu seinem gerechten Kauf‐
preis zu erwerben ist.
.Von Jugend auf wurde ihnen gesagt, daß
alles irdische Glück eine Gabe des Zufalls
sei, und daß dem Edlen zieme, nicht nach
Glück zu streben.
.Keine Lehre erreichte je ihr Ohr, die ihnen
von der 
Verpflichtung sprach, das Leben
dieser Erdentage so zu nützen, daß es eine
Quelle steten Glückes werde.
.Zwar 
möchten sie alle «glücklich sein»
und jeder versucht es auf eine andere Weise,
aber das Glück soll als 
Zugabe kommen,
und tausend andere Dinge sind ihnen wahr‐
haft 
wichtiger als ihr Glück.
.Wer aber das Glück erringen will, der darf
nur nach seinem 
Glücke streben und alles,
was er 
sonst noch erreichen möchte, muß
diesem Streben 
untergeordnet und weise
eingeflochten sein. ‒ ‒
.Kein anderer 
Wunsch darf seinen Willen
behindern, das größte Glück, das diese Erde
ihm zu geben hat, durch seine freie Tat zu
schaffen.
.Keine andere Aufgabe darf ihm höher
stehen, als die Pflicht, zum reinsten dauern‐
den Glück zu gelangen, und dieser Erde
Glück in sich, und dadurch auch für Andere,
zu mehren.
.Unselige Lehre hielt seit den ältesten Ta‐
gen das Glück der Erde nur für Wenige er‐
 
reichbar, während allen Anderen die Mög‐
lichkeit zu ihrem Glücke zu gelangen, immer‐
dar verschlossen sei.
.Man ahnt nicht, daß diese Erde 
grenzen‐
lose Möglichkeiten des Glückes wie des Un‐
glücks birgt, und daß der 
Wille des Men‐
schen ‒ 
nicht sein 
Wünschen! ‒ ‒ in bei‐
den Fällen alles Geschehen lenkt ..........
.Man glaubt sich «willensstark» ‒ und ist
doch nur ein Sklave seiner Wünsche, die viel‐
leicht dann und wann 
ein Weniges des Wil‐
lens zu bewegen wissen, an dessen Wirkung
man bescheiden sein Genüge findet, ohne je‐
mals 
weiter zu verlangen, weil man längst
sich an der Grenze aller Willenswirkung
glaubt.
.Wüß
te man aber, was der Wille des Men‐
schen wirklich 
vermag, dann wäre bald auf
dieser Erde eine Zahl der Glücklichen zu
finden, weit größer als sie selbst der kühnste
Träumer zu erhoffen wagt, der alle Glückes‐
möglichkeit vom Siege seiner Weltverbesse‐
rungs-Ideen abhängig glaubt. ‒ ‒
.Wir 
sind, was wir sein 
wollen!
.Wir sind nur so lange die «Spielbälle des
Schicksals», solange wir das Schicksal mit
uns spielen 
lassen. ‒ ‒
.Wir sind nur so lange «vom Unglück ver‐
folgt», solange wir dem Unglück 
voraus‐
laufen, um ihm zu entfliehen. ‒ ‒ ‒
.Wir sind nur so lange «Enterbte des
Glückes», solange wir nicht die 
Verpflich‐
tung anerkennen wollen, auf dieser Erde
das jeweils höchste Glück der Erde
zu erstreben. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Es ist 
Sünde, nicht nach Glück zu ver‐
langen, aber es ist eine 
größere Sünde:
sein Glück hier nicht schaffenwollen!
.Sündhaft und eine Lästerung der All‐
gewalt des Geistes ist auch die erbärmliche
Bescheidenheit, mit der man nach Glück
verlangt. ‒
.Da heißt es dem Einen schon ein Glück,
wenn er ohne Sorge sich und die Seinen zu
nähren vermag.
.Dem Anderen gälte es als Glück, wenn er
in Schlössern wohnen und in Karossen fah‐
ren könnte.
.Ein anderer wieder sucht Ruhm und Ehre,
Stellung und Würde als sein «Glück».
.Nur Wenige wissen, daß weder Reichtum
noch Ehre 
Glück verleihen können, daß
aber Glück 
eine Macht ist, die jedem
Menschen von 
allen Gütern dieser Erde
gerade 
so viel verschafft, wie gerade 
er
zu seinem glückerfüllten Dasein 
braucht, ‒
‒ nicht mehr und nicht weniger. ‒
.Wer das Glück 
in der Erlangung be‐
stimmter Erdengüter zu finden glaubt,
der sucht noch 
diese Erdengüter, ‒ nicht
das Glück!
.Glück ist die Befriedigung des
Schaffenden in seiner Schöpfung.
.Diese Schöpfung aber ist 
niemals be‐
endet, und ihr Schöpfer kennt nur «Ruhe‐
tage», ‒ Sabbate der Seele, die ihm neue
Kraft zu neuer Schöpfung spenden.
.Der 
Glückliche ist 
allezeit ein 
Schaf‐
fender und wird des Schaffens niemals
müde.
.Was er schaffend formt, ist sein 
Glücks‐
grund und die Bedingung seines Glückes, ‒
sein Glück aber ist die 
Macht des Schaffen‐
den, die ihm alles zuführt, was ihm dauernde
Befriedigung gewährt.
 
.Nicht Jeder braucht 
das Gleiche, aber
Jeder, der sein Glück zu schaffen unter‐
nimmt, wird 
alles erlangen, was 
er wirklich
zu seinem Glücke 
braucht.
.«Suchet vor allem das Reich Gottes und
seine Gerechtigkeit, so wird Euch alles
Übrige beigegeben werden!»
.Wie übel hat man doch diese Worte des
Meisters von Nazareth mißdeutet!
.Zwar sagte er nach den Büchern, die seine
Lehre schildern, auch die Worte: «Das
Reich Gottes ist nicht da oder dort; es ist
in Euch!» und zeigte dadurch 
eine Kraft
im Menschen auf, deren «Gerechtigkeit»,
deren 
Gesetzbedingungen zu erfüllen
sind, wenn «
alles Übrige beigegeben
werden» soll, ‒ ‒ allein 
wer hatte je den
Mut, die Worte, die hier überliefert wurden,
so zu deuten, wie der Meister sie in schlichter
Weisheit einst gegeben hatte!?!
.Aus dem «Reich Gottes», das 
er meinte,
haben kleingläubige Seelen ein Reich sal‐
bungsvoller Reden und milder Vertröstun‐
gen gemacht, oder sie suchten dieses
«Reich», ganz entgegen seinen Worten,
 
irgendwo in einer fernen Überwelt, seiner
Lehre nicht achtend, daß «das Reich der
Himmel 
nahe» sei. ‒ ‒ ‒
.Ach, daß die Verhaftung an die irdisch‐
sinnliche Anschauungsform der Dinge den
Menschen nicht erkennen läßt, daß das
«Reich Gottes» in ihm wirksam werden
kann, und daß das «Reich der Himmel»
allenthalben ihn umgibt, selbst wenn er sich
in einer «Hölle» wähnen möchte!...
.Er brauchte nur «
in sich» zu gehen, um
einen unerschöpflichen Schatz zu heben, ‒ ‒
er brauchte nur die Wellen jener Kraft, die
er in sich birgt, nach außen zu senden,
und das Angesicht der Erde würde sich er‐
neuern.
.Allen Wissenden aller Zeiten ward aber
gezeigt, daß in dieser Weltenperiode immer
nur Wenige diesen Willen zur Befreiung in
sich wirken lassen wollen, und daß erst eine
neue Weltenperiode und eine neue Erde ent‐
stehen muß, bis das «Warten aller Kreatur
auf die Erlösung durch die Kinder Gottes»,
von dem Paulus spricht, eine kosmische
Tatsache werden kann. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Der Wille ist bei den meisten Menschen
noch zu sehr durch sie selbst in die
«Hypnose» irdisch-sinnlicher Anschauungs‐
art gebannt, als daß sie die irdisch-sinn‐
lichen Dinge durch Kräfte des Geistes
zu lenken sich getrauen würden.
.Kleingläubig warten sie auf etwas, das
mechanisch von außen Hilfe bringen soll, ‒
oder sie haben alles Hoffen und Erwarten
längst begraben, ‒ und die Wenigsten nur
finden sich bereit, auch nur den Versuch
zu wagen, geistige Lenker ihres Schicksals
zu werden. ‒
.Und doch können dieser «Wenigen» auch
in dieser Weltenperiode mehrere werden,
und gar mancher fühlt in sich ein dunkles
Ahnen einer in ihm beschlossenen Macht,
ohne zu wissen, wie er ihrer mächtig wer‐
den kann.
.Die Lehre, die dieses Buch ihm kündet,
kann ihn auf rechte Wege weisen, und der
sie ihm gibt, formt nur uraltes Weisheits‐
gut, das in früheren Tagen streng geheim‐
gehalten wurde, und nur selten durch Be‐
rufene besonders erwählten Menschen über‐
geben ward.
.Es ist ein 
Erfahrungswissen, das
Jahrtausende zu seiner Erprobung zur
Verfügung hatte, und keiner, der es er‐
probte, wurde je getäuscht.
.Die es nun weitergeben, fanden sich bereit,
es aller Menschheit offenbar zu machen und
die Verantwortung dafür zu tragen.
.Es ist diese Lehre vom irdischen Glück
wie ein geschlossener Ring.
.In 
Dir ist die Kraft allein, Dein Glück zu
schaffen und alles Glück ist nur gegründet
in der 
Macht des Schaffenden, denn die
Befriedigung, die diese Macht gewährt,
allein, ist wahres Glück. ‒ ‒ ‒
.Du bist zu der 
Betätigung der Kraft,
die in Dir schläft, 
verpflichtet, ‒ Du bist
verpflichtet, jeweils hier auf dieser Erde Dir
Dein höchstes Glück zu schaffen, und
wie Du Deiner Pflicht 
genügen kannst,
wirst Du durch dieses Buch nun in Erfah‐
rung bringen. ‒
 
.Du empfindest Dich allein als «Ich» und
keinen Anderen außer Dir kannst Du in
diesem «Ich» noch unterbringen.
.Für Dich bist Du als «Ich» der Mittel‐
punkt der Welt.
.Du bist für Dich, als «Ich», das «Ich»
der ganzen Menschheit. ‒ ‒
.Diese «Menschheit» aber ist ein homo‐
genes Ganzes, gebildet aus Milliarden von
«Ichen», von denen zwar kein einziges
Dir völlig gleicht, und deren jedes doch,
der Formgestaltung nach, mit dem, was
Du in Dir als «Ich» empfindest, durchaus
identisch ist. ‒ ‒ ‒
.Schwer in menschliche Worte zu fassen ist,
was ich Dir hier sagen will, und ich muß
Dich bitten, meiner Rede letzten Sinn er‐
fühlend zu ertasten, denn ich weiß gar
wohl, daß letzte Klarheit hier in Worten
sich nicht restlos geben läßt, und daß ich
nur in 
meiner Sprache reden kann, die
Du erst in die 
Deine «übersetzen» lernen
mußt.
.Ich möchte Dir zum Bewußtsein bringen,
daß 
Du der einzigartige Mittelpunkt
eines 
Ganzen bist, das 
nur aus einzigarti‐
gen «Mittelpunkten» gebildet ist, und, da
es ein 
Unendliches, wenn auch nicht 
Un‐
Begrenztes, ist, an 
jeder Stelle seinen
«Mittelpunkt» besitzt . . . . . . . . . . . . . . . . .
.Jeder Mittelpunkt aber ist 
sich selbst
hier «
Ich» und jeder 
andere Mittelpunkt
ist für ihn «Du». ‒
.Willst Du Dein Mittelpunkts-
Glück Dir
schaffen, so mußt Du diese Gegebenheit 
im
Auge behalten, und mußt die geheimen
Beziehungen zu finden suchen, die zwischen
«
Ich» und «
Du» obwalten.
.Diese Beziehungen sind stets fluktuierend
und in jedem Augenblick anders zu beur‐
teilen.
.Unabänderlich bestehen bleibt allein der
immerfort geregelte Ausgleich aller Wir‐
kungen und Gegenwirkungen im Mensch‐
heits-Ganzen.
.Du kannst als «
Ich» auf ein «
Du» nur
wirken, entweder 
absichtslos, ohne daß
Du eine Wirkung erzielen 
willst, ‒ oder
bewußten Willens.
.Willst Du aber auf ein «
Du» wirken,
so sind Deine Mittel: 
Bitte, 
Überredung
oder Gewalt.
.Wisse aber, daß Du für allen Erfolg Dei‐
nes Wirkens, ja für die 
Absicht schon,
einen bestimmten, unabänderlichen 
Preis
zu erlegen hast! ‒ ‒ ‒
.Bitte und überrede daher nicht, wenn Du
Dich nicht willens findest, 
Dich von irgend‐
einem anderen «
Du» gleichfalls bitten und
überreden zu 
lassen, ‒ noch weniger aber
wirke durch 
Gewalt, wenn 
Du selbst jede
Gewalt als 
unerträglichen Zwang emp‐
findest! ‒
.Es wird dir nichts «geschenkt» werden, so
sicher Du Dich auch geborgen fühlen magst
und so gut Du auch Deine wahren Absichten
verhüllt glaubst.
.Vor dem einzelnen «
Du» kannst Du Dich
wohl verbergen, aber dem 
Gesamtorga‐
nismus der Menschheit ist stets 
alles
enthüllt, was in Dir vorgeht, und mit 
auto‐
 
