DAS BUCH
VOM
LEBENDIGEN
GOTT
gegründet 1816
KOBER`SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG AG
BERN
4. Auflage
Unveränderter Nachdruck
der 1927 erschienenen Neuausgabe
(Anm.: Erstausgabe 1919)
©
1971 Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG, Bern
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Übersetzung
in fremde Sprachen und der Verbreitung in Rundfunk und
Fernsehen
Druck: Graphische Anstalt Schüler AG, Biel
 
.Es lese keiner dieses Buch, 
der
fromm und gläubig ist!
.Es lese keiner dieses Buch, 
der nie
an Gott gezweifelt hat!
.Dieses Buch ist geschrieben für 
solche
Menschen, die in harten inneren Kämpfen
ihren Gott 
erringen wollten, aber ihn nicht
fanden...
.Dieses Buch ist geschrieben für Alle, die
in den Dornen der 
Zweifel hängen...
.Diesen wird es helfen!
.Diesen wird es ein Wegzeiger sein!
.Uralte Weisheit ist es, die ich hier ver‐
künde.
 
.Die Wenigen, die jeweils sie empfinden
konnten, hielten sie seit alter Zeit 
geheim.
.Nur selten, nur zu gewählter Stunde und
nur in dunklen Symbolen durfte in früheren
Tagen der Welt davon gesprochen werden.
.Nun aber ist die Zeit gekommen, 
deut‐
licher davon zu reden, nachdem durch Un‐
berufene 
verzerrte Bilder dieser Weisheit in
der Welt verbreitet wurden und verbreitet
werden.
.Im „
innersten Osten” wurde beschlos‐
sen, den lange und sorglichst vor profanen
Augen gehüteten, „heiligen Schrein” nun den
Menschen des Westens zu öffnen.
.Der ihn hier öffnet, ist dazu ermächtigt.
.Noch aber verlangt man 
strenge Prü‐
fung von den Suchenden, und keiner kann
den Tempel 
betreten, wenn er nicht vorher
die Prüfung 
besteht. ‒
 
.So läßt sich denn vorerst nur 
aus der
Ferne zeigen, was der Würdige dereinst 
er‐
fassen und 
begreifen soll...
.Was sich von den Geheimnissen des Tem‐
pels 
sagen läßt, will ich euch sagen!
.Wollt ihr sie 
ergründen, dann müßt ihr
Sorge tragen, sie im eigenen Innern zu 
er‐
leben!
.Sie offenbaren sich wahrlich 
nur dem,
der 
mit allen Kräften sich ihr Erfassen 
er‐
ringt! ‒
.Mit dem „
Lesen” meiner Worte werdet
ihr 
wenig errungen haben...
.Was hier 
Wort wird, muß 
willige Her‐
zen finden; ‒ Herzen, die es 
aufzunehmen
und in sich zu 
behalten wissen, sonst ist es
vergeblich Wort geworden! ‒ ‒
.Keiner aber kann etwa 
ein Urteil fällen
über Wert oder Unwert des Vernommenen,
 
bevor er sich der vielverlangenden Prüfung
unterzog, die ihm geboten ist, wenn er den
Tempel 
selbst betreten will. ‒
.Nur denen, die 
im Innern dieses Tempels
sind, ist hier die Urteilsbildung 
möglich!
.Ich kann hier nur 
von außen zeigen, was
sich dereinst 
im Innersten des also Belehr‐
ten offenbaren soll.
.Damit es sich offenbare, ist ein lange
dauernder, hoher 
Wille vonnöten, und nur
wer diesen Willen in sich erzwingt, darf auf
Bestätigung meiner Worte in sich selber
hoffen.
.Er findet den Weg zu seinem 
lebendigen
Gott!
.Er findet in sich selbst das Reich des Geistes
und seine hohen Gewalten!
.Sein Gott wird in ihm selbst „
geboren”
werden!
.Es liegt mir ferne, „
Beweise” zu führen.
.Ob meine Worte 
Wahrheit künden, müßt
ihr 
selbst erproben!
.Nur 
in euch selbst wohnt jener stille
Richter, der euch bekräftigt, was mein Wort
in euch erregt...
.Meine Beweise könntet 
ihr nicht ver‐
stehen, denn ihr seid nicht die Wege ge‐
gangen, die ich einst mühevoll durchwandern
mußte! ‒
.Hier gibt es auch keine „
allgemein gül‐
tigen” Beweise!
.Hier findet ein jeder den für ihn bündigen
Beweis nur 
in sich selbst! ‒ ‒ ‒
.Ich gebe euch auch keine „
Wissenschaft”
und verkünde euch keinen „
Glauben”.
.Ich zeige euch nur was sich zeigen 
läßt,
von der 
Weisheit des „
innersten Ostens”,
 
vom hohen Geheimnis des 
Tempels der
Ewigkeit!
.Möge euch mein Wort ermuntern zum
endlichen 
Erwachen zu euch selbst, denn
noch weiß 
keiner aus euch, ‒ 
wer er ist!
‒ ‒ ‒
.Segen und 
Kraft aber werde 
allen, die
guten Willens und 
starken Wollens sind!
.Es kam eine stille Kunde schon in alten
Zeiten einst von Sonnenaufgang her nach dem
Abendlande und stellte in der Bilderweise
frommen Christenglaubens 
eine wunder‐
same, 
geistverbundene Gemeinschaft
wissend Wirkender vor Augen, ‒ die
Menschen des Abendlandes aber 
wußten
nicht zu deuten, was sie solcherart er‐
reichte. ‒ ‒
.Der 
Sage Schleier wob sich um den „
hei‐
ligen Gral” und seine hehre „Ritterschaft”..
.Ein trosterfülltes 
Wissen ging in dunkler
Mythe unter, ‒ wurde frommer Dichtung
sagenhafter Hintergrund. ‒
.Da geschah es jedoch in unseren Tagen,
daß in phantastisch aufgeputzten Berichten
 
abenteuerlicher Mystagogen vor aller Welt
gesprochen wurde 
von verborgenlebenden
Geheimniskundigen im inneren Orient,
obwohl die Mär wider Willen zugleich be‐
zeugte, daß ihre Künder zwar 
vom Dasein
der Verborgenen erfahren, aber keinen je ge‐
sehen hatten, ‒ ansonsten man 
niemals
hätte vermeinen können, gewisse 
Wunder‐
fakire und 
seltsame Heilige denen man be‐
gegnet war, seien Glieder jenes geistigen
Kreises...
.Weil aber im 
Nichtbewußten vieler
Seelen letzte dunkle 
Ahnung sich erhalten
hat von einer möglichen geistigen Verbun‐
denheit mit einem irgendwo auf dieser Erde
noch verborgenen, gottesgeisterfüllten Heilig‐
tum, so fanden sich bald zum Glauben Geneig‐
te, die solche Verbindung zu erlangen hofften.
.Leider suchten sie 
auf falschen Wegen,
und auf diesen Irrtumswegen suchen sie noch
jetzt. ‒ ‒
.Aus Wissensbrocken die am Wege lagen,
türmten sie ein wunderliches Scheinwerk auf
und nannten es die „
Wissenschaft” vom
Geiste, ‒ ahnungslos dem Wahn verfallen,
daß wahres Wissen um den Geist der Ewigkeit
erlernbar sei wie irdische Verstandeswissen‐
schaft.
.Sie leben als Asketen, um sich, wie sie
meinen, zu „vergeistigen”, ‒ versenken sich
in mitternächtigdunkle Giftmoraste einer
„Mystik” die aus der Fieberatmosphäre tro‐
pischheißer Dschungel stammt, ‒ spüren
allenthalben leidenschaftbetört nach alten oder
neuen Anweisungen um „
okkulte Kräfte”
zu erlangen, ‒ und glauben, daß sie sich auf
solche Weise 
Jenen nähern könnten, die für
alles dieses 
nur ein mitleidsvolles Lä‐
cheln, 
voll Verzeihung und Verstehen,
übrig haben. ‒ ‒
.Keiner mag die Felsensteige betreten, die
zu den im Sonnenlichte strahlenden Firnen
des „großen Gebirges” führen, und alle laufen
 
dahin auf breiten, staubigen Straßen, nach
den längst entweihten Wallfahrtszielen dump‐
fer Täler...
.Viele träumten sich schon 
auf dem Wege
zu den nüchternklaren Lenkern im Reiche der
Seele, und nun durchsuchen sie die Wälder,
um ‒ 
einen „
Heiligen” zu entdecken...
.Andere wieder glauben, die 
religiösen
Lehren östlicher Völker seien 
identisch
mit der Weisheit jener stillen und verborgenen
Lenker...
.So sagen sie sich denn mit Recht:
.„Auch bei uns hat es in alten Zeiten Seher
und Weise gegeben, auch wir haben 
unsere
heiligen Bücher aus der fernen Vorzeit!
.Das Göttliche aber ist allerorten gleich!
.Weshalb nur sollten wir, des 
Westens
Söhne, nun unser Heil allein 
im Osten su‐
chen?! ‒”
.Sie reden 
wahr, ‒ denn, wenn es sich
allein um 
Jenes handeln würde, was man
allerorten, frommen Herzens, in sich fühlen
lernen kann, ‒ wenn es hier nur um jene
Lehren aus der Vorzeit ginge, die im Morgen‐
lande noch die Glaubensvorstellungen mit‐
bestimmen, ‒ dann fände jeder Suchende
Befriedung aus sich selbst und in den weisen
Lehren die ihm seines Volkes Seher und Ver‐
künder hinterlassen haben.
.Aber Weisheit und Wirken jener stillen
Lenker haben nur weniges zu tun mit den
Lehren der östlichen Völker, und die verbor‐
genen geistigen Helfer führen 
weiter, als nur
zu 
jenen Himmeln, die jede Zeit als Ausdruck
ihres frommen Sehnens sich erschuf. ‒
.Die Hüter des Urzeiterbes aller Mensch‐
heit sind die mächtigsten Schützer alles 
Gei‐
stigen im Menschen, und sind zugleich 
des
Erdenmenschen wahrhaftigste Freun‐
de, 
voll Verstehen und voll Rat. ‒
 
.Seit den ältesten Zeiten haben sie Brüder
entsandt, nach allen Ländern der Erde, um
geistige Strahlungspunkte zu bilden, wo
sie vonnöten waren.
.Aus allen Völkern haben sie im Laufe der
Zeiten sich ihre geistigen Söhne und Brüder
erwählt, wie geistiges Gesetz sie wählen hieß.
.Allen aber, die sie so erwählten, wurde
eine Stätte mitten in Asien zur geistigen Hei‐
mat, zu der den Zutritt keiner findet, der etwa
kommen möchte, ohne geladen zu sein.
.Die wenigen, die dort seit Urzeittagen
schon zusammen leben, kommen niemals
sichtbar in die Welt des äußeren Getriebes.
.Dazu verordnen sie nur 
jene ihrer gei‐
stigen Söhne und Brüder, die geistiges Gesetz
zu „
Wirkenden” bestimmte.
.Sie selbst sind lediglich die treuen Hüter
eines geistigen Schatzes, den der Erdenmensch
 
einst 
vor dem Falle in die Welt der physischen
Materie 
besaß.
.Sie 
schaffen jene Macht, aus der die
Wirkenden zum Wohl der Erdenmenschheit
handeln.
.Ist es nicht 
äußerste Torheit, zu glau‐
ben, diese hohen Lenker seien „
Buddhisten”
oder „
Brahmanen”, ‒ „
Lamas”, „
Pun‐
dits”, oder gar „
Fakire” !?! ‒
.Man glaube aber auch nicht, man habe es
hier etwa mit „
Gelehrten” einer okkulten,
sogenannten „
Wissenschaft” zu tun!
.Was solcherart vermutet wird, ist alles
arger Irrtum!
.Die Leuchtenden des Urlichts sind
vor allem „
Schaffende”.
.Die „Ältesten” oder die „Väter” haben
den „Durst nach Wissen” 
nie gekannt und
konnten ihn nicht kennenlernen...
.Ihre „Söhne” im Geiste und ihre „Brüder”
zugleich, aber haben alles „Wissenwollen”
längst verlernt.
.Sie wollen alle auch gewiß nicht etwa die
Welt zu den Lehren morgenländischer Mystik
und Philosophie bekehren.
.Ihnen allen ist es gleich, ob du an die
Bibel „glaubst”, an den 
Koran, die 
Veden,
oder an 
Buddhas Lehren.
.Wohl aber finden sie in 
allen diesen Glau‐
benskreisen immer wieder Menschen, denen
sie 
Helfer und 
geistige Führer zu sein ver‐
mögen, auch wenn die Beschützten und Be‐
ratenen oft keinerlei Bewußtwerden der hier
nötigen Vorgänge in sich erleben...
.Die 
Leuchtenden des Urlichts wollen
dir nicht 
Glaubenslehren geben, sondern
dir 
die „
Brücken” 
bauen, die dich, den
tierverhafteten Menschen dieser Erde, ‒ mit
dem substantiellen Geistesreiche verbinden.
 
.Sie stehen aber ferne 
jenen Lehren, die
den Menschen in 
Ekstase peitschen wollen,
damit er dann, ‒ der 
Sinne nicht mehr
mächtig, ‒ Macht zu haben wähne, das 
Gött‐
liche zu sich herabzuziehen. ‒
.Sie wissen wahrlich auch, daß man im
Denken niemals 
das erkennen kann, was
allen Denkens Vorbedingung ist und 
über
allem Denken lebt. ‒
.Sie lächeln, hören sie von jenen, die sich
selber für verkappte 
Götter halten.
.Sie werden aber jedem unsichtbar zur
Seite stehen, der 
seinen Gott in sich 
emp‐
fangen will. ‒
.Sie sind die wahren Hohenpriester, die den
Kelch des Segens jedem Pilger reichen, der
aus der tiefsten Inbrunst seines Herzens 
Gott
in sich verlangt. ‒ ‒ ‒
.Siehst du nicht ein, daß es sich hier um
anderes handelt, als jene sonderbaren, vor‐
 
geblichen Wissenden „okkulter Wissenschaft”,
von denen 
dort geredet wird, wo man aus
aller Völker mystisch dunkler Lehre ein Ra‐
gout sich zubereitet hat, und diese Speise
„
Gottesweisheit”, ‒ „
Theo-
sophia” be‐
nennt?! ‒ ‒
.Du wirst mit 
solcher „Gottesweisheit”
armer Irrender und Selbstbetörter, mit allem
„
Üben”, 
Meditieren, 
Fasten, ‒ 
bei aller
Reinheit deiner Taten und Gedanken, ‒
mit einem Wissen über Dinge die man nicht
zu wissen braucht, ‒ 
noch nicht um eines
Haares Breite jenem Ziele näherkom‐
men, das du durch deines Herzens tiefstes
Fühlen als 
das Hochziel aller deiner Wün‐
sche ahnen kannst! ‒ ‒
.Du wirst vielleicht 
ein Narr, vielleicht für
dich und andere 
ein „
Heiliger”, ‒ doch
niemals kommst du so zu 
deinem Gott!
.Wenn du nur finden willst, was jederzeit
du 
ohne Geisteshilfe in dir selber finden
kannst, 
dann brauchst du wahrlich deine
Blicke 
nicht zum „
hohen Osten” hinzu‐
wenden!
.Die von 
dort aus dich leiten, ‒ auch wenn
sie mit dir im gleichen Lande leben mögen,
oder gar im selben Hause, ‒ 
die haben 
an‐
deres zu geben! ‒
.Sie können in dir etwas 
schaffen, das du
nicht selber in dir schaffen 
kannst...
.Etwas, das in dir Wurzel faßt, und dem
du Nahrung wirst...
.Etwas, das du 
noch nicht hast und 
nie‐
mals aus dir selber haben 
könntest! ‒ ‒
.Auch 
die Leuchtenden des Urlichtes
haben es gewiß nicht 
aus sich selber. ‒
.Sie geben dir nur 
wieder, was einst 
dein
eigen war, bevor du es durch deinen Drang
in diese Welt der physischen Materie 
ver‐
lieren mußtest. ‒ ‒
.Die „
Ältesten” der Brüder haben es
niemals verloren, da sie dem tiefen Fall in
dieses Menschentier der Erde nie verfallen
sind...
.Sie kennen nicht den Tod, und leben,
so wie vor Jahrtausenden, auf dieser Erde hier
in unzerstörbarer Gestaltung aus den Kräf‐
ten reinster 
Geistsubstanz.
.Sie waren 
nie mit einem Körper, dem der
Tiere gleich, vereint wie 
du und 
ich.
.Sie aber schufen sich in Menschen die vor‐
einst gefallen waren und zu ihrer Zeit dem
Tiere dieser Erde sich vereinen mußten, 
auf
geistigen Planen ihre „
Brüder”, damit
diese, dann in die Erdenwelt geboren, wirken
konnten, was allhier 
nur dann zu wirken ist,
wenn man 
im Erdentiereskörper lebt...
.So bereiten sie auch heute 
zukünftige
„Brüder” für eine 
kommende Zeit.
 
.Der Ort ihres Wirkens 
auf dieser Erde
aber ist seit der Urzeit, als die ersten 
Tier‐
menschen Träger des 
Geistmenschen wur‐
den, ‒ dort, wo das höchste Gebirge der Erde
sich erhebt, ‒ unzugänglich jedem, den sie
nicht geistig selbst in ihre Mitte führen.
.Hier ist in Wahrheit „
die Hütte Gottes
bei den Menschen” dieser Erde!
.Hier reicht das 
Reich des Geistes, durch
die Kräfte reinster Geistsubstanz, herein in
dieser Erde physisches Geschehen!
.Von 
hier aus gehen 
Strahlen reinster
Geistsubstanz zu allen, die auf dieser Erde
wohnen! ‒
.Ich sehe aber nur allzuviele Menschen
dieser Erde 
noch vergeblich nach dem
Geiste suchen, da sie auf 
falschen Wegen
schreiten.
.Ich kann diese Vielen nur zur 
Umkehr
mahnen, denn 
das wirkende Licht aus dem
 
„
innersten Osten” dürfte sie schwerlich er‐
füllen können, wenn ihre Augen weiter 
ge‐
blendet bleiben von den mancherlei Lich‐
tern aus allen Zeiten, ‒ den Leuchtern und
Nachtfackeln, mit denen der in Tierheit ge‐
fallene Mensch sich selbst seinen Weg zu er‐
hellen suchte. ‒
.Wahrlich, 
nur wer 
ungeirrt durch das
Lichtergefunkel der Erde nach „
Osten” blickt,
der findet auf hohen Bergen 
lebendiges Licht!
.Wer es 
gefunden hat, dem wird es 
leuch‐
ten auf seinem Wege, bis er sein 
Ziel er‐
reicht, ‒  ‒ bis er 
sein Ziel 
erreicht! ‒
.Mit dem Namen „
Weiße Loge” hat man
den Kreis der geistigen Helfer im allgemei‐
nen Sprachgebrauch zu bezeichnen versucht,
und somit sei diese Bezeichnung auch hier
beibehalten, trotzdem die so Benannten sie
nur 
gelten lassen, aber 
keineswegs sich
selber also nennen.
.Ihre 
völlige Abschließung von der
äußeren Alltagswelt mag zu rechtfertigen
scheinen, daß man den Begriff der „
Loge”,
aus der Freimaurerei her bekannt, auf ihre
rein geistige Gemeinschaft übertrug.
.Es handelt sich hier um die 
eigenar‐
tigste Vereinung auf diesem Planeten, und
es findet sich unter Menschen 
keine wie
immer geartete Gemeinschaftsform, die Ver‐
 
gleichsmöglichkeiten, und sei es auch nur im
übertragenen Sinne, zu bieten hätte.
.Die Glieder dieser 
Ver-
einung kommen
sich nur 
in den allerseltensten und wich‐
tigsten Fällen äußerlich, körperlich, nahe
und sie schreiben sich auch fast niemals Briefe.
.Dennoch stehen sie 
in unausgesetzter,
geistiger Verbindung, 
in stetem Aus‐
tausch der Gedanken, 
ja in absoluter
seelischer Gemeinsamkeit....
.Diese Vereinung besitzt 
keine äußeren
Gesetze.
.Ein jedes ihrer Glieder ist dem anderen
gleichgestellt, und doch kennt jedes Glied
seine ihm vorbehaltene Stelle, bedingt durch
die Verschiedenheit der geistigen Sonderart
des Einzelnen.
.Alle aber unterordnen sich freiwillig ei‐
nem gemeinsamen geistigen „
Oberhaupte”.
Dieses „
Oberhaupt” wird 
nicht „
ge‐
wählt” und 
nicht „
ernannt”, und doch
wird niemals eines der Glieder der Verei‐
nung im Zweifel sein, 
wer dieses „Ober‐
haupt” sei. ‒
.Die „Aufnahme” in diese Gemeinschaft
kann weder rechtmäßig erworben, noch er‐
schlichen oder erzwungen werden.
.Verborgene geistige Gesetze und durch sie
bewirkte besondere Anlage der menschlichen
Natur geben 
allein den Ausschlag, ob ein
Mensch zur „Aufnahme” 
bestimmt ist, und
keine Macht der Welt kann in solchem Falle
seine „Aufnahme” verhindern.
.Die Aufgenommenen aber verpflichtet
kein Gelübde, 
kein Versprechen...
.Sie selbst sind sich Gesetz und Norm!
.An keinen äußeren Zeichen, 
keiner
gemeinsamen Besonderheit der Lebens‐
weise sind die Glieder dieser geistigen Ge‐
meinschaft zu erkennen.
.Sie selbst aber, mögen sie auch von An‐
gesicht sich völlig fremd sein, 
erkennen ein‐
ander, ‒ und zwar 
ohne „Zeichen, Wort
und Griff”, ‒ sobald es nötig wird, einander
auch im äußeren Leben zu begegnen.
.Ihrer ganzen Art nach 
muß diese Ver‐
einung als solche der Außenwelt 
verborgen
bleiben, und doch stehen viele Einzelne und
selbst ganze Völker zuweilen unter ihrem gei‐
stigen Einfluß...
.Kein Weg des Aufstiegs zu höheren, über‐
materiellen Zielen wurde je betreten, ohne
daß eines der Glieder der Vereinung, oder
diese als Ganzes, die unwahrnehmbare Füh‐
rung übernommen hätte. ‒ ‒
.In den allermeisten Fällen wissen und
ahnen die geistig Beratenen 
nichts von die‐
 
sem unsichtbaren 
Ein-
fluß, dem sie ihr Be‐
stes danken.
.Wo aber 
Spuren geistigen Erwacht‐
seins sich finden, dort wird der Einfluß gei‐
stiger Hilfe wohl 
gefühlt, ‒ doch wird er
fast immer, sei es aus Unkenntnis oder be‐
wegt durch abergläubische Vorstellungen, auf
überweltliche Mächte zurückgeführt...
.Die poetische Vorstellungswelt aller Zei‐
ten und Völker dankt solchem irrigen Deuten
immerhin eine Fülle ihrer Gestalten. ‒
.Der Aberglaube war noch immer ein
Freund der Dichter, denn die nackte Wahr‐
heit ist zu streng und einfach, als daß sie sich
bereit finden könnte, sich mit den üppigen
Draperien der Phantasie des Poeten umklei‐
den zu lassen.
.Nicht minder wurde irriges Deuten ge‐
fühlter geistiger Hilfe, die aus dem stillen
Kreise der „
älteren Brüder” auf Erden
kam, Anlaß zur Bereicherung 
religiöser
Sagenwelt. ‒
.Von Zeit zu Zeit aber wurde Einzelnen
das Dasein und Wirken der 
unsichtbaren
und doch 
an reale Erdenmenschen ge‐
bundenen Gemeinschaft 
bewußt, ‒ doch
Andere 
verschütteten die aufgezeigten Spu‐
ren wieder mit 
Zweifeln aller Art, so daß
zuletzt nur das Raunen der Sage da und dort
bezeugte, daß man vor Zeiten wohl einmal
mehr von diesen Dingen wußte, ‒ daß
manche Menschen hier 
Bedeutsames erfah‐
ren haben 
mußten...
.In unseren Tagen erhielten dann 
allzu
schwärmerisch veranlagte Seelen 
Kunde
von dem Dasein der Gemeinschaft, aber
deren einfaches geistiges Sein und Wir‐
ken genügte der farbenreichen Einbil‐
dungskraft dieser Enthusiasmierten so
wenig, daß sie es für nötig hielten, ihre Be‐
richte mit seltsamster Zutat zu schmücken, und
die „älteren” (‒ weil 
geistig älteren ‒)
Brüder der Menschheit zu 
Halbgöttern,
oder mindestens 
großen Zauberern, her‐
auszuputzen, die alles, was moderne Wissen‐
schaft erst zu ergründen sucht, „
längst wis‐
sen” sollten, und gar freigebig mit allen
Wunderkräften ausgestattet wurden, von
denen je exotische Märchendichter träumten.
.Man hat offenbar hier 
in guter Absicht
gefehlt und wollte den Zweck die Mittel hei‐
ligen lassen, indem man die erahnten Unzu‐
gänglichen 
hoch über alles Menschentum
hinaufzusteigern suchte, wobei man sich
bestätigt sah, durch recht geschmacklose Fa‐
kirwunder, die man denen, die sie verübten,
gläubig als Beweis ihrer Zugehörigkeit zur
„
Weißen Loge” anrechnete...
.Die aber mit diesem Namen 
gemeint
sein sollten: ‒ die wahren 
Leuchtenden
des Urlichts, ‒ 
die Priester des Tem‐
pels der Ewigkeit auf dieser Erde, ‒
lehnen freilich allen phantastischen Aufputz
mit unerbittlicher Entschiedenheit ab.
.Sie wissen, daß sie 
Menschen gleich an‐
deren Menschen sind, nur durch 
ein hö‐
heres geistiges „
Alter” befähigt, ihre Stel‐
lung im Stufenbau der geistigen Hierarchie
auszufüllen und ihren Mitmenschen 
Geistes‐
kräfte zuzuleiten, deren 
Lenker sie sind,
‒ 
nicht deren Erzeuger!
.Die 
Wirklichkeit zeigt aber trotzdem
ein weitaus würdigeres, weitaus 
erhabene‐
res Bild, als es die farbenlüsternste 
Phanta‐
tasie sich jemals ausmalen könnte....
.Das stille Wirken der Glieder der Ver‐
einung umfaßt alle Gebiete 
geistiger Ent‐
wicklung in der Menschheit.
.Durch ihre Hände laufen Fäden, die oft‐
mals bei den Äußerungen höchster mensch‐
licher 
Schöpferkraft, höchster menschlicher
Machtentfaltung enden...
.Sie versetzen 
wirklich Berge ohne ein
Glied eines Fingers zu rühren, denn ihr Wille,
durch reinste Geisteserkenntnis gelei‐
tet und 
völlig von allem persönlichen
Wünschen gereinigt, steht hinter so man‐
chem Willen, der 
andere Gehirne und Hände
benutzt und bewegt! ‒
.Für 
Fakirkünste aber ist im Wirken
der „älteren Brüder” der Menschheit 
wahr‐
lich kein Raum!
.Sie arbeiten lediglich auf rein 
geistige
Weise an der Verwirklichung des unermeß‐
lichen Entwicklungsplanes, den ein ewiges
kosmisches Gesetz der Erdenmenschheit vor‐
gezeichnet hat, und ihre Arbeit kennt 
kein
persönliches Sonderinteresse, aber auch
keine Bevorzugung Einzelner, auch
wenn sie aus den idealsten Motiven heraus
erfolgen könnte. ‒
.Wer grobe „
Wunder” sucht, der wird
sie hier nicht finden!
 
.Die 
tatsächlichen Geschehnisse im
Wirken der „älteren Brüder” mögen zuwei‐
len dennoch wahrhaft „
wundersam” sein,
aber je mehr sie solche Bezeichnung etwa ver‐
dienten, desto sicherer bleiben sie äußeren
Augen verborgen. ‒
.In den Einflußkreis dieses geistigen Wir‐
kens aber tritt 
jeder Erdenmitmensch, dem
es ernsthaft am Herzen liegt, seine in diesem
Erdendasein 
höchstmögliche geistige
Entfaltung zu erreichen.
.Je 
reiner sein Wille ist, ‒ 
je freier
bereits 
von selbstsüchtigen Wünschen, ‒
desto 
klarer wird 
Geistiges in ihn 
ein‐
fließen können, und desto stärker wird er
diesen 
Ein-
fluß ehestens in sich empfinden.
.Unzählige empfinden ihn, 
ohne zu
ahnen, 
woher er kommt...
 
.Ein jeder Mensch kann zu gelegener Zeit,
wenn gewisse 
übersinnliche Vorausset‐
zungen gegeben sind und keine 
zu starken
Widerstände in der physischen Welt beste‐
hen, 
übersinnliche Erfahrungen machen.
.Am besten dazu veranlagt sind die 
aller‐
einfachsten Naturen und ‒ 
die Künstler,
sofern es sich bei diesen um 
ursprüngliche
Begabungen, ‒ 
echte Schöpferische, ‒
wirklich „
Begabte des Herzens” handelt.
.Das innere „
Empfangen” einer 
schöp‐
ferischen Idee, ‒ einer 
echt künstleri‐
schen Vor-
stellung, ‒ 
ist an sich schon
eine Art „
übersinnlicher Erfahrung”. ‒
.Dennoch aber besteht 
ein himmelwei‐
ter Unterschied zwischen jeder Art 
künst‐
 
lerischer „
Inspiration”, oder gelegent‐
licher 
höherer übersinnlicher Erfahrung,
wie sie jeder Mensch erleben, und wie sie
eine besonders geeignete Natur in stärkster
Erlebensmöglichkeit kennen kann, und 
der
Art des übersinnlichen Erfahrens die von
den Wenigen geübt wird, denen 
das Erb‐
gut des Geistesmenschen wahrlich 
mehr
ist, als ein Gegenstand der Befriedigung des
Wissenstriebes, ‒ die es sich vielmehr
nur darum anvertraut wissen, damit sie ihren
„jüngeren” Brüdern von hohen Bergen her
die Wegsignale geben können.
.Ich rede hier 
nicht etwa von dem, was
die Welt unter „
Mystikern” versteht!
.„
Mystik” 
und die „
Königliche Kunst”
der wahren, im Reiche wesenhaften Geistes
allein als solche gewürdigten „
Eingeweih‐
ten”, sind 
sehr verschiedene Dinge!
.Dem 
Mystiker ergeht es ähnlich wie
dem 
Künstler...
 
.Ihm, wie jenem, wird „Inspiration” aus
einer ihm unbekannten Sphäre, in die er 
nie‐
mals selbstbewußt und mit wachen Sin‐
nen einzutreten vermag.
.„Es” packt ihn, überwältigt ihn, und er
wird 
Sprecher dieser unbekannten Kraft,
oder er 
erlebt nur ihre Einwirkung im
„
wortelosen Schauen”.
.Dem im Reiche substantiellen Geistes
„
Geweihten”, dem wahren „
Eingeweih‐
ten der 
königlichen Kunst”, dem Sohne
und Bruder der „
Leuchtenden des Ur‐
lichts”, ‒ ‒ ergeht es sehr wesentlich
anders!
.Er lebt, 
bewußt seiner selbst, 
stets
und ständig in den 
drei Welten, die sich
in der Welt der Wirklichkeit 
vereinigt fin‐
den, als 
Welt der physischen Materie,
Welt der übermateriellen, 
aber substan‐
tiellen Seelenkräfte, und 
Welt des sub‐
stantiellen, 
reinen Geistes.
 