matischer Sicherheit wirst Du die 
Kon‐
sequenzen Deiner Handlungsweise zu ge‐
setzmäßig gegebener Zeit, früher oder spä‐
ter, 
zu tragen haben. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Wenn Du 
Dich selbst nicht gerne bit‐
ten läßt, und dennoch bittest, wenn 
Du
selbst keiner Überredung zugänglich bist,
und dennoch zu überreden suchst, ‒ wenn
Du selbst Dir nicht Gewalt antun lassen
magst, und dennoch Gewalt gebrauchst, so
wirst Du in jedem dieser Fälle etwas er‐
reichen, für das du den Kaufpreis nicht ent‐
richten zu müssen glaubst, aber 
Du irrst! ‒
.Die Gesetze des 
Geistes lassen sich nicht
wie 
irdische Gesetze ‒ 
umgehen, oder nur
zu Deinen Gunsten deuteln. Du fin‐
dest auch keinen Anwalt, der versuchen
würde, Dich vor den 
Folgen Deiner Hand‐
lungsweise zu bewahren. ‒
.Du mußt 
restlos alles bezahlen, was
Du durch Dein Verhalten, 
irgend einem
anderen Menschen gegenüber, 
der Mensch‐
heit schuldig geworden bist und du
wirst dem Gesetze nicht entrinnen, bis auch
«
der letzte Heller» bezahlt ist. ‒ ‒
 
.Je länger man Dir die Zahlung stundet,
desto mehr hast Du alle Ursache, recht be‐
sorgt zu sein, ‒ denn es werden dir Zins und
Zinseszins in Ewigkeit nicht erlassen...
.Ja noch mehr!
.Du selbst kannst für Dich zum Gläubi‐
ger werden, denn auch 
Du bist für 
Deine
Person 
der Menschheit verantwort‐
lich und Du darfst von Dir 
nichts ver‐
langen, wofür Dir 
nicht ein 
Äquiva‐
lent durch die Menschheit in Aussicht
steht...
.Andernfalls mußt Du 
für Dich ebenfalls
den Kaufpreis Deines Handelns früher oder
später erlegen, ‒ mit Zins und Zinseszins, ‒
wie für irgend einen Andern. ‒ ‒ ‒
.Du hörst erst heute zum erstenmal von
diesem Gesetze, oder es wird Dir vielleicht
erst heute zum erstenmal seine unerbittliche
Folgerichtigkeit und Unbeirrbarkeit klar? ‒
.Es steigen Bedenken in Dir auf wegen
Deiner 
früheren Taten, auch wenn Du
nun entschlossen bist, Deine Handlungs‐
weise diesem Gesetze gemäß in Zukunft
weise abzuwägen? ‒
 
.Willst Du Dein Glück Dir schaffen, dann
wisse, daß Du Mittel und Wege 
finden
wirst, Deine Schuld an die Menschheit in
einer 
Dir genehmen Weise abzutragen,
sobald Du erst wissen wirst, 
was Du wirk‐
lich noch zu bezahlen 
hast!
.Du mußt nicht warten, bis das Gesetz mit
rücksichtsloser Gleichgültigkeit gegen Dein
Wohl und Wehe seine Forderung 
geltend
macht. ‒
.Arbeite Dir selber eine «Bilanz» aus und
erschrick nicht, wenn das «Soll» Dein
«Haben» ganz gewaltig übersteigt!
.So unerbittlich der Gesamtorganismus der
Menschheit von jedem seiner Einzelglieder
jede Forderung einziehen 
muß, an deren
Bezahlung geflissentlich «vergessen» wurde,
so teilnahmslos und automatisch 
muß er
auch einem 
anderen Gesetze folgen, das
ihm jede Gewaltsamkeit 
unmöglich macht,
jede Selbsteintreibung 
verbietet, sobald
Du auch nur den 
Willen zur Begleichung
Deiner Schuld einmal ernsthaft in Dir auf‐
gerichtet hast, und solange Du Dich stets
verpflichtet fühlst, ‒ auch wenn Dir die
Umstände noch nicht gleich erlauben, die
 
ganze Schuld zu begleichen, ohne dadurch
wieder aufs neue Dich oder Andere zu
Schaden zu bringen.
.So viel von dem Gesetz des Ausgleichs im
menschlichen Gesamtorganismus wirst Du
wissen 
müssen, wie ich Dir hier sagte, ‒
willst Du Dein Glück Dir schaffen.
.Es liegt bei 
Dir, wenn Du dieses Gesetz in
seinen gar mannigfachen Abzweigungen im
Leben des Alltags noch 
weiter verfolgen
willst. ‒ Es wird Dir sicherlich nicht zum
Schaden gereichen.
.Willst Du zum Schöpfer Deines Glückes
werden, dann wirst Du bald entdecken, daß
vielleicht der weitaus 
größte Teil des von
Dir erstrebten Glückes in die Beziehungen
Deines «
Ich» zu allem «
Du» aufs engste
verflochten ist. ‒
.Dein Glück will auch die 
Liebe umfassen
in allen ihren Formen.
.Die Liebe aber ‒ und ich meine hier nicht
etwa nur «sexuelle Vereinigung» ‒ braucht
immer ein «
Du», und wenn dieses «
Du» ‒ ‒
Du selber wärest.
.Auch 
hier herrscht das Gesetz des Aus‐
 
gleichs, und Du darfst nicht erwarten, daß
Deine Liebe 
ohne Enttäuschung bleiben
könnte, wenn Du den 
Austausch zu «ver‐
gessen» pflegst, oder 
mehr erhalten willst,
als Du 
gibst! ‒ ‒ ‒
.Du wirst für alles, was Du erhalten willst,
vollwertige Äquivalente darbieten müs‐
sen, oder der Menschheit Gesamtorganismus
wird von Dir einstens 
fordern, was Du
schuldig geblieben bist, und Du darfst Dich
nicht beklagen, wenn er in einer, durch
Deine Wünsche unbeirrbaren Weise, sich zu
seinem Rechte verhilft...
.Ob es nun Dein Verhalten zu 
völlig
Fremden anlangt, ob Deine Liebe und
Dein Liebesbedürfnis in den Beziehungen
zwischen 
Weib und Mann in Frage kommt,
ob es sich um die 
Liebe der Eltern zu
ihren Kindern oder der 
Kinder zu
ihren Eltern handelt, oder um 
Geschwi‐
sterliebe, ‒ ‒ 
nie darfst Du rechtmäßig
mehr erwarten als Du 
gibst, und gibt man
Dir 
mehr, so siehe zu, daß Du 
baldigst
das 
Deine dafür entrichtest, wenn Du nicht
willst, daß man es einmal von Dir 
nehmen
wird, wenn Du es am wenigsten erwartest,
und auf eine 
Art, die Dir vielleicht wenig
gefallen wird! ‒ ‒ ‒ ‒
.Die 
geistigen Gesetze wirken 
nicht
anders, als die sogenannten 
physikali‐
schen Gesetze der äußeren Natur, und wenn
Du eines dieser Gesetze verletzt, dann
weißt Du aus Erfahrung, daß Du die Folgen
zu tragen hast, ob sie Dir gefallen oder nicht.
.Es wäre ebenso vermessen, in Bezug auf
geistige Gesetze «
Vergebung» oder 
Be‐
freiung von den Folgen zu erwarten,
wie bei irgendeiner Verletzung eines 
physi‐
kalischen Gesetzes. ‒ In 
beiden Fällen
würdest Du verlangen, daß 
Deines Feh‐
lers wegen die kosmische 
Ordnung eine
Störung erleiden solle. ‒ ‒ ‒
.Da Milliarden von Menschen tagtäglich
solche Fehler begehen, so würde hier «Ver‐
gebung» nichts anderes bedeuten, als ein
Versinken aller geistigen Welten in völlige
Chaos-
Nacht...
.Rüttle Dich auf aus der dumpfen, düste‐
ren Gläubigkeit des Wilden, der mit seinem
Götzen hadert, wenn er ihm anscheinend
nicht zu Willen ist, und schaffe Dir lieber
einen Glauben an das unermeßliche Ganze,
dessen Teil, und Mittelpunkt als Teil
Du bist, damit Dir begreiflich wird, wie
klein Du von einer Gottheit zu den‐
ken wagst, die Deine törichten Wünsche
über ihre eingewobenen Ordnungen setzen
soll, wenn es Dir nicht gefallen mag, die
Folgen Deiner Handlungsweise als ein Teil
des Ganzen zu ertragen.
.Wenn Du einst höchste Erkenntnis Dir
erringen solltest, wirst Du es nicht mehr ver‐
mögen, ohne tiefste Scham der Tage zu ge‐
denken, da es Dir ganz in göttlicher Ordnung
begründet schien, daß ein «Gottessohn»
für Deine Taten leiden müsse, weil Du
selbst auf diese Art bequem Dich aller Fol‐
gen Deiner Taten zu entledigen gedach‐
test...
.Du wirst dann nicht mehr begreifen, daß
Du nicht lieber völlige Selbstvernich‐
tung wolltest, als daß Du auch nur einen
Augenblick den Gedanken ertragen konn‐
test, daß ein Schuldloser Deine Schuld
durch Folterqualen tilgen solle. ‒
.Doch wenn Du auch zu 
Denen gehörst,
die sich für ihre Taten 
selber haftbar
glauben, so fürchte ich doch, daß Du noch
nicht wissen könntest, wie Du in gleicher
Weise für alle Deine 
Gedanken haftbar
bist. ‒ ‒ ‒
.Ich sagte dir schon, daß es für den 
Ge‐
samtorganismus der Menschheit, dessen
Teil Du bist, 
nichts Verborgenes gibt,
und auch Deine verborgensten Gedanken
sind ihm entschleiert.
.Hier möchte ich aber nicht den Irrtum
verschulden, als lehrte ich etwa eine «Ge‐
samtmenschheits-Seele», als ein für sich
bestehendes, bewußtes Wesen!
.Bewußt wird der Gesamtorganismus der
Menschheit stets nur in seinen «Mittel‐
punkten», ‒ den einzelnen Menschen, und
in jedem Einzelnen wird er seiner selbst
anders, sowie bald 
mehr, bald in 
gerin‐
gerem Grade bewußt.
.Wenn ich sage: «nichts ist dem Gesamt‐
organismus der Menschheit als solchem je‐
mals verhüllt», ‒ so will ich Dir nur be‐
greiflich machen, daß alles was Du denken
oder tun magst, 
weit über Dich als
 
Person hinaus, mit automatischer Sicher‐
heit auf 
den ganzen geistigen Organis‐
mus der Gesamtmenschheit einwirkt
und dort seine 
Folgen zeitigt, für die Du
dann später oft vergeblich nach einer 
Ver‐
ursachung suchst, weil es Dir nie in den
Sinn gekommen ist, daß auch Deine leise‐
sten Gedanken, die Du fast 
vor Dir selbst
schon verborgen glaubtest, so weittragender
Folgen 
Ursache werden könnten. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Willst Du der Schöpfer Deines 
Glückes
werden, dann mußt Du wissen, daß Deine
Gedanken Dir als gehorsame Zugtiere
treue Dienste leisten, wenn Du sie zu
diesen Diensten 
erzogen hast, daß sie aber
als 
wilde Bestien hausen, wenn sie des
Dienens entwöhnt, 
ohne Fessel von Dir
auf die Menschheit losgelassen werden. ‒ ‒ ‒
.Du kannst nicht wahrhaft glücklich sein,
wenn Du nicht 
anderen, so viel 
an Dir
liegt, 
Glückesmöglichkeiten schaffst,
aber du 
vernichtest anderer Glück, wenn
Deine Gedanken, wilden Stieren gleich, in
die seelischen Blütengärten anderer Men‐
schen brechen...
 
.Denkst Du in Harmonien, so wirst Du
in Anderen Harmonien zum Erklingen
bringen, doch denkst Du Verderben und
Chaos, so wirst Du auch in Anderen Ver‐
derben und Chaos bewirken. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Du kannst Dich selbst nicht gesund er‐
halten ohne stete, kontinuierlich festgehal‐
tene Gedanken voll Gesundheit, Schön‐
heit und Kraft, und Du wirst gleichzeitig
auf Andere wie ein Seuchenherd wirken
durch deine Gedanken, wenn Du, in Deinen
Gebresten seelisch wühlend, nichts als Krank‐
heit und Siechtum zu denken weißt.
.Ich kenne einen, der wurde von den
Ärzten für «unheilbar» erklärt und seine
Krankheit war von einer Art, die noch
heute kein Arzt zu heilen weiß, ‒
aber durch seiner Gedanken Kräfte hat er
sich selbst geheilt und lebt seit Jahr‐
zehnten als gesunder Mensch.
.Ich kenne einen Andern, dem offenbarte
man auf seinen dringenden Wunsch, daß er
«im besten Falle noch vier bis fünf
Jahre» zu leben habe; ‒ er nahm keine der
ihm verordneten Medikamente, gebrauchte
keinerlei «Kur» und setzte es sich zum
Ziel, 
durch seine Gedankenkräfte al‐
lein sich am Leben zu erhalten. Nun sind es
fast zwanzig Jahre her, seit man ihn auf‐
gegeben hatte, ‒ er lebt, ohne jede Kränk‐
lichkeit, in Frische und rüstiger Kraft, und
es erscheint ihm heute wie ein Traum, daß
er einmal die Ärzte brauchte. ‒ ‒ ‒
.Solche Menschen aber wirken wie 
Strah‐
lungszentren der Gesundheit auf ihre
weiteste Umgebung, auch wenn sie nach
strengen ärztlichen Begriffen nicht einmal
als de facto «geheilt» zu betrachten 
wären.
.Sie 
fühlen sich geheilt, und die Zeit gab
ihnen Recht, denn die Beschwerden sind
verschwunden.
.Die 
Sicherheit, die der 
Erfolg ihnen
gab, schafft ihren Gedanken weiter unwider‐
stehliche 
Gewalt, und so vermögen sie auf
weite Ferne als 
Gesundheitsträger nun
zu wirken. ‒ ‒
.Denke stets Armut und Not, und Armut
und Not werden nicht auf sich warten las‐
sen, ‒ fürchte stets irgendein Ungemach,
und das Mißgeschick wird sich mit Sicher‐
heit an Deine Fersen heften!
.Sieh aber in der trübsten Stunde noch
immer Deine Sache 
nicht als verloren
an und sie wird Dir 
niemals verloren sein, ‒
Du wirst sicherlich in Bälde einen Ausweg
finden!
.Betrachte ein Mißgeschick, das Dir be‐
gegnet, nicht anders, als wie ein Gewitter
das Dich auf einem Ausflug überraschte und
Du kannst sicher sein, daß Dir 
stets selte‐
ner und seltener ein Mißgeschick be‐
gegnen wird!
.Du selber bist der Magnet für
Dein Wohl und Wehe!
.Du kannst Dich «einstellen» für die
Kräfte, die Du heranziehen 
willst, und sie
müssen Dir 
folgen. ‒
.Du wirkst aber nicht nur als «
Ich» 
für
Dich selbst, sondern 
zugleich für jedes
«
Du», das mit Dir im gesamten Mensch‐
heitsorganismus geistig verbunden ist. ‒ ‒ ‒
.Die 
Stärke Deiner Wirkung wird sich
viel weniger als Du glaubst nach 
äußeren
Entfernungen richten, vielmehr werden
alle Stärkegrade bestimmt 
durch die grö‐
ßere oder geringere Ähnlichkeit Dei‐
 
ner Eigenschwingungen mit denen
anderer Menschen. ‒ Aber ein Jeder aus
den Milliarden, die Du als «Du» empfin‐
dest, wird in irgendeiner Weise noch
von den Ausklängen der von Dir erzeug‐
ten Wirkungen erreicht werden. ‒
.Daher trägst Du ungeheure Verantwor‐
tung! ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Du bist niemals allein, magst Du Dich
auch hinter den dicksten Mauern verborgen
glauben...
.Stets handelst Du, als «Ich», in Bezie‐
hung und Verbindung mit allem
«Du», denn obwohl Du ein einzigarti‐
ges «Ich» jeweils bist, herrscht doch völ‐
lige Identität aller «Mittelpunkte» des
Menschheitsganzen...
.Es läßt sich nicht vom Glücke reden,
ohne des Glückes zu gedenken, das Mensch
und Mensch sich in der Liebe auferbauen
können.
.Allzuleicht aber vergißt man auch hier,
daß dieses Liebe-Glück, wie jedes Glück,
geschaffen werden will. ‒ ‒
.Gar Viele leben dahin in einem steten
Warten auf irgend ein kommendes «Glück»,
und unter ihnen sind wieder Viele, die nach
keinem anderen Glücke verlangen, als
nach dem Glück der Liebe zwischen
Mann und Weib.
.Manche warten vergeblich ihr Leben
lang, weil das Glück, wie sie es sich erträu‐
men, sich nicht finden lassen will auf ihrem
Lebenswege.
.Andere wieder glauben eines Tages ihr
Liebe-Glück gefunden zu haben, aber
nach kurzer Zeit tritt eine «Ent-Täuschung»
ein, und sie verzweifeln an der 
Möglich‐
keit, 
ein dauerndes Liebe-
Glück er‐
reichen zu können. ‒
.Törichte Reden vom «Kampf der Ge‐
schlechter» klingen in ihren Ohren wider,
um das Unheil zu vollenden...
.Aber die so «Enttäuschten» sind in Wirk‐
lichkeit noch lange nicht ‒ 
wahrhaft ent‐
täuscht, von Täuschung frei, ‒ sondern nur
einer 
neuen Täuschung erlegen. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Anfänglich glaubten sie, das Glück der
Liebe sei ein Geschenk des «Zufalls», müsse
sich 
ohne ihr Zutun finden und erhalten
lassen.
.Nun sind sie von 
dieser Täuschung
scheinbar frei, aber 
nur in bezug auf 
ihre
gegenseitige Wahl, ‒ und sie verfallen so‐
gleich der 
neuen Täuschung, indem sie
glauben, alles 
Un-
Glück sei nur ihres irri‐
gen 
Wählens Folge. ‒ ‒
.Ach nein, ‒ Ihr, die Ihr um Euer Liebe‐
Glück Euch «betrogen» glaubt, ‒ ‒ 
Euer
erster Impuls, der Euch 
zueinander
führte, wird (in den 
allermeisten Fäl‐
len) Euch kaum betrogen haben, aber 
Ihr
betrügt Euch nun 
selbst, weil Ihr nicht
loskommen könnt von dem irrigen Glauben,
daß alles 
Liebe-
Glück sich 
ohne Euer
Zutun finden lassen müsse...
.Ihr 
wißt nur noch nicht, daß Ihr Euer
Glück Euch erst 
schaffen müßt, soll es
Euch zu 
dauerndem Besitz, 
zu unver‐
lierbarer Lebensbereicherung wer‐
den! ‒
.Euer 
Wille, wirklich zum 
Glück zu
gelangen, war noch nicht 
rein!
.Zwar war der 
Wunsch, nun alles Liebe‐
Glück zu finden, 
wohl in Euch vorhanden,
aber «Wünsche» haben niemals 
befehlende
Gewalt und Euern 
Willen, der 
allein
Euer Glück hätte schaffen 
können, ‒ habt
ihr in tausend kleinste Strebungen 
zer‐
splittert, statt ihn 
gesammelt auf das
eine Ziel zu lenken: 
Euer Glück zu
schaffen! ‒ ‒ ‒
.Wer immer sein Glück in der Liebe finden
will, und nicht nur «möchte», ‒ der darf
hier 
nur sein 
Glück und 
nichts daneben
wollen.
.Er darf nicht von vornherein schon 
ge‐
sichert wähnen, was er erst 
schaffen soll, ‒
darf nicht wie ein Träumer Früchte 
ge‐
nießen wollen, bevor sie 
reifen konnten,
Früchte, die nur 
sein Traum ihm zeigt,
und die er schmerzlich vermissen muß, wenn
er durch ein plötzliches Pochen der Wirk‐
lichkeit aus seinem Traume erwacht. ‒ ‒
.Vom ersten Tage seiner Liebe an muß er
den 
Willen zum Glück in sich zur 
Ent‐
faltung bringen und muß ihm 
alles unter‐
ordnen, was nur seiner 
Wünsche Ziel und
Sehnsucht ist. ‒ ‒ ‒
.Das 
Glück der Liebe läßt sich 
nur er‐
ringen, wenn man, mit einem wahren «
Ei‐
gen-
Sinn», mit dem Menschen, den man
liebt, auf die Dauer glücklich werden 
will. ‒
.Man darf 
nicht eine Sekunde mehr
mit dem Gedanken «spielen», daß es ‒
«
auch anders kommen» 
könnte. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.«Glück in der Liebe» ist, wie 
alles Glück,
ein Glück des 
Schaffenden, ‒ ist die 
Be‐
friedigung, die wohlgewirktes 
Werk ver‐
leiht, ist «Werk» und 
Macht zum Werke...
.Das Werk der 
Liebe aber will stets den
geliebten Menschen 
glücklich durch uns
 
sehen, und als unser 
eigenes Glück wird die
Befriedigung empfunden, daß 
wir ihn
glücklich machen 
können. ‒
.Wer aber die 
Macht in sich besitzt, einen
anderen Menschen 
glücklich machen zu
können, der besitzt damit 
in gleicher
Weise auch die Macht, ihn 
tief unglück‐
lich zu machen. ‒ ‒
.Faßt nicht ein 
fester Wille täglich neu
das Ziel ins Auge, die eigene Macht 
nur zur
Beglückung des geliebten Menschen zu
gebrauchen, dann wird diese Macht zur
Sklavin einer Dämonenschar, der Schar der
tausend kleinen und größeren 
Wünsche,
die das Leben des Tages stündlich wechselnd
erstehen läßt...
.Dann mag Deine 
Liebe, wenn sie echt
ist, zwar unter stetem neuem Leid 
am
Leben bleiben, doch das 
Glück der Liebe,
das Du in Wochen des Rausches und des
Träumens schon 
zu besitzen glaubtest,
wird gar bald Dich 
fliehen, statt zu 
dau‐
erndem Besitz zu werden. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Ihr werdet Euch 
Beide fragen: «Wie
kommt es nur, daß wir uns 
nicht ver‐
stehen können, daß wir uns immer wie‐
der die trübsten Unglückstage bereiten,
nachdem doch, 
trotz all der gegenseitigen
Qual, unser Herz uns sagt, daß wir uns
dennoch wirklich 
lieben!?!» ‒
.Ihr werdet aber 
niemals die einzig er‐
lösende 
Antwort finden, werdet in guten
Stunden 
immer neue Pakte schließen,
um sie bald darauf schon wieder zu 
ver‐
letzen, werdet Euch aneinander 
zerreiben
und 
zermürben, und, ‒ wenn es 
gut geht, ‒
schließlich in 
Resignation ein leidliches
Leben nebeneinander führen, ‒ ‒ überzeugt,
daß Ihr Beide nur 
Opfer eines grau‐
samen Schicksals seid...
.Aber alles dies ist in den weitaus meisten
Fällen nichts als 
Täuschung, ist Folge
eines 
Wahns, der sich ein Glück 
erträumt,
und nach seiner Träume Vorbild wünschend
erhofft, statt es zu 
wollen und 
festen
Willens zu 
erschaffen. ‒
.Noch heute ist Euch das Glück der
Liebe 
nicht verloren, wenn 
noch ein
Fünklein echter Liebe tief verschüttet
 