.Er ist 
nie und nimmer in 
Ekstase,
noch in irgendwelchen Zuständen der
sogenannten „
Trance”, und er ist 
ferne
allen mysteriösen Praktiken, denn nie‐
mals könnte er sonst dem Kreise seiner gei‐
stigen Brüder und hohen Väter zugehören.
.Während er seine Erfahrungen in 
über‐
sinnlichen Regionen sammelt, bleibt er in
allen drei Welten 
seines Seins bewußt,
und so ist denn auch sein Bewußtsein in die‐
ser, allen Menschen im klaren Wachen gegen‐
wärtigen, 
äußeren Sinnenwelt 
keinen Au‐
genblick dabei auch nur im mindesten 
ver‐
dunkelt.
.Sein Erkennen „äußerer” Dinge ist ‒ im
Gegenteil ‒ 
erweitert und zu 
jener Klar‐
heit erhoben, die seinen Blick ins Über‐
sinnliche erfüllt...
.Während er auf 
übersinnlichem Plane
mit seinen geistigen Brüdern „
spricht”, ‒
 
und 
sie mit 
ihm „Besprechung” pflegen, ‒
ist er imstande, den geringsten Vorgang in
der ihn umgebenden 
materiellen Welt zu‐
gleich 
nicht minder klar zu sehen und zu
empfinden, wie das, was allein mit 
Geistes‐
Sinnen wahrgenommen werden kann.
.Es tritt keine „Verengung”, sondern viel‐
mehr eine fast unendliche 
Erweiterung des
Bewußtseins ein...
.Vieles von dem, was 
in der Welt des
wesenhaften Geistes, die wieder 
unzähl‐
bare „Welten” in sich umschließt, „
gespro‐
chen” wird, kann niemals mit Worten einer
menschlichen Sprache bezeichnet werden, ‒
aber dennoch ist es klare „Sprache”, in Rhyth‐
mus und Form, voll Sinn und Wahrheit, so
daß es wohl möglich wäre, geeignete Worte
menschlicher Sprachen dafür zu finden, 
nicht
aber: ‒ zugleich mit diesen Worten die gei‐
stige 
Ein-
sicht zu vermitteln, die alles im
substantiellen Geiste sogleich 
von allen Sei‐
ten her erkennen läßt. ‒
.Das, was demnach in Worte einer mensch‐
lichen Sprache „übersetzt” werden darf, ist
bestimmt durch 
die individuelle Sonder‐
art des wirkenden Bruders, sowie durch die
Zeit, in der er wirkt, den 
Kulturkreis, der
ihn auf Erden umgibt.
.Alles aber, was er mitteilen wird, ent‐
spricht unter allen Umständen stets der lau‐
tersten 
Wahrheit, ‒ ist ungetrübte Eröff‐
nung absoluter 
Wirklichkeit, wie sie 
allen
„Eingeweihten der Königlichen Kunst” 
je‐
derzeit gegenwärtig vor Augen steht, 
be‐
freit von allen den unzähligen 
Täuschungs‐
möglichkeiten und Fehlerquellen des
Forschens in der 
physisch-
materiellen
Welt. ‒
.Für „
Spekulationen” und philosophi‐
sche Spitzfindigkeiten des menschlichen, 
erd‐
gebundenen Denkens ist in den Welten
der substantiellen Welt des Geistes kein Platz!
.Es wird ja 
nicht, ‒ wie im 
verstandes‐
bedingten, 
irdischen Erkennens-
Ver‐
such, ‒ eine „Wahrheit” aus der anderen
„
erschlossen”!
.Alle Wahrheiten stehen im Reiche sub‐
stantiellen, reinen Geistes als 
Wirklichkei‐
ten vor dem Schauenden! ‒ ‒ ‒
.Scheinbare „
Widersprüche”, wie sie die
Unfähigkeit zur Nachprüfung so beflissen in
den Bekundungen der wahren „Eingeweih‐
ten” aller Zeiten stets zu finden suchte, er‐
klären sich schon allein durch 
die Art der
übersinnlichen Anschauungsweise, die da alle
Dinge stets 
von allen Seiten zugleich er‐
kennen läßt, wobei der Verkündende jedoch
bald die 
eine, bald die 
andere „Seite” 
allein
zeigen 
muß, will er seinen, 
nicht auf gleiche
Weise schauenden Mitmenschen einigermas‐
sen verstehbar werden, ‒ ‒ handelt es sich
doch nur zu oft um Dinge, bei denen jeder
Vergleich „
auf beiden Seiten hinkt”, da
 
nichts Irdisches die 
Ähnlichkeitsentspre‐
chung mit dem darzustellenden 
Substan‐
tiell-
Geistigen aufweist. ‒
.Die lokale Färbung der Redeweise, in der
ein Bruder der „
Leuchtenden des Ur‐
lichts” seine Bekundungen gibt, ist dagegen
stets 
von seinem persönlichen Ermessen
abhängig, wird durch Pietät gegenüber sei‐
nen früheren Lehrern, durch eigene Neigung,
oder durch Gründe der formalen Gestaltung
bestimmt.
.Wenn auch das Herz Asiens noch heute,
wie vor Jahrtausenden, die irdische Stätte
des Tempels substantieller Geisteskräfte in
sich birgt, so ist es doch keinem der Brüder,
die diesen geistigen Mittelpunkt auf unserem
Planeten als 
ihre wahre irdische Heimat
betrachten, etwa geboten, sich in seiner Ver‐
kündigung der religiösen und philosophi‐
schen Begriffe des Orients zu bedienen.
.Benutzt ein Glied dieses Kreises aber, als
Mensch des 
Abendlandes, dennoch 
die
 
Redeweise der Völker des Sonnenauf‐
gangs, so geschieht das 
aus freier Wahl,
‒ aus Vorliebe für 
die Poesie des Orients,
‒ aus Liebe zu gewissen Redebildern, die
Geistiges 
besser vermitteln als abendländi‐
scher Sprachgebrauch, ‒ und schließlich auch:
um unvergeßbarem Erleben sein origi‐
nales Kolorit zu belassen...
.Auch der höchstentfaltete der wirkenden
Brüder ist 
ein Mensch und seines Menschen‐
tums von Herzen froh, ‒ 
nicht etwa frei
von menschlicher Neigung, ‒ 
kein dem
Irdischen abgestorbener Asket, ‒ ‒
auch wenn so manche 
Fanatiker der Ver‐
neinung alles Erdenhaften dies keineswegs
verstehen können, da sie des 
Bannes nicht
mehr ledig werden, der sie an ihre, aus der
Unter-
Welt erhaltenen Glaubens-Lehren
bindet...
.Welcher liebend-fühlende Mensch aber
würde nicht Neigung zeigen, von 
den Din‐
gen seiner Liebe in 
jenen Formen gerne
 
zu reden, in denen ihm vor Zeiten gütige Leh‐
rer einst zum 
erstenmale davon sprachen!?
.Leicht könnten jedoch die gleichen Dinge
auch 
in völlig anderer lokaler Redeweise
vorgebracht werden, ohne irgendwie an 
Wahr‐
heit zu verlieren.
.Gefährlich ist nur „
Übersetzung”
durch Unberufene. ‒
.Es ist viel schwerer als sich mancher träu‐
men lassen mag, etwa einen, in 
christlicher
Gewandung einherschreitenden Satz eines
wirklichen „Eingeweihten” 
unter einen in‐
dischen Turban zu bringen, oder in der
Weise 
Chinas Gedachtes in 
europäische
Denkform umzugießen! ‒ ‒
.Vielfach aber müssen Begriffe aus den An‐
schauungswelten 
der verschiedensten Völ‐
ker sich 
vereinen, soll eine geistige Wahr‐
heit, die abendländischem Denken 
ferne‐
liegt, dennoch dem Abendländer 
erfaßbar
werden. ‒
.Möge sich 
kein Suchender je durch solche
freie Verwendung der Darstellungsmit‐
tel etwa verleiten lassen, zu glauben, es sei
der Verkündung Absicht, 
jene religiösen
oder philosophischen Lehren zu propa‐
gieren, aus deren 
Begriffsschatz aufgenom‐
men wurde, was sich 
brauchbar zeigte, 
zur
Förderung der Erkenntnis urewiger
Wirklichkeit! ‒ ‒
.Es ist bekannt, daß menschliche Gemein‐
schaften, die ihren Mitgliedern 
alltagsferne
Ziele zeigen, den Gebrauch haben, innerhalb
ihres Kreises den 
Alltagsnamen der Zuge‐
hörigen 
aufzugeben und ihnen „neue”, 
an‐
dere Namen zu verleihen.
.Woher dieser Gebrauch 
ursprünglich
stammt, und daß er hinaufreicht bis in 
Ur‐
zeittage, dürfte aus dem Nachfolgenden deut‐
lich werden...
 
.Auch sei hier nicht ohne Grund erinnert
an jene Worte der 
Genesis:
.„Und es soll 
dein Name nicht fürder
mehr 
Abram sein, sondern 
Abraham sollst
du heißen...”
.Desgleichen:
.„Du sollst nicht mehr 
Jakob heißen, son‐
dern 
Jisroel soll 
dein Name sein...
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.„
Der Name” eines individuellen geistigen
Wesens ist etwas durchaus 
Anderes als die
von äußeren Umständen abgeleitete Bezeich‐
nung, die Volksgebrauch und Landessprache
dem Erdenmenschen zuteilt. ‒
.Auch der Erdenmensch 
ist eine geistige
Individualität, aber er kennt, mit sehr we‐
nigen Ausnahmen, die zu jeder Zeit anzutref‐
fen waren, „
seinen Namen” noch nicht. ‒
 
.Erst wenn er 
seiner substantiellen
Geistigkeit bewußt geworden ist, weiß
er auch „
seinen Namen”.
.So ist der „
Name” eines wirklichen, im
Geiste „
Eingeweihten”, der früher oft sehr
geheim gehalten wurde, da man fürchtete,
ihn zu „
entweihen”, wenn er in aller Munde
käme, denn auch wahrlich 
keine willkür‐
liche Benennung, wie der „bürgerliche”,
sogenannte Name, der einem Wohnsitz der
Ahnen, einem Beruf oder einer Eigenschaft
ferner Vorfahren, und zuletzt noch der Will‐
kür der Eltern seine Formung verdankt! ‒
.Er wird dem „aufgenommenen” Sohne
und Bruder zuteil durch die „
Ältesten” der
Brüder, und bezeichnet in der von den „
Brü‐
dern auf Erden” gebrauchten „
Buchsta‐
ben-
Sprache” jene Kräfte, die im geistigen
Sein des Bruders zur Auswirkung kommen...
.Seine „tragende” Kraft aber ruht in
gewissen „
Buchstaben”, so daß sich der
 
Wirkende auch mit 
anderen Worten „
nen‐
nen” könnte, sobald nur diese „
Buchsta‐
ben”, die seine „
Kosmische Zahl”, ‒ sei‐
nen 
urgeistig-
ewig vorhandenen, 
sub‐
stantiell-
geistigen „
Namen” bilden, darin
enthalten wären...
.Es ist also immer noch eine, wenn auch
an sich schon geheiligte 
Hülle um den „
Na‐
men” 
der ewigen Geistgeltung gebreitet,
den 
keiner „
aussprechen” kann, ‒ auch
wenn er die tragenden „Buchstaben” 
kennt,
‒ außer 
dem Einen, der 
selber dieser
„Name” 
ist... ‒
.In seinem „
Namen” ist der Bruder ein
„
Wort” 
im Urwort: ‒ als 
des Urwortes
Selbstaussprache in einer individuel‐
len, 
ihrer selbst bewußten, 
substantiel‐
len, 
geistigen Form...
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Von „
wissenschaftlichen Forschungs‐
methoden” um 
Geistiges zu erforschen,
weiß man in der Vereinung der „
Brüder auf
Erden” begreiflicherweise so wenig, wie bei
ihren geistigen „
Vätern”, die nie aus dem
Urlicht „gefallen” sind.
.Die Weisheit des wirklichen Geistgeweih‐
ten besteht nicht in einer Ansammlung und
steten Vermehrung dessen, was er auf irdische
Verstandesweise „
weiß”, sondern 
im Besitz
gewisser heiliger Kräfte, durch die er das
Wissensobjekt jederzeit in 
Wirklichkeit,
‒ „an sich”, ‒ erkennen kann.
.Sein Ansammlungswissen, in 
weltlicher
Weise gewonnen, ist durchaus 
unwesentlich
für ihn und nur 
in den seltensten Fällen
mit geistiger Weisheit 
vereinbar.
.Je 
mehr er dergleichen besaß, desto
schwerer wurde ihm voreinst, als er noch
„Schüler” war, 
das Überwinden der kau‐
salen Schwierigkeiten, das jeder berech‐
tigten „Einweihung” vorangehen muß...
 
.Man darf nicht nach „
Gründen” fragen,
wenn man diese „
Schulung” bestehen will,
die dem Berechtigten zuletzt 
die Pforte öff‐
net, die 
keine irdische Gelehrsamkeit ihm
jemals öffnen könnte. ‒ ‒
.Der wirkliche „Eingeweihte” verkündet
auch 
niemals ein Wissens- oder Glaubens‐
„
System”.
.Ihm liegt die 
Wirklichkeit der Dinge
in der geistigen Welt 
ausgebreitet vor 
Au‐
gen, und lehrend, redet er stets nur von die‐
ser 
Wirklichkeit, die 
kein System des
Denkens oder 
Glaubens je in sich ein‐
schließen könnte. ‒
.Solche „
Systeme” sind, soweit sie auf
Dinge des 
geistigen Reiches übergreifen,
immer nur 
sekundäre Gebilde 
anderer
Gehirne, die sich der Bekundungen eines 
in
Anschauung und durch Selbstverwandlung
Wissenden bemächtigt haben.
 
.Angebliche „
Erforscher höherer Wel‐
ten”, die mit „
wissenschaftlicher” Auf‐
machung ihrer „
Forschungsergebnisse”
prunken, darf man 
beileibe nicht etwa als
geistig „
Eingeweihte” werten!
.Alle derartigen „
Forscher” im „
Okkul‐
ten” sind nichts anderes als betrogene Skla‐
ven ihrer eigenen 
plastischen Phantasie,
‒ einer äußerst verhängnisvollen und ge‐
fährlichen Kraft im Menschen, die, wenn sie
zur Tätigkeit gewaltsam angeregt wird, ihr
armes Opfer 
alles gestaltet sehen läßt,
was es ihr selbst vorher in Gedanken, Wün‐
schen und Befürchtungen, ‒ oft unbewußt,
‒ 
als Modell vorhielt. ‒
.Auf diese Art sind alle die monströsen
„
Wanderungen auf höheren Ebenen”
und Darstellungen „
höherer Welten” ent‐
standen, die so manchem „
Geistesforscher”
und „
Geheimlehrer” unter seinen Anhän‐
gern den Ruf eines geheimnisvollen „
Se‐
hers” verschafft haben, wobei noch im Ein‐
 
zelnen zu untersuchen ist, 
was als bewußte
Zutat und Ergänzung sich herausstellt,
und meistens gar leicht erkennen läßt. ‒
.Da diese Gebilde der „plastischen Phan‐
tasie” 
durch seelische Ansteckung leicht
übertragbar sind, so glauben die Anhänger
und Schüler solcher „Propheten” und Sek‐
tengründer, sie hätten sich geistig 
selbst von
der 
Wahrheit der Offenbarungen ihres
„großen Lehrers” überzeugt, so bald es ihm
in der mysteriösen „
Geheimschulung” ge‐
lang, 
seine eigenen Schöpfungen ins Be‐
wußtsein der Schüler 
zu übertragen, ‒
nicht viel anders, als wie jeder geschickte
Hypnotiseur sein Experimentierobjekt 
al‐
les sehen und 
erleben lassen kann, was
etwa erwünscht erscheint. ‒ ‒
.Eine spätere 
Rettung solcher Getäusch‐
ten ist 
nahezu unmöglich.
.Unzählige sind auf diese Weise zu
gutgläubigen Selbstbetrügern, 
Unzäh‐
lige zu hoffnungslos Betrogenen ge‐
worden!
.Wenn ich von allen diesen Dingen 
hier,
wo von den Möglichkeiten übersinn‐
licher Erfahrung die Rede ist, klar und
deutlich 
spreche, so geschieht es deshalb,
um jedem ehrlich Suchenden die Kriterien
zu 
sicherem Urteil zu bieten.
.Ich rede von Dingen, die keines Schleiers
bedürfen, und 
muß zugleich reden von
solchen Dingen, die 
entschleiert werden
müssen, 
im Interesse der die Wahrheit
als Wirklichkeit suchenden Seelen.
.Mögen meine Worte 
nicht vergeblich
gesprochen sein!
.Möge man doch begreifen lernen, daß
niemals einer der Menschen, die 
vollbe‐
wußt im substantiellen, 
reinen Geiste
leben, die 
Weisheit des Lichtes, die er
 
seinen Mitmenschen darstellt, 
durch „
wis‐
senschaftliche” 
Begründungsversuche
entweihen kann. ‒
.Was der im Geiste „Eingeweihte” lehrt,
ist zur 
Prüfung durch 
Tat und 
Hingebung
bestimmt!
.Was er als Botschaft seinen „jüngeren”
Brüdern, den Seelen der mit und nach ihm
auf Erden lebenden Generationen, ‒ mögen
es Männer oder Frauen sein, ‒ zu 
geben
hat, soll 
nicht gedanklich zerspalten,
sondern 
seelisch nacherlebt werden, da‐
mit die zahllosen Suchenden ihren Weg zum
Geiste finden, ‒ 
ihren Weg zur Wirklich‐
keit!
.Alle großen Dinge verlangen 
Mut und
Glauben! ‒
.Ehedenn du „
am Kreuze” hingest, kannst
du nicht „
auferstehen”! ‒ ‒
.Ehedenn du 
glauben wirst, kann dich
die „leuchtende Wolke” nicht durch das
„trockene” Meer geleiten!
.Du 
hast gar vieles in dir zu 
überwin‐
den, und mehr noch wirst du überwinden
lernen müssen, willst du auf deinem Wege
vorwärts schreiten...
.Das Meer wird drohen, dich zu verschlin‐
gen, und die Wüste wird dir keine Nahrung
geben, ‒ dennoch darfst du 
nicht einen
einzigen Augenblick in Zagen und Zwei‐
fel stehen bleiben, sobald du diesen Weg
 
zu dir selbst und deinem Gott in dir ein‐
mal betreten haben wirst. ‒
.Wie schwer das ist, wirst du erst sehen,
wenn du auf diesem Wege 
bist!
.Aber fürchte dich nicht!
.Du bist auf diesem Wege 
nicht allein...
.Alle jene 
geleiten dich, die 
vor dir die‐
sen Weg beschritten haben!
.Auch sie mußten durch alle Gefahren
voreinst 
hindurch!
.Nicht einem von ihnen wurde der Weg
etwa 
leichter als dir!
.Nun aber sind sie eingegangen zum „ge‐
lobten Lande”...
.Nun haben sie der Mühen 
Ziel erreicht,
und von „heiligen Bergen” her senden sie dir
Hilfe und 
Kraft. ‒ ‒ ‒
.Von 
jenen, 
die im höchsten Lichte ihres
Gottes 
sonnenhaft erstrahlen, die 
götter‐
 
gleich, als 
eine Einheit, 
eine Sonne aller
Sonnen, allen Sonnen, allen Welten, leuch‐
ten ‒  ‒ bis herab zu denen, die auf dieser
Erde 
geistgestaltet leben, und endlich de‐
nen, die hier 
noch das Kleid des Erden‐
tieres tragen, durchfließt 
ein Strom 
des
substantiellen Geisteslichtes alle Weiten
und einigt die von ihm Erfüllten zu erhaben‐
ster Gemeinsamkeit. ‒ ‒
.Auf der dir nächsten, 
tiefsten Sprosse
dieser „Himmelsleiter” aber stehen 
jene Hel‐
fenden, die 
dir die Hand zur Hilfe bieten
können, wenn du ihre Hilfe 
willst...
.Sie lassen 
keinen je 
allein, der durch die
Nacht des Grauens sich den Weg zu bahnen
strebt, nach jenem friedvollen, stillen, hohen
Tempel, darin 
sein Gott sich 
in ihm selbst
‒ 
aus Licht zu Licht ‒ „
gebären”
kann. ‒
.Sie senden aber ihre Hilfe 
nicht etwa
von außen her, denn 
tief in deinem In‐
nersten sind sie mit dir 
verbunden, sobald
 
du mutvoll deinen Weg beschreitest, ‒ den
gleichen Weg, den 
jeder, der zu 
seinem Gott
fand, einst durchwandern mußte, und den auch
sie, die dir nun helfen wollen, voreinst gehen
mußten, obwohl ihr Geistiges schon durch
Jahrtausende hindurch bereitet worden war
zu klarster geistiger Erkenntnisfähigkeit. ‒
.Wer nicht 
aus diesen einer ist, 
kann
dir nicht helfen, auch wenn er Wunder über
Wunder wirken könnte...
.Es werden viele falsche Lehrer deine
Straße kreuzen, ‒ „Lehrer”, die 
selbst sehr
der Belehrung bedürften, ‒ und viele
stolze Sprecher werden dir mit ihrem „
Wis‐
sen” prahlen.
.Du wirst gar manchem selbstgerechten
„
Heiligen” begegnen, der sich in 
Eitelkeit
verzehrt, und es für 
große Tat hält, andere
zu seiner „
Heiligkeit” und angemaßten
„Würde” 
zu verführen.
.Es werden dich die wunderlichsten „
Hie‐
rophanten” schrecken, die jeden, der sich
ihnen naht, zu blenden suchen durch die krau‐
sen, glitzernden und unheimlichen Zeichen,
die sie selbst in wirrem Wahn, mit falschem
Gold, auf ihre „Zaubermäntel” hefteten...
.Wenn du der Vorsicht 
einmal nur ent‐
raten wirst, kannst du auch allzuleicht 
in
mancherlei verborgene Garne laufen, und
selten nur kommt einer, der sich fangen ließ,
dann wieder heil aus solchen Vogelsteller‐
schlingen...
.Nur 
stete Achtsamkeit kann dich vor
der Gefahr 
bewahren!
.Sei auf der Hut vor allen denen, die ihre
vorgebliche „Gottesweisheit” 
wie das Wis‐
sen um die Dinge dieser Erde lehrbar und
erlangbar glauben!
.Sei auf der Hut vor allen, die mit „
Wun‐
derkräften” deinen Sinn betören wollen!
 
.Es gibt noch vieles, auch in dieser schein‐
bar „aufgeklärten” Zeit, was dir sehr „
wun‐
dersam” erscheinen kann, und wahrlich sind
im Menschen wahre Wunderkräfte tief ver‐
borgen, doch 
niemals kann der Geist der
Ewigkeit sich selber so zur Frage wer‐
den, 
daß er sich durch „
Wunder” 
zu
„
beweisen” 
suchen würde...
.Zeigen wirklich sich an einem Menschen
wundersame Kräfte, so ist dies nur Beweis
dafür, 
daß diese Kräfte 
existieren, ‒ 
nie‐
mals aber ein „Beweis”, daß dieser Mensch
im Geistigen „
bewußt zu atmen” weiß, und
von der 
Wahrheit, die in 
Wirklichkeit
gegründet ist, 
gewisses Zeugnis bringen
kann! ‒ ‒
.Solche Bezeugung läßt sich nur erprüfen
durch 
das „
Wunder” 
der Erkenntnis, das
sie 
in der Seele wirkt, und 
nichts darf dir
als 
Wahrheit gelten, was nicht 
in deinem
Allerinnersten Bestätigung erfährt, so‐
bald du 
die Voraussetzung erfüllt hast,
 
die dich zur Erlangung der Bestätigung 
be‐
rechtigt. ‒ ‒
.Hü
te dich auch vor jener Torheit, die da
glaubt, 
durch die Besonderheit der Lei‐
besnahrung oder irgend eine 
Fakirpraxis
sei es möglich, sich in „höhere Geistigkeit”
hinaufzuessen und 
hineinzuatmen!
.Die Leuchtenden des Lichtes, 
das die
Welten durchleuchtet, werden wahrlich
niemals dir zu 
solchen Mitteln raten!
.Sie werden auch 
niemals von dir fordern,
daß du dich 
sonderst von deinen Neben‐
menschen um dich 
geheimen, 
sinnbetö‐
renden Zeremonien oder 
mysteriösen
Gebräuchen ‒ hinzugeben!
.Sie werden dir niemals „
geheime Grade”,
seltsame 
Titel oder „
Würden” verleihen,
durch die nur 
Eitelkeit genährt, und 
ein
lächerlicher Dünkel in dir erzeugt werden
könnte....
.Nur was in dir 
Wirklichkeit wurde, da
du es selbst dir 
er-
wirktest, hat vor ihren
Augen 
Geltung und 
bestimmt ihnen deine
„
Stufe”! ‒
.Du wirst sie auch nicht mit Schauspieler‐
gesten 
auf Rednertribünen finden, und
nicht 
auf den Märkten vor vielem Volke. ‒
.Sie werden dir vielmehr ihre Hilfe nur
in Worten geben, die du 
in der Stille bei
dir erwägen kannst, ‒ unbeirrt durch ver‐
fängliche Rednerkünste...
.Sie werden dir helfen in 
innerem Wirken,
und werden sich niemals 
zu zeigen suchen!
.Es ist 
nicht nötig, daß du sie 
erkennst,
wenn du ihnen etwa begegnest!
.Es ist 
nicht nötig, daß du sie 
im Erden‐
kleide findest!
.Sie finden 
dich und wissen dir zu 
helfen,
auch wenn du nie die Helfer ahnen magst!
 
.Sie wirken wahrlich mit 
anderen Mitteln
als jene eitle Toren, die ihre Anhängerschar
mit geheimnisvoller Geste und hohlen, tönen‐
den Rednermätzchen zu ködern trachten. ‒
.Sie werden auch 
niemals einen 
Tribut
für ihre Belehrung und Führung fordern oder
erwarten, und 
würden eher mit dir den
letzten Heller teilen, 
als daß sie für
ihre Hilfe von dir einen halben Heller
nehmen würden.
.Was sie an 
Geistigem zu geben haben,
ist 
des Geistes Gut, und keiner derer, die
es geben 
können, würde jemals 
Erden‐
werte dafür tauschen wollen...
.Nur „
Arbeit”, 
die 
des Leibes irdische
Erhaltung vorbedingt, hat Anrecht, erden‐
haften Gegenwert zu fordern.
.Wer Augen hat, zu sehen, und Ohren, zu
hören, der schütze sich selbst vor Gauklern
und Usurpatoren!
 
.Leicht wird er sie erkennen!
.Die Leuchtenden des Urlichts aber
sind 
schwerer zu finden.
.Du wirst sie kaum entdecken unter an‐
deren Menschen in dieser Erde Kleid, und
nichts Absonderliches wird sie dir ver‐
raten, denn sie lieben 
die Stille und schätzen
die Verborgenheit...
.Sind sie gezwungen, 
in der lauten Welt
zu leben, so werden sie gewiß von allen an‐
deren Redlichen, die da ihr Erdenwerk be‐
treiben, nicht zu unterscheiden sein!
.Wohl dem, 
der ihnen vertraut! ‒ ‒
.Doch nun, o Suchender, wollen wir 
zu‐
sammen in die Stille gehen, und ich will dir
den 
Anfang des „
Weges” zeigen!
.Sammle dich in dir selbst und höre mir
zu, nachdem du nun gewiß bereitet bist, das
 
was ich weiterhin dir jetzt zu sagen haben
werde 
wachen Sinnes zu verstehen!
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Zuerst, o Suchender, wirst du vieles 
ver‐
gessen müssen! ‒ ‒
.Man gab dir 
eine falsche Vorstellung
von „
Gott”, und so erstickte man in dir mit
eitler Lehre jenen 
Keim, aus dem in deiner
tiefsten Seele heiligen Gewässern sich die
„
Lotosblüte” einst entfalten sollte, in der
das 
Licht, das 
ewig dich erleuchten soll,
„
geboren” werden kann...
.„
Der Geist, 
der über den Wassern
schwebte” erfüllt die unendlichen Räume,
aber du kannst ihm 
nicht anders nahen, als
nur ‒ 
in dir! ‒ ‒ ‒
.Nur wenn er 
in dir, ‒ als 
dein Gott,
‒ aus Licht zu Lichte sich gestaltet, wirst
du von seinem stillen Walten Kunde geben
können. ‒
.Die 
seine Unendlichkeit ergründen
wollen, irren 
sehr...
.Sie glauben, 
Dem, den 
alle Weltenräume
nicht umfassen können, in Vermessenheit
zu nahen, und ahnen nicht, daß sie 
ein Zerr‐
bild schufen, das 
sie nun 
beherrscht. ‒
.Wir aber wollen nun in dich aufs Neue
den Keim jener ewigen „
Lotosblume” ver‐
senken...
.Vielleicht ‒ wird sie aus deinen Kräften
nunmehr Nahrung finden! ‒
.Wenn ihre Blüte dann 
entfaltet ist, wird
sich der 
Geist, der 
aus sich selber sich er‐
zeugend, 
aus sich selber lebt, in dich her‐
niedersenken und als 
dein Gott in dir „ge‐
boren” werden, ‒  ‒ als 
dein in dir 
leben‐
diger Gott! ‒ ‒ ‒
.Nicht eher weißt du von „
Gott”!
 
.Glaube jenen nicht, die dir von 
dem
Gott ihrer Träume berichten: ‒ von einem
Gott, der sich in schwüler 
Ekstase finden
läßt! ‒
.Was 
so gefunden werden kann, ist nur
eine „
Fata-
morgana” der inneren Welt!
.Du kennst noch 
den Reichtum nicht,
den deiner 
Seele Weiten in sich fassen! ‒ ‒
.Hier gibt es „
Kräfte” und „
Mächte”,
denen du 
Anbetung darbringen würdest,
gleich dem Propheten vor dem brennenden
Busch, wenn ich sie dir sichtbarlich zeigen
könnte. ‒ ‒ ‒
.Deine Seele ist 
ein unermeßlicher
Ozean, und noch keiner hat 
seine Tiefen,
keiner 
die Wunder des Meeres der Seelen‐
kräfte ergründet! ‒ ‒
.Du denkst an deine 
Seele wie an 
eine
lichte Hülle, und glaubst allein 
dich selbst
in ihr zu finden...
 