in Euch glüht, sobald Ihr Euch der 
Er‐
kenntnis nicht verschließen wollt, daß Ihr
nur deshalb Eurer Liebe 
Glück nicht
fandet, weil Ihr es 
findbar erhofftet, ohne
es selbst zu 
schaffen, weil Ihr 
ernten
wolltet 
ohne Saat! ‒ ‒ ‒
.Noch heute könnt Ihr beginnen, das
Leben der Liebe wirklich 
leben zu ler‐
nen, könnt Euch 
erwecken aus dem
Traum, der Euch zu Unglück führte und
zu entsagungsschwerem Verzicht!
.Ihr werdet Euch gegenseitig wohl man‐
ches 
zu verzeihen haben, was schwer ver‐
zeihbar ist, ‒ und manches böse Wort wird
sich nicht leicht aus Eurer Seele tilgen lassen,
allein ‒ wenn Euch jemals, auch nur für
Stunden, wahrhafte 
Liebe einte, dann
werdet Ihr bald mit aller Klarheit sehen,
daß Ihr einem 
Selbst-
Betrug erlegen
wart, und daß alles, was Ihr Euch 
zu ver‐
zeihen haben werdet, nur gegenseitig einem
Phantom entgegengeschleudert war, das
Ihr verbittert aus Euch selbst gestaltet habt,
an das Ihr 
glaubtet und auch 
heute noch
wohl glaubt, weil das Phantom dem einst
Geliebten 
Vorbild wurde, sich 
tatsäch‐
lich auch 
nach ihm zu formen...
.Ihr müßt Euch vor allem nun anders
sehen 
wollen, wenn Eure Liebe noch 
ge‐
sunden soll, wenn Ihr Eurer Liebe 
Glück
in nunmehr 
wahrhafter «Ent-Täu‐
schung», also: von Täuschung 
frei, ‒ er‐
schaffen wollt! ‒
.Nicht leicht mag es Euch werden, im
Anfang jenen steten 
Argwohn zu besiegen,
jenen «argen Wahn», der förmlich danach
sucht, ob nicht der einst Geliebte, und nun
vielleicht schon lange Zeit fast Gehaßte,
doch noch das Bild des 
Phantoms in
seinem Herzen trägt...
.Aber wenn 
trotz aller Anfangs-Rück‐
fälle, täglich und stündlich der eigen-sinnige
Wille erneuert wird, die Macht, die Ihr
gegenseitig über einander besitzt, 
nur
auszuüben, um den Anderen wahrhaft
glücklich zu machen, dann werdet Ihr
sicher in Bälde lernen, Euer Glück zu 
schaf‐
fen. ‒ ‒ ‒
.Du wirst vielleicht sagen: «Ja, aber was
nutzt es mir, wenn 
ich selbst auch den
besten Willen habe, uns zum Glück zu füh‐
ren, wenn aber mein Partner 
nicht des
gleichen Willens ist? ‒ ‒ »
.Solange Du noch so fragen kannst, hast
Du noch 
nicht begriffen, was es heißt: ‒
sein Glück zu 
schaffen!
.Du möchtest Dich immer noch von außen
abhängig sehen, und wagst es noch nicht,
Dich auf eigene Füße zu stellen.
.Du schenkst 
Dir selber noch kein 
Ver‐
trauen und bist noch weit davon entfernt,
Deinen 
Willen wirklich 
gebrauchen zu
wollen. ‒
.Sobald Du Dein 
Liebe-
Glück Dir wirk‐
lich schaffen 
willst, darf es Dich wenig
stören, ob der Geliebte Deinen Wünschen
«entgegenkommt» oder ihnen 
entgegen
handelt. ‒
.Du mußt Deine 
eigenen Wünsche völlig
zur Ruhe bringen, damit sie Deinen Willen
nicht mehr 
stören können!
.Du darfst 
nichts anderes wollen, als
den 
Erfolg Deiner 
Macht, den geliebten
Menschen 
glücklich machen 
zu können. ‒
.Im 
Genuß des Erfolges wirst Du dann
selber glücklich werden!
.Hier gilt es Selbst-
Beherrschung zu
lernen, um 
sich selbst zum 
Erfolge zu
führen. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Du wirst 
Neigungen zu bekämpfen,
aufwallende 
Affekte zu bändigen haben,
wirst stündlich 
Wünsche unterdrücken
lernen müssen, ‒ aber alles dieses wird Dir
eine Quelle des Selbst-
Genusses werden,
denn Du wirst fühlen, welches 
Glück Du
allein Dir schon 
dadurch schaffst, daß Du
Herr wirst 
über Dich selbst, wo Du bis
heute vielleicht noch nicht einmal 
zu ahnen
vermagst, 
wie sehr Du noch in den 
Skla‐
venketten alles 
dessen liegst, was ‒
nicht Du 
selber bist...
.Du läßt Dich vielleicht heute noch in
Erregung bringen, wenn Du siehst, daß
der geliebte Mensch eine Sache, die Du
richtig erkennst, in durchaus 
falscher
Weise betrachtet, wenn Du siehst, daß er
Vorlieben hegt, wo Du 
Abscheu empfin‐
dest, daß sein «Geschmack» ihn Manches
lieben läßt, was Dir fast «unerträglich
geschmacklos» erscheint. ‒ ‒
 
.Was sind aber 
alle diese Dinge gegen der
Liebe Glück!?!
.Wie lächerlich 
nebensächlich ist doch
dies alles gegen das 
Glück, das zwei 
Lie‐
bende sich 
geben können!
.Wer immer auch von Euch Beiden in sol‐
chen Dingen «Recht» oder «Unrecht»
haben mag, 
kommt gar nicht in Be‐
tracht, wo es gilt, das 
Glück einer 
Liebe
aufzurichten!
.Es ist nur übelste Sucht nach Macht‐
Ersatz, wenn Du immer darauf beharrst,
daß der von Dir geliebte Mensch in 
Deiner
Auffassung der Dinge auch die 
seine sehen
soll, magst Du nun 
wirklich «Recht», oder
nur in 
eingebildetem Rechte, durchaus
«
Unrecht» haben. ‒
.Wenn Du erst Deine Macht, den geliebten
Menschen 
glücklich machen zu können, 
er‐
folgreich sehen wirst, dann wirst Du auch
mit Staunen sehen, wie Eure früher so 
entge‐
gengesetzte Art die Dinge zu betrachten,
‒ plötzlich zu 
Vereinigung kommt. ‒ ‒ ‒
.Dann wirst Du beschämt Dir gestehen
müssen, daß doch all Euer früheres Streiten
 
um nichtige Dinge, die Euch so «wichtig»
erschienen, ‒ nur eitel 
Torheit war. ‒
.Du wirst dann erkennen, daß Ihr ver‐
geblich Eure «
Ansichten» zu einigen er‐
strebtet, solange ihr noch 
selbst nicht ge‐
einigt waret. ‒ ‒
.Das 
Glück der Liebe will erst 
geschaf‐
fen werden, bevor es aus Euch jene «
Ein‐
heit zu Zweien» gestalten kann, die aller
Trennung, aller Scheidung spottet, und
Euch 
vereint in allem Denken und Emp‐
finden. ‒ ‒ ‒
.Auch in Eurer 
Liebe, ‒ mein Freund, ‒
meine Freundin, ‒ seid Ihr 
verpflichtet, ‒
glücklich zu sein, ‒ ‒ und all Euer «
Un‐
Glück» ist nur ‒ Pflicht-
Verletzung!! ‒ ‒
.Alles Leben im Kosmos ist die Wirkung
polarer Gegensätze, ist Austausch zwi‐
schen polar entgegengesetzten Kräften.
.Wer da den Reichtum 
vernichten
möchte, um der Armut zu 
helfen, der hat
noch nicht erkannt, daß auch 
Armut und
Reichtum einander 
brauchen, wie 
je‐
der Pol seines 
Gegenpoles bedarf.
.Nur wenn die entgegengesetzten Pole 
in
vollem Gegensatz verbleiben, gestaltet
sich 
Leben und erblüht das Werk des Men‐
schen. ‒ ‒
.Vernichtung und Verderben ist die Folge
aller 
Aufhebung polarer Gegensätze. ‒ ‒ ‒
.Wer der Armut 
wirklich helfen will, der
muß 
den Reichtum wollen, wenn auch
Armut und Reichtum keineswegs stets wei‐
ter und weiter jene rohen, brutalen 
For‐
men zeigen müssen, in denen sie allein die
Menschheit bis heute kennt. ‒ ‒
 
.Armut ist selig zu preisen, aber
Armut muß nicht 
Mangel sein...
.Reichtum kann unermeßlichen Se‐
gen stiften, aber er darf nicht auf jener
niederen Stufe satt und ohne Bildnerkraft
sich wälzen, von der einst ein Göttlicher zu
sagen wußte, daß «eher ein Kamel durch ein
Nadelöhr gehe», als «ein Reicher» durch
die Pforte zum «Himmelreich»...
.Tausendjähriger Irrtum glaubte die Güter
dieser Erde derart 
eng begrenzt und 
un‐
vermehrbar, daß unmöglich 
alle Men‐
schen 
ohne Mangel auf der Erde leben
könnten, und so entstand ein Begriff des
«Reichtums», der zur Verbitterung aller
Mangel Erleidenden führen mußte.
.Näher wäre man der 
Wahrheit gekom‐
men, hätte man erkannt, daß es keineswegs
entschuldbar ist, wenn auch nur 
Einer
derer, die auf Erden leben, 
Mangel leiden
muß, daß aber der 
Reichtum der Anderen
keineswegs die 
Ursache jenes Mangels
ist. ‒ ‒ ‒
.Es ist eine unbedingte 
Pflicht der
Menschheit, dafür zu sorgen, daß 
keines
 
ihrer Glieder 
Mangel leidet, daß 
jedem
Menschen, 
wer er auch sei und 
wie man
ihn auch werten möge, Nahrung, Klei‐
dung und Obdach werde, und diese Pflicht
ist unabänderlich, auch wenn es sich um
einen Menschen handelt, der 
in keiner
Weise Nutzen schafft. ‒
.Bewirkt er 
Schaden, so mag man ihn
isolieren, allein man hat nicht das Recht,
ihn jemals 
Mangel erleiden zu lassen an
dem, was er bedarf, um seines Leibes Not‐
durft zu befriedigen. Man hat auch nicht das
Recht, ihm 
jene Werte zu verweigern, die
sein 
Geist bedarf, um sich, wenn er danach
verlangt, aus seiner Tiefe zu erheben.
.Alles, was man heute noch «Strafe des
Verbrechers» nennt, ist ein übles Unter‐
fangen, denn es geht nicht von der Erkennt‐
nis aus, daß der gesamte Menschheits‐
Organismus 
aufs engste verbunden ist,
und daß 
die gesamte Menschheit die
Tat des Verbrechers 
mit verschuldet
haben 
muß, ‒ sobald sie 
möglich wird. ‒ ‒ ‒
.Hier wird 
höhere Erkenntnis einst
weit 
segensreicher wirken, indem sie 
das
Verbrechen unmöglich werden läßt,
während man 
heute noch geradezu das
Verbrechen 
als naturnotwendige Ge‐
gebenheit nimmt, und nur darauf sinnt,
den Verbrecher zu «
bestrafen». ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Aber abgesehen vom «Verbrecher» wird
es jederzeit gar manche Menschen geben,
deren Nutzen für das Erdenwohl der Mensch‐
heit nicht recht einzusehen ist und die 
den‐
noch von eigentlichem 
Mangel frei er‐
halten werden müssen, will sich die Mensch‐
heit nicht durch sie 
in ihrer Gesamtheit
schaden.
.So viel über den Begriff des 
Mangels,
den die Menschheit 
zu tilgen suchen muß,
will sie nicht 
selbst an ihrem 
Gesamt‐
organismus Schaden leiden und dadurch
stets neue Schäden schaffen.
.Niemals aber darf sie versuchen, 
Armut
und Reichtum tilgen zu wollen, wenn sie
sich nicht 
selbst vertilgen will. ‒ ‒ ‒
.Armut und Reichtum sind Gegenpole, die
der Menschheit Leben bewirken, die
den Gesamtorganismus der Menschheit in
 