.Doch deine Seele ist 
wie ein Meer aus
Myriaden mit latenter Macht erfüllten
Meerestropfen, ‒ oder 
wie eine leben‐
dige Wolke, 
gebildet aus Myriaden kraft‐
erfüllter Wesen, ‒ und du sollst aller die‐
ser Wesen 
Herr und 
Meister werden. ‒ ‒
.Sobald sie in dir nicht 
ihren sicheren
Herrscher erkennen, wirst du, betäubt von
ihrer, dich beängstigenden Kraft, zu 
ihrem
Sklaven werden. ‒
.Sie 
müssen dir 
dienen, wenn du sie 
be‐
meistert hast, ‒ aber sie werden dich durch
die seltsamsten Gaukelspiele stets 
am Nar‐
renseil führen, wenn du dich in falscher
Demut 
vor ihnen beugst.
.Sie brauchen 
einen starken Willen, um
sich unter ihm zu 
einen...
.Bevor du sie nicht in 
einem Willen 
ge‐
einigt hast, wirst du in deiner Seele nie 
die
Ruhe finden, die allein das 
Erblühen der
heiligen „Lotosblume” bewirken kann. ‒ ‒
 
.Nicht eher auch wirst du in dir, durch
deiner Seele Kräfte, Kunde erlangen von je‐
nem stillen 
Geister-
Reiche, das nur durch
deiner Seele 
willenseins geeinte Kräfte dir
erkennbar, 
fühlbar, ‒ ja zuweilen selbst
erschaubar und 
erhörbar werden kann, ‒
weil es 
in dir, wie 
allerorten, durch die
gleichen Kräfte lebt...
.Nicht eher auch wirst du von 
dem, der
dich 
aus dem Geiste leitet, 
ein sicheres
Zeichen erhalten, ‒ nicht eher die hohen
geistigen Lenker, 
des Urlichts Leuchtende,
in dir 
erfühlen..
.Darum strebe, 
o Suchender, vor allen
Dingen danach, in dir 
einen festen, 
klaren
Willen zu dir selbst zu gründen!
.Du mußt 
dich selbst bejahen, wenn du
im Geiste 
Bejahung durch den Geist er‐
fahren willst!
.Du findest 
dich, und 
in dir deinen 
Gott,
allein in deinem „
Ich”! ‒ ‒ ‒
 
.Trachte 
mit heiterer Freude und 
in
stiller Gelassenheit danach, 
dich in dir
selbst voll Ruhe zu behaupten, und wende
dein Auge ab von allen inneren 
Bildern, die
dein aufgereizter, noch nicht selbstgeeinter
Sinn dir zeigen möchte!
.Du mußt 
in Freude und 
voll Vertrauen
erst völlig 
zu dir selber kommen!
.Bevor du in dir selber dich gerundet und
von allen Seiten abgeschlossen hast, ‒ wie
ein Meer das sich selbst begrenzt, ‒ wie eine
Wolke, die sich selbst zu ballen weiß, ‒
wirst du vergeblich deine Seele 
zu besitzen
suchen, denn deiner Seele Kräfte geben sich
nur dem 
zu eigen, der ihrer Ehrfurcht wahr‐
haft 
würdig ist...
.Glaube aber nicht, daß du dieses Ziel je‐
mals erreichen könntest, wenn du stets 
tatlos
in äußerer Ruhe verharrst!
.Du mußt 
als Mensch der 
Außenwelt, in
die du nun einmal geboren bist, 
zu wirken
 
trachten 
Tag für Tag, wie 
alle äußere Natur
stets wirkt und immer neue Formen bildet,
wenn du 
den Willen also in dir 
stählen
lernen willst, daß deiner Seele Kräfte 
ihm
gehorchen können! ‒ ‒
.Kein Ding der Außenwelt ist so gering,
daß es dir nicht 
zum Lehrer werden könnte!
.Aus jeglichem Erleben kannst du 
Lehre
ziehen, und keine Tätigkeit ist so verächtlich,
daß du nicht aus ihr 
zu lernen hättest! ‒
.Vor allem aber mußt du deine flüchtigen
Gedanken bannen lernen, und sie vermögen,
sich auf 
einen Punkt jeweils 
zu sammeln.
‒ ‒
.Nicht die Einöde der Wüste, und 
nicht
das Leben unter den wilden Tieren der
Dschungel sind deinem Vorhaben etwa gün‐
stiger, als 
das Getriebe einer volkreichen
Stadt, 
in der du tätig deinem Gewerbe
obliegst! ‒ ‒ ‒
.Wenn du auch im lautesten Lärm noch
bei dir selber bleiben lerntest, wenn du in
absoluter Sicherheit deinen 
Gedanken und
deinem 
Willen in dir 
gebieten kannst, wenn
deine 
Wünsche nur kommen und gehen, wie
du selbst sie kommen und gehen 
heißt, ‒
dann erst beginne den ersten Versuch, 
dei‐
ner Seele Kräfte in dir zu einen! ‒ ‒
.Du wirst 
auch dann noch mancherlei
Widerstreben in dir finden...
.Lange noch wirst du deinen nun gefestig‐
ten Willen dennoch 
vergeblich gebrauchen,
um alle die widerstrebenden Kräfte deiner
Seele unter ihn zu beugen. ‒
.Jede einzelne Seelenkraft wird deinen
Willen nur 
für sich selbst besitzen wollen,
und keine wird sich willig 
deinem Willen
als Besitztum geben...
.Du wirst dies verstehen, wenn du dir klar
zu machen weißt, daß 
jede deiner Seelen‐
 
kräfte, ‒ obwohl du sie alle als in dir ver‐
wobene „
Eigen-
schaften” betrachtest, ‒
ein selbständiges Seelenwesen ist, begabt
mit 
eigenem Willen und dem Drang, 
nur
sich selbst zur Darstellung zu bringen, und
sei es auch auf Kosten 
aller anderen Seelen‐
kräfte. ‒ ‒ ‒
.Du darfst nur niemals 
mutlos werden bei
deinem oftmals noch 
vergeblichen Ringen
um die Oberherrschaft deines 
eigenen Wil‐
lens über die 
vielen Willen, die in deiner
Seele 
nur sich selber wollen! ‒
.Niemals darfst du dir selbst 
mißtrauen! ‒
.Niemals darfst du 
die Freude deines
Herzens und 
deine stille Gelassenheit
verlieren! ‒ ‒
.All dein Ringen ist nur eine stete 
Probe
deiner 
Geduld und deiner bereits erworbe‐
nen 
Kraft im eigenen 
Willen...
 
.Wisse aber, daß du in solcher Art am Ende
sicher einst 
zum Sieger werden wirst!
.Ein Tag wird erscheinen, an dem du wahr‐
lich 
die hohe Freude des Siegers glück‐
erfüllt 
in dir erleben wirst!
.Dann ist der Keim der „Lotosblume” 
auf‐
gegangen, und in den heiligen Tempeltei‐
chen, die kein 
irdisches Auge je erblickt,
wird das 
Geistesauge deines unsichtbaren
Führers, ‒ die Alten nannten ihn: deinen
dich schützenden „
Engel”, ‒ eine 
Knospe
über der unbewegten, geheimnisreichen Was‐
serfläche erschauen...
.Er wird seine Gefährten rufen in heiliger
Freude, und eine Schar erwählter Wächter
wird von diesem Tage an die heiligen Wasser
behüten.
.Ein Wunder ist geschehen!
.Ein Wunder, das 
ein Erdenmensch voll‐
brachte, ‒ denn leichter ist es, einen wüten‐
 
den Elephanten an einem dünnen Hanfseil
durch das Gedränge des Marktes zu führen,
als die 
vielen Willen der 
Seelen-
Kräfte,
die eines Menschen „
Seele” 
bilden, unter
den 
einen Willen 
dieses Menschen zu ei‐
nen! ‒ ‒ ‒
.Nun aber muß das gedämpfte Licht des
Tages mit seinen weichen Strahlen die Knospe
umfluten, damit sie sich einst zu voller, pran‐
gender Pracht der 
Blüte entfalten kann.
.Hohe, hundertjährige Bäume umgeben den
geheimnisreichen Tempelteich und schützen
die zarte Knospe vor den brennenden Pfeilen
der Sonne, die vorerst noch das kaum erstan‐
dene Gebilde alsbald versengen und vernich‐
ten müßten...
.Hohe Tempelmauern halten den Glutwind
aus der Wüste ab...
.Nun, o Suchender, beginnt für dich 
eine
neue Tätigkeit!
.Doch 
dieses Tun will nun wirklich auch
äußere Ruhe und 
stillste Versenkung.
.Du wirst aber das, was du nun tun sollst,
nach der Arbeit deines Tagewerks verrichten
können, vielleicht ihm auch 
vorher die stil‐
len Morgenstunden widmen...
.Jetzt ist für dich die Zeit gekommen, da
du leise und zart 
nach innen fragen und
alsdann 
nach innen hören lernen sollst.
.Du kannst nicht still genug dabei
sein!
.Was sich in dir 
verbirgt und bald 
ent‐
hüllen soll, wird nicht 
bei dem lauten Re‐
den der Gedanken gefunden. ‒ ‒
.Es ist in deines Herzens Mitte, doch du
vernimmst noch nicht sein Wort, denn seine
Stimme ist sanft wie ferner Vogelruf...
.Scheuche sein Wort nicht von dir!
 
.Achte auf den leisesten Laut!
.Du kannst sein Wort gar leicht in dir
überhören, wenn du nicht 
Stille in dir zu
erhalten weißt! ‒
.Es antwortet dir im Anfang auf deine
stillen Fragen so leise, daß selbst der zarteste
Windhauch seine Stimme in dir verweht. ‒ ‒
.Eines Tages aber wirst du dann doch seine
Stimme 
hören und von 
jeder anderen in‐
neren Stimme 
unterscheiden lernen.
.Nicht so, als ob 
von außen gesprochen
würde, wirst du die Stimme vernehmen!
.Auch 
nicht mit Worten deiner Lan‐
dessprache wird sie zu dir sprechen, und
nicht in irgend einer anderen Men‐
schensprache dieser Erde! ‒ ‒
.Und doch wird das, was die Stimme dir
zu sagen hat, dir 
weit verständlicher sein
als 
alles, was du je, von Kindheit an, 
durch
 
Menschenmund, in 
Menschensprache,
hörtest! ‒ ‒ ‒
.Nun wirst du dieser Stimme 
folgen
müssen...
.All dein Weiterschreiten auf dem Pfade
wird allein 
durch deine Treue vorbereitet.
.Allmählich wirst du erkennen lernen,
daß jetzt dein Wille dir nicht mehr nur nach
der Weisung 
deiner erdenhaften Ein‐
sicht dient, sondern daß du ihn, ganz un‐
vermerkt, bereits nach hoher 
Geistes‐
Unterweisung, ‒ nach dem Willen jener
„Stimme”, ‒ 
umzulenken weißt...
.Tiefer und tiefer wirst du in das Ge‐
heimnis deiner Seele tauchen.
.Je mehr du 
erkennen wirst, desto mehr
wirst du noch im Verborgenen 
ahnen. ‒ ‒
.Dankbar und 
sorgsam verwahre 
auch
das kleinste Erlebnis, das du im Seelischen
 
erfährst, denn: ‒ deine 
Dankbarkeit für
Weniges wird dir am ehesten des Erlebens
Fülle bringen! ‒ ‒ ‒
.Du wirst zuletzt 
ein Reich der inneren
Wunder schauen, davon dir heute 
keine
Schilderung auch nur 
ein Ahnen bringen
könnte!
.Es werden Dinge in dein Leben treten, die
heute dir „
Unmöglichkeiten” heißen, ‒
und 
heute wahrlich noch 
mit Recht! ‒ ‒
.Als 
größtes aller Wunder aber wird es
dir erscheinen, daß alles dieses dann 
in
deine Macht gegeben ist, ‒ daß du nicht
in Ungewißheit warten mußt auf Erfüllung
deines Sehnens, da es sich stets alsdann 
mit
aller Sicherheit durch 
seine eigene
Kraft erfüllt...
.Bist du bis hierher 
treu als Befolger
der inneren Räte befunden, dann wird die
„Lotosblüte” im geistigen Tempelteich sich
allmählich mehr und mehr 
erschlossen
haben.
.Du wirst dann gar bald schon, oder doch
in nicht mehr ferner Zeit, jenen Tag erleben,
an dem die völlig eröffnete Blüte auf den
Wassern 
leuchten wird, durchglüht von
einem Lichte, das gewiß nicht von der Sonne
dieser Erde kommt...
.Siehe, der Tag ist erschienen, o Suchen‐
der, an dem 
dein Gott sich als 
dein Gott
nun 
in dir selber offenbart, ‒ in deinem
„
Ich”! ‒ ‒ ‒ ‒
.Er wird 
in dir, und du wirst 
in ihm
„
geboren”...
.Geheimnis bleibt, auch für den 
Schau‐
enden im Geiste, was sich geistig solcherart
vollzieht. ‒ ‒
.Noch aber wirst du gewiß des 
inneren
Führers nicht entraten können, aber auf
neue Weise wirst du nun mit ihm vereinigt
sein...
.Schon wenn die 
Knospe der „Lotos‐
blüte” erschienen ist, 
kann es sich fügen,
daß du 
den geistigen Lenker vor dir 
im
magischen Bilde erschauen magst, falls du
die Eignung in dir trägst zu solchem
Schauen.
.Er ist es nicht selbst!
.Es sind gewisse „
magische” 
Kräfte
deiner Seele, die er durch 
seinen Willen
zu 
seinem Bilde formt.
.Sei dankbar, wenn dein „Berater” solcher‐
art sichtbar sich dir zeigen kann, ‒ wenn er
aus seinem Bilde dich belehrt, so daß du ihn
zu hören glaubst!
.Doch sorge dich nicht, wenn du auch
niemals in diesem Erdenleben sein Bild als
äußere Erscheinung erblickst!
 
.Nur in seltenen Fällen ist es 
möglich
für ihn, sich dir im Bilde darzustellen, und
er wird 
nur dann solche Möglichkeit 
be‐
nutzen, wenn es 
zu deinem Heil gereicht
und dich nicht 
in Versuchung bringen
kann, 
deiner Seele „
magische” 
Kräfte
sodann um 
anderer „Bilder” willen 
zu
mißbrauchen...
.Besser, du siehst das Bild des Führers
niemals vor dir, als daß 
sein Gebrauch
deiner Seelenkräfte 
Ursache würde, sie 
will‐
fährig zu machen, auch für 
täuschende
Gewalten! ‒ ‒
.Du wirst seine Leitung um so sicherer 
in
deinem Innersten erfühlen, und was du
nicht im Äußeren 
erschauen kannst, wird
sich zutiefst in dir ‒ 
be-
greifbar dir zu
eigen geben...
.Nun aber, ‒ nachdem 
dein Gott in
dir „
geboren” wurde, und du 
in ihm, ‒
 
wird sich dein geistiger Berater, in Verei‐
nigung mit deines Gottes Stimme und mit
dir, nur in dem 
höchsten Leben seines
Geistes offenbaren.
.Du wirst ihn 
völlig identisch mit dir
glauben, solange er bei dir ist...
.Er wird dich 
nicht mehr 
lehrend
führen, sondern 
sich selbst dir eröffnen,
und du wirst 
selbst aus seinem Schatze inne‐
ren Lebens 
nehmen, was dir noch fehlt. ‒ ‒
.Über dem allen aber wird die Sonne
göttlicher Freude leuchten, und alles
Ringen um Licht und Erleuchtung, wie es
einst dich verzehrte, 
bevor du auf dem Wege
warst, wird dir nunmehr wie einstig erlittene
„Qual der Hölle” erscheinen. ‒
.Du siehst vor dir eine 
Ewigkeit, deren
tiefste Tiefen 
immer Tieferes erahnen
lassen, und weißt, daß du, 
mit deinem
Gott vereinigt, durch die tiefsten ihrer
Wunder ewig weiterschreiten wirst.
.Wenn du dich 
hier in dieser Außen‐
welt gewahrst, in Leid und Erdenfreude,
wirst du nach wie vor nur 
einen Erden‐
menschen finden, ‒ und dennoch wird dein
Geist in deinem 
Gott hoch über alles Erden‐
menschliche hinauf 
erhoben sein, denn
deine Seele ist ein „
Reich” der 
Ewigkeit
geworden: ‒ 
ein Himmel in den Him‐
meln! ‒ ‒ ‒
.Dies, o Suchender, ist des „Weges” Lauf,
‒ des Weges, den du beschreiten und durch‐
wandern mußt, willst du zu 
deinem Gott
gelangen!
.Der „Weg” ist 
in dir selbst, ‒ in deinem
eigenen „
Ich”!
.Dies ist der Weg, der dich allein zu deinem
höchsten Ziele führt: ‒ zum „
Erwachen”
in der Geisteswelt!
.Bist du 
hier nicht bereits in ihr „
er‐
wacht”, so wirst du „
drüben”, nach dem
 
Ende dieses Erdenlebens, lange „
weiter‐
schlafen” bis man dich erwecken 
kann, ‒
aus Träumen, die du selber dir geschaffen
hast und die dich 
durch Aeonen dann 
in
ihrem Banne halten können. ‒ ‒ ‒
.Nun höre, was dir noch zu raten ist!
.Vom Tage an, der dich entschlossen findet,
diesen „Weg” zu wandern, wirst du dir einen
starken Stab zur Reise schneiden müssen.
.Du findest dann „das rechte Holz”, wenn
du 
die Kraft des Wortes, wie sie sich in
jeder Menschensprache offenbart, erfühlend
zu entdecken weißt! ‒
.Wähle dir Worte, die 
zu deinem Her‐
zen sprechen, ‒ Worte von denen du „
er‐
faßt”, „
erhoben” und „
durchdrungen”
wirst!
.Schaffe dir 
eine kleine Zeit in jedem
Tage, und, wenn es sein kann, schaffe sie dir
 
zur immer gleichen Stunde, ‒ eine Zeit,
in der du dich dem 
Geiste dieser Worte in
Betrachtung 
zu vereinen suchen kannst,
ohne durch 
äußere Pflichten dabei 
gestört
zu werden.
.Behalte ein Wort, das dich „
erfaßte”
dann für lange Zeit zu deiner „stillen Stunde”
als eine Übungsaufgabe für dein 
Denken,
gleichwie ein Flötenspieler stets die gleiche
Weise immer wieder „übt”, bis er der Töne
höchste Reinheit dafür fand. ‒ ‒
.Du wirst in diesem Buche viele Worte
finden, die dir zu solcher „Übung” deines
Denkens taugen können.
.Andere gab ich an 
anderen Orten.
.Doch mußt du nicht etwa an 
meine Worte
dich verhaften!
.Der Menschheit „
heilige Bücher” sind
der Worte 
voll, die dich „
ergreifen” und
zu sich „
erheben” können. ‒
 
.Dichter und 
Weise haben solche Worte
wahrlich 
in Fülle gegeben!
.Gefahr ist nur: daß du in solchen Worten
zugleich 
die falsche Lehre findest, die Un‐
verstand, oder allgemeines Überkommen, 
ge‐
wohnheitsmäßig ihnen unterlegt. ‒ ‒
.Darum rate ich dir, im Anfang doch
lieber 
Worte aus meinen Schriften dir
zu wählen, wenn du dich meiner Belehrung
nun vertrauen willst.
.Beginne damit, daß du, wie ich dir
schon sagte, zuerst 
im „
Denken” den Grund
solcher Worte zu ergründen suchst!
.Dann aber versuche an ihnen eine Weise
des Denkens zu finden, die „
wortlos” ist!
.Ruhe nicht, bis du, in „wortelosem” Er‐
fassen, dir den tiefsten 
Sinn der gewählten
Worte ganz 
zu eigen weißt!
.Präge sie 
deinem Auge ein, 
gelöst von
anderen Worten, geschrieben in klarer
Schrift deiner eigenen Hand!
 
.Fühle die Worte deiner Wahl als ob es
deine eigenen Worte wären!
.Versuche in dir den Geisteszustand des‐
sen zu erzeugen, der diese Worte erstmals
niederschrieb!
.Suche 
dein inneres Ohr zu erwecken,
indem du der Worte 
Klang im Innersten
zu „
hören” versuchst!
.Wenn du in allen diesen Formen des Er‐
fassens 
sichere Erfolge zu verzeichnen
hast, dann gehe weiter, ‒ aber ‒ 
erst
dann! ‒ auch wenn es 
gar lange währen
sollte, bis du soweit bist. ‒
.Ich warne dich davor, „
schnellfer‐
tig” 
weiterzuschreiten!
.Wohl mag es dir so scheinen, als wenn
du „
in wenigen Stunden” dies alles errei‐
chen könntest...
 
.Vielleicht auch wirst du schon heute, da
du meine Weisung empfängst, bereits des
Glaubens sein, solcher Übung des Erfassens
keineswegs mehr zu bedürfen...
.Viele, die einst den Pfad betreten woll‐
ten, blieben 
am Anfang schon liegen, weil
sie also dachten! ‒ ‒
.Es wird hier 
mehr verlangt, als du
im ersten Augenblick wohl vermuten möch‐
test!
.Man muß nur oft vieles 
in ähnlichen
Worten sagen, was an sich 
sehr verschie‐
den ist. ‒
.Nicht was die Dichter „
Sprachempfin‐
dung” nennen, wird hier von dir verlangt,
wenn auch ein Mensch, gewohnt der Sprache
Klang und Rhythmus zu empfinden und der
Worte Wert zu fühlen, 
schon auf halbem
Wege ist, die hier gestellte Aufgabe 
zu ver‐
stehen...
 
.Hast du aber alles, was hier verlangt
wird, 
wirklich erreicht, dann wird 
eine
neue, 
große Erweiterung deines Emp‐
findens, 
ein weitaus wacheres Erleben
deines Daseins dir die Sicherheit geben,
daß du 
geschützt vor jeder Selbsttäu‐
schung bist.
.Dann schreite weiter, ‒ du, der 
das
höchste aller menschlichen Ziele erstrebt!
.Nun mußt du jene Worte 
in dir selbst,
mit deinem ganzen Sein, 
zu fühlen
suchen!
.Nun müssen jene Worte 
in dir selbst 
le‐
bendig werden! ‒
.Nicht nur deine 
Seele soll vom „Geist”
der Worte nun 
durchdrungen sein, son‐
dern 
dein Erdenleib muß jetzt 
in jeder
Faser jene Worte 
fühlen lernen! ‒ ‒
.Die Worte müssen mit dir, ‒ mit deiner
Seele und deinem Leibe, ‒ zu 
einem Sein
verschmolzen werden! ‒
 
.Dein Erdenkörper muß 
zum Körper
der gewählten Worte werden, als ob
nichts anderes in ihm lebendig wäre. ‒ ‒
.Die Kräfte deiner Seele, bereits 
in dei‐
nem Willen straff 
geeint, müssen nun sich
auch 
den Worten, die du wähltest, 
einen,
und 
du mußt 
als Bewußtsein dieser Worte
dich empfinden! ‒ ‒ ‒
.Dann aber hast du 
Großes errungen auf
deinem Wege!
.Du wirst zum erstenmale nun erfahren,
was das „
Leben” ist, das 
dich, wie 
alles
Lebende bewegt! ‒ ‒
.Es wird dir sein, als seiest du 
auf einer
neuen Erde, ‒ 
in einer neuen, 
nie ge‐
ahnten Welt...
.Du wirst erkennend innewerden, daß alles,
was die Menschen auf der Erde „
Wach‐
sein” nennen, nichts anderes ist, als tiefer,
dumpfer 
Schlaf und wirrer 
Traum.
 
.Hier schon kann ein klares Erschauen
der geistigen Welt beginnen, wenn die von
Anbeginn in dich gelegten Kräfte solches
erlauben, und wenn du ein Mensch 
des
Schauens, nicht einer 
des begrifflichen
Erfassens bist. ‒
.Bist du jedoch, nach deiner 
Eigen-Art,
nur dann „im Bilde” wenn du das, was du
erkennen willst, „
be-
greifen” kannst, dann
wirst du kaum zum „
Schauen”, wohl aber
zum be-greifbaren 
Erleben kommen...
.Zu einem 
neuen Menschen wirst du 
ge‐
wandelt sein, und 
ein Bewußtsein deiner
selbst wirst du errungen haben, das deinem
gegenwärtigen Bewußtsein 
kaum ver‐
gleichbar ist!
.Wie die strahlende Sonne des hellen
Mittags in ihrem Lichte einer kleinen Öl‐
Lampe Licht verschwinden läßt, so wird in
einem 
neuen Bewußtsein aufgehen und ver‐
 
schwinden, was du noch heute dein „
Be‐
wußtsein” nennst...
.Du wirst dann wissen, warum der Weise
vom „
Leben”, als vom „
Lichte” der Men‐
schen redet, und wirst der vielgedeuteten
Worte herrlichen Sinn verstehen:
.„
Im Anfang ist das 
Wort, und das Wort
ist 
bei Gott, und Gott 
ist das Wort...”
.„In 
ihm hat alles 
Leben, und 
sein Le‐
ben ist der Menschen 
Licht.”
.„Und das Licht 
leuchtet in der Finster‐
nis, und die Finsternis 
kann es nicht aus‐
löschen.” ‒ ‒ ‒
.Der diese Worte niederschrieb, 
der
wußte 
wohl was er sagte, und 
auch du wirst
es wissen, wenn du an diesem Punkte deines
Weges angelangt sein wirst...
.Doch, ‒ „das Himmelreich leidet Ge‐
walt, und nur die Gewalt brauchen, reißen
es an sich!” ‒
.Ohne Bezwingung deiner Ungeduld,
ohne ausdauernde Übung deiner Kräfte,
wirst du niemals Erfolg erwarten dürfen.
.Glaube aber 
nicht, daß 
ein wildes Er‐
zwingenwollen, oder daß 
krampfhafte
Anstrengung dich deinem Ziele näherbrin‐
gen könnte!
.Nicht so ist dieses Wort gemeint!
.Stets muß dich eine Stimmung voll 
hei‐
terer Gelassenheit und 
stiller Freude
umfangen, und alle deine Sorge muß darauf
gerichtet sein, mit unsagbarer Behutsamkeit
jenes zarte, 
innere Vernehmen zu errei‐
chen, von dem ich vordem sprach.
.Es kostet 
mehr „Gewalt”, dich so „
im
Zaum” zu halten, als manche 
heroische
und 
weithin sichtbare Tat dich kosten
würde...
.Wenn du aber alles wohl erwogen hast,
was ich dir sagte, und fortan 
tun willst, was
 
gefordert wird, dann kann ich dir 
die Sicher‐
heit geben, daß 
auch du dereinst zu 
jenen
gehören wirst, die 
das Geheimnis des
„
Himmelreichs” in sich 
erfahren dürfen.
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.So beginne denn deinen steilen Weg!
.Möge 
unermüdliche Ausdauer dich
bis ans Ende geleiten!
.Hohe Hilfe wird dir allezeit nahe
sein...
.Blicke 
nicht zurück auf das Leben voll
Leid und Freuden, Schuld und Verdiensten,
das 
hinter dir liegen mag!
.Wisse auch, daß 
es 
gleichen Wertes für
deine Aufgabe ist, ob 
alle Erdengelehr‐
samkeit dein eigen wurde, oder ob du
unter den Unwissenden der Geringste
bist! ‒ ‒
.Suche nicht dich 
abzusondern von den
Menschen, und glaube nicht, daß 
seltsame
Lebensart, der Art des Lebens deiner Zeit
und deines Landes fremd, dich etwa 
fördern
könne.
.Noch weniger kann dir 
die Art deiner
Nahrung nützen oder schaden auf deinem
Wege, 
wenn sie nur deinen Körper ge‐
sund und 
bei Kräften hält.
.Willst du 
das Fleisch der geschlach‐
teten Tiere meiden, dann meide es, und
willst du 
dem Weine entsagen, dann entsage
ihm, aber bilde dir nicht etwa ein, du seiest
nun dadurch ein „reinerer”, oder gar „höher‐
stehender” Mensch geworden! ‒ ‒
.Das Gleiche gilt von 
der sinnlichen
Liebe zwischen Mann und Weib. ‒
.Erniedrige dich nicht zum bloßen
Tiere, und 
halte deine gebändigten
Triebe stets in starker Hand, damit sie
 
niemals gegen deinen Willen 
dich unterwer‐
fen können, aber 
beflecke nicht durch
Lästerung ein Mysterium, das du erst
„
rein” verstehen kannst, wenn du bereits
zu den 
Erwachten im Geiste gehörst! ‒
‒ ‒
.Nicht ohne tiefste Gründe ergründet zu
haben, sprachen die Priester ältester Kulte
die Symbole der Zeugung 
heilig, ‒ und
wahrlich: sie verehrten 
anderes darin, als
nur ein Bild der ewig zeugenden Natur...
.Enthaltung aber ist dir 
nur dort ge‐
boten, wo deiner Triebe unbezähmte Gier
zur 
Ursache des Unheils für dich selber
oder andere werden könnte. ‒ ‒
.Enthaltung ist nötig von allen 
Lastern,
da sie dein hohes Streben zum Geiste alsbald
behindern und zuletzt 
ersticken müßten.
.Vermeide 
alles, was dich oder andere
schädigen könnte!
.Vermeide auch jeden lieblosen 
Ge‐
danken!
.Liebe dich selbst! ‒ Denn, wenn du
dich selbst nicht lieben kannst, wirst du
deinem „Nächsten” wahrlich 
wenig Gutes
antun, wenn du ihn „liebst” ‒ 
wie dich
selbst. ‒ ‒
.Gehe selbst deinen 
eigenen Weg, aber
lasse auch jeden Anderen 
seinen eigenen
Weg durchwandern, ‒ auch wenn 
seine
Ziele 
ferne hinter dir liegen! ‒
.Du 
weißt nicht, 
wann eines Anderen
Stunde kommt, und 
du hast kein Recht,
ihn 
vor seiner Stunde im Schlafe zu stören...
.„
Erwecken” würdest du ihn doch nicht
können, denn 
keiner entrinnt dem
Schlafe, 
bevor seine Stunde kam. ‒
.Ist aber seine Stunde 
nahe, dann wird er
selbst dich um Belehrung bitten. ‒ ‒ ‒
.Dann erst 
darfst du sie ihm geben!
 
.Dann erst werden dir auch die 
Leuch‐
tenden des Urlichts mit ihrer Kraft 
zur
Seite stehen und deine Hilfe 
wirksam
unterstützen. ‒ ‒
.Du bist 
nicht berufen, 
aus dem Geiste
her zum Geiste zu führen, und die dazu
berufen 
sind, werden 
niemals andere
nötigen, sich ihrer Führung zu vertrauen!
‒ ‒ ‒
.Gehe du 
in heiterer Stille deinen
Weg zu dir selbst!
.Dein Weg zu dir selbst wird dich in
deinem Seelenreiche zu deinem 
geistigen
Berater führen, und 
er wird dich in dir
zu deinem höchsten Ziele leiten...
.Dein Weg zu dir selbst ist ‒ 
dein
Weg zu Gott!
.Niemals kannst du zu 
Gott gelangen,
wenn du ihn nicht findest, 
wie er ist ‒ 
in
dir selbst! ‒ ‒ ‒
 
.Nun aber will ich dir noch einige Worte
geben, die dich des geistigen Reiches Wirken
auf der Erde, und noch manches Verborgene
erkennen lassen werden, wenn du, guten
Willens, 
Geistiges erkennen willst.
.Ich will einige Kränze an die Wände
deines Hauses hängen.
.Kränze aus jenen Blumen, die ich auf mei‐
nen höchsten Wegen fand und an meines letz‐
ten Weges Ziel, in meinem blühenden Garten.
.Zerpflücke mir die Kränze nicht,
und lasse jede Blume 
dort, wohin 
ich sie
verflochten habe! ‒
.Du kannst sonst 
die eine, große 
Wirk‐
lichkeit nicht rein erfassen, die alle Worte
dieses Buches dir zu künden kommen...
.Du kannst sonst nicht 
das Geheimnis
deuten, das hier in stillen Worten sich ent‐
hüllt: ‒ das Geheimnis 
des göttlichen
Lebens im Erdenmenschen, ‒ das hohe
Mysterium vom 
lebendigen Gott! ‒ ‒ ‒
 
.„
En sôph”, „
das Seiende aus sich”
ist „
Geist”, der 
Alles in sich faßt.
.Die Kräfte des Universums aber sind
„
Ursachen” vieler „
Wirkungen”, und das
verführte euch, nach einer 
ersten Ursache
zu suchen.
.Doch 
nie hat es 
eine „
erste Ursache”,
nach eurem Sinne, 
gegeben! ‒
.Ewig 
gestaltet sich „
Gott” aus dem
Chaos 
der Elemente des Seins! ‒ ‒ ‒
.Nichts ist hier „
Ursache” und nichts ist
„
Wirkung”!
.Nur der freie, bewußte 
Wille des Geistes
gestaltet 
sich selbst für sich selber zu ‒
„
Gott”! ‒ ‒ ‒
 
.Chaotisch wirken die Elemente des
Seins, dort, wo sie, 
aus Ursein hinaus‐
geschleudert, sich bezeugen, als die tief‐
sten, schöpfungsträchtigsten Gewalten der
Urnatur.
.Dort sind sie drang- und triebhaft tätig,
ohne Eigenbewußtes in ihrer Wirkung. ‒
.Dort stehen sie noch 
auseinander, und
jedes einzelne behauptet nur 
sich selbst.
‒ ‒
.Aus solcher Selbstbehauptung des Ge‐
schiedenen jedoch ergibt sich 
Pol und 
Ge‐
genpol, und damit ‒ 
Anziehung, die im
Verlaufe unermeßbar langer Erdenzeit so‐
dann die 
Sammlung vorbereitet...
.Im Seelischen des Erdenmenschen
wird dann die 
Vereinung aller Urseins-Ele‐
mente wieder 
Wirklichkeit, wenn 
Men‐
schenwille sie 
erstrebt. ‒ ‒ ‒
 
.Was in deinem Herzen tobt und drängt
nach 
Gestaltung, ‒ was dich ständig be‐
wegt und in Unrast erhält: ‒ dieses jagende
Streben, irgend etwas 
erreichen zu müssen,
‒  ‒ darin erkenne die Auswirkung jener
Urseinskräfte, die sich in dir erneut und
nun individuell bestimmt, 
vereinen wollen!
.Noch aber drängen sich in diesen Ele‐
menten, die sich 
in der hohen Form, 
die
dein Bewußtsein braucht, als deine 
See‐
lenkräfte offenbaren, gar 
viele Willen an
dich heran...
.Noch findest du 
dich nicht im 
gebieten‐
den Willen, der alle die andern in sich zu
vereinen weiß...
.Alles was in dir 
nach Außen hin „
Ich”
sagt, und was du 
im Innern als „
Ich” emp‐
findest, ist meist noch der 
vielen Willen
einer, die sich 
im Geistesfunkenlichte
deines Selbst-
Bewußten einen sollen...
 
.Erst im 
bewußten Sein kann 
göttli‐
ches Bewußt-Sein sich in Urseinselementen
neu 
bezeugen!
.Von grauenvoll ‒ 
im Unsichtbaren,
wie im Sichtbaren ‒ erregter 
Urnatur
bis hin zur 
Einung im Bewußtsein eines
Erdenmenschen (und es gibt 
gar viele
„
Erden”!) führt der Weg der Urseinsele‐
mente 
zurück, 
hinauf, zu 
gottbewußtem,
„neuem” 
Sein. ‒ ‒
.Was du jedoch 
von außen her betrach‐
test und „
Naturkraft” nennst, ist nichts
als 
Wirkung, nichts als 
Wiederspiege‐
lung und 
Zeugnis gegenseitiger Beein‐
flussung der Urseinselemente, ‒ aber 
kei‐
neswegs mit diesen selbst 
identisch! ‒ ‒ ‒
.Was du die „
Wirklichkeit” des sicht‐
baren und unsichtbaren 
Universums nennst,
ist 
nur insofern „wirklich”, als es lediglich
die 
Wirkung urgegebenen Seins, 
in Ur‐
 
seinselementen auf verschiedener For‐
mungsstufe, als 
Erscheinung darstellt.
.Das Universum „
ist”, soweit 
die Ur‐
seinselemente „
sind”, ‒ 
nicht aber „
aus
sich selbst”!
.Ihr redet noch von einem „Gott”, ‒
dem „
Schöpfer” 
aller Dinge, der eine un‐
endliche Welt sich zu Ehren „
erschuf”, sich
zu Ehren „
erhält”.
.Doch 
solche Gottesvorstellung und Welt‐
daseinserklärung war nur 
entschuldbar in
der 
Vorzeit, die noch nichts von alledem
kannte, wodurch sich 
heute Urseinselemente
in der 
Auswirkung bezeugen, und wahr‐
lich eurem 
Denken schon zum Anlaß wer‐
den sollten, die alten Vorstellungen auszu‐
löschen. ‒
.Sie 
jetzt noch 
beibehalten wollen, ist
zu gleichen Teilen 
Torheit, wie 
Läste‐
rung! ‒ ‒ ‒
 
.„
Gott” 
ist nur allein 
der Schöpfer sei‐
ner selbst in allem was da „
ist”, und alles
wahrhaft „
Seiende” ist 
Sein von 
seinem
Sein! ‒ ‒ ‒
.„
Gott” ist allein der Zeuger 
seiner selbst
und 
nicht, in eurem Sinn, 
der Menschen
und der Dinge Schaffer! ‒ ‒ ‒
.Aller Sonnen und Welten gestaltende
Kräfte sind 
Formen des Geistes, ‒ 
Ur‐
seinselemente, ‒ 
die sich in Zeit und
Raum erleben und so in Zeit und Raum
zeiträumliche Formen kristallisieren, ‒
‒ 
zeitweilig nur 
Erscheinung, und je‐
weils 
bedingt durch den Raum...
.Urseinselemente aber werden 
immer‐
dar aus dem Ursein ausgeschleudert
und 
kehren immerdar zu ihm zurück.
.So war es von Ewigkeit her, 
und so
wird es in Ewigkeit bleiben!
 
.Stetig die Wirkung wechselnd, 
bezeu‐
gen sich Urseinselemente: ‒ bald 
Erschei‐
nung, bald der Erscheinung 
Zerstörung
bewirkend.
.Sie selbst aber „
sind” von Ewigkeit zu
Ewigkeit, 
wie immer sie auch ihre Wir‐
kungsweise wechseln, und sie werden
von keinem „gewirkt”...
.Es hat 
nie einen „
Anfang” gegeben,
und nie kann ein 
Ende dieses urewigen 
Le‐
bens sein!
.Das ganze, weite, formengeschwängerte
Universum, mit aller seiner Sichtbarkeit und
seinem dir Unsichtbaren, ‒ ist nur 
der
Wogenspiegel eines 
ewigen, 
geistigen
„
Meeres”, aus dem sich in eigener Kraft
die Wolke der 
Gottheit erhebt! ‒ ‒
.„Gott” 
bedingt das Universum, und
das Universum 
bedingt „
Gott”!
 
.Das „
Perpetuum mobile”, das 
Weise
und 
Narren zu 
erfinden hofften, 
ist be‐
reits vorhanden und kann nicht 
ein zwei‐
tesmal „erfunden” werden...
.Alle, die nach seiner „Er-findung” streb‐
ten, 
ahnten nur, ‒ wenn auch pygmäenhaft
verkleinert, ‒ 
das Sein des unermeßli‐
chen „
Ganzen”, ‒ ‒ das Sein dessen, das
da „
ist” 
aus sich selbst, 
ohne „
Anfang”
und 
ohne „
Ende”, das ewige „
Leben”,
‒ 
im Kreislauf des Seins! ‒ ‒ ‒
 
.Du suchst noch einen Gott in 
unbe‐
grenzten Fernen. ‒ ‒
.Siehe aber, ich sage dir:
.Bevor dein Gott in dir „
geboren”
ist, 
wie du in ihm, 
wirst du ihn nir‐
gends finden!
.Ehedenn 
dein Gott 
dir „geboren” ward,
wirst du 
vergeblich alle unendlichen Räume
durch deinen tiefsten Schrei nach Gott erbe‐
ben lassen...
.Man sagte dir, der Erdenmensch 
sei ein
verhüllter „Gott”, und müsse nur zu der Er‐
kenntnis seiner selbst gelangen, um sich für
alle Ewigkeit 
als „Gott” zu 
finden.
 
.Die also zu dir sprachen, waren wahrlich,
weiter als sie wußten, 
fern von Gott!
.Nicht du bist Gott, jedoch 
in dir allein
auf dieser Erde, kann sich dein Gott 
gestal‐
ten, und 
dann bist du mit deinem Gotte so
verbunden, wie 
Wort und Sinn im Lied
vereinigt sind! ‒ ‒
.Nichts wird alsdann dich je von deinem
Gotte 
trennen können!
.In aller Ewigkeit wird er 
in dir „
leben‐
dig” sein! ‒ ‒ ‒
.Darum 
suche Gott 
nicht mehr 
in un‐
endlichen Weiten, und 
nicht in einer
unnahbaren Welt, 
hoch über allen Ster‐
nen! ‒
.Solange du Gott noch 
suchst, ist dir 
dein
Gott noch nicht „
gestaltet”!
.Sobald er dir einmal „
geboren” wurde,
kannst du ihn nicht mehr suchen. ‒
 
.Nichts ist 
weniger vonnöten, als das
„
Suchen nach Gott”!
.Aber 
suche in dir den Weg zu finden,
auf dem dir Gott 
entgegenkommen kann!
.Suche dann alles in dir 
zu bereiten, da‐
mit 
dein Gott sich dir vereinen kann!
.Siehe, 
der 
Wille des ewigen, allumfassen‐
den Geistes „
will” dich und „
lebt” in dir,
auf daß er einst in dir 
sich selbst als 
dein
Gott „gebären” könne! ‒
.„
Advent”, ‒ 
die Zeit der Vorberei‐
tung, ‒ sei hinfort in deiner Seele, denn
siehe: du bist „Bethlehem”, und in dir soll
dein König erscheinen, der dich 
erlösen
kann, ‒ ‒ der 
allein dich 
er-
lösen kann!
‒ ‒ ‒
 
.Tätig sollst du sein und 
wirken auf
deinem Wege, wo immer zu Tat und Wir‐
ken 
Kraft und 
Begabung sich in dir finden.
.Wenn du dereinst 
mit deinem Gott in
dir vereinigt bist, wird 
all dein Leben
nur ein 
Tun und 
Wirken, ‒ ja 
du selber
wirst nur Tun und Wirken sein! ‒ ‒
.„
Gott” 
ist ein lebendiges Feuer!
.In ihm wird alles 
zerstört, was tatlos
fault und 
erstarrt. ‒ ‒
.Der Wille des Geistes kann sich in dir
nicht als 
dein Gott „gebären”, wenn du
nicht 
tätig bist, als 
wäre dein Gott schon
vereint mit dir...
 
.Dein Gott wird 
ein Gott der Kraft
und der Wagnisse sein, und nicht 
ein
Dämon der kraftlosen 
Wünsche, der zeh‐
renden 
Ängste! ‒ ‒ ‒
.Tätiges Wirken möge 
deine Liebe
finden 
zu jeder Zeit, wie auch der 
Geist in
Ewigkeit 
sich selber wirkt in steter Tat!
.Wie willst du hoffen, 
deinem Gott dich
zu vereinen, solange 
deine Liebe sich von
ihm 
entfernt?! ‒ ‒
.Du kannst nur zu 
dir selbst gelangen
in deinem Gott, wenn du bereit bist, 
wir‐
kend deinem Gott dich zu vereinen, denn
‒ 
der lebendige Gott ist 
nicht ein Gott
der 
Träumer und 
Phantasten!
.Nur in 
erwachten Seelen kann er sich
„gebären”...
.Sein Licht ist 
viel zu hell, als daß es
Dämmerseelen je vertragen hätten. ‒ ‒
 
.Einige deiner Seele Kräfte zu ho‐
hem Tun!
.Vollende, was immer du auf Erden hier
vollenden 
kannst, und 
wirke, soweit du es
vermagst!
.So wirst du 
deinem Gott in dir, ‒ dei‐
nem 
lebendigen Gott, ‒ von 
Furcht be‐
freit, 
dereinst begegnen können.
.Du wärest nicht im Leben, wäre „Leben”
nicht als „
Tat” des 
Geistes in dir wirkend...
.„
Ewig” ist dein Leben nur, weil alle
„
Tat” des ewigen Geistes 
ewig, 
wie er sel‐
ber ist. ‒
.Zeitlich aber bist du als 
die zeitliche
Erscheinung dieser Erdenwelt, und also
ist es 
Erdenpflicht für dich, allhier im
Zeitlichen 
das Zeitliche zu wirken, so wie
 
du selbst im Ewigen gewirkt wirst ewiglich
durch Ewiges! ‒ ‒ ‒
.Nur im steten 
Wirken kannst du dich
als 
bewährt erweisen, und in der 
Tat mußt
du dich selbst 
bereitet haben, wie es hohe
Führung von dir fordert, soll 
dein Gott
sich in dir selbst „gebären” können.
.Die von den letzten Dingen wirklich
wußten, haben noch allezeit den „
Hei‐
ligen” in seiner 
Eitelkeit und 
falschen
Demut lächelnd 
verachtet, aber sie wissen
auch zu sondern zwischen eitlen Tugend‐
bolden und 
den wahren Großbeseelten,
die man zuweilen „
heilig” sprach...
.Stolze Menschen wollen sie finden, die
erhobenen Hauptes zu leben wissen, ‒
nicht dürftige Bettler vor den Toren
göttlicher Herrlichkeit, ‒ 
nicht jäm‐
merliche Büßerseelen!
.Menschen wollen sie finden, die das
Leben 
zum Kunstwerk zu gestalten wissen,
‒ 
nicht solche, 
die sich dem Leben
beugen, 
wie das Lasttier seiner Last!
‒ ‒
 
.Wen 
Schuld und 
Sünde aus seiner
Bahn zu werfen 
fähig sind, der ist 
nicht
wert, den Preis des Siegers zu erringen! ‒
.Wer 
den großen Sieg erkämpfen will,
der darf sich nicht mit Sorge plagen, weil
der Staub des Alltags dabei 
sein Gewand
beschmutzt...
.Wer stets bestrebt ist, 
Flecken aus
seinem Mantel zu putzen, der wird 
sein
höchstes Ziel gar bald 
aus dem Auge
verloren haben...
.Ich rate gewißlich keinem, sich im
Schmutz zu wälzen, ‒ aber ein jeder, der
zum Ziele will, muß 
achtlos werden gegen
den Staub des Alltags und 
die kleinen
Flecken, womit er sein Gewand auf seiner
Wanderung bedeckt.
.Dein Fuß wird ständig an der gleichen
Stelle kleben, und niemals wirst du deinem
Schritt vertrauen, läßt du dich durch die
 
Fehler, die du niemals ganz vermeiden
kannst, auf deinem Wege 
stören. ‒
.Der „
Heilige” aber ist einem Menschen
gleich, der sich selbst die Sehnen durch‐
schnitt, und nun 
als ein Lahmer am Wege
liegt, jedoch mit offenen Augen 
träumt: ‒
zu 
fliegen. ‒
.Ach, daß du mir 
lieber noch in 
Schuld
und 
Sünde bis an die Schultern waten möch‐
test, als daß ich je dich in Gefahr erblicken
müßte, zu einem solchen „
Heiligen” zu
werden! ‒ ‒
.All deine beste Kraft geht dir ver‐
loren, willst du dem „
Heiligen” gleichtun,
und vor allem dich „
von Fehlern frei”
zu halten suchen...
.Du 
kannst deine Kräfte nicht gebrau‐
chen, wenn es deine stete Sorge ist, 
jeden
Fehler zu vermeiden, denn wo immer du
 
wahrhaft 
tätig bist, wirst du zugleich auch
in 
Fehler und 
Sünde fallen, 
ohne es zu
wollen. ‒ ‒
.Wie aber 
der Marmorstaub in des 
Bild‐
hauers Werkstatt gewiß nicht 
seines Bild‐
werks Wert verringert, so wird auch dein
„
Ich”, das du aus „
rohem Stein” hervor
zu formen suchst, auf keinen Fall 
an Wert
verlieren durch den „
Staub” und „
Schutt”,
der ringsum liegen bleibt, bis endlich deine
klare Form herausgemeißelt ist.
.Vergiß der Werkstatt „
Staub” und
„
Schutt” und denke stets nur an das
„
Werk”, das du aus deinem Dasein formen
sollst, zu hoher Schönheit und zu ewigem
Bestand! ‒ ‒
.Und 
bist du 
tief gefallen, wo du 
nicht
fallen wolltest, so 
erhebe dich eilends
und vergiß, daß du jemals zu Fall gekommen
warst!
.Aber 
selbst dann auch, wenn 
dein
Wille dich zu Falle brachte, sollst du keine
andere Sorge kennen, als dich 
augenblick‐
lich wieder 
zu erheben!
.Unnütz ist deine „
Reue” nach dem Fall,
‒ aber dein kraftvolles 
Erheben kann dir
zu dauernder Sicherheit verhelfen, die
den 
neuen Fall 
vermeiden lehrt...
.Wahrlich, 
besser schreitet 
der voran, der
die Kraft zur Erhebung nach dem Falle
in sich weiß, als 
jener, der, in steter 
Ängst‐
lichkeit, jedes Straucheln achtsam 
ver‐
meiden möchte! ‒ ‒
.Dir kann auf deinem Wege nichts zum
Schaden gereichen, außer der 
Furcht vor
den hemmenden Kräften der 
Schuld, ‒ und
diese 
hemmenden Kräfte wieder, werden
allein aus deiner Furcht geboren. ‒ ‒
.In 
Liebe schreite dahin, und 
frei von
Furcht, ‒ doch möge deine Liebe nie die
 
Kräfte untergraben, die du zum 
Wider‐
stande brauchst!
.Sei immerdar 
gütig gegen 
alles was lebt,
aber ‒ „
Güte” 
gegen den Tiger ist 
ein
wohlgezielter Schuß, denn auch, was du
vernichten mußt, sollst du 
nicht leiden
machen! ‒ ‒ ‒
.Frei muß auch deine 
Güte und 
Liebe
sein, oder sie wird dir zum 
Laster werden!
‒ ‒
.Frei ist nur, 
wer sich selbst befreit!
.Kein äußerer „Gott”, wie du ihn über
Sternen dir erträumst, kann jemals dich be‐
freien! ‒ ‒
.Doch: ‒ 
hilfst du dir selbst, 
so hilft
dir auch dein Gott, ‒ ‒ dein Gott, der
in dir selber sich dereinst „gebären” will! ‒
‒ ‒
.Du hast dir 
selber deine 
Gespenster
geschaffen, und 
nur du selbst wirst sie 
ver‐
nichten können!
.Vieles gilt dir noch als „
Schuld” und
„
Sünde”, was solche Lästerung wahrlich
nicht verdient, ‒ und manches nimmst du
leicht, und siehst darin gar 
deine „
Tu‐
gend”, obwohl es dir 
Versuchung zum
Verderben ist...
.Du sollst „Versuchung” niemals 
suchen,
aber du sollst auch nicht, dem „
Heiligen”
gleich, dein Auge also 
bannen, daß es aller‐
orten 
nur „
Versuchung” 
sieht. ‒ ‒
.Erhobenen Hauptes gehe deinen Weg,
und wisse: ‒ daß du 
am besten stets be‐
hütet bist, wenn du 
dir selbst vertrauen
kannst! ‒ ‒ ‒
.Kein „
Fall” und „
Fehler” kann dich
dann in deinem Schreiten hindern, bis du
 
dereinst, mit hoher Kraft gestärkt, 
dein
Ziel, das 
in dir selber ist, 
erreichen wirst!
.Aber ich warne dich, und rate dir: ‒
.Eher noch suche 
Schuld und 
Sünde, ‒
doch 
hüte dich vor dem Willen zur
„
Heiligkeit”!
.Bisher wurde in den Worten dieses Bu‐
ches fast nur von 
jenem „Unsichtbaren” ge‐
sprochen, das 
deine Seele ist und in deinen
Seelenkräften sich entfaltet, sowie von jener
hohen 
Geisteswelt, der du 
entstammst,
und die du 
wiederfinden mußt, willst du
zu 
Gott gelangen und den 
Frieden finden,
den dir die Außenwelt nicht geben kann. ‒
.Es ist aber noch von einem 
anderen
„Unsichtbaren” zu reden: ‒ von einem Un‐
sichtbaren, das dich 
von außen her umgibt,
wie 
alle Dinge und Gestalten 
materieller
Sichtbarkeit...
.Dieses „Unsichtbare” ist ein gar wenig
gekannter 
Teil dieser 
physisch-
materiel‐
len Welt, und ist zugleich der unvergleich‐
bar 
größere Teil...
 
.Über 
dieses „Unsichtbare” muß zuerst
auch 
der geistige Führer schreiten, wie
über eine Brücke, wenn er 
dich, den annoch
Unbereiteten erreichen will, denn noch
bist du nicht fähig, ihn 
aus der Einheit
deiner Seelenkräfte zu vernehmen, so, wie
du 
später ihn erkennen sollst, ‒ 
in Gott.
‒ ‒
.Er kann vorerst allein von diesem „
un‐
sichtbaren Außen” her dein 
Inneres er‐
reichen!
.Es gab 
jederzeit Menschen, die dieses
„
unsichtbare Außen” mit aller Sicherheit
erkannten.
.Für die Erreichung 
ihres höchsten
Zieles war und ist solches Erkennen 
ohne
jeden Wert.
.Sie „sehen” 
mehr wie Andere, ‒ so wie
du, wenn du durch ein 
Fernrohr blickst,
 
die „Ringe” und die „Monde” ferner Sterne
sehen kannst, derweil ein Mensch, der nur
mit bloßem Auge sieht, nichts anderes ge‐
wahrt als einen hellen Punkt...
.Ihr „Sehen” ist an einen 
physischen Or‐
ganismus gebunden, der im Menschen der
Gegenwart nur selten so „entwicklungsfähig”
ist, daß ihn der Mensch gebrauchen kann.
.In Menschen 
alter Zeiten war dieser Or‐
ganismus oft weit 
stärker ausgebildet, und
auch in 
späteren Menschen wird er wieder
sich entfalten, nachdem sie selbst Gewähr zu
schaffen wußten, daß er ihnen nicht mehr
zum Verhängnis wird...
.Die Entwicklung solcher, dem Alltags‐
leben 
nicht notwendigen, physischen Or‐
gane vollzieht sich, nach Art der 
Wellenbe‐
wegung, bald mit größerer, bald mit gerin‐
gerer Intensität, innerhalb der gesamten Art.
.So erlischt auch die Fähigkeit, das Un‐
sichtbare dieser physisch-materiellen Welt
mit Sicherheit zu erkennen, oft bis zum letz‐
ten Rest, um dann, zu anderen Zeiten, wieder
allenthalben in Erscheinung zu treten.
.Es handelt sich um 
rudimentäre Or‐
gane des Menschentieres der Urzeit, die
nur 
denen zum Segen gereichen, die 
see‐
lisch vorbereitet sind, von der damit ge‐
gebenen Fähigkeit den 
rechten Gebrauch
zu machen.
.Die Menschen, in denen der Organis‐
mus für die 
Wahrnehmung des äußeren
Unsichtbaren 
völlig entwickelt ist, sind
daher immer auch begabt mit gleichsam „
er‐
fahreneren” Seelenkräften, die schon in
vielen Menschen der Vorzeit wirksam waren.
.Wo immer mit diesem „
Sehenkönnen”
im physischen Unsichtbaren zugleich der
Drang nach 
höherer Erkenntnis sich ver‐
bunden zeigt, dort wird der also Begabte
auch in diesem 
unsichtbaren Teil der irdi‐
schen Welt 
nicht zur Beute des 
Irrtums
werden, sondern 
gütige Berater und 
be‐
sorgte Helfer aus dem Reiche wesenhaften
Geistes finden, die ihm das 
Verstehen des‐
sen, was er wahrnimmt, 
erleichtern.
.Ist er erst völlig „
wach” geworden, dann
kann es selbst möglich sein, daß er durch
höhere „Erwachte” 
Macht über Kräfte
dieser unsichtbaren Welt erhält, um 
mit‐
zuwirken am Entwicklungsplan der Erden‐
menschheit, wie er seit Jahrtausenden von
des Urlichtes Leuchtenden gefördert wird.
.Meist werden 
nur wenige unter den
„Kundigen des Unsichtbaren” gefunden, die
solcherart „brauchbar” sind.
.Es wäre aber zu wünschen, daß alle Men‐
schen, die den Organismus zum Erfahren
des physisch Unsichtbaren irgendwie, ‒ sei
es schwach oder stärker, ‒ in sich fühlen,
ihn sorglichst beobachten und vor allem Miß‐
brauch bewahren wollten...
.Vielleicht könnte mancher Keim unter
sicherer Pflege zum Gedeihen gebracht, und
segensreich wirksam werden. ‒
.Es sind viele „
Arbeiter im Weinberg”
nötig, und die Menschheit dieser Tage würde
vieles gewinnen, wenn ihr wieder 
kundige
Helfer und Lehrer erstehen könnten, die
auch im 
Unsichtbaren dieser physischen
Welt 
auf sicheren Wegen zu wandeln
wüßten...
.Nicht das „
Experiment” mit Medien
und Somnambulen bringt hier Aufschluß,
sondern nur die 
Eigenerfahrung der 
or‐
ganisch Befähigten! ‒
.Alle Ehre wissenschaftlichem Forschungs‐
eifer, ‒ allein durch die sogenannten „meta‐
psychischen” Experimente, die, wie schon
ihre Kennzeichnung sagt, von 
falscher Vor‐
aus-
setzung, ‒ 
irrigem Vor-
Urteil aus‐
gehen, ‒ zieht man nur 
die Schmarotzer‐
kräfte des physischen Unsichtbaren heran.
 
.Diese „Schmarotzerkräfte” des unsicht‐
baren Teiles der physischen Welt, sind We‐
sen, die, 
dem Anschein nach, den Kräften,
aus denen sich die 
Seele auferbaut, sehr
ähnlich sind, jedoch beileibe nicht etwa mit
„Seelenkräften” verwechselt werden dürfen.
.Es wäre 
die gleiche Verwechslung, wie
wenn man 
die Grimassen der Affen an
den Gitterstäben ihres Käfigs, mit der geist‐
voll durchgebildeten 
Darstellungskunst
großer Menschendarsteller auf der
Schaubühne verwechseln wollte...
.Die Wesen 
des unsichtbaren Teiles der
physischen Welt, mit denen man es zu tun
hat bei „metapsychisch” genannten Experi‐
menten, wie nicht anders dort, wo man in
weihevoller Stimmung glaubt, mit abgeschie‐
denen 
Menschenseelen zu verkehren, sind
gewiß nicht ohne eine Art „
Bewußtsein”,
und sie „
wissen” oft 
mehr als ihre Be‐
frager, ‒ aber nur dunkel und traumhaft sind
sie ihrer selbst bewußt, so daß sie kaum, nach
 
menschlicher Art, moralisch zu verurteilen
sind, wenn sie sich jeweils 
für das ausgeben,
was man in ihnen zu sehen 
vermeint, was
man in ihnen zu finden 
glaubt. ‒ ‒
.Sie wollen vor allem 
Bestätigung ihres
Daseins finden, und um diese zu erlangen,
sind sie 
zu allem bereit, was ihre Macht
nicht übersteigt, gehen aber auch weiter und
suchen Macht noch 
vorzutäuschen, wo ihre
Macht 
zu Ende ist...
.Es bindet sie 
keine „
Pflicht” und 
kein
„
Gewissen”!
.Dein 
Untergang bereitet ihnen 
gleiche
Lust, wie dein 
Erstarken, wenn sie 
ihr
Dasein nur, 
durch ihre Einwirkung auf
dich, an dir 
bestätigt finden. ‒
.Wehe dem Menschen, 
den diese We‐
sen bereits „
besitzen”!
.Sie saugen ihm das Mark des Lebens aus
wie Vampire, denn sie 
müssen sich von
seinen Kräften „nähren”, wenn sie ihm zu
Diensten stehen sollen. ‒
.Wenn er nicht selbst sie 
von sich schüt‐
teln kann, wird er der 
Sklave ihrer dunk‐
len Triebe werden, bis seine Seele selbst da‐
bei „erstirbt”, da ihre Kräfte nach und nach
von ihm 
sich lösen, ‒ wonach dann, wenn
der Erdenkörper sich zum letzten Schlafe
niederlegt, sein einstiges Bewußtsein in 
Ver‐
nichtung endet, ‒ ‒ dem einzigen 
wah‐
ren, weil 
ewigen „Tode”, der dem Erden‐
menschen wirklich drohen kann. ‒ ‒ ‒
.Die 
wenigsten Menschen 
wissen mit
Gewißheit um die truggeschwängerte Na‐
tur dieser Wesen, die man 
schwer benen‐
nen kann, da in der Sichtbarkeit sich 
kein
Vergleichsbild findet.
.Es sind die unsichtbaren Wesen, durch
deren Kraft der 
Fakir seine „
Wunder”
wirkt, ‒ und da man sie 
nicht kennt,
staunt man 
den Fakir an, wenn je ein
echter, dieser Unterweltverhafteten, sich
zeigt...
 
.Diese Wesen „können” 
vieles, was dem
Menschen auf der Erde 
niemals möglich
sein wird, solange er allein aus 
eigenen
Kräften wirkt.
.Sie „
sehen” 
deine Gedanken, 
besser,
als du selbst sie kennst, ‒ und 
deine
verborgensten Vorstellungsbilder kön‐
nen sie vor deinem Auge 
sichtbar werden
lassen...
.Sie können, vorübergehend, 
Formen
und Stoffe bilden, 
so greifbar wie jedes
andere Erdending, 
wie jeder dir be‐
kannte Stoff, ‒ denn diese Wesen sind die
unsichtbaren Wirkweber der physischen Ge‐
staltung, die aller sichtbaren Erscheinung
unsichtbare Fäden knüpfen...
.Sie können sich 
in Menschenformen
hüllen, von Menschen, die schon längst nicht
mehr auf Erden leben, ‒ denn 
jede Form,
die hier auf Erden einmal „
wurde” ist in
der Sphäre dieser Wesen so erhalten, wie ‒
 
beispielsweise, wenn der Vergleich auch hinkt
‒ etwa die galvanische Matrize, aus der man
jederzeit einen neuen Abguß nehmen kann.
.In 
Wirklichkeit ist die „Matrize” hier
ein unsichtbares, 
hauchzartes Gebilde:
‒ ein Lamellensystem, das die mathematisch
genaue Wiedergabe sämtlicher inneren und
äußeren Formen darstellt, die einst einen
Menschenkörper bildeten.
.Dieses, für gewöhnlich auf engsten Raum
in sich selbst zusammengezogene Gebilde
wird unter entsprechenden Bedingungen
gleichsam „aufgefüllt” mit den physischen
Kräften, die normalerweise den Erdenkör‐
per des „Mediums” erhalten.
.Das „Medium” muß während der Zeit
einer solchen Manifestation in jenem bewußt‐
losen Zustand verbleiben, den man unter
dem Namen „Trance” kennt.
.Der entstandene Scheinkörper ist wäh‐
rend seiner, auch im allergünstigsten Falle
überaus kurzen Darstellungszeit, das Wir‐
kungsfeld der 
Tierseele des bewußtlosen
„
Mediums”, wobei diese Tierseele zugleich
unter einer Art Hypnose gehalten wird
durch jene unsichtbaren Wesen der physi‐
schen Welt, die sich in dem erzeugten
Scheinkörper manifestieren.
.Wenn ein solches Phantom sogar 
zu spre‐
chen vermag und ganz in der Weise seines
verstorbenen Urbildes spricht, so ist das um
nichts verwunderlicher als das Sprechenkön‐
nen eines auf normale Art inkarnierten Men‐
schen, denn auch in dem Scheinkörper sind
für die Dauer seines Bestehens alle Organe
in solcher Form wieder physisch dargestellt,
wie sie voreinst in seinem Urbilde in Er‐
scheinung waren, ‒ genau, selbst in Bezug auf
etwaige Deformierungen oder sonstige Mängel.
.Es wird, so hoffe ich, wohl kaum nötig
sein, hier noch zu sagen, daß 
diese zurück‐
bleibende Form im unsichtbaren Phy‐
sischen, mit dem sie ehemals bestimmen‐
den Menschen 
nicht mehr zu tun hat, als
die abgeworfene Schlangenhaut mit dem
Reptil, das ihrer sich entledigte. ‒
.Nicht umsonst bin ich hier auf Vor‐
gänge eingegangen, 
deren bloße Darle‐
gung mir schon 
widerwärtig ist. ‒ ‒
.Ich will dich in der Lage sehen, Vor‐
gänge, die 
dich verwirren könnten, 
selbst
überprüfen zu können!
.Du sollst, wenn sich Erstaunliches vor dir
ereignen mag, dich nicht aus Unkenntnis
düpieren lassen!
.Nicht, was dir in den hier bezeichneten
Bezirken an 
Betrug begegnen kann, ist als
„Gefahr” zu werten...
.Das 
Echte dieser Art allein birgt 
wirk‐
liche Gefahr! ‒ ‒
.Ich warne dich hier aus gesicherten Grün‐
den! ‒
.Auch in 
dir können jene Wesen, wenn
du je ihre Auswirkung kennenlernen solltest,
eine Beute wittern...
.Sie finden, ‒ 
allzuoft nur, ‒ solche
Beute 
an denen, die, statt ihren Höhenweg
zur 
Einigung der Seelenkräfte und zu
ihrem 
Gotte zu beschreiten, nach „
okkul‐
ten” 
Kräften streben, ohne jenen Grad der
Einsicht schon erlangt zu haben, der nötig
ist, damit 
ein wahrer Geistgeeinter unter
ihren Menschenbrüdern sie 
in langen
Jahren strengster Vorbereitung lehren
könne, die hier gemeinten Wesen und ihre
unheimlichen Kräfte 
zu bemeistern.
.Selbst dann noch schwebt jeder, der sie
ohne Not 
erregt und 
nützt, in ständiger
Gefahr, ‒ und keiner derer, die einst zur
Erprobung ihrer Kräfte dieses Reich des un‐
sichtbaren Physischen bezwingen lernen
mußten, wird jemals 
länger in ihm ver‐
weilen, als es 
der bittere Zwang einer
„
Aufgabe” von ihm 
erheischt. ‒ ‒ ‒
 
.Alle, 
die den hier in diesem Buche von
mir aufgezeigten Höhenweg betreten haben
und betreten werden, stehen in ihrem Inner‐
sten alsobald in naher 
Verbindung, auch
wenn in der Außenwelt sie Tausende von
Meilen trennen sollten...
.Solche „Verbindung” kommt auf zwiefa‐
che Weise zuwege: ‒ 
Zuerst durch gegen‐
seitige Anziehung der Strahlungen, die durch
in sich bestimmte, menschliche Willens‐
zentren 
als Strahlen-„
Wirbel” in gewissen,
höheren Regionen des 
unsichtbaren Phy‐
sischen, ungewollt und unbewußt, erzeugt
werden, und dort 
alles Gleichartige in
Konnex bringen.
.Dann aber 
durch direkte Influenz‐
wirkung der Seelenkräfte, die nur der
 
Gleichrichtung der in ihnen gegebenen
Willens-Strebungen bedürfen um sogleich,
und praktisch unabhängig von Raum und
Zeit, miteinander verbunden zu sein.
.Doch, es ist menschliche Art, sich auch 
im
Reiche der äußeren Erden-
Sinne erkenn‐
bar und nahe sein zu wollen, sobald man
durch Einstellung auf 
das gleiche Ziel sich
einander zugehörig fühlt...
.Vielen 
stärkt es auch 
Mut und 
Glauben,
wenn sie auf dem „Wege” von Zeit zu Zeit
mit Weg-Genossen 
reden können...
.Und es gibt auch noch Gründe 
höherer
Art, die oft 
Gemeinsamkeit in sichtbarer
Nähe recht wünschbar machen. ‒
.Der Weg zum geistigen Leben will oftmals
leichter sich erschließen, wenn zwei, die ihn
betreten haben, 
auch im Äußeren verbun‐
den sind, und so ihn 
miteinander wandern
können.
 