jener 
Kräftespannung erhalten, in der er
allein 
seine kosmische Aufgabe einst
erfüllen kann. ‒
.Wehe einer Menschheit, die den 
Reich‐
tum nicht mehr 
mit Ehrfurcht achten
kann! ‒ ‒
.Wehe einer Menschheit, die vor der 
Ar‐
mut nicht mehr 
in Ehrerbietung sich
neigt! ‒
.Aller Ehre würdig ist der 
Arme, der seine
Armut mit Würde zu tragen weiß, und nicht
minder zu ehren ist jeder 
Reiche, der seines
Reichtums Bürde als ein verantwortungs‐
volles 
Lehen der Menschheit trägt! ‒ ‒
.Jeder 
hüte sich vor der 
Verachtung
des Anderen, und der Reiche wie der Arme
möge wissen, 
daß Beide gleichen Wer‐
tes sind für das 
Ganze!
.Irrig aber ist es, anzunehmen, 
daß die
Armut, deren die Menschheit 
ebenso wie
des Reichtums 
bedarf, stets nahe an 
Man‐
gel grenzen müsse, um des Reichtums 
Ge‐
genpol zu sein. ‒
.Reichtum und Armut sind sehr relative
Begriffe.
.Je 
höher der 
Reichtum ansteigt, desto
höher wird die Grenze der 
Armut sich 
er‐
heben, und es kann gegenüber hohem
Reichtum eine Art «Armut» geben, die
selbst wieder, im Bereiche der Armen, als
«Reichtum» gelten mag.
.Du hast, als Teil und «Mittelpunkt» des
Menschheitsganzen, stets ein 
Recht, nach
allem Reichtum hinzustreben, den Dir diese
Erde bieten 
kann!
.Wieviel Du davon 
erlangen magst, wird
durch Dein 
Karma, durch Dein 
Schick‐
salsbeherrschungsvermögen sich ent‐
scheiden. ‒
.Stets aber 
sollst Du nach dem höchsten
relativen «Reichtum» streben, der nach
menschlichem Ermessen Dir auf edle Art
erreichbar scheint!
.Du darfst nicht glauben, daß darum der
Gegenpol der 
Armen je eine Einbuße er‐
leiden könne.
.Auch wenn die 
tausendfache Zahl an
Reichen auf der Erde zu finden wäre, würde
es 
niemals an 
Armen fehlen, ‒ und wenn
selbst 
alle Menschen dieser Erde zu 
Reich‐
tum kämen, würde doch solche 
Verschie‐
 
denheit des Reichtums noch bestehen, daß
auch dann die Gegenpole erhalten blieben.
.Die Erde ist so unendlich reich an Reich‐
tumsgütern, daß dies wohl möglich wäre,
allein in unserer Zeit ist es nicht zu er‐
warten, denn noch kennen die allermeisten
Menschen die geistigen Gesetze nicht,
nach denen die Erde ihre Schätze gibt, und
würden sie auch bekannt, so wären doch nur
Wenige bereit, Gesetzen zu entsprechen,
wo sie gesetzlos Gabe heischen. ‒ ‒ ‒
.Auch hier herrscht vor allem Andern das
Gesetz des Austauschs oder des Aus‐
gleichs, und Du wirst nie etwas empfan‐
gen und behalten können, für das Du nicht
den vollen Kaufpreis gibst, das Du
nicht willens bist, in vollwertigen Äqui‐
valenten zu bezahlen. ‒ ‒
.Heute und morgen vielleicht kann Dir
zwar ein Gut auch ohne Begleichung zu
eigen werden, und Du wirst glauben, es nun
auf die Dauer zu besitzen, aber nur allzu‐
bald wirst Du es verloren haben, so sehr
Du auch darauf achten magst, Dir seinen
Besitz zu erhalten. ‒
.Es herrschen hier die unerbittlichsten
geistigen Gesetze, die ebensowenig zu
beugen sind, wie die Gesetze, denen in der
Außenwelt die Kräfte der 
Materie ge‐
horchen.
.Du hast 
ein Recht zu allem Reich‐
tum; willst Du aber zu irgend einer noch so
bescheidenen Stufe des Reichtums 
kom‐
men, so wirst Du Dich bequemen müssen,
Äquivalente dafür zu geben! ‒ ‒ ‒
.Du wirst mir sagen, daß Du auch 
solche
Reiche kennst, die ihren Reichtum 
von
ihren Vätern haben, aber das widerspricht
in keiner Weise dem erörterten Gesetz.
.Auf 
alle Fälle wurden 
die Äquivalente
dafür entrichtet, und wenn der Erbe nicht
für steten, weiteren 
Ausgleich sorgt, dann
wird er eines Tages den Besitz, den Andere
ihm schufen, sicherlich 
verlieren.
.Dies kann sehr lange währen und erst die
Erben des Erben treffen, denn die geistigen
Gesetze wirken stets gemäß dem 
Impuls,
der ihnen einst genügen wollte.
.Ein 
schnell errafftes Vermögen wird
auch schnell 
verschwunden sein, sobald
nicht 
neue Impulse es zu schützen wissen,
 
und 
schwer errungener Besitz wird sich
noch 
lange halten, auch wenn die Erben
ganz gewiß nicht seiner würdig sind. ‒ ‒
.Glaube nur ja nicht, daß hier irgendeine
«Ungerechtigkeit» im Spiele sei!
.Und 
Dir auch wird gewißlich nichts ent‐
zogen!
.Es steht Dir 
jederzeit frei, zu erringen,
was Du erringen 
kannst, und Du 
kannst
erringen, was Du wahrhaft erringen 
willst.
‒ ‒ ‒
.Daß 
Andere vieles 
besitzen, ohne es
selbst errungen zu haben, darf Dich dabei
nicht stören.
.Der Reichtum, über den die Erde 
ver‐
fügt, ist so 
unermeßlich groß, daß jeder‐
zeit 
auch für Dich der 
ungeheuerlich‐
ste Reichtum verfügbar bleibt. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Aber verwechsle nicht 
Deine 
Wünsche
mit Deinem 
Willen!!
.Deine 
Wünsche werden 
nur etwas er‐
reichen, wenn es ihnen gelingen sollte, etwa
Deinen 
Willen in ihrem Sinne zu überreden.
.Die Menschen des großen 
Willens haben
fast unermeßliche Vermögen geschaffen, ob‐
wohl sie 
beginnen mußten in tiefster 
Ar‐
mut; ‒ die Menschen des großen 
Wün‐
schens aber kannst Du auf allen Gassen
finden, und Du wirst selten einem begegnen,
der auch nur 
das Wenigste seiner Wün‐
sche schließlich durch seinen 
Willen in Er‐
scheinung treten lassen konnte...
.Willst Du aber den 
Dir erreichbaren
Reichtum schaffen, dann hüte Dich vor dem
Neid! ‒ ‒ ‒ ‒
.Willst Du 
selber einst ein «Reicher»
werden, sei es auch nur, daß Dich nach dem
Reichtum eines reichen 
Armen verlangt,
dann mußt Du in 
jedem Reichen, der Dir
begegnet, eine 
Verheißung sehen, die Dir
Erreichung Deines Zieles verbürgt.
.Du mußt Dich 
freuen lernen, daß es
Reiche 
gibt, und mußt ihren Reichtum
gleichsam als 
Vorbedingung für die Er‐
füllung Deines Willens werten. ‒
.Wenn Du «reich» werden 
willst, dann
hüte Dich auch, in kleinlicher Weise zu
«
sparen»! ‒ ‒
.Du wirst gewiß genug Reiche finden, die
äußerst «sparsam» sind, aber Du würdest
vergeblich suchen, wolltest Du mir einen
 
wirklich «Reichen» zeigen, der seinen Reich‐
tum nur durch «Sparsamkeit» erlangte.
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Willst Du «reich» werden, und glaubst
Du, daß «Reichtum» hier auf dieser Erde
zu Deinem Glücke unerläßlich ist, dann prüfe
Dich auf Herz und Nieren, damit Du die
Äquivalente findest, mit denen Du Deinen
zu erhoffenden Reichtum zu bezahlen ge‐
denkst! ‒ ‒ ‒
.Es wird Dir auf dieser Erde wie in aller
Ewigkeit niemals etwas geschenkt, und
wenn Du hier in die Lage kommst, jemals
Geschenke, und seien es auch nur Ge‐
schenke konventioneller Art, wie man sie zu
gewissen Festestagen gibt, annehmen zu
müssen, dann frage Dich sofort, wie Du
diese Geschenke an das Menschheits‐
ganze wieder bezahlen kannst, sonst
wirst Du sie bezahlen müssen, dort, wo Du
es keinesfalls willst...
.Du siehst, es ist nicht ganz leicht,
willst Du alle Bedingungen erfüllen, die
man von Dir verlangt, wenn Du zu
«Reichtum», sei es auch nur in beschei‐
denster Weise, jemals gelangen willst. ‒ ‒
.Aber glaube mir, ‒ alle, die jemals zu
Reichtum gelangten, haben ihn nicht auf
andere Weise erreicht, auch wenn sie
selbst sich nicht Rechenschaft geben
konnten!
.Immerfort findet ein Austausch der Güter
statt auf dieser Erde.
.Es ist nichts zu erlangen und auf die
Dauer zu besitzen, wenn Du verwei‐
gerst, was Du als Gegengabe zu geben
hast an anderen Werten. ‒
.Hast Du aber nichts zu geben, dann
darfst Du auch gerechterweise nichts er‐
warten!
.Du wirst nicht mehr erwerben, als was
dem Kaufpreis entspricht. ‒ ‒ ‒
.Gib Dich keiner Täuschung hin!
.Hier walten unerbittliche Gesetze, und
Du kannst nur durch den Austausch
irgendwelcher in Dir ruhenden Werte
jemals zu «Reichtum» kommen...
.Die meisten «ideal» gesinnten Menschen
werden sich entsetzen, wenn in Abhand‐
lungen über hohe 
Geisteswerte plötzlich
vom 
Gelde die Rede ist.
.Sie ahnen nicht, daß auch 
das Geld ‒
geistigen Gesetzen gehorcht, und 
eine
Ausdrucksform geistiger Beziehun‐
gen darstellt...
.Sie möchten am liebsten von Geld und
Geldesangelegenheit 
nichts wissen, und
ich verstehe dies gar wohl, denn auch mir
sind alle «Geldgeschäfte» übelste Erforder‐
nisse dieses Erdenlebens.
.Aber die 
Form nur schafft hier Wider‐
stände, während 
die Sache selbst höch‐
ster Geistigkeit entspricht. ‒ ‒ ‒
.Kein Mensch, der die «
Kurse» 
der
Börsen liest, wird auf den Gedanken kom‐
men, daß 
hier Gesetze des Geistes, der alle
 
Materie beseelt, ihren 
vollentsprechen‐
den Ausdruck finden. ‒ ‒
.Den weitaus Meisten unter allen feineren
Seelen erscheint «Geld» als eine durchaus
«schmutzige», von vielen Händen abge‐
griffene Sache, und sie fassen alles, was mit
Geld in Zusammenhang steht, nur mit den
Fingerspitzen, und selbst da noch mit 
Wi‐
derwillen an. ‒
.Trotzdem ist Geld etwas 
Heiliges, und ich
wage das auszusprechen, obwohl ich weiß,
daß so mancher sonderbare Heilige nun fin‐
den wird, ich sei ein arger Lästerer geworden.
‒ ‒ ‒
.Ich kann solchen edlen Träumern nicht
helfen und ich hege sogar den Verdacht, daß
unter ihnen gar manche zu finden sein möch‐
ten, denen Geld zwar nicht «etwas 
Heili‐
ges», aber etwas 
mit allen Mitteln zu
Erstrebendes darstellen mag...
.Geld ist nur ein Ausdruck für den 
Wert,
den irgend etwas 
Geistiges in der 
mate‐
riellen Welt sich 
zu erringen vermag.
.Geistige Werte sind auch in letzter Linie
Besitz und 
Vermögen, denn 
es gibt
keinen Besitz und 
gibt kein Vermögen, von
denen nicht zu behaupten wäre, daß sie in
irgendeiner Weise 
geistigen Werten ihren
Ursprung dankten.
.Willst aber Du, der Du dieses «Buch vom
Glück» zur Hand nimmst, wirklich in heuti‐
ger Zeit Dein 
Glück gestalten, dann wirst
Du schwerlich am «Gelde» 
vorübergehen
können. ‒
.Du wirst erkennen müssen, daß Geld
durchaus nicht die «schmutzige» Sache ist,
als die man es Dir zu verdächtigen pflegte,
und Du wirst mit einiger 
Ehrfurcht vom
Gelde reden lernen müssen, willst Du wirk‐
lich seinen 
Wert erfassen. ‒
.Ich wiederhole nochmals: 
Geld ist 
etwas
Heiliges, denn es drückt die 
Wertung aus,
die sich 
geistige Bedeutung irgendwel‐
cher Art in dieser Welt der 
Materie zu ver‐
schaffen wußte.
.Den allermeisten Menschen ist Geld frei‐
lich nur zur «Bezahlung» da, und sie ahnen
nicht, daß man auf dieser Erde auch in
anderen Werten bezahlen 
kann, ja mei‐
stens bezahlen 
muß. ‒ ‒ ‒
.Die Eignung des Geldes 
als Ausdruck
höherer geistiger Werte ist ihnen
fremd, und sie empfinden es als Profana‐
tion, wenn man vom Gelde als «Ausdruck
geistiger Werte» spricht.
.Trotzdem gibt es keinen klareren Beweis
der Wirkung geistiger Werte in dieser mate‐
riellen Welt, als den, der durch Geld oder
Geldeswert zu bezeichnen wäre.
.Alle hohen geistigen Werte, die jemals auf
dieser Erde erschienen, bewegten mannig‐
fach 
Geld und Geldeswert.
.Wollen 
geistige Werte sich auf dieser
Erde 
Geltung verschaffen, so müssen sie
quasi mit der Materie eine 
Verbindung
eingehen, müssen 
selbst «materiell» wer‐
den, um 
Materie zu bewegen. ‒
.Nicht anders können sie Materielles auch
nur von ihrem 
Dasein in Kenntnis setzen.
.Ein noch so hoher geistiger Wert, dem es
nicht gelingt, 
die allgemein gültige Aus‐
drucksform materieller Werte, ‒ 
das
Geld, in Bewegung zu setzen, wird der
Menschheit nicht 
faßbar, nicht 
nutzbar
werden. ‒
.Je größer die Summen sind, die ein gei‐
stiger Wert in Bewegung setzt, desto fester
 