.Darum wird jeder, der zur Belehrung in
diesen Dingen das 
Recht und die 
Kraft er‐
hielt, das Wort des hohen Meisters von Na‐
zareth wiederholen müssen: ‒
.„Wo zwei oder drei in meinem '
Namen'
versammelt sind, dort bin ich 
mitten unter
ihnen!”‐
.Doch 
niemals seien es 
mehr als „
zwei
oder drei”, die sich, 
zum gemeinsamen
Austausch ihrer seelischen Erfahrun‐
gen durch das Wort der äußeren Sprache,
jeweils zusammenfinden!
.Aus guten Gründen wird 
diese kleine
Zahl gefordert!
.Jede 
größere Gruppe seelisch Verbun‐
dener kann 
nur dann zu segensreicher Wir‐
kung kommen, wenn sie, ‒ was 
Redeaus‐
tausch über seelische Erfahrung anbe‐
trifft, ‒ in sich 
gegliedert bleibt als 
eine
 
vielfache „
Zwei- 
und Dreisamkeit”, und
jede solche „
Zelle”, gebildet aus Zweien
oder Dreien, darf stets nur 
aus dem distink‐
testen Gefühl persönlicher Zusammen‐
gehörigkeit sich bilden, so daß ‒ auch 
ohne
besonderen „Schwur” ‒ ihre 
Unzerstör‐
barkeit von Anfang an 
gesichert ist. ‒ ‒ ‒
.Die Suchenden sollen sich jedoch 
niemals
zu einer „
Gemeinde” zusammenschließen,
denn keine Gemeinde ist möglich 
ohne Glau‐
bens-
Zwang, und 
nichts verträgt die see‐
lische Entfaltung 
weniger, als irgend einen
äußeren 
Zwang. ‒ ‒
.Eine jede „
Gemeinde” 
bildet nur
den Leichenzug ihres toten Glaubens!
.Solange der Glaube lebendig und wirkend
schafft, erduldet er für bemessene Zeit auch
noch die nagende Krankheit einer „
gläubi‐
gen Gemeinde”, ‒ aber dann wird er, welk
wie eine Blume über die der Meltau kam,
in sich zusammensinken, und die ihn als
 
„Gemeinde” am 
Leben zu erhalten meinten,
werden selbst 
sein Grab ergraben haben. ‒
‒ ‒
.Es wird aber vielen 
von hohem Nutzen
sein, wenn sie, sei es einzeln oder im Anschluß
an gleichgerichtete Gruppen, 
jeweils zu
„
Zellen” 
von Zweien oder Dreien ver‐
eint, von jenen Dingen 
miteinander reden
können, die sie auf ihrem Wege zum Lichte
erleben oder 
erschauen.
.Wenn es sich fügen läßt, dann sollen diese
zwei- oder dreisam Vereinten 
möglichst im‐
mer zur gleichen Stunde zusammenkom‐
men um ihre innere Erkenntnis miteinander
zu teilen!
.Es liegen auch in tiefsten Geistestiefen
gewiß keine Gründe, die ein „
Verbot” be‐
gründen könnten, daß 
viele solcher 
Zwei‐
oder 
Dreiglieder-
Zellen untereinander 
in
äußerer Verbundenheit stehen, solange
nur solche Verbundenheit nicht zur „
Ge‐
meindebildung” mit ihrem 
Glaubens‐
zwang und ihren 
Glaubensartikeln ent‐
artet. ‒ ‒
.Dann erst würde 
äußere Vereinigung
die innere 
zerschneiden!
.Ob du aber nun 
ein-
sam deinen Weg
durchwandern willst, oder 
mit einem, 
und
auch zwei Weggefährten, ‒ stets sollst du
wissen, daß 
ein verborgener Tempel dich
mit 
allen vereint, die ihren Weg wie du be‐
reits beschritten haben. ‒ ‒ ‒
.Die Leuchtenden des Urlichts sind
dieses Tempels wahrhaftige „
Priester”, und
jeder Suchende, der seinen „
Weg” in sich
verfolgt, steht unter ihrer sicheren 
Führung,
auch wenn sein Inneres noch vorerst 
ohne
eigene Leuchte ist, und er die ihn leitende
Hand noch 
nicht erkennt...
.Es wird hier 
kein Glaube von dir ge‐
fordert an eine 
Hilfe, die du 
nicht erpro‐
ben könntest.
 
.Wir fordern 
nur: ‒ den Glauben 
an
dich selbst, weil er auf deinem Wege dir
unerläßlich ist...
.Wenn du 
diesen Glauben dir errungen
hast, und stetig auf dem Wege 
neu erringst,
dann wirst du gar bald meiner Worte 
Wahr‐
heit in dir selbst 
erfühlen!
.Die Entdecker neuer Erdteile 
glaubten
in ihren Herzen, die gesuchten Lande hinter
weitgebreiteten Meeren 
zu finden, und sie
fanden das, woran sie glaubten. ‒
.So auch sollst 
du von dir selber glau‐
ben, daß du 
die Kräfte in dir trägst, die
dich einst befähigen werden, die heiligen Wun‐
der des 
verborgenen Tempels auf dieser
Erde staunend 
in dir selber zu erleben...
.Es ist dir vonnöten, an deine eigenen
Kräfte zu 
glauben, weil dein Glaube eben‐
diese Kräfte in dir selbst 
ent-
binden, aber
auch 
in Fesseln schlagen kann...
 
.Wozu du dich nicht vorher 
fähig glaubst,
das wirst du nachmals schwerlich 
können! ‒
.So auch wirst du aller 
Hilfe aus dem 
un‐
sichtbaren Tempel unerreichbar bleiben
bis zu jenem Tage, der den felsenfesten 
Glau‐
ben in dir findet, 
daß du die Kräfte in dir
trägst, diese Hilfe zu 
erlangen. ‒ ‒ ‒
 
.In beiden Reichen dieser physischen Welt:
‒ dem sichtbaren, wie dem unsichtbaren, ‒
trägt jede 
Tat auch ihre 
sichtbaren wie ihre
unsichtbaren Folgen. ‒ ‒
.Jeder 
Willens-
Impuls, jeder 
Gedanke
und jedes 
Wort ist hier als „
Tat” zu werten....
.Du bleibst 
verhaftet an die 
Folgen
deiner Tat, bis du deiner 
Seele Kräfte 
ge‐
eint, und dich mit ihnen 
Gott vereinigt ha‐
ben wirst. ‒ ‒
.Dann erst wirst du deiner Taten 
Folge
vernichten können, soweit du sie vernich‐
ten 
willst.
.Vor undenklichen Zeiten 
warst du einst
mit deinem Gott 
vereinigt, als ein rein 
gei‐
 
stiger „Mensch” in 
geistiger Gestaltung,
einverwoben dem 
All-
Leben wesenhaften,
substantiellen „Geistes”.
.Auch alle die weiten Reiche des 
unsicht‐
baren Teiles der 
physischen Welt, ‒ ein
unermeßliches Gebiet des Universums, ‒
waren dazumal 
deinem wirkenden Willen
erschlossen, und du warst ihr 
Beherrscher...
.Ein Feld des Wirkens war dir offen, das
vom 
reinsten Geistigen hinaus in 
immer
dichtere Gestaltung reichte.
.So bist du bis an die Grenze gelangt, wo
unsichtbares Physisches sich zu 
erdensinn‐
lich sichtbarem Materiellen verdichtet.
.Du hast 
die schreckenerregenden
Mächte des ewigen Chaos am Wirken ge‐
sehen, ‒ die 
Rückprallkräfte des abso‐
luten, 
starren und lavadichten „
Nichts”,
‒ und bist 
ihrem Groll gegen alles „
Sei‐
ende” erlegen...
 
.Niemals hättest du ihnen aber erliegen
müssen, wärest du nicht vorher, im Taumel
deiner Macht, von 
deinem Gotte ‒ 
ab‐
gefallen. ‒ ‒
.So warst du 
hilflos geworden und hattest
deine höchste 
Macht verloren.
.Nun 
mußtest du zur Beute der niederen
Kräfte werden, die, ‒ stets in den Bereich der
Rückprallwirkungen des absoluten „
Nichts”
gebannt, ‒ in steter „
Feindschaft” alles zu
ver-
nichten, alles 
dem „
Nichts” 
gemäß
zu wandeln suchen, was aus den Sphären ewig
reinen 
Seins zu ihnen eindringt: ‒ in ihre
dunkle Wirkungs-Zone „fällt”. ‒ ‒ ‒
.Auch 
die Kräfte, die du ehedem 
be‐
meistern konntest, und mit denen du gar
leicht die dir nun „feindlichen” Gewalten so
bezwungen hättest, daß sie sich zu 
ehrer‐
bietigen Dienern deines Willens umgewan‐
delt hätten, waren dir 
zu groß, 
zu vielver‐
mögend geworden...
 
.So überkam dich 
Furcht vor deinen 
ei‐
genen, einst 
beherrschten Kräften, und
aus der 
Furcht vor ihnen kam dir das Ver‐
langen nach einem 
neuen, 
anderen Leben,
in den Reichen 
materieller Greifbarkeit,
den Reichen dieses, 
physischen Sinnen faß‐
baren Universums, das jene ängstigenden
Mächte dem, der nicht die hier gezogene
Schranke bricht, 
verhüllt. ‒ ‒ ‒
.Dein 
Wille war aus dem hohen 
Leuch‐
ten gefallen, und 
wollte nun mit dir 
in die
Welt der physischen Materie...
.Du warst in der „
Welt der Ursachen”
heimisch, ‒ doch deine Furcht trieb dich in
die „
Welt der Wirkungen” hinaus. ‒ ‒ ‒
.Das ist 
die Wahrheit in den Sagen von
einem „
Paradiese”, und vom „Sturze” des
Menschen durch einen „
Sündenfall”! ‒
‒ ‒
.Vor diesem Sturze hast du dir bereits dein
„
Karma”, wie der Orient 
den Ursachen‐
 
stammbaum eines jeden Erdenmenschen‐
schicksals nennt, ‒ geschaffen, 
durch den
„
Grad” 
deiner „
Abkehr” 
von deinem
Gott, ‒ durch den „
Grad” deines tollen
Taumels, der dich in dir selbst einen „
Gott”
sehen lehren wollte. ‒ ‒
.„
Eritis sicut Deus..... ”
.Die Zeit, da du in diese Erdenwelt ge‐
boren werden solltest, sowie 
die Abstam‐
mungslinie in der es geschah, und 
deines
Erdenlebens Schicksalswege, hast du dir
selbst bestimmt, als du aus einem 
Herr‐
scher durch deines Gottes Kraft in der
Geisteswelt, zum 
Sklaven niederer Ge‐
walten wurdest, in einer Welt, die jeder 
Tat
auch ihre „
Folge” gibt und geben 
muß, da
sie selbst nur Wirkens-
Wiederspiegelung
ist, und ohne Macht, die Kette des Gesche‐
hens in ihrem Bereiche willentlich zu be‐
enden.
.Auch daß du auf 
diesem Planeten hier
geboren wurdest, ist Folge der Artung deiner
 
ersten Tat 
in dem Bereich der Zwanges‐
folge, ‒ denn wahrlich: ‒ es gibt 
un‐
zählige, von „Menschen” und auch 
äußer‐
lich dem Erdenmenschtiere ähnlichen We‐
sen, bewohnte Planeten im unermeßlichen
Raum, und du hättest auch auf einem 
an‐
deren dieser Weltkörper deinen Tierleib fin‐
den können.
.Alle die Menschenwesen auf den bewohn‐
ten Planeten anderer Sonnensysteme sind in
gleicher Weise einst aus dem Leuchten „ge‐
fallen”, wie du!
.Es gibt weitaus 
glücklichere und tief
unglücklichere unter deinen fernen, ma‐
teriell verkörperten Gefährten...
.Du darfst sie dir freilich nicht 
in mon‐
strösen Gestalten vorstellen, denn die Form
des Erdenmenschtierleibes ist 
nicht aus
einer Willkürwirkung nur auf 
unserem
kleinen Sonnentrabanten entstanden, sondern
durch gesetzliche Gegebenheiten bestimmt,
 
die 
für das ganze, unermeßliche, physisch‐
materielle Universum gelten, und letzten En‐
des ‒ 
geistigen Ursprungs sind...
.Der „
Fall” 
des Menschengeistes aus rei‐
ner, substantieller Geisteswelt in die Einwir‐
kungszone des absoluten „Nichts”, geschah
nicht etwa nur in einer fernen Urzeit, son‐
dern ereignet sich 
immerdar seit Ewigkei‐
ten und in alle Ewigkeit, wie denn auch der
physisch materielle Kosmos in all seinem ste‐
ten Werden und Vergehen dennoch 
als Gan‐
zes urewig, 
zugleich mit dem Reiche ewi‐
gen Geistes als dessen ‒ „
äußerste Gegen‐
wirkung” besteht und bestehen wird...
.Immerdar aber gibt es auch einige wenige
Geistmenschwesen, die dem „Falle” 
nicht
erliegen und ihren Gott in sich 
nicht „ver‐
lieren”.
.Ich sprach schon von ihnen, als von den
„
Ältesten”, oder den hohen „
Vätern” der
Leuchtenden des Urlichts, und du sollst nun
hier wissen, was dir zwar auch schon dein
eigenes 
Ahnen sagen könnte: ‒ daß sich das
geistige Mühen dieser Nichtgefallenen, wie
ihrer durch sie erzogenen „Söhne” und „Brü‐
der” um die 
Er-
lösung der 
in Tierheit
verstrickten, dem Lichtkreis der Geistes‐
welt 
Ent-
fallenen durchaus nicht etwa auf
unsere Erdenmenschheit 
allein erstreckt...
.Auf 
allen bewohnten Planeten des uner‐
meßlichen Universums sind diese im bewuß‐
ten Leben des substantiellen Geistes verblie‐
benen Helfer zu finden, und für 
jede dieser
Welten erziehen sie sich aus den jeweils Ge‐
fallenen ihre geistigen „Söhne” und „Brü‐
der”, durch die sie auch hier auf dieser Erde
dich nun zu erreichen suchen und aus deinen
Nöten ziehen wollen.
.Dein Ziel ist keineswegs, einer ihrer
„Söhne” und „Brüder” zu werden, denn da‐
zu wäre es jetzt 
zu spät, da solche Eignung
sich schon 
alsbald nach geschehenem
Fall, nur durch 
freien Willens-
Impuls
der Einzelnen ergibt, und alsdann „Erzie‐
hung” 
durch Jahrtausende erfordert, bei
ebensolanger 
Zurückhaltung vor der Ein‐
körperung in einen physisch-materiellen
Menschtierkörper...
.Man will nichts anderes von dir, als daß du
heute, an deinem Erdentage, zur Erkenntnis
kommen mögest, 
woher du ausgegangen
bist und wohin du 
zurückkehren kannst.
‒ ‒
.Man will dir den „Weg” zu dieser Rück‐
kehr zeigen.
.Man will dich zurück zu 
deinem Gotte
führen, mit dem du dich erneut 
vereinen
sollst. ‒ ‒
.So tief du auch gefallen bist, so sind doch
jene Kräfte, aus denen sich, ‒ von ihrer
chaotischen Wirkungsform bis zu ihrer
höchsten Darstellungsart, ‒ 
unablässig
die Gottheit selbst gestaltet, in einer
sehr hohen Wirkungsform in dir am Werke..
.Immer noch blieb auch ein „Funke” 
gei‐
stigen Bewußtseins, wenn auch deinem Ge‐
hirnbewußtsein noch nicht verschmolzen, in
dir verborgen zurück, als hoher 
Lenker die‐
ser Kräfte, ‒ und: ‒ als 
dein „
Gewissen”...
.Du kannst diesen „
Funken” 
nie ver‐
lieren, 
wie tief du auch noch in deinem
Erdenleben sinken könntest!
.Selbst wenn du 
seelisch ihm „
erstor‐
ben” bist, muß er verhüllt dennoch in dir
verharren, bis zu deinem letzten Atemzug...
.Er ist es auch, und 
nur er allein, der dein
„
Karma” kennt...
.Du kannst dieses „Karma” 
verbessern
oder 
verschlechtern, ‒ nur ‒ 
auslö‐
schen kannst du es 
nicht eher, als bis du
die 
vielen Willen in dir 
geeinigt hast, die
jetzt noch in dir chaotisch nebeneinander
wirken. ‒ ‒
 
.Wenn sie sich alle in dem Funkenlichte
geistigen Bewußtseins, das dein wahrer, sub‐
stantieller, 
ewiger „Menschengeist” in dir
ist, ‒ 
vereinen, dann wird 
dein Gott aus
Geist in dir „
geboren”, und dann bist end‐
lich du 
befreit von deinem „
Karma”, ‒
von 
deiner Urtat Folgenkette, ‒ als ein
neu zurückgekehrter 
Mensch der Ewig‐
keit. ‒ ‒ ‒
.Wohl dir, 
wenn dies hier auf Erden
schon dir gelingt!
.Gelingt es dir 
nicht, dann wirst du, 
auch
nach dem Ablegen dieses Erdenkörpers,
nicht eher zu 
dir selbst in deine „
Ruhe”
kommen, als bis du deine Ruhe 
in deinem
Gott gefunden hast, 
geeinter Seelenkräfte
bewußt und 
ihr all-
einiger Wille gewor‐
den...
.„
Dort” aber kann es gar 
lange währen,
bevor du soweit bist, denn alsdann kannst du
dein „Karma” 
nicht mehr verändern, 
nicht
 
verbessern, ‒ und 
eher wirst du 
keines‐
falls dann 
ewiges Licht in dir erleben, als
bis auch die letzte Folge deiner Ur-
Tat
sich 
erschöpfen konnte. ‒ ‒ ‒
.Indische Weisheit warnt den Menschen,
kein „
neues Karma” 
zu schaffen, ‒ und
wahrlich ist solche Warnung 
wahrer Er‐
kenntnis Frucht!
.Du sollst nur wissen, daß die Mahnung
dich allein vor 
üblem Karma warnen will! ‒
.Nicht eher kannst du im Reiche des sub‐
stantiellen Geistes deine 
Er-
lösung finden,
als bis der letzte 
erdverhaftete Impuls der
einstmals von dir ausging, sich erschöpfte.
‒ ‒
.So suche denn mit allen deinen Kräften
dich 
noch während deines Erdenlebens
deinem Gotte zu vereinen, um aus 
sei‐
ner Kraft die Kette deines „Karma” 
zu
durchschneiden, damit sie nicht einst
durch Aeonen dich 
gebunden hält...
.Wer die gestaltenden Kräfte in dieser
Erscheinungswelt der physischen Materie ein‐
mal 
in ihrer furchtbaren Macht und in
der 
unfaßbaren Einfachheit ihres uner‐
bittlichen Willensstrebens erkannte, ‒ den
flieht allsobald die 
Oberflächentäu‐
schung, als ob das sinnlich faßbare All nur
„
die Harmonie des Geistes” sichtbarlich
verkörpere. ‒ ‒
.Betrachte die 
Schlupfwespe, die ihre
Eier 
in den Leib der lebenden Raupe
legen muß, damit die jungen Wespen durch
den qualvollen Tod der Raupe zum Leben
kommen, ‒ und du wirst für alle Zeit 
geheilt
sein von solchem Täuschungsglauben! ‒
.Die Sinnenwelt ist 
Wirkung geistiger
Urkraft in der 
geistigen Welt.
 
.Um aber als 
geistige Welt in geistige
Erscheinung zu treten muß die eine ewige
Urkraft sich in unendlichfältigen 
Aspekten
ihrer selbst 
in sich reflektieren, und, in
jedem solchen Aspekt als Urseins-
Element
erstanden, sich jeweils in ihm solcherart 
be‐
haupten, daß 
jedes eine Element 
nur sich
selber auszuwirken sucht, so daß ihm 
alle
anderen Urseinselemente gleichsam 
leere
Formen sind, weil es sich selbst als Urkraft
nur in sich selber kennt.
.Jeder Aspekt der geistigen Urkraft: ‒ je‐
des „
Urseinselement”, ‒ wird somit 
Ur‐
sache, daß auch die Erscheinungsform seiner
Auswirkung in der 
physischen Region
den Trieb erhält, 
nur für sich selber zu
leben und alle andere Erscheinungsform zur
Erhaltung eigenen Daseins zu verbrauchen.
.In jedem Urseinselement ist Urkraft 
un‐
zerteilt, möge es Ursache 
niederster oder
höchster Erscheinungsform in seiner 
Aus‐
wirkung sein.
 
.So kommt es, daß auch jede 
physische
Kraft, jede 
physische Erscheinungsform
sich 
zu behaupten sucht, als sei 
nur ihre
eigene und 
keine andere Existenz gewollt.
.Die winzige 
Zelle behauptet 
nur sich
selbst, auch wenn sie zeitweilig 
gezwun‐
gen ist, mit Milliarden ihrer Art gemeinsam
einem 
höheren Formwillen dienstbar zu
sein, dem ihr Dasein wieder 
nur insofern
von Wert ist, als er sie 
braucht und 
ver‐
braucht zur 
Behauptung seiner selbst.
‒ ‒
.Das 
physisch-sinnlich sichtbare Univer‐
sum ist 
der äußerste Gegenpol geistigen
Seins.
.Das „
Leben” 
des Geistes 
bedingt un‐
endlichfältige 
geistige Gestaltung 
in ihm
selbst, 
in Urseinselementen, und deren
Auswirkung wieder 
bedingt zuletzt die
gleichsam „erstarrte” 
physische Erschei‐
 
nungsform: ‒ unendlich „
ausgedehnte”
Geisteskraft in einem Zustand des 
Gebannt‐
seins, der relativen 
Ohnmacht, des 
Ge‐
bundenseins in starr bestimmten Form‐
willen...
.Aus dieser ihnen 
ungemäßesten Form
der 
Ausdehnung und 
starren Gebannt‐
heit in äußerste Spannung aber 
erheben
sich diese Geistkräfte wieder infolge mäch‐
tigster Anziehung aus der Region 
höchster
Geist-Seinsform zu neuen, 
weniger dichten
und starren Formen, bis sie, in unzählbaren
Wandlungen, immer freier werden von Aus‐
dehnungsspannung und schließlich sich em‐
porgerissen fühlen 
in ihren Ursprungs‐
zustand im innersten Geistesleben...
.Was wir aber 
physisch-
sinnlich wahr‐
zunehmen vermögen, sind 
nicht die Zu‐
standsformen der Urseinselemente, sondern
nur die durch sie erzeugten 
Kraftwir‐
kungsresultate...
.Innerlich wahrnehmbar jedoch werden
uns die 
Urseinselemente in einer 
sehr
hohen Zustandsform, als ‒ unsere „
Seelen‐
kräfte”...
.Dies ist der 
ewige, ‒ ewig sich 
er‐
neuende ‒ Kreislauf des „
Lebens” im sub‐
stantiellen, aus sich selbst „seienden” 
Geiste!
.Sich selbst zur „Nahrung” werdend, senkt
er sich in sich hernieder, um sich wieder zu
erheben und aufzunehmen in seine höchste,
jeder starren Formspannung freie Wesen‐
heit. ‒ ‒
.Nur durch dieses „
ewige Leben” 
kann
sich „
Gott” im Geiste gestalten, ‒ 
im gei‐
stigen „
Menschen”. ‒ ‒ ‒
.Wä
re der 
Grashalm am Wege nicht,
und nicht der 
Wurm, der an des Grases
Wurzel frißt, so wärest auch 
du nicht, und
es wäre 
der Geist nicht und nicht 
Gott im
Geiste!!
 
.Wäre die 
Mikrobe nicht, die vielleicht
morgen beginnen mag, deinen Körper zu
zerstören, ‒ dann wäre auch 
dein Körper
nicht, und nicht 
deine Seele, und nicht 
der
Geistesfunke, der sich in dir erlebt!!
.Dann aber wäre auch nicht der 
Wille des
Geistes, der einst in 
deinem Geiste als 
dein
Gott gestaltet 
war und nun 
aufs neue sich
zu deinem Gott in dir „gebären” will!!
.Doch 
so sehr auch die Kräfte im physi‐
schen Universum gegeneinanderwüten in
ihrem Selbstbehauptungsdrang, so kennt Na‐
tur doch keinen „
Haß”. ‒
.Es ist töricht, den menschlichen Haß dem
Instinkte der Tiere zu vergleichen, die andere
Tiere zu vernichten streben, weil sie, ‒ wie
jede Form in deren 
Darstellung sich Ur‐
seinselemente erleben, ‒ allein nur 
sich
selbst behaupten wollen.
 
.„Haß” dagegen ist eine Äußerung 
mensch‐
licher hilfloser 
Ohnmacht!
.Nur in Übertragung 
menschlicher
Empfindungsweise lassen sich Äußerungs‐
formen des Angriffstriebes gereizter Tiere
mit dem Namen „
Haß” belegen, und un‐
schwer läßt sich erkennen, daß jeder im Irr‐
tum ist, der die gleiche Empfindung, die man
beim Menschen Haß nennt, etwa bei Tieren
zu finden glaubt.
.Selbst in die 
unsichtbaren Bereiche
der physischen Welt hat der 
Mensch den
Haß gebracht, denn auch seine ärgsten an‐
deren 
Feinde im physischen Unsichtbaren
vermögen nicht das Gefühl des 
Hasses zu
empfinden, und ihr dem Menschen feind‐
liches Bestreben geht aus 
sehr wesentlich
anderen Motiven hervor...
.Die 
furchtbarsten Unholde im physi‐
schen Unsichtbaren waren ehedem 
Erden‐
 
menschen, die sich durch ihr Erdenleben
selbst „
gerichtet” haben.
.So hoch sie ehedem sich geistig erhoben
hatten, so tief sind sie unter den Erbärm‐
lichsten der Erdenmenschen nun gesunken.
.Aeonen können vergehen bevor sie end‐
lich in 
Vernichtung enden dürfen, ‒ doch
vorher suchen sie 
zu sich herabzuziehen,
was immer ihrem Haß 
erreichbar wird...
.Auch diese unsichtbaren 
Selbstgerich‐
teten werden nur durch das Empfinden
ihrer 
Ohnmacht zu ihrem grauenvollen Haß
erregt: ‒
.Macht aber ist 
die erhabenste 
Besiege‐
rin des Hasses...
.Der 
Mächtige und seiner Macht 
Bewuß‐
te, 
liebt seine Macht, und sie macht ihn all‐
mählich auch zu einem 
Liebenden.
.Liebe aber 
duldet keinen Haß!
 
.Je mehr die Menschheit in ihren Einzel‐
gruppen die man „Völker” und „Nationen”
nennt, zum Bewußtsein ihrer 
Geistesmacht
erwachen wird, desto mehr wird auch der
Haß verschwinden, denn der seiner Macht
Bewußte, 
beneidet keinen anderen Mäch‐
tigen um seine Macht, ‒ 
Neid aber ist nur
allzuoft des Hasses höllischer 
Erwecker...
.Alle 
Kriege haben den 
Haß zum Vater,
und der taugt 
nicht zum Krieger, der 
nicht
zu hassen weiß. ‒ ‒
.Ihr ruft noch: „Krieg dem Kriege!” ‒
‒ doch ich rate euch, lieber zu rufen:
.„
Verachtet sei hinfort der Haß!”
.Nur wenn 
der Haß verächtlich wird,
kommt auch die Zeit, die euch 
den Krieg
verachten lehrt! ‒ ‒ ‒
.Erst wenn euch Jeglicher 
verächtlich
ist, der noch 
durch Menschen-
Massen‐
 
mord entscheiden lassen will, was 
Grund
und 
Gegengrund vor dem Verstand der
Rechtlichen entscheiden sollte, ‒ 
erst dann
wird sich der Mensch der Erde seiner „
Men‐
schenwürde” rühmen dürfen!
.Wohl werden in den Meinungen der Men‐
schen immer 
Gegensätze sich ergeben, denn
auch hier steht 
Wille gegen 
Wille, und 
je‐
der Wille will allein 
sich selbst behaupten.
.Aber 
im Menschengeiste ist der Wille
fähig, sich auch im 
anderen Willen 
wieder‐
zuerkennen, und somit kann der Mensch
bewußt den 
Ausgleich suchen, der den
Frieden wahrt durch 
Zucht des Willens,
der dann nicht mehr 
sich allein nur, son‐
dern auch den 
anderen Willen will. ‒ ‒ ‒
.Bevor jedoch nicht 
jeder Einzelne den
Haß in sich 
vertilgte, wird dieser Weg der
Willenszucht der Menschheit immer 
nur auf
kurze Strecken gangbar bleiben. ‒
 
.Die Folge werden immer wieder 
Kriege
sein, 
bis auch die letzte Spur des Hasses
keine Stätte mehr in einem Menschen‐
herzen findet. ‒ ‒
.Alle 
anderen Triebe zum Kriege lassen
sich bei gutem Willen 
überwinden, die
Wogen des 
Hasses aber werden auch den
besten Willen in ihre Strudel und Abgründe
reißen...
.Gegensätze und 
Wettkämpfe zwi‐
schen Grund und Gegengrund ent‐
wickeln mancherlei Kräfte und fördern flies‐
sendes Leben, ‒ doch müssen sie wahrlich
nicht zum 
Kriege führen, so wenig wie je‐
mals 
der Sieger im Spiel seinen überwun‐
denen Gegner 
erschlagen muß. ‒ ‒
.Ein jeder Erdenmensch aber, der den 
Haß
in sich zu vernichten sucht, führt damit den
einzigen „
gerechten” Krieg, ‒ den Krieg
der 
Menschenmordkriege einst 
unmög‐
lich machen wird! ‒ ‒ ‒
 
.Doch auch der Mordkriege endliche
Überwindung durch den Menschengeist kann
nicht bewirken, daß sich die Gegenkräfte,
die in aller physischen Natur am Werke
sind, zu 
gleicher Strebensrichtung einen
könnten, denn solche Einung wäre die 
Ver‐
nichtung dieses ganzen äußeren Uni‐
versums...
.Das Reich des „ewigen 
Friedens”, das
so viele edle Menschen in der Zeiten Folge
heiß ersehnten, wird uns Menschengeistern
erst beschieden sein, wenn wir, ‒ 
nach die‐
sem Erdenleben, ‒ uns erneut in jenem
Lichte finden, 
das alles ewig in sich eint,
was einst mit ihm vereinigt war. ‒ ‒ ‒
 
.In allen religiösen Lehren der Welt fin‐
det sich im 
Kern: ‒ 
die letzte Wahrheit,
‒ wenn dieser Kern auch oft gar wunder‐
liche Hüllen trägt...
.Müßig, 
eitel und 
belanglos ist es, dar‐
über zu streiten, 
wo etwa die Wahrheit noch
am reinsten sich erkennen lasse.
.Wer alle Hüllen sorglich zu 
entfernen
weiß, der wird in 
allen echten „Religionen”
zuletzt die große Lehre finden 
vom ewigen
Geistesmenschen, der einst 
mit seinem
Gott vereinigt war und 
von ihm ab-
ge‐
fallen ist, weil er 
in seinem „
Ich” 
von
seinem Gott sich löste. ‒
.Ein „Weg” wird ihm verkündet, der ihn
wieder aufwärts führt, um schließlich
 
seinen Gott 
aufs neue wieder zu erlan‐
gen, in sich selbst, im eigenen „
Ich”. ‒ ‒
.Da diese Lehre aber viel zu 
geistig und
viel zu 
einfach ist, als daß sie dem in kom‐
plizierten Sinnenkult versunkenen Menschen
leichthin faßbar wäre, so band er selbst die
wunderlichsten Ranken um diese letzte, tief‐
ste Wahrheit und Erlösungslehre, bis er vor
lauter Rankenwerk, voll von Früchten ange‐
maßter Wichtigkeit, zuletzt 
die Wahrheits‐
lehre selbst nicht mehr zu 
finden wußte.
‒ ‒
.Er 
ahnt zwar noch, daß 
hinter diesem
Rankenwerk und seinen aufgeblähten Früch‐
ten voreinst einmal 
die Wahrheit sichtbar
war, und darum hängt er noch mit zähem
Eigensinn, den er „
seinen Glauben”
nennt, an all den 
Rankenformen, mit de‐
nen er die Wahrheit vormaleinst 
verhüllte,
‒ von denen er sie völlig 
überwuchern
ließ...
.In vielen hohen Lehren alter Religio‐
nen wird man auch immer wieder auf gar
mancherlei Weise verhüllte Kunde finden,
von einigen 
Geistesmenschen, die 
nicht
dem Fall ins Finstere erlegen sind, und ir‐
gendwie auf dieser Erde wirken, als hohe
Helfer ihrer Brüder in der Finsternis, um
sie aus ihrer Erdentierheitsfessel wieder zu
er-
lösen...
.Die alten religiösen Sagen wissen zu be‐
richten, wie diese Geisteshelfer ihrer Men‐
schenbrüder dann und wann auch 
sichtbar
in Erscheinung traten, oder wie sie unter
den „Gerechten” ihre Abgesandten wählten,
die 
ihrerseits in ihrem Erdenumkreis dann
das „
Licht” verbreiten sollten unter denen,
die in Finsternis sich ängsteten...
.Es fällt gar oft das Wort von 
einem
Heiligtum auf hohen Bergen, ‒ vom
Berge des Heils, und von den „
heiligen”
Bergen, von denen her 
Hilfe komme...
 
.Wohl sind nun zwar solche und noch gar
manche andere hochbedeutsamen Worte in
den heiligen Büchern aller alten Religionen
zu finden, allein 
man weiß nicht mehr
was sie uns sagen wollen, faßt sie 
als alle‐
gorische Redebilder, oder bestenfalls als
symbolisch gemeint, und deutet so das 
Deut‐
liche zu selbsterzeugtem 
Irrtum aus. ‒ ‒
.Aber die Weisheit aller alten Religionen
entstammte 
ursprünglich nur der Beleh‐
rung des Menschen 
durch seine geist‐
verbliebenen hohen Brüder im ewigen
„
Lichte”...
.Ihre, aus Erdenmenschen erwählten
„Söhne” und „Brüder” im Geiste haben
die eine Wahrheit voreinst 
in den ver‐
schiedensten Formen zu fassen gesucht,
um 
jeder Sonderart des Erdenmenschen in
der ihr 
gemäßen Weise das „
Licht” zu
bringen...
.Ihre helfende Kraft hat alle diese Ver‐
kündungen 
getragen...
 
.Hier ist die 
eine „Urquelle” aufgedeckt,
aus der 
alle alten, echten Religionen der
Erdenmenschheit stammen! ‒ ‒ ‒
.Wo aber sind dieser Religionen 
heutige
Lehrer, die noch 
wissen, was sie mit den
Worten alter Texte sagen??! ‒ ‒
.Aber auch 
heute noch leben wie ehedem
die hohen 
Geisteshelfer: ‒ unsere nicht‐
gefallenen Brüder, ‒ auf der Erde, 
geist‐
gestaltet in urewiger Geistsubstanz,
und auch heute weihen sie wie vor alten
Zeiten in die Dinge geistigen Geschehens
und in die letzte urgegebene Wahrheit ein,
wen sie nach seinem Falle aus dem Lichte
alsbald willens fanden, ihnen „Sohn” und
„Bruder” dereinst zu werden in der Sicht‐
barkeit...
.Der Erdenmensch ist 
viel zu tief gefal‐
len, als daß er 
ohne Zwischenstufe den
höchsten, nie gefallenen Geisteshelfern
noch erreichbar wäre. ‒ ‒
 
.Darum vor-bereiten sie 
die Menschen‐
geister, die ihnen nach der irdischen Geburt,
im Erdenleib verkörpert, solche „Zwischen‐
stufe” bilden können...
.In ihnen und 
durch sie wirken jene
höchsten Helfer, damit die Menschheit die‐
ser Erde niemals ohne ihre Hilfe bleibe. ‒
‒ ‒
.Es hat 
keine Zeit gegeben, in der solche
helfende, wirkende Brüder im irdischen
Leibe 
nicht vorhanden gewesen wären.
.In allen Völkern waren sie zu finden.
.Wer Ohren hat, zu hören, der wird so
manches Wort aus allen Zeiten vernehmen,
das „Fleisch und Blut” nicht hätte offen‐
baren können...
.Wer zur Wahrheit gelangen will, 
höre
auf solche Worte!
 
.Sie werden ihm manches Geheimnis deu‐
ten, ‒ und manche Hülle entfernen, die sei‐
nem Erkennen noch letzte Weisheit verbarg.
‒ ‒
.Es kostet auch wenig Scharfsinn nur, die
falschen Propheten, die auf den Märkten
schreien und doch so kläglich Weniges zu
sagen haben, von den stillen Wirkenden,
den Brüdern der Leuchtenden des Urlichts,
zu unterscheiden.
.Wo eine 
neue Sekte, die sich auch stolz
eine neue „
Religion” nennen mag, auf ir‐
gendwelchen alten Tempeltrümmern aufge‐
richtet wird, dort dürft ihr wahrlich 
nie‐
mals wähnen, 
die Leuchtenden des Ur‐
lichts könnten hinter solchem Tun verbor‐
gen sein! ‒
.Weit eher könnt ihr die Fürsten des Ab‐
grunds im Unsichtbaren dieser physischen
Welt: ‒ die Hörigen und Vasallen des „Für‐
 
sten der Finsternis”, bei solchen Gründun‐
gen am Werke glauben, auch wenn eitel
„
Liebe” gepredigt wird und viele salbungs‐
volle, „große” Worte weithin schallen...
.Was aber die 
Wirkenden des Lichtes
euch zu geben haben, kommt heute, da ihr
euch vor „Religionen” und vor alledem, was
ihr so nennt, 
kaum mehr erretten könnt,
gewiß nicht als „
neue Religion” zu euch!
.Es ist jedoch die 
gleiche Wahrheit, die
in dem tiefsten Kern der 
alten, 
echten Re‐
ligionen schlummert. ‒ ‒ ‒
.Man schält euch nur die 
Hüllen ab von
diesem Kern, und zeigt euch, was ihr längst
als „Religion” 
nicht mehr zu deuten wißt,
in 
neuen, 
deutbar klaren, 
eurer und 
der
Folgezeit gemäßen 
Bildern, so daß ihr
wieder euch in Ehrfurcht neigen könnt, vor
dem, was alle echten Religionen 
in sich
bergen. ‒ ‒
.Die „
nackte” 
Wahrheit kann euch auch
kein Leuchtender des Urlichts zeigen!
.Die müßt 
ihr selbst enthüllen in der
Stille, ‒ 
in euch selbst. ‒ ‒ ‒
.Nur 
in euch selbst kann höchstes Wun‐
der sich in 
Wirklichkeit bezeugen!
.Nur im eigenen „
Ich” könnt ihr einst
wiederfinden, was ihr 
vor eurer Erdenzeit
verloren habt! ‒ ‒ ‒
.Ihr seid nicht nur die mit höherer In‐
telligenz begabten 
Tiere dieser Erde, als die
ihr euch betrachtet nach eurer äußeren Na‐
tur und eurer Geschichte. ‒ ‒
.In euch ist 
Tieferes und 
Höheres ver‐
borgen. ‒
.Ihr seid gewohnt, 
euch selbst zu meinen
in dem Wörtchen „
Ich”.
 
.Noch aber wißt ihr nicht, 
was „
Ich” 
ist
in euch selbst, ‒ ‒ denn „
Ich” ist 
unend‐
lich und 
in unzählbaren Stufen wachen
Seins erlebbar...
.Jede solche „Stufe” wird 
in aller Ewig‐
keit stets eine neue, höhere Erlebnisstufe
über sich gewahren...
.Jede solche „Stufe” sieht unzählbar viele
Stufen 
unter sich, hinab, 
in tiefste Tiefen
eingebaut...
.Ihr aber lebt 
noch 
wie die Tiere, 
die
das „
Ich” 
nicht in sich tragen, ‒ wenn
auch euer Leben wohl mit „
Wissenschaft”
und „
Kunst” verbrämt, und euer Dasein
mit 
Genuß schon reichlich 
übersättigt ist.
.Wenn ihr 
euch selbst einmal 
erkennen
werdet, dann könnt ihr nur mit 
Grauen und
mit 
Schaudern noch der Tage euch erin‐
nern, die ihr heute arglos und gar leichten
Sinnes lebt, als ob 
in ihnen alles Sein für
euch 
allein beschlossen wäre...
 
.Ich weiß, daß Viele diese Worte lesen
werden, denen eine Welt darin sich offenbart,
die ihnen 
allzufremd erscheint, und die ihr
eigenes, mit Scharfsinn aus-
gedachtes, oder
eigensinnig wahr-„
geglaubtes” Weltbild
stört, so daß sie feindlich von sich weisen,
was ‒ „nicht ganz von ohngefähr” ‒ sie hier
erreicht.
.Daß sie ihr feindlich gegenübertreten
mögen, wird jedoch die 
Wirklichkeit wohl
schwerlich hindern, so zu 
bleiben, wie
sie einmal 
ist und immer 
war und 
sein
muß. ‒ ‒
.Man möge sich nicht täuschen!
.Hier redet kein Phantast, der seine Eksta‐
senträume schildert!
 
.Hier redet kein Poet, der seine Gesichte
beschreiben will!
.Was hier gegeben wird, ist sichere 
Füh‐
rung, und jedes Wort ist in tiefster 
Wirk‐
lichkeit gegründet!
.Wer diese Wirklichkeit bislang noch nicht
erkennen konnte, kann sie erkennen 
ler‐
nen, und der „Weg” zu solcher, alles 
an‐
dere „Erkennen” weithin 
überragenden
und 
in sich einbeziehenden Erkenntnis
ist ihm hier gezeigt. ‒
.Jeder aber wird guttun, von allem An‐
fang an damit zu rechnen, daß die in diesem
Buche von so mancher Seite her durchlich‐
teten 
Urdinge geistigen Geschehens, 
Wirk‐
lichkeiten sind, ‒ 
viel „
wirklicher” als
alles, was der Sprachgebrauch des Alltags
„wirklich” 
nennt, ‒ und daß sie ihre Wir‐
kung 
ständig üben, auch wenn der Erden‐
mensch noch 
nichts von ihnen weiß, ‒
auch wenn er 
nicht ihr Wirken anerkennen
möchte...
 
.Gewiß wird das für manchen, der hier
nun von diesen Dingen hört, auch 
Konse‐
quenzen nach sich ziehen, allein, er nutzt
ja nur 
sich selber, wenn er die „Wirklich‐
keit” 
an sich erkennen lernt und daraufhin
gewiß nicht mehr im Zweifel bleibt, daß das,
was er bisher sein „Weltbild” nannte, eben
nur 
ein Trugbild war, auch wenn es ihm
sehr „wahr” 
erschien, da er dem 
Außen‐
Schein vertraute, ‒ auch wenn er seines
Denkens Spiegelungen schon vom 
Inner‐
sten heraus 
erleuchtet glaubte. ‒ ‒ ‒
.„
Stillstand ist Rückschritt” sagt ein
Sprichwort, ‒ aber in Wahrheit ist Stillstand
viel 
schlimmer als Rückschritt, denn auch
Rückwärtsschreiten kann 
zu neuen Wer‐
ten führen, die niemals der erlangt, der zu
gemächlich oder auch zu eigensinnig ist, sei‐
nen „Standpunkt” 
aufzugeben um des Su‐
chens willen. ‒ ‒
 
.Wer aber den 
Rückschritt fürchtet, hat
zugleich auch allen Grund, dem 
Fortschritt
nur 
mit einigem Argwohn zu vertrauen...
.Es gibt keinen unbegrenzten Fort‐
schritt hier auf Erden!
.Alle menschliche Entfaltung ist 
dem
Gesetze der Wellenbewegung unterwor‐
fen! ‒
.Die Menschen dieser heutigen Tage haben
vieles Wissen und Können 
verloren, das
einst ihre fernen Vorahnen „
unverlierbar”
glaubten, ‒ und dort, wo jene Ahnen nur
sehr weniges wußten, nur 
sehr weniges
konnten, hat man heute 
hohes Wissen und
Können erreicht.
.Nur duldet die Natur kein Stille‐
stehen!
.„O, daß du 
warm wärest, oder 
kalt ‒
Da du aber 
lau bist, will ich dich 
ausspeien
aus meinem Munde!”
 
.So hat das ewige „Gesetz” noch zu allen
Zeiten gesprochen, und auch heute hat es seine
Worte nicht geändert...
.Wer geistig im Dunkel bleibt, der hat
noch nicht 
den Willen zum Licht!
.Er „
möchte” wohl im Lichte sein, von
dem er Andere reden hört, ‒ allein er 
will
noch nicht!
.Sobald er wahrhaft 
will, ist auch der
„Weg” 
bereits beschritten, der zum Lich‐
te führt! ‒
.Ist dir des Geistes Licht ein „
Wert” für
den du 
alle deine Kraft zum Einsatz brin‐
gen willst, dann wirst du 
sicher auch dem
Lichte dereinst 
nahen können!
.Solange freilich noch dein geistiges Auge
unter einer dichten Decke liegt, wirst du un‐
möglich „sehen” können!
 
.Dein 
Wille nur, ‒ 
nicht dein
„
Wunsch”, ‒ kann diese dicke Decke 
ent‐
fernen! ‒ ‒
.Wenn du den 
Willen zum Lichte in dir
trägst, wirst du gewiß zum Lichte 
gelangen,
‒ ob du ihm nun als Mensch der kühlen
Vorsicht, oder als ein heiß Erglühender dich
nahen magst. ‒ ‒
.Nur 
halbes Wollen führt dich 
nicht
zum Ziel!
.Es ist in allen Weltenräumen und über
allen Sternen 
kein äußerer Gott für dich
erreichbar, der deine lahmen Bitten hören
würde...
.Du mußt 
dir selber helfen 
wollen,
willst du, daß 
dein Gott, der nur 
in dir
selber dir erreichbar ist, dir hohe 
Hilfe
sende, nach der urbestimmten Ordnung die
in ihm geordnet ist! ‒
 
.In deinem „
Ich” ist alles 
Sein beschlos‐
sen, und allen 
Schein erschaffst du dir nur
selbst und unbewußt 
aus Kräften deines
„
Ich”. ‒ ‒ ‒
.Du hast dich selbst 
vor deiner Erdenzeit
von deinem Gott 
getrennt, als du ihn nicht
mehr in deinem „Ich” 
erkanntest, weil du
dich selber suchtest, wo ‒ 
dein Gott allein
zu finden war...
.So wurde „
Gott” dir ein „
Anderer”
und 
du ihm „
fremd”. ‒ ‒ ‒
.Nun spaltest du dein „
Ich” für deine
Vorstellung, und es scheint dir ein „
höhe‐
res” wie ein „
niederes” „Ich” in dir ver‐
borgen, da du 
den Umfang deines ungeteil‐
ten, unteilbaren einen „
Ich” nicht kennst. ‒
.Es ist jedoch 
kein „
höheres” und 
kein
„
niederes” Ich in dir, aber in deinem 
einen
„Ich” ist 
alle Unendlichkeit verborgen,
und es umfängt die 
tiefste Tiefe, wie die
höchste Höhe in der Geisteswelt...
 
.Du selbst mußt wählen, ‒ und du
„
wählst” hier nur durch 
Tat, ‒ 
was du
dir selber 
offenbaren willst in deinem
„
Ich”...
.In deiner eigenen Unendlichkeit, ‒ im
Mittelpunkte des von deinem „
Ich” um‐
faßten 
Seins, ‒ wird dir aufs neue dann
dein Gott „geboren” werden! ‒ ‒ ‒
.Auch dann wirst du 
zuerst ihn noch als
anderes Sein empfinden, bis du sodann er‐
kennst, daß er 
dich selbst in deinem
ganzen ungeteilten „
Ich” 
umfaßt. ‒
‒ ‒
 
.Ihr glaubt an euren „
Fortschritt” und
bemerkt nicht, daß ihr euch zumeist im
Kreise dreht. ‒ ‒
.Ruhelos seid ihr bestrebt, alles zu 
zer‐
fasern, alles zu 
zersplittern, alles zu 
zer‐
spalten, ‒ und da sich gewiß nicht leug‐
nen läßt, daß ihr auf solche Weise manches
Wissen euch erworben habt, so scheint es
euch gewiß zu sein, daß euer Tun dereinst
zur Lösung aller Rätsel dieser sinnlich faß‐
baren Natur euch führen müsse.
.Aber: ‒ alles Zerspaltene wird sich ins
Unendliche weiter zerspalten, alles Zersplit‐
terte ins Unendliche weiter zersplittern las‐
sen, und immer wieder werdet ihr entdecken,
daß sich aus dem, was ihr in seine letzte Fase‐
rung zerfasert glaubt, noch neue Fasern lö‐
sen lassen...
 
.Hier ist die Grenze eures Forschens nur
durch erdenhaft bedingtes Unvermögen, 
wei‐
ter zu zerspalten, 
weiter zu zersplittern, 
wei‐
ter zu zerfasern, festgesetzt. ‒
.Der Zwang des Aufhörenmüssens be‐
stimmt eure Forschungsresultate!
.Ich weiß wahrhaftig, was die Menschheit
solcher Art des Forschens 
dankt, und ferne
liegt es mir, die Weise eures Denkens hier
etwa zu schmähen.
.Allein, ‒ ich sehe auch 
die Schatten‐
seite solchen Tuns und sehe, daß ihr euch
durch eure Forschungsresultate 
blenden
laßt, wodurch ihr einer 
anderen und wahr‐
lich 
wichtigeren Art des Forschens mehr
und mehr euch selbst entrückt...
.Ihr habt auf eure Weise Staunenswertes
schon 
entdeckt, Bewunderungswürdiges 
er‐
funden.
.Das aber sollte euch nun nicht verführen
zu dem allzusicheren 
Überglauben, daß
 
sich so auch einstens zur Erkenntnis kom‐
men lasse, in Bereichen die 
für alle Ewig‐
keit mechanischer Zerlegung spotten
und 
mit keinem Instrument zu fassen
sind. ‒ ‒
.Wenn euch die kleinsten Teilchen eines
physischen Gebildes endlich faßbar wurden,
so ist gewiß die Möglichkeit errungen, daß
der Verstand nun aus mechanischen Gege‐
benheiten seine Schlüsse ziehen, und daß so
letzten Endes sich Bedeutsames für unser
äußeres Erdenleben finden, entdecken und
er-finden lassen kann.
.Jedoch des so enträtselten Gebildes 
ur‐
sprünglichste Wesenheit ist euch so 
fremd
geblieben wie zuvor. ‒ ‒
.Alle Anerkennung eurer Arbeit und den
Resultaten, die sie reifen lassen kann; allein
‒ dem „
Ding an sich” seid ihr 
nicht nä‐
her, auch wenn ihr alle Dinge dieser Sicht‐
barkeit in ihren allerkleinsten 
Teilchen,
und dieser Teilchen wundersame 
Anord‐
nung erkennt, ‒ wenn ihr 
um jede Wir‐
kungsweise dieser Teilchen 
wißt und ihre
Kräfte so zu 
dirigieren lernt, daß sie nach
eurem Willen wirken müssen...
.Nicht unter dem Mikroskop ist das „Ding
an sich” zu finden, und niemals wird ein
Fernrohr euch verraten, was ein fernes Welt‐
gebilde „in sich selbst zusammenhält”. ‒
‒ ‒
.Der Trieb zum Forschen ist euch einge‐
boren und erheischt Befriedigung.
.Ihr habt jedoch nur 
das feinere „
Tier”
an euch mit der Arbeit des Forschens be‐
traut, und laßt 
die hohen Kräfte eurer
Seele, die euch hier dienen könnten, acht‐
los in euch im Dämmerdunkel, ohne sie zu
entwickeln...
.So baut sich das „feinere Tier” nun seine
Denkvehikel und sichtbaren Instrumente,
um euer Denken und Forschen ins Unend‐
liche zu 
verbreitern, ‒ doch eure Resul‐
tate führen nur zu neuen 
Fragen, vor denen
ihr dann ratlos stehenbleiben müßt...
.Wohl aber gab es 
in der 
Vorzeit Men‐
schen, denen 
eure Art zu forschen nur als
Torheit galt, und die mit ihren höchsten
und in sich geeinten Seelenkräften, 
ohne
euren Apparat die letzten, tiefsten Fragen
lösten. ‒ ‒
.Sie fanden hin zum Grunde aller
Gründe, ‒ 
doch ihr ‒ 
verbreitert nur
die Oberfläche. ‒ ‒ ‒
.Ihr wißt von allen Dingen klug zu sagen,
wieso sie also sind wie sie sich zeigen, 
wes‐
halb ihr Wirken einmal sich 
ergibt, ein
andermal 
versagt, und manches Andere
mehr, ‒ doch niemals dringt ihr zu den
letzten Gründen vor, denn was ihr „Gründe”
nennt, sind immer nur die 
Wirkungen von
Ursachen, und 
hinter diesen liegen erst
die wahren 
Gründe, die keiner von euch
aus Erfahrung kennt...
.Die Kräfte der Seele aber, ‒ wenn ihr
sie aus eurem „
Ich” heraus 
beherrschen
lerntet, wie sie beherrscht sein 
wollen, ‒
werden euch 
auch die letzten Gründe er‐
hellen, denn sie sind mit ihnen 
gleicher
Art, wenn auch 
nicht gleicher 
Wirkungs‐
form...
.Erweisbar wird 
diese Art von „Grün‐
den” freilich 
jenen nur, die 
selbst bereits
der Seele Kräfte zu gebrauchen wissen, ‒
während 
eure Beweise immerhin 
leichter
zu erlangen sind, obwohl sie auch 
nur dem
verstehbar werden, der die Voraussetzungen
sich erworben hat, auf denen die Beweise
eurer Art beruhen.
.Jede 
Kraft wird nur 
entwickelt durch
Betätigung.
 
.Wenn ihr daher 
eurer Seele Kräfte nicht
schon in kleinen Dingen anfangs zu 
benüt‐
zen wißt, werden sie niemals so erstarken,
daß sie euch ihre hohen Wunder offenbaren
können.
.Es gibt hier vieles zu erkennen, was
wahrlich lohnen würde, daß ein Mensch sein
Leben lang, und wenn es hundert Jahre hier
auf dieser Erde währen sollte, darum dient...
.Doch müßt 
ihr erst 
einfach werden wie
die letzten Dinge selbst es sind, bevor sich
das Einfachste euch 
entschleiert...
.Ihr seid im Denken 
viel zu kompli‐
ziert geworden, als daß ihr 
ohne „umzu‐
lernen”, 
Wirkliches im tiefsten Sinn 
er‐
fassen könntet. ‒ ‒ ‒
.Hier möge euch die allen zugängliche ir‐
dische Erfahrung Belehrung bieten:
.Vieles erschien euch vor noch nicht lan‐
ger Zeit als „
wüster Aberglaube”, ‒ bis
 
euer eigenes Forschen euch erkennen ließ,
daß solchem Aberglauben doch 
ein Erken‐
nen zugrunde lag, das 
euch vorher 
ver‐
schlossen war, während 
sehr einfach
denkende Gehirne es zu 
erreichen wuß‐
ten. ‒ ‒
.Jeder wird Beispiele genug zur Verfügung
haben, so daß ich es wohl unterlassen kann,
hier solche aufzuführen.
.So ist auch vieles 
heute noch in 
Sage
und 
Mythe, im Glauben der Völker, und
selbst in manchem ausgesprochenen „
Aber‐
glauben” des Volkes verborgen, was einer
späteren Zeit dermaleinst 
als reifste Er‐
kenntnis zutagetreten wird. ‒
.Daß es heute noch 
nicht von 
denen er‐
kannt wird, die es „wissenschaftlich” auf
ganz anderen Wegen 
suchen, liegt an der
ungeheuerlichen Kompliziertheit unse‐
res landläufigen, „berufsmäßigen” 
Denkens,
das sich zu 
einfachen Vorstellungen nicht
mehr bequemen 
will, weil es sich nicht mehr
dazu bequemen 
kann, ohne den 
allergröß‐
ten Teil seiner einstigen Schulung, ‒ und
sei sie auf einer „
Volksschule” nur erfolgt,
‒ zu 
vergessen. ‒ ‒ ‒
.So sind denn viele Dinge äußerem For‐
schen oft wie „
versiegelt”, und 
mühsam
nur wird 
weniges davon erkannt. ‒
.Den 
Kräften der Seele aber, sofern sie
genugsam 
entwickelt sind, kann 
nichts
von alledem 
verborgen bleiben.
.Es steht bei euch, ob eure Enkel erst in
späteren Tagen, und 
gezwungen sich den
Tatsachen die ihr erkennen 
könntet, beu‐
gen sollen, oder ob ihr ein Wissen ihnen
hinterlassen wollt, das sie 
nicht erst 
berich‐
tigen müssen...
.Auch jede, 
in Sage und Aberglaube
versunkene Wahrheitskunde stammte 
in
ihrem Ursprung einst von Menschen, die
ihrer 
Seele Kräfte zu 
gebrauchen wußten,
aber das innere Dunkel in denen, die 
nach
ihnen kamen, ließ diese 
nicht mehr erfas‐
sen, was gegeben war, so daß die ursprüng‐
liche 
Wahrheit bald mit wildem Unkraut
wirrer Tagesträume überwuchert war, und
nun kaum noch aus der Überwachsung rein
hervorzulösen ist. ‒
.Beharrliches und vertrauensvolles Suchen
in der Seele wird aber jedem Suchenden 
den
gleichen Brunnen öffnen, aus dem einst 
die
Weisen ferner Vorzeit in sich schöpften,
so daß er alsdann mit aller Klarheit 
in sich
besitzt, was unter der Überwucherung des
Aberglaubens kaum noch zu erkennen ist,
was ihm aber dann, aus 
eigenem Wissen her
erkennbar wird. ‒ ‒
.Doch, 
ohne beharrliches Suchen im eige‐
nen 
Innern, ‒ mit 
gleichem Mute und
gleicher Ausdauer geführt, wie ihr heute
noch nach 
Außen sucht, ‒ wird euch 
nie‐
mals offenbar werden können, was jene
Kräfte 
vermögen, die 
in euch selbst ver‐
borgen sind. ‒ ‒
.Ihr seid Bewahrer höchster „
Wunder‐
kräfte”, ‒ derweil ihr euch im Äußeren
bemüht um dürftigen Gewinn!
.Die hohen Kräfte des Erkennens, auf die
ich hier den Sinn zu lenken suche, sind in
jedem Menschen, ‒ allein sie schlafen einen
tiefen Schlaf, bis sie der Eigner in sich selbst
erweckt und 
seinem Willen eint...
.Die meisten Menschen rüsten sich zum
letzten Schlafe, ohne je auch nur 
geahnt zu
haben, 
welche Schätze ihre Seele ihnen
bot...
.Wohl dem, der ihre Kräfte des Erkennens
noch zur rechten Zeit in sich zu wecken weiß!
.Er wird 
sein wahres Leben hier schon
auf der Erde finden und sein Unsterb‐
liches schon hier im Sterblichen erken‐
nen. ‒ ‒ ‒
.Das aber ist aller geistigen Belehrung
Endzweck, denn was sollte es nutzen, hier
von 
Geistigem zu reden, das uns ewiglich
erhalten bleibt, ‒ wäre dieses Geistige der
inneren Erlebensfähigkeit des Erdenmen‐
schen so entrückt, daß er es während seines
Erdenlebens doch nicht fassen könnte! ‒ ‒
.Nur 
das, was hier 
im Irdischen uns
schon 
Erlebnis wurde, kann uns geleiten,
und uns 
neues Leben deuten, wenn wir dieses
Irdische dereinst 
verlassen werden!
 
.Wir stehen hier vor dem dunklen Tore,
durch das die Menschen schreiten müssen,
wenn sie dauernd von der Erde scheiden.
.Vieles wurde dir 
verheißen, und vieles
wurde dir 
angedroht, was hinter diesem
Tore liegen soll.
.Ich weiß nicht, 
welcher dieser Lehren
du deinen Glauben schenken magst?
.Alle aber werden, ‒ durch alltägliche Er‐
fahrung gezwungen, ‒ in dem einen Punkte
einig sein, daß niemals du 
in diesem dei‐
nem heutigen Erdenkörper wiederkehren
kannst, sobald du ihn einmal verlassen hast. ‒
.Viele sagen dir, du würdest 
wiederkom‐
men in einem 
neuen Leibe, zu einer 
spä‐
 
teren Zeit, und sie haben sich herrliche „Re‐
geln” erdacht, nach denen sich die 
Zeit
deiner Wiederkehr in einen Erdenleib be‐
stimmen soll.
.Andere lassen dich mit dem Tode deines
Erdenleibes 
auf immer vernichtet sein, da
sie dem 
Augen-
Schein allein vertrauen, der
ihnen nach dem Tode eines Erdenmenschen
nur eine starre „
Leiche” zeigt, und daneben
nichts aus dem sie schließen könnten, daß
dieser Mensch noch irgendwie 
im Leben sei.
.Es irren 
beide Glaubensweisen!
.Du selbst kehrst schwerlich wieder, aber
niemand weiß, wie viele deiner 
Seelenkräfte
du dereinst, 
mit dir vereinigt, dir 
erhal‐
ten kannst, wenn du aus diesem Erdendasein
scheidest.
.Die du hier dir nicht 
geeinigt hast, wirst
du 
verlassen müssen, gleich dem Körper
dieser Erde, und so wie dieses Erdenleibes
 
dann aus ihrer zeitweiligen Form gelösten
Kräfte alsbald in 
andere Lebensformen über‐
gehen, so werden auch die von dir zurückge‐
lassenen 
Seelenkräfte sich einen anderen
Bereich ihrer Wirksamkeit suchen in einem
Erdenmenschen.
.Auch in dir sind heute viele Seelenkräfte
am Werke, die einst in 
anderen Menschen,
vor deiner Erdenzeit, wirkten.
.So könnte man die Erdenmenschen mit
Fug und Recht unterscheiden, in „
seelisch
Jüngere” und „
seelisch Ältere”, je nach
der Zeitdauer, die ihre Seelenkräfte bereits
in früheren Menschen am Werke sah...
.Unter den Menschen, die heute zu glei‐
cher Zeit auf Erden leben und die gleiche
Anzahl Jahre zählen seit ihrer irdischen Ge‐
burt, gibt es viele mit weit „
jüngeren”
Seelenkräften als sie der Mehrzahl eigen sind,
und ebenso nicht wenige mit weitaus „
älte‐
ren” Seelenkräften...
.Jeden dieser Sonderfälle wird man schon
im äußeren Leben daran erkennen können,
daß der betreffende Mensch überraschend
anderes empfindet als die größte Zahl seiner
Mitmenschen und Altersgenossen, ‒ daß er
gleichsam aus seiner Zeit „
herausfällt”,
und entweder Neigungen zeigt, die einer
kaum vergangenen Zeit entsprochen haben
würden, oder solche, die 
einer lange zu‐
rückliegenden Kulturepoche gemäß sich
auszuwirken suchen, was nicht ausschließt,
daß 
beide Arten in der 
ihrem Erdenleben
gegebenen Zeit durchaus 
dieser Zeit 
gemäß
zu wirken, und ihr oft 
hohe Werte zu ver‐
mitteln wissen...
.Die Fülle der Kräfte, die jeweils deine
„Seele” bilden, wechselt immerdar, solange
du im Erdenleibe lebst.
.Bald sind es 
mehr, bald 
weniger See‐
lenkräfte, die in dir wirken...
 