wird er sich hier in der materiellen Welt
verankern. ‒  ‒ ‒
.Daraus kannst Du eine Lehre ziehen!
.Du darfst niemals erwarten, mit all Dei‐
nem «Idealismus» der Menschheit Gutes
geben zu können, und ihn zum Siege zu
führen, solange Du noch Geld und Geldes‐
wert 
verachtest. ‒ ‒
.Gewiß sollst Du nicht «vor dem Götzen
Mammon knien» und den Geldbesitz als
Endzweck erstreben. Dein ganzes Trach‐
ten soll vielmehr als 
Ziel nur die 
Bewe‐
gung des Geldes sehen, soll Dir weniger den
Besitz, als die 
Möglichkeit schaffen,
immer größere Summen im Dienste geistiger
Werte «
ins Rollen» zu bringen. ‒ ‒
.So wenig Geld Du auch Dein Eigen nennst,
sollst Du doch der 
Kraft bewußt sein, die 
in
jedem Pfennig steckt, einem Steinchen
gleich, das eine Lawine verursachen kann,
die größten Summen in Bewegung
setzen zu können. ‒ ‒ ‒
.Und Du mußt der bewegenden Kraft, die
hinter dem Gelde steht, auch 
Vertrauen
schenken!
.Diese magische Kraft reagiert sehr emp‐
findlich auf jeden 
Mangel an Vertrauen,
wie sie auch umgekehrt, ein 
unerschütter‐
liches Vertrauen, das mit 
Geduld ge‐
paart ist, niemals enttäuscht.
.Je mehr Geld Du für eine an sich gute
Sache «arbeiten» lassen kannst, desto mehr
Aussicht wirst Du haben, dieses Geld im
Laufe der Zeit mit Zins und Zinseszins zu‐
rückerstattet zu erhalten.
.Wenn Du aber nur kärglich, und erfüllt
von Mißtrauen, Deines Geldes Kräfte er‐
proben willst, dann kommst Du gar leicht
in Gefahr, 
auch das Wenige zu verlie‐
ren, mit dem Du den Einsatz zögernd
wagtest. ‒ ‒
.Gewiß sollst Du nicht 
über Deine
Kräfte hinaus waghalsig spekulieren, und
immer 
vorher wohl bedenken, ob die Sum‐
men, die für eine Sache gefordert werden,
mit Deinem 
verfügbaren Besitz in 
Ein‐
klang stehen, sonst kann das geistig wert‐
vollste Gut, das durch Dein Geld in der Welt
der Materie verankert werden soll, für Dich
zum Fluch und Unglück werden. ‒
.Eine jede Sache, durch die Du der
 
Menschheit wirklichen Nutzen bringst,
wird früher oder später mit aller Sicher‐
heit auch neue materielle Werte schaf‐
fen, aber jede Sache verlangt auch den ihr
entsprechenden Einsatz, und wenn er Dir
nicht zur Verfügung steht, dann ist es bes‐
ser, Du läßt Deine Hände völlig aus dem
Spiele, auch wenn Dir die Förderung dieser
Sache hohen Gewinn zu versprechen scheint
und allen Menschen großen Vorteil bringen
könnte.
.Du würdest nur von vornherein unehr‐
lich handeln, wenn Du einen Gewinn er‐
warten wolltest, ohne den ihm entsprechen‐
den Einsatz riskieren zu können.
.Niemals auch darfst Du das Geld ande‐
rer Menschen für eine Dir am Herzen
liegende Sache in Bewegung setzen, wenn
Du nicht mit Sicherheit weißt, daß jene
Anderen auch den erforderlichen vollen Ein‐
satz zur Verfügung haben, der ihnen
letztlich die Schaffung neuer Werte und
damit den ihrem Einsatz entsprechenden
Gewinn verbürgt.
.Du könntest nur sonst jene Anderen um
ihre Habe bringen, und Dich allein würden
die geistigen Gesetze des Menschheitsganzen
dann für den angerichteten Schaden haftbar
machen.
.Diese Gesetze wissen einen Jeden auf
irgendeine Weise zu erreichen und sie for‐
dern dann 
Begleichung bis zum letzten
Heller, ganz gleich, in 
welchen Äqui‐
valenten Du allein Entschädigung leisten
kannst, und wenn auch der Andere, den
Du geschädigt hast, 
persönlich nicht da‐
durch 
entschädigt werden wird.
.Den Gesetzen im geistigen Menschheits‐
Gesamtorganismus ist es 
niemals darum zu
tun, den 
Einzelnen etwa zu «entschädi‐
gen» oder den Schadenstifter zu «bestra‐
fen». ‒ Sie haben nur 
Ausgleich zu schaf‐
fen im organisch verbundenen Leben des
gesamten Ganzen, und jeder Einzelne
tritt ihnen für den Anderen ein, ‒ kann, ohne
es zu ahnen, Werkzeug werden ihrer uner‐
bittlich sicheren, automatisch geregelten
Tätigkeit...
.In höherem Sinne 
gibt es keinen wirk‐
lichen Geld-
Besitz!
.Der scheinbar Besitzende ist stets nur der
zeitweilige Verwalter eines Teiles, der
jeweils in der materiellen Welt durch das
Wirken der Menschheit im Ganzen geschaf‐
fenen Werte. ‒
.Die 
Höhe des scheinbaren Geld-
Besit‐
zes zeigt nur die 
Eignung eines Menschen
als Werte-
Verwalter an, und wer da 
Weni‐
ges getreu zu verwalten weiß und 
damit
neue Werte schafft, den werden die
geistigen Gesetze im Menschheits-Gesamt‐
organismus mit aller Sicherheit einst auch
über 
Vieles als «Verwalter» setzen, wenn
sein 
Wille, und nicht nur sein 
Wünschen,
ernsthaft danach begehrt. ‒ ‒ ‒
.Die «steten Fehlschläge», über die so
viele, anscheinend tüchtige Leute zu klagen
haben, sind immer nur der Beweis dafür,
daß sie in irgendeiner Weise gegen geistige
Gesetze gewohnheitsmäßig 
verstoßen,
ohne es zu wissen. ‒ ‒
.Entweder ist der 
Wille nur matt und
wird durch 
Wünsche ersetzt, oder es wird
nur 
ein Teil der Gesetze erfüllt, 
der andere
aber unbeachtet gelassen...
.Sehr viele wissen auch nicht, daß es
 
durchaus nicht in ihrem Belieben
steht, bis zu welcher 
Höhe sie neue mate‐
rielle Werte erzeugen wollen, sondern daß
jeder Einsatz seine 
bestimmte Summe
neuer Geldes-Werte schaffen 
muß, ob diese
Summe nun 
über oder 
unter dem 
er‐
wünschten Ergebnis steht. ‒ ‒
.So arbeiten Manche jahraus, jahrein und
sorgen sich wegen ihrer «Mißerfolge», nicht
ahnend, daß sie an irgendeiner Stelle 
grobe
Verstöße gegen 
geistige Gesetze begehen,
deren 
Bestehen ihnen niemals zum Be‐
wußtsein kam.
.Nun könnte man leicht vermuten, ich
hätte hier lediglich solche Menschen im
Auge, die da mit eigenem oder fremdem
Gelde 
ihre eigenen Unternehmungen
leiten.
.Ich denke jedoch nicht minder an alle die
Tausende, die in irgendeines 
Anderen Dien‐
sten stehen.
.Hier müssen oft 
ganze Kategorien
durch die Verstöße 
Einzelner leiden, und
darum wächst hier die Verantwortung des
Einzelnen ins Riesenhafte an, während die
 
Beachtung der geistigen Gesetze, von
denen ich spreche, 
gleichfalls jeweils 
Tau‐
senden ihren Weg 
erleichtert.
.Mit dem Moment, in dem Du Dich zum
Dienste für das Unternehmen eines Anderen
verpflichtest, übernimmst Du 
alle Verant‐
wortung für den 
Dir anvertrauten 
Teil
seines Unternehmens, und alle Verstöße
gegen geistige Gesetze, die Du Dir zu schul‐
den kommen läßt, werden für Dich die
gleichen Folgen zeitigen, als wenn Du für
eigene Rechnung 
Dein eigenes Unterneh‐
men leiten würdest.
.Ich kann Dir keinen besseren Rat geben,
als an Deiner Stelle, mag sie hoch oder un‐
bedeutend sein, stets 
so zu handeln, wie du
handeln würdest, wenn Du 
in Deinem
eigenen Unternehmen die 
gleichen Ob‐
liegenheiten zu erfüllen hättest.
.Fühlst Du Dich «schlecht besoldet», so
versuche, 
im Rahmen der gegebenen
Möglichkeiten eine 
bessere Entlohnung
zu erhalten, aber vergiß nicht, daß 
auch 
die
schlechteste Entlohnung Dich 
niemals
von Deiner 
Pflicht befreit, gemäß den
 