.Du wirst auch kaum einen von dir als
„
seelisch nahestehend” empfundenen
Menschen durch den Tod für diese Erden‐
zeit verlieren, ohne ein „
Erbe” seiner See‐
lenkräfte zu empfangen, ‒ denn 
außeror‐
dentlich selten sind 
jene Menschen, die
alles, was sie an Seelenkräften in sich zur
Wirkung kommen sahen, 
in sich geeint,
und 
selbst vereint mit ihrem Gott, in ihr
nachirdisches Leben mit „hinüberneh‐
men” können...
.Die meisten, der Erde „Sterbenden”,
lassen ein reichliches „Erbe” zurück. ‒
.Fü
r das 
geistige Auge ist deine „Seele”
eine leuchtende, 
lebendige „
Wolke”,
aus unzählbaren strahlenden „
Punk‐
ten”: ‒ deinen Seelen-
Kräften, ‒ gebildet,
und diese Lichtwolke ist 
in steter Verände‐
rung, solange du auf Erden lebst...
.Aber nicht 
die gewaltige Fülle deiner
Seelenkräfte macht den „Reichtum” deiner
 
Seele aus, sondern 
die Einigung der in dir
tätigen Seelenkräfte in deinem „
Ich”, in
deinem geistgezeugten 
Willen. ‒ ‒
.Du wirst dir 
nur jene Seelenkräfte 
zu
dauerndem Besitz erhalten, die du in dir
geeinigt haben wirst, wenn deine Stunde
des Abschiedes von diesem Erdenleben
kommt...
.Hast du dich nicht 
auf Erden hier mit
deinem Gott 
vereinigt, dann wirst du auch
nach deines Erdenkörpers Tod noch
nicht mit ihm vereinigt sein!
.Du wirst dann als „
Ich” im allumfassen‐
den Geiste leben, 
in deiner substantiellen
geistigen Form, und je nach dem, was du
im Erdenkörperleben dir an 
Geistigem er‐
wirktest, wird diese Form gebildet sein, und
wirst du Macht besitzen, in ihr dich auszu‐
wirken...
.Unter hoher Leitung wirst du weiter‐
schreiten auf deinem „Wege”, bis sich der‐
einst 
dein Gott in dir gestalten kann...
.Aber es wird alsdann die Zeit bis zu die‐
ser Vereinigung wie eine „
Ewigkeit” er‐
scheinen, denn auch im geistigen, 
erdenkör‐
perfreien Sein gibt es ein Entsprechendes,
wie hier die Empfindung des Raumes und der
Zeit...
.Es fehlt dir dann jedoch die Macht, dein
dir verbliebenes Seelenkräftereich, in dem,
und durch dessen Auswirkungsgegebenheiten
allein dein geistiges 
Erleben möglich wird, ‒
weiterhin nach deinem Willen 
zu wandeln..
.Du mußt mit dem, was du dir während
deines Erdenlebens an Seelenkräften 
zu ei‐
nen wußtest, nun 
ewig dich bescheiden...
.Dennoch wird 
niemals  ein menschliches
„
Ich”, auch wenn es 
noch so arm an See‐
lenkräften einging in das Leben des 
Gei‐
stes, um in ihm seinen „Weg” zu 
Gott zu
 
vollenden, 
auch nur die leiseste „
Sehn‐
sucht” 
empfinden, wieder 
zurückkehren
zu können in das 
Erdenkörperleben, ‒
einerlei, was es in ihm zurücklassen mußte...
.Aber 
es gibt ein solches, verändertes
Wiederkommen, ‒ jedoch nur in drei be‐
sonderen Fällen:
.Für 
jene, die es 
als Folge ihres üblen
Wirkens im Erdenleibe zu erdulden ha‐
ben...
.Für 
solche, die 
ihren Erdenleib am
Weiterleben und Erleben hinderten, da
sie vermeinten, durch den Tod sich einer un‐
ertragbar erscheinenden Qual, oder irgend‐
welchen Nöten, entziehen zu können...
.Und endlich für 
solche, deren Erden‐
lebenszeit 
zu kurz war, als daß sie schon ir‐
gendwelche Seelenkräfte sich im Willen hät‐
ten vereinen können, so daß sie unfähig
bleiben müßten, geistiges 
Erleben zu er‐
reichen, würde ihnen die Möglichkeit zur
Erlangung von Seelenkräften, wie sie das
Erdenleben allein zu bieten hat, nicht ein
zweitesmal geboten...
.Der gleiche Grund ist auch entscheidend
für 
die beiden ersten Kategorien, allwo
entweder ein „
Ich” in Frage kommt, das
auch in 
ausreichendem Erdenleben 
kei‐
nerlei Seelenkräfte sich zu 
einen vermochte,
da das 
Tierhafte seines Trägers auf Erden
solchen Willen 
erstickte, ‒ oder ein „
Ich”,
das alle, ihm schon geeinten Seelenkräfte
preisgab in dem Moment, in dem es dem
Gedankenzwang erlag, seinen irdischen
Träger, als seinen, ihm zur Zeit gegebenen
Selbstdarstellungs-Organismus, 
vernichten
zu müssen...
.Den Menschen, für die ich diese Beleh‐
rungen hier niedergeschrieben habe, mag es
genügen, nun zu wissen, daß sie 
nur durch
eigene Schuld dahin gelangen können, die
Nöte des Lebens im tierhaften, allen phy‐
sisch-materiellen Einwirkungen ausgesetzten
Erdenleibe ein 
zweitesmal erdulden zu
müssen...
.Daß aber die 
allzufrüh durch unerbitt‐
liche physische Gesetze um ihren 
irdischen
Selbstdarstellungs-
Organismus gebrach‐
ten Menschengeister ihn ein 
zweitesmal,
‒ und wenn 
auch dies durch physische Ge‐
setzauswirkungen 
umsonst gewesen 
wäre,
selbst 
mehreremale wiedererlangen kön‐
nen, was gegebenenfalls auch für 
die bei‐
den ersten Kategorien zutrifft, ‒ wird je‐
der, der nun zu ahnen beginnt, was das Er‐
denleben für die „Rückkehr” des einst „ge‐
fallenen” Menschengeistes bedeutet, nur als
die notwendige Auswirkung der 
Liebe, die
alles Geistige, auch wenn es 
tief gefallen
ist, 
umfaßt, in seinem Herzen 
voll Dank
empfinden können...
.Möge jeder, der diese Worte liest, sie in
sich bewahren, und stets mehr und mehr
alsdann erkennen lernen, daß ihm 
sein Er‐
dendasein die unerhörte 
Macht verleiht,
sein weiteres Schicksal selbst zu be‐
stimmen!
.Wie diese Macht auf rechte Weise zu ge‐
brauchen ist, wird in diesem Buche gezeigt.
.Es sorge sich aber keiner um die der Erde
Gestorbenen, die „hinübergingen” 
ohne be‐
reits in ihrem Erdenleben soweit gelangt zu
sein, daß sich 
ihr Gott in ihnen „gebären”,
‒ daß sie sich mit den ihrem „
Ich” geein‐
ten Seelenkräften 
ihrem Gotte vereinen
konnten!
.Auch sie umfaßt wahrlich die ewige
Liebe!
.Sie finden an 
allen, die jemals zur Ver‐
einigung mit ihrem Gott 
gelangten, ihre
getreuesten Helfer, denn alle Seelenkräfte
„berühren” sich im Reiche des substantiellen
Geistes, und was die Geeinten in Gott auf
Erden schon 
erlangten, und was sie im
Geiste 
erlangen, das „leiten” diese Kräfte
weiter auch zu ihnen, denen ihr Gott 
noch
nicht im „
Ich” „geboren” ward! ‒ ‒ ‒
 
.Zugleich aber wird diese Hilfe geleitet
durch 
die Niegefallenen, die im Reiche
des Geistes in gleicher Weise die einst ge‐
fallenen Menschengeister 
zurück ins Ur‐
licht führen, wie schon hier auf Erden,
wo immer sie dem 
Willen zur Rückkehr
begegnen...
.Strebe 
du danach, 
dein höchstes Ziel
schon hier auf Erden 
zu erreichen, aber
ängstige dich nicht um 
jene, die es hier
noch nicht erreichen konnten!
.Du kannst ihnen jedoch auch 
deine Hilfe
bieten, wenn du 
voll lebendiger Liebe
ihrer gedenkst! ‒ ‒ ‒
.Sie alle werden einst 
in ihrem Gott mit
dir vereinigt sein....
.In dir wirst du, ‒ 
vereint mit
deinem Gott, ‒ einst 
allen bewußt ver‐
einigt sein, 
die du umfassen kannst in
deiner Liebe! ‒ ‒ ‒
 
.Ihr lebt in einer Welt, der „
Geistiges”:
‒ 
Verstandesarbeit ist.
.Was diese Welt als „
Geist” bezeichnet,
ist 
Begriff und 
Denken, ‒ oder gar: ‒
die 
Virtuosität, durch schnell gefundenen
Gedanken das Entlegene in frappierenden Zu‐
sammenhang zu bringen. ‒
.Dem „Geiste” aber, der als 
substantielle
Wirklichkeit die Welt durchleuchtet, ist
alles, was die Menschen dieser Tage „Geist”
benennen, ‒ nur bloßes Werkzeug irdisch‐
allzuirdischen Erkennens...
.Die Welt in der ihr lebt, weiß nur noch
von dem „
Werkzeug”, und glaubt in ihm
das „
Werk” zu haben. ‒ ‒
 
.So wurde euch der „
Geist der Welt”
zum Blender eures „
Seelen-Auges”!
.Es wird 
schwer sein, ihm, der euch nun‐
mehr 
beherrscht, und hinführt, wohin 
er
euch führen will, noch 
Widerstand zu lei‐
sten! ‒ ‒
.Der Geist, der selbstbewußt in seinem
eigenen Lichte lebt, ist nichts Verschweben‐
des, nichts, was sich nur im frommen Glauben
fühlen läßt.
.Er ist nicht nur so „wirklich”, wie ein
Baum, ein Stein, ein Berg, ‒ ein Blitz, der
aus der Wolke niederfährt, sondern 
in ihm
allein kann unser irdischer Begriff der
„
Wirklichkeit” erst seine irdisch nicht
zu findende 
vollkommene Entsprechung
fassen...
.Wenn schon 
kein Ding von 
relativer
Wirklichkeit durch eines Menschenhirnes
Vorstellung von ihm 
an sich verändert
 
wird, ‒ wie wollt ihr wähnen, daß die 
ab‐
solute Wirklichkeit nach eurem Wahn sich
wandeln könne!?!
.Die Bilder eurer Vorstellung berühren
nicht einmal das kleinste Erdending 
im
Grunde seines Daseins, und so auch läßt
der Geist der Ewigkeit sich wahrlich nicht
von dem berühren, was ihr als „
Geist” 
be‐
nennen möget, solange ihr sein 
substan‐
tielles Sein noch nicht 
in euch erfassen
könnt...
.Ihr werdet nun 
heute vielleicht und 
in
dieser Stunde die Wahrheit meiner Worte
zu erkennen glauben, ‒ 
morgen aber schon
betört euch wohl aufs neue der „Geist” 
die‐
ser Welt. ‒
.Ihr werdet ihm heute 
entrinnen wol‐
len, um den 
wirklichen Geist zu suchen,
aber ich fürchte, ‒ 
morgen schon werdet
ihr wieder vom „
Geist” 
der Gehirne ge‐
blendet sein. ‒ ‒
.Ihr werdet 
heute wohl vom Sein des
substantiellen Geistes etwas zu 
erahnen
glauben, ‒ aber schon 
morgen befällt euch
doch wieder 
Kleinmut und 
Zweifel, und
ihr gebt die Mühe auf, zu suchen, was ihr
heute fast schon „greifbar” glaubtet. ‒ ‒
.Noch immer habt ihr so gehandelt,
wenn einer euch vom Geiste sprach, der
von dem Geiste, 
der das All durchleuch‐
tet, reden 
durfte, da er in ihm lebte, und
der daher 
aus eigenem Erfahren ihn
bezeugen konnte. ‒
.Vielleicht aber, ‒ gibt es 
doch einige
unter euch, die 
ernstlich bereit sind, alle
ihre Kräfte einzusetzen, um eines Tages
selbst die 
Wirklichkeit von der ich rede,
in ihrer unsagbar erhabenen und gewaltigen
Einfachheit zu 
erfassen?! ‒
.Zu 
denen will ich mich wenden, denn 
nur
ihnen können meine Worte von Nutzen
sein. ‒
 
.Euch, die ihr entschlossen seid, dem
„Geiste” der Gehirne fürderhin 
nur noch
zu geben was 
das Seine ist, damit er nicht
um 
das Erkennen urewigen, 
wesenhaf‐
ten Geistes euch betrügen könne, ‒
euch sage ich nun hier erneut, damit ihr es
in eure Herzen hämmert:
.Geist ist nichts Erdachtes!
.Geist ist nicht die Kraft des Denkens!
.Geist ist substantielles, 
aus sich sel‐
ber seiendes, 
lebendiges Licht!
.Alle Unendlichkeiten sind erfüllt von
diesem Geiste und alles lebt aus ihm, aber
der Erdenmensch kann ihn nirgends finden,
außer: ‒ 
in sich selbst. ‒ ‒ ‒
.In euch selbst 
ist und 
lebt er, seiner selbst
bewußt, wie er im unendlichen All 
seiner
selbst bewußt das All durchlebt!
.Er ist nicht 
in euren Gehirnen allein,
oder 
nur in euren „
Herzen”!
 
.Der Körper des Erdenmenschen ist zwar
tierischer Art, aber dieses Tierische birgt
geheimnisvoll in sich einen 
geistigen Or‐
ganismus...
.Ihr selbst seid „
Tempel” des Geistes, und
in jedem Glied an euch, wie 
in jedem
inneren Organ steht ihm 
ein heiliger
Schrein auf unsichtbarem Altar...
.Bevor ihr daher nicht 
im ganzen Kör‐
per, von den Zehen bis zum Scheitel, 
euch
selbst empfindet, werdet ihr niemals 
den
Geist empfinden können, nie vermögen, 
mit
eurem Gotte euch zu einen!
.Dieses Selbstempfinden, durch den gan‐
zen Körper, der in sich ein Heiligtum des
Geistes birgt, muß eure vornehmlichste Auf‐
gabe sein, und sie ist bereits in allem einbe‐
griffen, was ich bisher zu sagen hatte, wenn
auch 
in anderer Weise davon die Rede
war. ‒ ‒
 
.Hier will ich 
im besonderen davon
sprechen!
.Ihr müßt 
bewußt zu werden trachten,
nicht nur im 
Gehirn, ‒ 
nicht nur im
„
Herzen”!
.Bewußtsein lebt in euch vom 
Inner‐
sten bis zum 
Äußersten eures Körpers, ‒
ja selbst in jeder seiner 
Zellen, ‒ allein es
ist noch nicht vereint mit eurem 
Selbst-Be‐
wußtsein...
.Doch wenn ihr 
wollt, und 
standhaft
bleibt in eurem Streben, dann könnt ihr nach
und nach in jedem Teil des Erdenleibes das
ihm eigene Bewußtsein finden und eurem Ich‐
Bewußtsein so vereinen, daß ihr dann 
nicht
mehr ‒ 
nur im Kopfe, und 
da selbst
doch nur 
im Gehirn, ein wenig um 
euch
selber wißt. ‒ ‒ ‒
.Hütet euch aber, eure 
Nerven zu er‐
regen und zu überreizen, ‒ denn 
diese Art
 
„Bewußtsein” eures ganzen Leibes kennt ihr
alle längst schon 
viel zu gut! ‒
.Wer nicht bei jedem Fortschritt auf dem
Wege seelisch 
ruhiger und 
klarer wird,
der geht nicht den 
richtigen Weg! ‒ ‒
.Wollt ihr zum Ziele kommen, dann müßt
ihr 
in völliger Ruhe des Körpers und
der Seele, 
der Nerven und der Gedan‐
ken, ‒ euch in jedem Atom eures Körpers
in eurer 
Seelen-Natur, als „
Seele” dieses
Atoms zu empfinden trachten, um 
die Ur‐
Seelenkraft euch zu 
einen, die 
in und 
mit
ihm euch gegeben ist...
.Es sind keine seltsamen „Übungen” zu
verrichten und keine gewaltsamen Anstren‐
gungen sind hier nötig, oder gar nützlich!
.Ruhiges 
Empfinden durch den gan‐
zen Leib, so oft ihr dazu Neigung fühlt,
und eure Zeit es euch erlaubt, euch solchem
Empfinden ungestört hinzugeben, wird euch
nach Wochen oder Monaten die ersten Früchte
zeigen.
.Vergeßt aber nicht, daß ihr nur 
euch
selbst in jedem Körperglied, und 
nicht
etwa 
das Glied als solches empfinden ler‐
nen sollt! ‒ ‒
.Wenn ihr euch so dann von innen und
außen, von unten bis oben, „
selbstempfin‐
den” könnt, dann werdet ihr staunen, und
mit Dankbarkeit in hoher Freude in euch
fühlen, 
was dieses Erdenleben 
ist, das euch
bis heute noch so „unvollkommen” er‐
scheint...
.Euer ganzer Leib aber wird eine uner‐
ahnte 
Erneuerung dabei erfahren.
.Wem Glieder seines Leibes 
fehlen, der
wisse, daß jedes Glied 
in geistiger Substanz
vorhanden ist, auch wenn es nie im Äußeren
vorhanden 
war, ‒ und daß in gleicher Weise
jedes Glied in seiner 
geistigen Gestalt vor‐
handen 
bleibt, auch wenn es im Äußeren
vom Körper 
abgetrennt wurde.
.Im 
geistigen „Leibe” gibt es keine Ver‐
stümmelung!
.Im 
geistigen „Leibe” ist jeder Menschen‐
geist Sammelpunkt aller Schönheit, die er
seiner „
Seele” geben kann, in der sich der
Geistesleib „
erlebt”, ‒ und die im Geiste
zu „sehen” vermögen, erschauen in ihm nur
das, was 
durch Seelenkräfte Gestalt ge‐
wonnen hat, nicht aber irgend einen Mangel
der physisch sichtbaren, durch 
materielle
Einwirkung bestimmten Erscheinungsform...
.Seid ihr nun an diesem Punkte angelangt,
und 
empfindet ihr euch selbst 
im Ganzen
eures Leibes 
als ein Ganzes, dann werdet
ihr wahrhaftig auch den Leib 
zu ehren wissen,
als das Äußere des „Tempels”, der in sich
das allem Außensinn verhüllte heilige Myste‐
rium geistigen Lebens birgt, wie es 
allein
der Menschengeist auf seiner Rückkehr
in das Licht aus dem er einst sich löste, 
er‐
langen und 
erleben kann...
.Nun aber muß es sich dennoch erst zeigen,
ob schon die Seele jene Reife erlangte, die
es dem geistig „älteren” Bruder, der sie er‐
schaut, auch möglich macht, ihr zum Leiter
und Führer zu dienen. ‒
.Ohne ihn würde 
schwerlich einer aus
euch 
hier im Erdenleben schon zum Be‐
wußtsein im allumfassenden Geiste ge‐
langen, auch wenn schon der „Leib” des
Geistes im Erdenkörper bewußt empfunden
wird!
.Keine eurer Mühen geht verloren,
aber aller Mühen 
Siegespreis wird euch
erst dann zuteil, wenn ihr 
den Höhenweg
beendet habt, der euch nur 
findbar ist
unter 
innerer geistiger Führung...
.Immerhin aber wird euch vieles schon
auch durch die eigene 
Beharrlichkeit
allein erreichbar.
 
.Sobald ihr euch durch den ganzen Erden‐
leib in eurem 
geistigen Leibe empfinden
lerntet, beginnt ihr, ohne daß es eines be‐
sonderen Wollens bedürfte, den Geist in
euch und im ganzen All ‒ zu „
atmen”, und
vielen ward damit schon solches Glück zu‐
teil, daß sie für lange Zeit dabei verweilten,
erkennend, daß sie 
höherem Erleben vor‐
erst noch nicht gewachsen waren...
.Nehmet aber unbesorgt, was man euch
geben wird und vertrauet dem 
Gesetz des
Geistes, das keine 
Willkür kennt und stets
nur 
euer Bestes bewirkt!
.Der Weg zum „
innersten Osten” liegt
gangbar vor euch hingebreitet, und 
euer wa‐
ches Wollen nur bestimmt, ob man euch
bald auf ihm gewahren wird...
.Die Lande des „innersten Ostens” aber
umfassen 
viele Wohnstätten, und jedem
ernstlich Suchenden wird dort 
seine Wohn‐
statt zuteil, ‒ niemals eines 
Anderen Stätte..
 
.Hier herrschen nicht minder bestimmte
Gesetze des Geschehens, wie in der Außen‐
welt. ‒ ‒
.Auch kein 
Leuchtender des Urlichts
kann sie beugen!
.Er kennt nur ihre Art und Wirksamkeit,
und all sein Trachten ist, die Menschen, die
zu seiner Zeit der Erdball trägt, wie die einst
kommenden Geschlechter, zu ihrem 
Glück
‒ zu ihrem 
höchsten Ziel zu führen. ‒
‒ ‒
.Dazu dient seine Verkündigung!
.Dazu hilft ihm 
das geistige Gesetz, dem
er aus allen seinen Kräften 
dient...
.Er wirkt aus dem 
Geiste, der das 
Ur‐
Seiende ist, und er wirkt nur 
aus der Kraft
des Geistes...
.Aus dem ewigen substantiellen Geiste
aber gestaltet sich „
Gott”, ‒ wie ein „De‐
 
stillat” des Geistes, ‒ in jedem Menschen,
der mit Inbrunst seinem Gott entgegenstrebt,
und in Geduld den Tag erwartet, der ihn so
vorbereitet findet, daß sein Gott sich in ihm
selbst „gebären” kann. ‒ ‒ ‒
.Gott ist Geist, ‒ jedoch: ‒ 
des Gei‐
stes höchste Selbstformung! ‒
.Sich selber formend aus sich selbst,
offenbart sich 
des Geistes höchste Seins‐
form ‒ als „
Gott”! ‒ ‒ ‒
.Wähle du, o Suchender, 
für deine
ersten Schritte schon den Pfad 
des wahr‐
haften Lichtes, sonst wirst du dereinst dich
leicht verleiten lassen, den schlimmen Pfad
der schillernden Schlange zu betreten,
wenn du an den Fuß des „großen Gebirges”
gelangst, dahin man zur Not auch auf
Schleichpfaden kommen kann, statt auf
dem Pfade, den 
die Leuchtenden des Ur‐
lichts durch die Wüste bahnten. ‒ ‒
.Du 
kannst diesen Pfad des wahrhaften
Lichtes 
gleich zu Anfang wählen, wenn du
alle 
niederen „
Wünsche” von deinem
großen und reinen Wollen zu 
entfernen
weißt. ‒
.Wirst du aber „
den edlen Pfad der
Weisheit”, der dich hinauf zu den hellen
 
Firnen führen soll, 
auch dann noch „wäh‐
len” 
können, wenn du, mit „
Wünschen”
beladen, am Ende des Weges durch die Wüste,
steile Felsenhöhen vor dir siehst, und nun
keuchend nach dem letzten Ziele spähst?? ‒ ‒
.Wisse, daß dann das Licht der Wahrheit vor
dem Auge deiner Seele 
nur wie ein fernes
Leuchten durch den Nebel dringt, und daß
dir der Höhenpfad zu diesem Lichte alsdann
„
unendlich” erscheinen wird!
.Nebenan aber führt der „
Pfad des Irr‐
tums” zu einem flimmernden, gleißenden
Lichte 
in nächster Nähe.
.Dieses „Licht” aber ist 
der trughafte
Glanz der „
Schlange”, deren Leib, ‒ 
in
vielen Farben schillernd, ‒ den Erdball
umspannt...
.Wehe, 
wenn du ihr verfällst!
.Sie wird dich locken durch das verführen‐
de, ununterbrochene Zucken der schimmern‐
den Schuppen ihres Hauptes, und wenn du,
wißbegierig, nahe genug in ihren Bereich
gelangtest, wirst du ihr Beute zum Fraße
werden. ‒ ‒ ‒
.Kannst du, mein Freund, die 
Wahrheit
ahnen, die hier, als Symbol verschleiert sich
dir nahen will?!
.Wohl dir, wenn du Symbole wahrhaft
„
deuten” lernst!
.Sie werden dir 
tiefe Dinge sagen!
.Dinge, die sonst meist 
unsagbar bleiben
müßten!
.Dinge, die niemals sich 
in ihrer Nackt‐
heit zeigen würden! ‒ ‒
.Ich will es aber versuchen, hier 
auch Jene
zu erreichen, denen Symbole annoch „dun‐
kel” sind.
.So höre denn 
andere Worte, aber wisse,
daß sie 
gleiche Wahrheit meinen!
.Wenn du, o Suchender, zum erstenmale
den Drang in dir empfindest, die Schleier zu
lüften, hinter denen du ahnend die Wahrheit
fühlst, dann wird dir immer ein „Führer”
nahe sein aus jener Welt des Lichtes, die ewig
deine Heimat werden soll.
.Du wirst die Nähe dieses Führers fühlen,
ohne recht zu wissen, 
was dein Gefühl be‐
wegt...
.Unwillkürlich wirst du dem Führer 
fol‐
gen. ‒
.Du bist dann auf dem „Pfade”, der durch
die „Wüste” führt..
.Die „Wüste” aber wird aus den Sand‐
körnern gebildet, die das äußere Schein-Er‐
kennen der Erdenmenschenhirne schuf. ‒ ‒
.Jahrtausende schufen daran!
.Mitten durch diese „Wüste” haben hohe
Meister, ‒ kundige Wegebauer, ‒ einen fe‐
 
sten Damm gebaut auf dem sich sicher schrei‐
ten läßt...
.Ringsumher lagern die allzeit veränder‐
lichen Sanddünen äußerlichen Gehirn-Er‐
kennens: ‒ stets wechselnd in ihren Linien,
‒ unsicherer Grund dem Fuße, der sie be‐
tritt...
.Der Pfad aber auf dem Damme, den die
„Leuchtenden” der Seele schufen, ‒ ist 
Fels. ‒
.Du fühlst 
Sicherheit!
.Mutvoll schreitest du voran.
.Lange Zeit wirst du geduldig weiter‐
schreiten müssen, bis du an jene bedeutsame
Stelle gelangst, allwo der Felsdamm durch
der „Wüste” Sand dann das „große Gebirge”
erreicht und damit zu Ende ist...
.Nun mußt du dich 
entscheiden, denn
vor dir liegen 
zwei Pfade, die du zuerst nicht
recht zu trennen wissen wirst.
.Bald wirst du dem einen, bald dem an‐
deren dich anvertrauen wollen. ‒ ‒
.Der 
eine aber führt zu den 
Gipfeln,
der 
andere ‒ in 
die abgründigen
Schluchten und verborgenen Klüfte
der Berge...
.Du allein hast die 
Wahl, wohin du
dich wenden willst!
.Sicherlich aber wirst du sogleich 
den
Pfad zu den Gipfeln vom Pfade des
Abgrunds unterscheiden können, wenn
deine Füße 
vorher schon 
gewohnt waren,
festen „
Fels” unter sich zu fühlen, denn
schlüpfrig und ohne Fußruhe ist der
Pfad zur Unterwelt...
.Schon auf dem Pfade über den Felsen‐
damm, werden unsichtbare Dinge dir ihr Da‐
sein zu erweisen suchen.
.Noch aber kannst du nicht unterscheiden,
wer da 
Lenker ist, der Kräfte, deren Wir‐
kung du erkennst. ‒
 
.Noch glaubst du hinter 
allen unsichtba‐
ren Kräften 
gleichen Willen. ‒ ‒
.Wisse aber, daß die 
niederen Reiche
des Unsichtbaren auch 
niedere Lenker
haben!
.Wisse, daß 
Meer und Land nicht so scharf
geschieden sind, wie die niederen erdensinn‐
lich nicht faßbaren Kräfte, die an der „
Welt
der Materie” gestaltend und zerstörend wir‐
ken, von den hohen, 
im höchsten Lichte
erkennenden Mächten des 
Geistes!
.Die Lenker in den 
niederen unsicht‐
baren Reichen sind die furchtbarsten 
Feinde
deiner Seele.
.Nicht weil ihr Wille deiner Seele 
scha‐
den will, gleich dem haßerfüllten Willen der
Vernichtungsverdammten, die einst Erden‐
menschen voll höchster Erkenntnis waren
und 
erneut dem „Fall” ins Finstere erlagen,
‒ sondern nur durch 
Kräfte der An‐
ziehung, denen du schwer widerstehen
 
kannst, wenn dich nicht hohe Geistesmächte
wirksam 
isolieren. ‒ ‒
.Wenn du Bereiche streifen wirst, die der
niederen Lenker Einwirkung erfahren,
dann wird sich zeigen 
wer du bist. ‒
.Suchst du allein 
nach höchster, 
ewiger
Klarheit, dann wird dich der Führer, der
ja ein Lenker 
höchster Kräfte des 
Geistes
ist, schützend isolieren 
können.
.Du wirst unter solchem Schutz dann auch
mit Sicherheit den Pfad zu wählen wissen,
der dich zu reinster 
Lichterkenntnis führt.
.Du wirst dann 
zum Leben im ewigen
Lichte der hohen Firnen des Geistes ge‐
langen. ‒ ‒
.War es dir aber 
um niedere Künste zu
tun, ‒ wolltest du nur „
Okkultes” erfor‐
schen, um 
deinen Wünschen neue Kräfte
zu Dienern zu geben, dann wirst du unver‐
merkt der Hand des Führers 
entgleiten...
.Allein gelassen mit deiner schwachen
Kraft, wirst du eine Beute der Anziehungs‐
kräfte werden, die auf dich einwirken aus
dem Bereiche der niederen Lenker in den
dunklen Abgründen der ewigen Geburt der
Materie. ‒
.Du wirst ‒ vielleicht ‒ „
okkulte
Kräfte” erlangen, besonders wenn du
strenge sexuelle Abstinenz zu üben weißt und
nur von Vegetabilien lebst, aber 
wehe dir
und allen die dir verfallen, ‒ 
wenn du
solche Kräfte erlangst! ‒ ‒
.Jene niederen Lenker sind die „
Schaf‐
fenden des Grundes”, und die 
Zerstörer
alles dessen, was sich 
über den Grund, den
sie festigen, 
frei erheben will.
.Wähne nicht, daß sie dich die Geheim‐
nisse des Schaffens lehren könnten, wie so
mancher törichte „Zauberlehrling” es erwar‐
tet! ‒ ‒
 