geistigen Gesetzen zu denken und zu han‐
deln, die im Bereiche des Geldes 
befolgt
werden wollen, sollst Du nicht 
Schaden
erleiden, weil Du für 
eines Anderen Scha‐
den 
Ursache schaffst! ‒ ‒
.Auch mußt Du wissen, daß Deine Ent‐
lohnung 
durch geistige Gesetze stets in
gerechtester Weise, 
genau Deinem Ein‐
satz an Arbeit entsprechend, bemes‐
sen wird, ‒ so daß alles, was Dir der Andere,
dem Du dienst, etwa 
vorenthalten mag,
Dir einst, auf irgendeine Weise, auf Heller
und Pfennig erstattet werden muß, während
im 
anderen Falle, ‒ wenn 
Du höhere Ent‐
lohnung erreichst, als Dein Einsatz an Ar‐
beit und Interesse rechtfertigen mag, ‒ mit
absoluter Sicherheit, früher oder später,
alles von Dir 
gefordert werden wird, was
Du 
zuviel empfangen hast. ‒ ‒
.Dem steten Ausgleich, den diese geistigen
Gesetze schaffen, gilt 
jede Wertform 
gleich,
so daß Dir vielleicht in 
völlig anderer
«Währung» gegeben oder entzogen werden
mag, was Dir zusteht, oder was Du unge‐
rechterweise empfangen hast. ‒ ‒
.Geld ist der Vertreter 
aller materiellen
Werte und es ist für den Ausgleich, den die
geistigen Gesetze schaffen müssen, völlig
einerlei, durch 
welchen dieser Werte sie
den Ausgleich bewirken, oder ob sie ihn
durch den 
Vertreter aller materiellen Wer‐
te ‒ durch 
Geld ‒ bewirken können. ‒ ‒ ‒
.Nun wirst Du auch verstehen, weshalb ich
Geld «eine heilige Sache» nannte, ‒ vertritt
es doch jeden Wert, den die 
materielle
Erde spendet, ‒ ist es doch Ausdruck allen
Wertes, den 
Geistiges hier 
durch seine
Einwirkung auf die Materie schafft,
und gleichzeitig dieser Einwirkung Zwi‐
schenglied und Träger! ‒
.Wohl oder übel wirst Du auch Geld zu den
Wirkungsmitteln Deines irdischen 
Glückes
rechnen müssen, und willst Du Dein Glück
Dir 
schaffen, mußt Du auf die Gesetze
achten lernen, denen 
Geld und 
aller
materielle Wert, den Geld 
vertritt, stets
nur ein Diener 
geistiger Impulse ist...
.Wer entschlossen ist, sein Glück zu schaf‐
fen, für den gibt es keinen «grauen All‐
tag», keine Furcht und keine Sorge mehr!
.Er weiß eine Macht in sich, die alles
Trübe, alles Drohende bezwingt.
.Er wird sich heute nicht um das, was
«Morgen» sein mag, sorgen, und doch wird
jeder seiner Tage ihm den kommenden
Tag in bester Weise vorbereiten. ‒
.Er wird zu lernen wissen, in der Gegen‐
wart zu leben, und als ein Schaffender
das Gegenwärtige zu formen.
.Er wird der Bildner seines eigenen Le‐
bens sein, und wird die Kunst, das Leben
lebenswert zu machen, durch Beispiel,
Alle, die ihm nahekommen, lehren.
.Zwar wird er nicht Allzuviele als seine
Schüler sehen, allein ein Jeder, dem er
durch sein Beispiel Lehre gibt, wird als
«Geheilter» durch diese Lehre auch wieder
Andere «heilen» und so die kranken Zellen
im Menschheits-Gesamtorganismus vermin‐
dern helfen.
.Wahrlich, es ist 
nötig, daß die «kranken
Zellen» im geistigen Menschheitsleibe 
ge‐
sunden, und 
jeder Einzelne ist hier
verpflichtet, zu ihrer Heilung das Seinige
beizutragen.
.Jeder trägt eine 
Schuld von Äonen in
sich, die es 
abzutragen gilt, denn was auch
immer an diesem Gesamtleib der Mensch‐
heit 
krank und 
bresthaft ist, das hat
jeder Einzelne im «Ur-Sprung» 
mit
verschuldet, als sich die 
Menschheit
aus ihrer 
Gottheit löste...
.Der ganze unendliche Kosmos könnte ein
Garten unnennbarer 
Seligkeit sein, wäre
jener 
Ur-
Sprung niemals erfolgt, den erst
Äonen wieder schließen können.
.Aber auch heute, auf unserem 
Wege
durch diese Äonen, kann die Erde viel mehr
Glück erstehen sehen, als die Menschheit
ahnt und glauben 
will, wenn auch in dieser
Weltenperiode gewiß kein «himmlisches»
Leben auf Erden erreichbar ist.
 
.Es kommt nicht auf neue 
Gemein‐
schaftsformen im äußeren Leben der
Völker und Länder an, soll die Fülle irdi‐
schen Glückes, die erstehen 
kann, zu Le‐
bens-
Wirklichkeit erstehen.
.Alle äußere Gemeinschaftsform ist nur ein
Notbehelf, zu dem uns ein dumpfes Ahnen
unserer 
Einheit im 
geistigen Mensch‐
heitsorganismus rät, damit wir nicht
völlig uns des Bewußtseins unserer 
Ein‐
heit im Geiste entwöhnen.
.Es ist nur ein «
Gliederbewußtsein»,
das noch durch «Staatenbildung», «Na‐
tion» und «Volkstum» erhalten bleibt, aber
für den, dem es nicht gelingt, sich als Teil
und Mittelpunkt des 
ganzen geistigen
Menschheitsleibes zu empfinden, mag auch
das Bewußtsein vorerst noch genügen, Teil
eines 
Gliedes dieses 
geistigen Leibes zu
sein, um so 
nicht gänzlich aus 
aller Ein‐
heit und 
allem Lebensfluidum des 
Mensch‐
heits-
Ganzen sich zu 
lösen. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Töricht  aber, und einer 
Selbstbesude‐
lung gleich, ist jeder 
Haß und jede 
Ver‐
achtung eines dieser Menschheitsglieder
gegen ein anderes!
 
.Es ist ‒ 
Verwesungsgeruch, der um den
Haß solcher Einzelglieder der Menschheit
sich verbreitet...
.Immer beweist er 
Fäulnis und 
Zer‐
setzung ihrer 
einzelnen Zellen!
.Oft auch ist es der giftige Dunst eines
Pestgeschwürs, der Gestank von 
Eiter‐
beulen, die an dem erkrankten Gliede zeh‐
ren und ihm sein Lebensmark zu rauben
drohen. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.«
Wer den Fremdling und den Mann
des anderen Stammes nicht zu ehren
weiß, 
der ist unwert, 
der Sohn eines
edlen Volkes zu heißen» ‒ sagt tiefste
östliche 
Weisheit, die im Besitze 
höchster
Erkenntnis bestrebt war, das Volk zur
Achtung vor sich selbst zu erziehen...
.Wirkliche Achtung vor Dir selbst kannst
Du nur erlangen, wenn Du Deine 
Verant‐
wortung kennst, und Du kannst Deine
Verantwortung nicht kennen, solange Du
nicht weißt, daß Du als ein Teil des
geistigen Menschheitsganzen 
nicht nur Dir
selbst, sondern auch 
diesem Ganzen
verantwortlich bist. ‒ ‒ ‒
 
.Bist Du ein Schöpfer Deines 
Glückes, so
vermehrst Du die Menge des Glückes auf
dieser Erde und dienst damit 
mehr dem
Menschheitsganzen, als wenn Du die
weltbeglückendsten Theorien in der äußeren
Welt zu verwirklichen strebst. ‒
.Mêng tse sagte: «Das rechte 
Handeln
richtet sich auf das 
Naheliegende, aber
alle suchen es im 
Fernliegenden; das
rechte 
Tun besteht in dem 
leicht zu Voll‐
bringenden, aber alle suchen es im 
schwer
Erfüllbaren.» ‒ ‒ ‒
.So suchst auch Du vielleicht noch, im
Wahne: «Großes» tun zu müssen, nach dem
«
schwer Erfüllbaren», ‒ suchst hohe
Ziele 
außer Dir, während 
Dein höchstes
Ziel Dir so 
nahe liegt, da es nur 
in Dir
selbst zu finden ist. ‒ ‒ ‒ ‒
.Erziehe Dich selbst und Du wirst
durch Dein Beispiel ein Erzieher der
Menschheit sein, 
ohne Dir Rechte an‐
gemaßt zu haben, die man Dir nicht über‐
tragen hat! ‒
.Schaffe Dir selbst Dein 
Glück, und Du
 
wirst glückliche Menschen um Dich schaf‐
fen, wirst dem «
Glück der Menschheit»
eine Gasse bahnen! ‒
.Um Dir Dein 
Glück zu schaffen, mußt
Du jedoch, 
trotz allem 
Übel, trotz allem
Schlechten, das Dir begegnen mag, mit
unerschütterlicher Energie Dir den 
Glau‐
ben an 
die siegende Kraft alles Guten
erkämpfen.
.Du darfst niemals 
den Mut verlieren,
wie trübe sich auch die Wetterwolken über
Deinem Haupte zusammenballen mögen! ‒ ‒
.Bist 
Du krank, dann 
er-
glaube Dir Deine
Gesundheit, und wenn Dein Körper noch
zu retten ist, dann werden die Ärzte, denen
Du Dich vertraust, Dir 
dankbar für Deine
Hilfe zur Genesung sein! Ist aber Deinem
Körper nicht mehr aufzuhelfen, dann hast Du
durch Deinen 
Glauben Dir einen Fond an
Energien geschaffen, der Deinem 
geisti‐
gen Körper dienen wird, sobald Du diesen
Körper der sichtbaren Erde, der Dich quälte,
von Dir abgespalten haben wirst.
.Bist Du in 
materieller Not, so «
er‐
glaube» Dir materielle Hilfe, und höre
nicht auf, Deinen Glauben mit allen Mitteln
lebendig und wirksam zu erhalten, bis
Hilfe eingetroffen ist, ‒ während Du gleich‐
zeitig in aller Ruhe die Wege weiter be‐
schreitest, von denen Du nach äußerem Er‐
messen, auch ohne Deine Glaubensmagie,
Dir Hilfe erwarten würdest.
.Vielleicht wird die magische Kraft des
Glaubens sich mit diesen Wegen verbinden,
vielleicht auch kommt Dir Hilfe von einer
Seite her, von der Du sie sicher nicht erwar‐
tet hättest.
.Aber niemals darf Dich Dein Vertrauen
in die Kraft des Glaubens dazu verleiten, die
Hände müßig in den Schoß zu legen, so
wenig wie Du, im Falle der Krankheit, die
Dir nach äußerem Ermessen gebotene Hilfe
ausschlagen darfst. ‒
.Die Kraft Deines Glaubens würde den
Lebensnerv verlieren, wenn Du nicht auch
zu gleicher Zeit alle anderen Energien
nach der gleichen Richtung hin anspannen
würdest, ‒ und wenn dann auch schließlich
die Hilfe aus einer Richtung kommt, nach
der Du niemals Ausschau gehalten hast,
wenn es auch den Anschein gewinnen sollte,
als wäre Dein 
äußeres Mühen «völlig über‐
flüssig» gewesen, so lasse Dich dennoch da‐
durch nicht verleiten, in einem späteren
Falle die 
äußeren Mittel, die Dir zu Ge‐
bote stehen, zu verschmähen.
.Du würdest es bitter bereuen müssen,
denn die Kraft Deines Glaubens kann die
Anspannung 
aller Deiner Energien niemals
entbehren, wenn sie für Dich wirksam wer‐
den soll. ‒ ‒
.Ohne die Anspannung aller Deiner übri‐
gen Kräfte ist die Kraft Deines Glaubens
biegsames Blei, ‒ erst dadurch, daß Du
trotz allem Vertrauen in die Kraft Deines
Glaubens 
jede nur auffindbare Ener‐
gie in Dir, um 
Dir selbst zu helfen,
auch 
nach außen hin tätig werden läßt,
wird die Kraft Deines Glaubens zu 
federn‐
dem Stahl, zu einer «Toledoklinge», die
auch am härtesten Widerstand nicht zer‐
bricht und schließlich den Knoten durch‐
schlägt und durch-
schneidet, der sich
anders nicht mehr lösen läßt...
.In 
jeder Sorge, in 
jeder Art Not, gilt
dieses 
gleiche Verfahren, wenn Du 
die
magischen Kräfte des Glaubens in
Deinem Alltagsleben erproben willst. ‒
.Die meisten Menschen verstehen nicht
wirksam zu glauben, weil sie in irgend‐
einer Lage einmal vergeblich versuchten, die
magische Kraft des Glaubens in ihre Dienste
zu zwingen, und es unterlassen hatten, zu
gleicher Zeit alle Energie zu gebrauchen,
um sich von außen her selbst eine Hilfe
heranzuholen...
.So fallen sie nun in den entgegengesetzten
Fehler und suchen alle Hilfe nur in äuße‐
ren Dingen, mühen und quälen sich mit nur
geringem Erfolg, weil sie die größte Kraft,
über die sie gebieten könnten, nicht in der
richtigen Weise einst zu gebrauchen wuß‐
ten und darum kein Vertrauen mehr in
die helfende Kraft des Glaubens setzen
können. ‒
.Mangel an Einsicht in die Wirkungs‐
bedingungen geistiger Kräfte hindert die
meisten Menschen an dem gesetzmäßig siche‐
ren Aufbau ihres irdischen Glückes.
.So kommen sie in die Lage, sich für aus‐
geschlossen von jeder Glückes-Möglich‐
keit zu halten, und in dieser Geistesver‐
fassung flieht sie 
tatsächlich jedes Glück.
‒ ‒
.Willst Du Dein 
Glück begründen auf
dieser Erde, dann mußt Du mit 
unerschüt‐
terlichem «
Optimismus» auf Dein
Glück und auf Dein gutes 
Recht zum Glück
vertrauen!
.Du mußt wissen, daß Du nur Deine
Pflicht erfüllst, wenn Du mit allen gerech‐
ten Mitteln Dein 
Erdenglück, das wahr‐
lich mehr als ein 
Herden-«Glück» sein
kann, erstrebst. ‒
.Aus allem, was Dir begegnet, mußt Du
ein, wenn auch noch so winziges, Fünkchen
Glück herauszuschlagen suchen und stets
mußt Du bestrebt sein, alles zu Deinem
Glück zu deuten!
.Vom Morgen bis zum Abend darf kein
Geschehnis, und sei es auch noch so unbe‐
deutend, an Dir vorüberziehen, aus dem Du
nicht irgendein noch so kleines 
Glück Dir
herauszuholen weißt.
.Jeder 
Blick Deiner Augen, alles was Du
hören magst, muß Dir irgendein Weniges
als Glücks-Tribut hinterlassen und Du mußt
Dich so daran gewöhnen, wie Dich das Glück
tatsächlich auf all Deinen Wegen verfolgt,
daß es Dir «
selbstverständlich» wird,
wenn Dir ein 
großes Glück dereinst be‐
gegnet. ‒ ‒ ‒
.Ohne die stete 
Gewöhnung, auf allen
Wegen dem Glück auf allerlei Weise und
auch im allerkleinsten Ausmaß begegnen zu
wollen, wirst Du nicht 
die richtige
Atmosphäre schaffen, die Du brauchst, um
Dir Dein volles Erdenglück zu gestalten. ‒
.Du mußt für Dich und Andere ein 
Ma‐
gnet des 
Glückes werden, wenn du bald
und ohne Fehlschlag zum Schöpfer Deines
Glückes werden willst. ‒
.Du mußt sozusagen vorher schon lernen,
passiv glücklich zu sein, bevor Du als
aktiver Schaffender an die 
Gestaltung
Deines von Dir 
gewollten Glückes gehst.
.So bewirkst Du in Dir eine Geistesver‐
fassung, die Dich die geheimen 
geistigen
Gesetze erfühlen läßt, denen das Glück
gehorcht.
.So wirst Du Dir selbst mit Sicherheit
Dein Glück verschaffen und wirst es zu
erhalten wissen, aber 
gleichzeitig wirst
Du auch die Möglichkeit erhöhen, daß 
An‐
dere, gleich Dir, auf dieser Erde wirklich
alles Glück sich erobern, das diese Erde
ihnen zu geben hat, und das sie nur nicht
finden, weil sie noch nicht wissen, daß 
sie
selber allein die 
Schöpfer ihres Glückes
werden können...
.Kein 
Unglück in dieser Welt des reich‐
lichen Unglücks ist so groß, daß es 
dau‐
ernd dem 
Glück den Weg versperren
könnte!
.Mit jedem Fünklein 
Glück aber, das Du
in Deinem Bewußtsein als Glück 
emp‐
findest, bringst Du eine der abertausend
kleinen Unglücks-Quellen auf dieser Erde
zum Versiegen, ‒ und wenn Du erst wirklich
Dein Glück Dir geschaffen haben wirst,
dann hast Du für immer die Menschheit von
einem der großen 
Moraste des Unglücks
befreit, die durch die Unbedachtsamkeit und
Unbelehrtheit von Jahrtausenden entstan‐
den sind, und nur durch die Sonnen 
selbst‐
geschaffenen Glückes Einzelner aus‐
getrocknet werden können.
.Je mehr solcher einzelner 
wahrhaft
Glücklicher diese Erde trägt, desto mehr
 
wird die Kraft des Chaos von ihrer Ober‐
fläche verschwinden, die heute noch so viel
Unglück schafft. ‒ ‒ ‒
.Es ist 
Sisyphus-
Arbeit, das Unglück
auf dieser Erde 
anders tilgen zu wollen,
denn Glück und Unglück sind nur Ergebnis
restloser Auswirkung geistiger Gesetze, aber
niemals werden die okkulten Kräfte, die alles,
was wir «Unglück» nennen, automatisch in
diesem Weltall wirken, 
zu paralysieren
sein, wenn nicht 
die Kräfte des Glücks
durch stetes 
bewußtes Empfinden, wie
der galvanische Strom in einer Spirale von
Kupferdraht, derart verstärkt zur Wirkung
gelangen können, daß sie die Kräfte des
Unglücks 
aus ihrer Richtung zu rei‐
ßen vermögen, so daß sie genau so auto‐
matisch dann 
dem schöpferischen Auf‐
bau in der Welt des Menschen dienen müs‐
sen. ‒ ‒ ‒
.Um alle «Unglückskräfte» 
im weiten
Weltenraum aus ihrer verderblichen Rich‐
tungsbahn zu lenken, reicht unsere 
Erden‐
Willenskraft nicht aus, und ihren Ein‐
fluß würde der Mensch der Erde immer noch
verspüren, auch wenn es gelänge, aller Un‐
glückskräfte in diesem Erden-Planeten 
Herr
zu werden. ‒ ‒ ‒
.Aber 
auf dieser Erde, auf dem Plane‐
ten, der ihn 
trägt, kann 
jeder einzelne
Mensch, durch seinen 
Willen zum Glück,
wahre «Wunder» bewirken, und je mehr der
Menschen sich in dieser Hinsicht üben, desto
größer wird die Zahl der 
Glücklichen, der
Glückes-
Träger hier auf dieser Erde wer‐
den. ‒
.Da aber alles mit Allem 
verbunden und
durch geheimnisvolle Kräfte 
in Verknüp‐
fung ist, so wirkt das vermehrte Glück auf
dieser Erde auch «hinaus» 
auf den gan‐
zen Weltenraum, und 
keine Vorstellung
ist zu phantastisch, um nicht noch immer
hinter der Wirklichkeit zurückzu‐
bleiben, ‒ will sie sich ein Bild jener 
Wir‐
kungen gestalten, die durch ein rapid ver‐
mehrtes 
Glücksempfinden auf dieser
Erde, bis in die entferntesten Räume der
Sphären ausgelöst werden können...
.Die Wenigen, die diese Gesetze schon seit
grauer Urzeit kannten und danach lebten,
waren lange genug verhindert, ihr Wissen
anders als nur an ihre erprobten Schüler auf
Erden weiterzugeben. Sie fanden in Jahr‐
tausenden die mannigfachste Gelegenheit,
diesen geistigen Gesetzen, auf denen das
vorliegende Buch beruht, bis in ihre letzten
Verzweigungen nachzuspüren und, was die
Wirksamkeit betrifft, sie an sich selbst
und im eigenen Leben zu erproben.
.Du kannst Dich mit gutem Grunde dieser
Führung anvertrauen und wenn Du ein
Weiteres über ihre Art zu wissen begehrst,
so werden Dir meine Bücher: «Vom leben‐
digen Gott», «Vom Jenseits» und «Vom
Menschen», sowie «Das Buch der könig‐
lichen Kunst» und «Das Buch der Ge‐
spräche», in genügender Weise allen Auf‐
schluß geben.
.Ich beende hier nun das «Buch vom
Glück» mit dem innigen Wunsch, daß es
Dir die Wege zeigen möge, auf denen Du
zu einem Schöpfer Deines Glückes
wirst. ‒
.Es ließe sich ja noch so Vieles sagen über
die Arten des Glückes, das Du auf dieser
Erde Dir schaffen kannst, allein Du wirst
wohl nicht vermuten wollen, daß ich etwa
irgendein menschliches Glück geflissentlich
übersehen habe, weil in diesem Buche nicht
davon die Rede ist...
.Wenn Du recht zu lesen weißt, dann wirst
Du für jede Art des Glückes auf dieser Erde
wohl anwendbare Lehre finden. ‒
.Ich wollte Dir hier nur in der gedrängte‐
sten Form alles Wesentliche sagen, was
Du bei allen Arten menschlichen Glückes
zu beachten hast und ich habe nur einzelne
Elemente menschlichen Glücks auf dieser
Erde herausgegriffen, bei denen besonders
klar zu zeigen war, was diese Lehre vom
Glücke sagen will. Es war mir nicht möglich,
jede Wiederholung stets zu vermeiden. Ich
hätte das nur auf Kosten der Deutlichkeit
wagen dürfen.
.Dagegen war ich bemüht, so wenig Seiten
wie nur möglich zu gebrauchen, und dennoch
alle die Punkte zu berühren, die mir für
Deine klare Einsicht in die Materie wertvoll
erschienen.
.Ich möchte nicht, daß man meine Bücher
liest wie Novellen, die man aus der Hand
legt, wenn man auf der letzten Seite ange‐
langt ist, um sie vielleicht nie mehr im Leben
in die Hand zu nehmen.
.Ich weiß bereits von Vielen, denen meine
Bücher 
ständige Lebensbegleiter wur‐
den, und ich hoffe, daß sie es noch Vielen
werden mögen.
.Wenn ich aber auch jedes meiner Bücher
in der Absicht schrieb, meinem Leser einen
ständigen Berater an die Hand zu geben,
so wünschte ich doch ganz besonders, daß
dieses «Buch vom Glück» keinem seiner
Leser jemals außer Seh- und Reichweite
käme, denn während ich in anderen Büchern
von Dingen handle, die oft gar weit vom
Leben des Alltags sich entfernen, glaube ich
hier doch so Manches gesagt zu haben, zu
dem ein jeder Tag den Anlaß bringen kann,
 
aufs neue das Buch zur Hand zu nehmen,
um sich mit seiner Lehre völlig vertraut zu
machen.
.Es wird Dir gewiß in keinem Falle zum
Schaden gereichen, und kann Dich vielleicht,
‒ wie sehr Du auch heute noch der allzeit
pessimistischen Denkungsart ergeben
sein magst, ‒ im Laufe der Zeit, 
trotz allem
äußeren Ungemach, das Dich umgibt ‒ ‒
zum 
glücklichen Optimisten machen...
.Du darfst Dich nicht von jenen Leuten
irreführen lassen, die Dir aus ihrer «Lebens‐
erfahrung» heraus beweisen wollen, daß das
Glück den Erdenweg so mancher Menschen
fliehe, trotzdem sie stetig ihm entgegen‐
strebten.
.Wer solche Lebenserfahrung macht, der
frage sich vielmehr, durch welchen Irrtum
er dem Glück, das ihn erreichen wollte,
selbst den Weg verbaute!...
.Er frage sich, ob nicht seine eigene «Be‐
triebsamkeit» das Glück von seiner Seite
scheuchte? ‒
.Wohl will alles Erdenglück von Dir 
ge‐
schaffen werden, aber die stille Tätigkeit
 
des 
Schaffenden ist gar weit entfernt von
jener unruhvollen Besorgtheit, die immer
ängstlich darauf bedacht ist, nur ja «nichts
zu versäumen», und darüber das Beste, 
die
Ruhe der Seele, versäumt, ohne die das
Glück auf dieser Erde niemals zu erlangen
ist. ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Erzeuge in Dir einen heiteren Glauben an
Deine 
Berechtigung zum Glück und laß
Dich durch kein Mißlingen jemals aus dem
sicheren Gehege Deines wohlbegründeten
Glaubens vertreiben!
.Sei überzeugt, daß allezeit Kräfte und
Mächte am Werke sind, Dir zu helfen, sobald
Du nur 
selbst Dein Glück Dir erringen
willst und nicht nur in kraftlosem 
Wün‐
schen nach Glück verlangst! ‒ ‒ ‒
.Gehe gelassen Deinen Dir gegebenen Er‐
denweg und bewahre stets 
Deine innere
Ruhe, wie sehr auch von außen her die
«Schicksals-Schläge» regnen mögen.
.Läßt Du Dich aus Deiner 
Ruhe zerren,
dann bist Du freilich verloren, aber niemals
werden Dich die Kräfte, die auf dieser Erde
Unglück schaffen, wirklich besiegen kön‐
nen, wenn Du in steter sicherer Ruhe, trotz
ihres Wütens, auf Dein Glück und auf die
helfenden Mächte, die Dir zur Seite ste‐
hen, vertraust. ‒ ‒ ‒
.Du wirst mit einiger Ausdauer sicher
Dein Glück Dir zu schaffen vermögen, auch
wenn Du zu dieser Stunde noch umgeben
sein magst von «Unglück» aller nur er‐
denklichen Art. ‒
.Glaube nicht, was Dir andere Lehre von
der geringen Glückesmöglichkeit auf dieser
Erde vorerzählen mag!
.Glaube vielmehr an Dein Recht und
Deine Pflicht, zum Glücke zu gelangen,
und suche in heiterer Sicherheit, vertrau‐
end und festen Willens Dein Glück zu
schaffen, auf daß auch Du einst zu den
Glücklichen dieses Erdballs zählen magst.
ENDE