.Sie werden sich nur gierig 
deines Wil‐
lens bemächtigen, denn alle Gewalten im un‐
sichtbaren Kosmos brauchen 
menschliche
Agenten, wenn sie auf 
menschliche in‐
karnierte 
Willenszentren wirken wollen,
‒ ‒ und nur 
als Zerstörender wirst du
ihnen dienen, auch wenn du 
aufzubauen
meinst.
.Die 
hohen Lenker können die Seele des
Erdenmenschen ebensowenig mit ihrer Ein‐
wirkung erreichen, wie die 
niedersten,
wenn ihnen nicht 
menschlich inkarnierte
Willenseinheiten dazu die „Brücke” schla‐
gen...
.Vielleicht ahnst du hier, was die Lehre
von dem „
Sohne Gottes” besagen will, der
„
Mensch werden” mußte, um seine Men‐
schenbrüder „
erlösen” zu können?! ‒ ‒ ‒
.Die Wirkungsweise geistiger Gewalten,
‒ sei ihre Wirkung nun von den 
höchsten
 
oder den 
niedersten unsichtbaren Lenkern
ausgelöst und 
in ihrer Art bestimmt, ‒
kennt 
kein zeitliches, 
kein örtliches
Hindernis.
.Heute noch wirken durch 
hohe wie
durch 
niedere Lenker einst ausgelöste und
bestimmte Gewalten in der Seelenwelt des
Erdenmenschen, obwohl diese Gewalten
schon vor vielen Hunderten, ja 
Tau‐
senden von Erdenjahren, den Weg zu
den Herzen fanden, ‒ durch einen mensch‐
lichen Agenten...
.Wo auch ein solcher lebt oder lebte: ‒
die geistige Gewalt, die durch ihn zur Wir‐
kung kam, wird 
alle erreichen, die in ihr
ähnlichen Schwingungen vibrieren, mögen
die solcherart Prädisponierten auch auf des
Erdballs anderer Seite wohnen, oder erst in
einer zukünftigen Generation geboren wer‐
den...
.Während es aber ein sicheres Kennzei‐
chen 
hoher geistiger Lenkung ist, daß die
durch sie erregten geistigen Gewalten nur
unter sorglichster Wahrung der 
Freiheit
im Menschen wirken, ‒ wie sie ja auch den
Erdenmenschen, der als „Brücke” dient,
zum freien 
Herrn der Kräfte, die durch ihn
wirken, vollendet, ‒ so kann man die 
nie‐
deren Lenker stets daran erkennen, daß
alles was durch sie zur Wirkung kommt,
den Beeindruckten zu 
binden sucht, so daß
er zum 
Sklaven dieser niederen Lenker
wird, auch wenn sie ihn im 
Wahn erhalten,
„Herr” der durch sie erregten Gewalten zu
sein...
.Das Ende dessen, der 
ihnen als „Brücke”
dient, ist „Auflösung” in qualvoller Nacht! ‒
.Die aber „Brücken” 
der hohen Geistes‐
lenker sind, bilden eine ewige, königliche
Gemeinschaft des 
Lichtes im Geiste, denn
in jedem aus ihnen ist ein „
Stern” entzün‐
det worden, der, aus reinster Lichtkraft des
Geistes gebildet, ewig den Seelen der Erden‐
menschen leuchtet...
.Eine eitle, erklügelte Lehre, die dich zum
Glauben verleiten will, daß der Mensch 
in
ungezählten Erdenleben sich immer hö‐
her entfalte, weiß dir auch zu sagen, daß die
„Brücken”, die 
sich selbst erbauen, da‐
mit die höchsten Geisteslenker über sie hin
zum Erdenmenschen gelangen, nichts anderes
seien, als Menschen, die unzähligemale schon
das Erdenleben erlebten, nur jetzt 
am höch‐
sten Ziele ihrer Entfaltung angelangt, das
einst 
auch jeder andere Mensch der Erde
einmal erreichen müsse.
.Glaube nicht solchen törichten Worten!
.Du könntest sonst nur allzuleicht 
ein
Opfer der Täuschung werden, ‒ und aus
einem vermeintlichen, „zukünftigen Meister”
würde dann ein armer betrogener Sklave
seiner Eitelkeit! ‒ ‒
.Nicht jedem Erdenmenschen ist die
Bürde auferlegt, die 
nur die Wenigen tra‐
 
gen müssen, die voreinst, bald nach ihrem
Fall aus hohem Leuchten, voll Erbarmen für
die Mitgefallenen, sich dargeboten haben,
Mithelfer hoher Geisteslenker zu werden, ‒
„Brücken” und Brückenbauer zugleich, ‒ im
Dienste ewiger Liebe..
.Nur der kann hier die „Meister”-Prüfung
bestehen, der schon des Brückenbaues Mei‐
ster war 
im Geistigen, und lange schon 
vor
seiner Inkarnierung in den Erdentieres‐
körper...
.Wissend wird er „Brücke” und des
Brückenbaues Meister dann als Mensch der
Erde erst an jenem Tage, an dem er der
leuchtenden Gemeinschaft seiner geistigen
Brüder nahen darf ‒ als einer, der 
auch
hier im Irdischen seine „Meisterprüfung”
bestanden hat. ‒ ‒ ‒
.Dann ist der „
Sohn” der hohen geistigen
„
Väter” zu ihrem angenommenen geistigen
„
Bruder” geworden, als ein 
Leuchtender
des Urlichts...
.Aber 
ein jeder Erdenmensch, wer es
auch sei, kann „
leuchtend” werden 
im
geistigen Licht, 
in ewiger Freiheit, ‒
auch wenn er das Licht empfängt, wie ein
Planet der eine Sonne umkreist.
.Im Reiche des Lichtes „neidet” keiner
dem anderen seinen Wirkungskreis, den ihm
der eine, 
ewige „
Meister” 
aller Meister‐
schaft vertraute...
.Jeder, der in dieses Reich gelangt, ist 
ein
Vollendeter, frei in sich selbst, ‒ und je‐
der weiß, daß ihm Vollendung nur erreichbar
war 
in seiner Eigenform. ‒ ‒ ‒
.Es ist nur Folge deiner erdgezeugten
Nichterkenntnis, wenn du etwa nach
einer Form der geistigen Vollendung strebst,
die 
nicht aus 
deiner Individualität heraus
gefordert ist...
.Was soll es 
dir nutzen, eine Art der Vol‐
lendung zu erreichen, die 
einem Anderen
vorbehalten bleiben muß?! ‒ ‒
 
.Auch wenn du die 
höchste Form der
Vollendung fändest, die ein Erdenmensch
erlangen kann, und es wäre 
die deine
nicht, so hättest du 
umsonst gestrebt, dich
zu vollenden...
.Nur als Vollender 
dessen, was nur 
dir
allein gegeben ist: ‒ nur als Vollender
deiner selbst, gelangst du einst in jenes
ewigliche 
Licht, aus dem du ewig 
leuchten
sollst! ‒ ‒ ‒
 
.Hier will ich vom lebendigen „
Lichte”
reden: ‒ dem 
ewig unertötbaren „
Leben”,
das alles Menschensein durchflutet!
.Ich will 
das Licht der Herzen euch
zeigen, das in euch 
lebt und euch 
erleuchten
kann! ‒ ‒
.Ihr alle, die ihr des Lebens 
Sinn erfassen
möchtet, wart auf den Wegen die zum 
Irrtum
führen, 
zu lange schon „
Suchende”. ‒
.Ihr sollt zu „
Findern” werden, wenn ihr
dem Worte eines Finders vertraut! ‒
.Ihr seid Könige, 
die ihr Reich nicht
kennen! ‒ ‒
.In euch selbst ist dieses „Reich”, das
eure Augen stets 
vergeblich zu erspähen
suchen, wenn ihr es 
außen sucht! ‒ ‒ ‒
 
.Ihr fragt ohne Antwort, und dennoch
fragt ihr immer wieder: ‒ „
Wo ist das
Land, 
das uns verheißen wurde?!”
.„Sind wir 
zu Ende, wenn es 
hier zu
Ende geht, oder kann 
nach diesem Ende
unser Selbstsein 
weiterleben?! ‒ ”
.Sehet: ‒ die 
vor euch also fragten, sind
in euch, in eurem inneren „Reiche”, und
könnten euch da 
Antwort geben, wenn 
ihr
nicht 
taub geworden wäret im Lärm der
Außenwelt. ‒ ‒ ‒
.Eure eigene Seele ist das „Reich der
Geister”, die ewig 
mit und 
in euch leben
werden! ‒ ‒ ‒
.In euch selbst umfaßt ihr die Un‐
endlichkeit...
.In euch lebt, was 
war, was 
ist, und was
werden wird...
 
.„
Allgegenwart ist euer 
Sein, ‒ ‒ doch
ihr seid an das „
Da-Sein” noch verhaftet, und
gegenwärtig nur, wo ihr dem 
niemals
Kommenden 
entgegen wartet! ‒ ‒
.Ihr glaubt noch, das Reich des Friedens
sei ein fernes Land in Sternenweite, derweil
es 
in euch lebt und 
ihr in ihm...
.Jeder, der dieses Reich in sich 
er-
langte,
ist für ewig dieses Reiches „
König”! ‒ ‒
.So, wie 
ihr alles Menschenwesen in
seinem ewigen Geistesleben dort 
finden
werdet, so werdet 
ihr selbst dort 
gefun‐
den, in allen, die dieses Reich in sich 
er‐
langten.
.Es ist 
ein einziges Reich der Geister,
aber 
jedem, der Unzähligen, die es in sich
fanden, „
gehört” dieses Reich als unge‐
schmälerter 
Besitz, ‒ 
jeder ist dieses Rei‐
ches ungehinderter „
König”, und sein Reich
 
ist „
Ewigkeit”, ‒ nicht anders, als ob er,
aus allen Unzählbaren, 
allein des Reiches
„König” wäre, das jeder nur als „das Reich”
seiner Seele besitzt...
.Ihr könnt das Reich der Geister 
nicht
er-langen, 
außer euch selbst! ‒
.In euch ist es 
allein für euch 
erreich‐
bar. ‒ ‒
.Wollt ihr „
außen” suchen, so 
müßt ihr
der Täuschung verfallen, denn alles, was außer
der Ewigkeitswelt des innersten „
Ich” sich
finden läßt, ist nur ‒ vergängliches „Bild”:
‒ 
zeitweiliges Erleben, ‒ wie das Erleben
dieses todbegrenzten Erdenlebens...
.Dort, 
wo die Seele 
bei sich selber ist,
im „
Ich” geeint und von ihm geleitet, wird
erst das „Reich”, das 
ewig währt, gefunden.
‒ ‒
.Dort gibt es 
keine Täuschung mehr!
.Dort nur allein ist „Ewigkeit” 
Besitz! ‒
.Euer „
Ich” allein ist dieses „Reiches”
unbeschränkter Besitzer! ‒ ‒ ‒
.Unendlich an Zahl sind die „Könige”
dieses Reiches, und 
jeder, dem es „König‐
reich” geworden, ist in sich 
vereint mit al‐
len anderen die hier wohlberechtigt ihre
Krone tragen, ist der 
Eine, in dem 
Alle
herrschen...
.Nicht nebeneinander, sondern 
mit‐
einander, 
in-
einander leben alle, die hier
ewig leben!
.So, wie ihr auf Erden von einem Menschen
sagt, er „lebe” sein Leben, wenn er es, gut
oder ungut, tätig genießt, ‒ so ist denn auch
hier alles „leben” ein 
Tun, und „Leben”
nicht nur Bezeichnung eines 
Seins-
Zu‐
standes. ‒ ‒
.Hier ist „
Leben”: ‒ das „
Licht”, aus
dem der Geistige 
leuchtet, ‒ aus dem er
„
lebt”! ‒ ‒ ‒
 
.Ihr selbst seid „
eingewoben” der ewi‐
gen Welt der Geister, und euch durchflutet
aller ewigen Geister „
Leben”, ohne daß ihr
darum wißt! ‒ ‒ ‒
.Ihr fühlt euch noch in eurem „
Ich”, ‒
als das ihr vorerst nur 
im „
Hirnreflex”
euch 
spiegelhaft empfindet, ‒ als unver‐
bundenes „
Einzelsein”. ‒
.„
Lebendiges” jedoch ist stets 
vereint
mit 
allem Leben!
.Es gibt auf Erden nichts, und 
nichts
im ganzen All, und 
nichts im Geiste, was
sein „
Leben” hätte, was 
zu „
leben” fähig
wäre, ‒ nur für sich 
allein! ‒ ‒
.Ein 
jedes „
Einzelsein” ist letzten En‐
des wahrhaft 
alles Sein! ‒ ‒
.Auch wenn es 
nicht erkenntnisfähig ist,
darum zu wissen! ‒
 
.„
Er-
lösung” 
kann ein 
Einzel-
Sein nur
finden, wenn es im 
All-
Sein sich erlebt, 
er‐
löst von allem 
anderen „Einzel-Sein”.
.„
Er-
lösung” wird euch darum 
nur, wenn
ihr in eurem „
Ich”; ‒ im „
Ich” das 
ewig
euch erhalten bleiben soll, ‒ empfinden
lernt, daß 
alles „Ich” sich nur in diesem,
eurem „Ich” euch gibt, ‒ euch ewiglich 
sich
selbst ergibt: ‒ sich selbst 
vereint!
.In euch: ‒ im „
Ich” der 
Ewigkeit, ‒
ist alles „
Leben”, und in diesem 
Leben
findet ihr 
allein die wahrhaft „
Ewigen”:
‒ die 
ewig Lebenden! ‒ ‒ ‒
.Längst 
hättet ihr sie schon 
gefunden,
wenn ihr nicht immer, eigensinnig und be‐
tört, 
nur dort nach ihnen suchen würdet,
wo sie 
nimmermehr zu finden sind!
.Umsonst sucht ihr euch einzudrängen
in die 
unsichtbaren Reiche dieser 
Außen‐
welt! ‒
 
.Noch eher könnte einer derer, die im
Ewigen leben, euch in der 
Sichtbarkeit,
bei hellem Sonnenlicht, „erscheinen”, als
daß er euch im 
unsichtbaren Physischen
begegnen könnte...
.In 
das, was 
in euch selber „ewig” ist,
müßt ihr euch zu versenken wissen, wollt
ihr 
denen euch bewußt vereinen, die be‐
reits 
im ewigen Leben sind! ‒ ‒ ‒
 
.Nur wenige Menschen des „Westens”
ahnen 
die Wahrheit, wenn sie von 
den
„
weisen Männern des Ostens” hören, von
denen alte Überlieferung in stillen Kreisen
edler Wahrheitssucher spricht, ‒ und unter
denen, die hier dunkel 
ahnen um was es sich
handelt, sind wieder 
nur Allzuwenige, die
sich 
törichter Vorstellungen enthalten
können, sobald sie ihrer „Ahnung” 
bild‐
hafte Gestalt zu geben suchen. ‒ ‒
.Im Osten, im Herzen Asiens, wurde das
Messer des Gedankens am schärfsten ge‐
schliffen.
.Hier aber waren auch schon vor Jahr‐
tausenden die Großen, die 
über allem Den‐
ken 
den klaren Weg zur Wahrheit fan‐
den, der Wahrheit, die nichts anderes als
absolute Wirklichkeit ist, und nichts zu
 
tun hat mit gedanklichen Erkenntnisbildern,
in denen man gemeinhin das, was man „die
Wahrheit” 
nennt, zu haben glaubt.
.Unter hoher Leitung fanden jene er‐
sten der „
Brüder auf Erden” Weg und
Ziel...
.Seitdem unterweisen sie und ihre Nach‐
folger die Suchenden, die dazu „
reif” be‐
funden werden, 
im Geiste durch den
Geist.
.Sie haben „
den heiligen Schutzwall
des Schweigens” um ihre Vereinung ge‐
zogen, und 
nur der findet „Zutritt” zu ihnen,
den sie im Geiste als „
reif” erkennen, 
ein
Erkennender im Geiste zu werden.
.Sie wissen, daß ihre Gabe denen nur von
Nutzen ist, die das Ende ihrer Mühen auf
dem „Pfade” nahe vor sich haben. ‒
.Allen aber senden sie aus ihrer Mitte
helfende Lehrer, und sie sandten sie zu
aller Zeit...
.Im Westen wie im Osten fanden sich stets
solche „wirkende Brüder”.
.An keinem äußeren Zeichen sind die
Glieder der hohen Vereinung erkennbar.
.Sie allein nur erkennen, wer zu ihnen
gehört. ‒
.Ihr geistiges Wesen ist tief verborgen vor
den Augen der Menschen.
.Keiner der hier Gemeinten wird jemals
versuchen, 
eine Gemeinde um sich zu
scharen.
.Keiner hat jemals solche Gemeinden be‐
gründet oder „gestiftet”!
.Was als „Gemeinde” in der Welt entstand
und sich auf die Stimme der „Brüder auf
Erden” oder gar ihrer hohen „Väter” im
Lichte berufen hat, war immer nur 
das Werk
noch ungereifter Seelen, die durch 
zu
 
früh entfaltete innere Sinne fähig wurden,
einiges aus dem Kreise des innersten „Ostens”
zu vernehmen, wie Lauscher, die an
Schlüssellöchern horchen, und ohne daß
ihnen die Kräfte gegeben waren, auch das
Erlauschte nun in rechter Art 
zu deuten. ‒
.Sehr selten nur trat einer der Brüder
persönlich und mit klarem Bekenntnis seiner
Artung vor seine Mitmenschen im Getriebe
äußerer Welt, und für jeden der es tat, wurde
dieser Schritt zu einem bitteren Opfer..
.Wo solche Opfer nicht 
unbedingt von‐
nöten sind, sollen sie vermieden werden.
.Daher die Verborgenheit, aus der heraus
die „weisen Männer des Ostens” wirken. ‒ ‒
.Daher die Verschwiegenheit in die sich
jedes Glied dieses Kreises hüllt, solange seine
Aufgabe ihm nicht 
den Zwang auferlegt, sei
es in symbolischer Umschreibung, sei es in
deutlicheren Worten, seine geistige Art 
zu
 
bekennen, die auch wahrlich 
nicht leicht
sich bekennen läßt...
.Die hohe Gemeinschaft der Leuchten‐
den, von der uralte Tradition ehrfürchtiger
Wahrheitssucher als den „weisen Männern
des Ostens” spricht, ist allein durch 
geisti‐
ges Gesetz gebunden.
.Ihre Glieder kennen keine Gelübde der
Askese und keine „Ordens”-Schwüre.
.Die Entfaltung der geistigen Kräfte hängt
nicht von solchen Dingen ab.
.Was aber durch das „Gesetz” 
verlangt
wird, dem diese Kräfte gehorchen, das ist
weit mehr als härteste Askese und das
strengste Büßerleben...
.Es müssen viele Vorstellungen aufgege‐
ben werden, die zwar auf an sich richtigen
Prämissen beruhen, aber nur die 
niederen
 
Kräfte am Menschen berühren, wenn man
wissen will, was ein „Eingeweihter” dieser
Vereinung in Wahrheit ist. ‒
.Jeder aber, 
der es ist, wird euch erken‐
nen, 
unbeirrt durch eure irrtümlichen Vor‐
stellungen.
.Sein „Lehren” tönt auch nicht eurem
äußeren Ohr, ‒ selbst wenn ihr ihn „per‐
sönlich” kennen solltet. ‒
.Die Mitteilungen, die ein Geistgeeinter
etwa in der Sprache seines Landes gibt, ma‐
chen nicht sein „Lehren” aus...
.Sie sollen euch nur „Fingerzeige” sein,
damit ihr ihn, oder was seiner Art ist, wieder‐
findet 
in euch selbst: ‒ 
in eurem Inner‐
sten.
.Auch seine äußeren Worte aber wollen
empfunden, nicht „erklärt”, nicht gedank‐
lich zerfasert werden!
.Wenn ihr jedoch zu seinen „Jüngern”
werden könnt, dann wird er 
in eurem eige‐
nen Herzen zu euch „reden”...
.Er wird aber 
niemals eure Sinne durch
die Reize schwüler Ekstase zu umnebeln su‐
chen, ‒ sondern 
neben euren 
irdischen
Sinnen wird er neue, 
geistige Sinne in euch
eröffnen.
.Ihr werdet zuerst sein „Lehren” verneh‐
men, ohne zu wissen, ob es der Freund und
Führer eurer Seele ist, oder ob ihr selbst das
seid, was in euch „spricht”. ‒ ‒
.Ein gewisses, reines, neues Fühlen jedoch,
das sein „Lehren” begleitet, wird euch aber
in Bälde sagen, daß mit „geweihter” Stimme
in euch „gesprochen” wird: ‒ 
durch un‐
mittelbares Erzeugen innerer Klarheit,
‒ 
ohne Worte der Sprache des Mundes. ‒
‒ ‒
.Dieses, 
oft ganz unvermutete, 
ganz
unerwartete Empfangen eines klaren inne‐
 
ren Erhellens geistiger Dinge, ‒ das so sehr
alles überstrahlt, was logisches 
Denken
sonst gewohntermaßen uns an „Klarheit”
bringt, ‒ mag euch immer ein sicheres Zei‐
chen sein, daß echtes geistiges „Lehren” sich
in euch bezeugt...
.Geistiges „
Lehren” ist kein „Überzeu‐
genwollen”, sondern 
ein unmittelbares
Aufhellen dessen, was vorher im Dunkel
lag. ‒ ‒ ‒
.Ein Menschenbruder „spricht” so in euch,
der 
nicht mehr die Schallwellen der
Luft dem Ohre des Leibes senden muß,
wenn er empfängliche offene Herzen, die ihm
vertrauen, „lehrend” erreichen will...
.Vielleicht werdet ihr im Anfang noch
nicht alles „
verstehen” können, was auf
diese Weise sich in euch ereignet, denn man
kann sehr wohl etwas in absoluter Klarheit
erkennen, ohne imstande zu sein, das Er‐
kannte vor sich selbst 
gedanklich aufzu‐
lösen. ‒
.Bleibet 
ruhig in solchem Falle und „zer‐
grübelt” euch das Klare nicht!
.Lernet vor allem die Stimme, die in euch
„spricht” 
unterscheiden von den falschen
„Stimmen” eurer aufgeregten Phantasie! ‒
.Bleibet nüchtern und still, als ob es gel‐
ten würde, 
Längstgewohntes in euch zu
beobachten!
.Die Stimme des „Lehrenden” ist im Be‐
ginn der „Führung” so leise, wie ein ganz
zarter Gedanke, ein kaum wahrnehmbares
Fühlen.
.Aber der Führer im Geiste spricht kein
„Wort” in seiner geistigen „Sprache”, von dem
nicht ein sehr präzise unterscheidbares „
Ge‐
fühl” 
der Gewißheit ausginge, das schwer
beschreibbar ist, aber mit aller Sicherheit
von jedem sofort erkannt wird, der es auch
nur ein einzigesmal erlebte...
.Kein eigener „Gedanke”, und sei er noch
so hoher Art, kann jemals dieses „Fühlen”
erzeugen, das 
der Geist erzeugt, 
in dem und
durch den der 
geistig Lehrende wirkt...
.Je mehr die 
Sicherheit wächst, mit der
ihr seine „Stimme” 
unterscheiden lernt
von allem was 
nicht seines Wesens ist, desto
klarer wird sie in euch „sprechen” können.
.Dann wird eines Tages „
die große Stun‐
de” kommen, in der 
auch euer letzter,
leiser Zweifel euch 
verlassen haben wird!
.Werdet aber nicht ungeduldig, wenn ihr
nicht gleich das erste der Ziele in euch er‐
reichen könnt!
.Ihr wißt nicht, ob ihr schon „
reif” genug
wurdet, um die „Lehre” mit Nutzen zu emp‐
fangen, und hier trägt 
der „
Lehrende” 
al‐
lein Verantwortung für alles was er gibt...
.Manchem wird die Gewißheit 
eher, man‐
chem 
später kommen, jedoch sie kommt 
ge‐
wiß, wenn ihr in Ruhe euch dem geistig
„Lehrenden” vertraut!
.Vergeßt auch nicht, daß wahre „Weisheit”:
‒ 
Wirklichkeitserkenntnis ist, und daß
sich der wahren Weisheit Lehrer nur der
Wirklichkeit bedienen, wenn sie lehren, ‒
der Wirklichkeit, die 
nicht etwa 
das Kom‐
plizierteste im Sein, sondern an sich 
das
Allereinfachste ist! ‒ ‒ ‒
.Es gibt 
Gedankenkräfte, die stets zu
täuschen suchen, da sie selber nur aus Täu‐
schung 
leben...
.Der 
geistig Lehrende ist 
ferne ihren
Regionen!
.Nie wird er auch von Anderem euch zeu‐
gen, als von Dingen des 
Geistes, Dingen
der 
Seele, Dingen der 
Ewigkeit...
.Ihr werdet durch ihn erkennen, 
wer ihr
seid, und was der Mensch „an sich”, ‒ 
in
Wirklichkeit, ‒ im Kosmos bedeutet!
.Ihr werdet, wenn ihr dem 
vertraut, der
euch in euch „belehrt”, 
sicher werden wie
er 
selber sicher ist!
.Seine 
eigene Sicherheit wird er, der
Sichere, euch überlassen. ‒ ‒ ‒
.Ihr sollt aber niemals innerliche 
Fragen
stellen, 
bevor „
die große Stunde der Ge‐
wißheit” kam.
.Tut ihr es dennoch, so werdet ihr sicher
jenen 
täuschenden Gedankenkräften er‐
liegen. ‒ ‒
.Macht euch auch keine Vorstellung von
der Gestalt und Art des Menschen, in der
euer geistiger Lehrer hier auf Erden leben
mag, und wenn ihr einen Menschen 
kennt,
von dem ihr 
wißt: ‒ er ist ein Geistgeeinter,
 
so hütet euch, nun allsogleich zu glauben,
es müsse nur 
dieser, euch 
bekannte Geist‐
geeinte, nun auch 
euer geistiger Lehrer sein!
‒ ‒
.Ihr braucht nicht zu wissen, 
wer aus dem
Kreis der 
Leuchtenden des Urlichts euch
geistig lehrt, und die es 
wissen, werden es
euch nicht sagen...
.Gebietet eurer 
Phantasie, damit sie euch
nicht bei wachen Augen am 
Gängelbande
irrer Träume führe! ‒ ‒
.Das außenmenschliche Leben des geistig
Lehrenden ist seine 
eigene Angelegenheit,
und er will nicht, daß man 
den Geist in
dem er wirkt, mit 
seiner erdenhaften Er‐
scheinung verwechsle. ‒
.Er will nicht, daß seine „Schüler” der
„
Persönlichkeit” Verehrung zollen, die
nur 
der Geisteskraft gebührt, aus der sie
wirkt. ‒ ‒
.Er „lehrt” allein die „
Weisheit”, die
man „
Wahrheit” nennt, und die 
in Wirk‐
lichkeiten sich dem „Schüler” offenbart...
.Er „lehrt” sie nur 
im Geiste, ‒ durch
die 
Kraft des Geistes.
.Dabei ist jedem, der auf solche Weise
lehren darf, zugleich bewußt und nur zu
sehr empfindbar, daß allein 
die Unvoll‐
kommenheit der Darstellung des Ewig‐
Wirklichen 
als Werk des Erdenmenschen
sich erweist, ‒ und jeder Leuchtende im Ur‐
licht wird die Ehrung, die man etwa 
seiner
irdischen Persönlichkeit entgegenbringen
mag, alsbald „verbrennen” auf dem ewigen
Altar, dem er als einer der berufenen Prie‐
ster dient. ‒ ‒
 
.Einfach wie der Urgrund sind die letz‐
ten Geheimnisse der 
Natur.
.Trenne nicht durch die Willkür deiner
Gedanken, was 
aus der gleichen Wurzel
keimt, und du wirst 
allenthalben die 
glei‐
chen Gesetze finden...
.Man lehrte dich aber eine 
zweite Welt
erbauen, eine Welt ohne Grund und Ursache,
und dieses Erbauen des 
Nichtseienden
aus dem 
Nichts nannten deine Lehrer: ‒
„
Glauben”. ‒ ‒
.Nicht von 
dieser Art „Glauben” soll hier
die Rede sein, wenn ich dir 
vom Glauben
spreche! ‒
.Nicht 
dieser Glaube ist nötig zur Selig‐
keit deiner Seele! ‒ ‒
 
.Wir wollen aber dein Empfinden öffnen
für 
eine ewige Kraft, die in dir 
lebt, und
stetig 
in lebendiger Bewegung, stetig
schaffend, deines 
Willens Kräfte in ge‐
formte Wirkung faßt. ‒
.Glaube ist 
Gestaltungskraft im Geiste!
.Glaube schafft die 
Form, durch die das
Wirken deines Willens sich 
bestimmt!
.Glaube ist die Wirkungsform des
Willens!
.Du kannst nicht wahrhaft 
wollen, ohne
zu 
glauben, ‒ denn 
ungeformter Wille
ist eine 
zerfließende Kraft und wird als
solche ohne Wirkung 
vergeudet. ‒ ‒
.Sobald du aber deinem Willen 
eine feste
Form durch deinen 
Glauben schaffst,
wird er 
zur mächtigen Gewalt und wan‐
delt selbst die scheinbar festgefügten Ketten‐
 
glieder äußeren Geschehens derart um, daß
sie wie Wachs sich 
ändern nach deiner
Glaubensform...
.Deine Seele schmachtet, solange du
nicht glauben kannst, und sie wird dich
selbst zum 
Aberglauben verführen in ihrer
Not! ‒ ‒
.Deiner Seele „
Leben” ist 
Wille, und
aller Wille will seine feste Form gewin‐
nen, in der er zur 
Wirkung kommen kann.
‒ ‒
.Wenn du erst 
fühlen wirst, was „Glaube”
wirklich ist, dann wirst du wahrlich glau‐
ben 
können...
.Dein Glaube ist das Modell, nach dem das
flüssige Erz deines Schicksals sich formt. ‒
.Dein Glaube braucht absolute 
Freiheit!
.Du selbst allein bist deines Glaubens
Norm! ‒ ‒ ‒
.Dir zum Bilde formt dein 
Glaube dei‐
nen 
Gott, wie er deine 
Götter formte...
.Ungeformt ist Göttliches in seinem 
un‐
ergründbaren Sein...
.Geformt nur wird es dir 
ergründbar.
‒ ‒
.Dir 
offenbart es sich 
in dir nur in
deiner Form!
.Darum kannst du 
deinen Gott nicht
deinem Bruder zeigen, denn 
er kann 
dei‐
nen Gott 
in Ewigkeit nicht schauen...
.Er sieht die 
gleiche Gottheit, aber ge‐
formt nach 
seinem Bilde...
.Du glaubst noch, deinen Bruder zu 
dei‐
nem Gott 
ver-
führen zu können, aber wenn
er sich verführen 
läßt, wird er „
ein Bild”
anbeten und 
seinem Gotte entfremdet
werden. ‒ ‒ ‒
 
.Unendlichfältig offenbart sich der
Eine, und wehe denen, die Ihm auch nur
eine einzige 
Seiner Formen streitig machen
wollen!
.Im gleichen Augenblick, in dem du 
dei‐
nes Gottes inneres Bild einem anderen
Menschen schamlos 
enthüllst, hast 
du dei‐
nen Gott 
verloren! ‒
.Glaube 
nicht, daß unter allen Tausenden,
die sich um 
einen von ihnen allen hochge‐
lobten 
Gottesnamen scharen, auch nur
zwei wahrhaft Gläubige sind, die in diesem
Namen 
Gleiches glauben! ‒ ‒
.Der Glaube selbst aber kann sich eines
jeden Gottes- oder Teufels- Namens be‐
dienen...
.Die formende Kraft des Glaubens,
die deinen 
Willen bestimmt, ist die allei‐
nige Ursache aller „
magischen” 
Wirkung.
.„
Weiße” und „
schwarze” Magie grün‐
den 
in der gleichen Kraft!
 
.Wie die Weltkraft, die der Blitz dir
kündet, dem Menschen dienstbar wird, sobald
er sie 
in Form zu bannen weiß, ‒ wie sie
sich binden läßt und aufbewahren in Metallen
und Gefäßen, ‒ so läßt sich auch die Kraft
des 
Willens, der durch den Glauben seine
Formung fand, 
in Gebilde der Materie
binden...
.In allen Kulten und bei allen Völkern
findest du den Glauben an „geweihte” Dinge,
denen hohe Kräfte eigen seien.
.Du 
spottest dieses Glaubens und nennst
ihn „
Aberglauben”.
.Wenn du nur die 
Fabeln damit treffen
willst, die sich um solche Dinge wie ein wu‐
cherndes Geranke schlingen, 
dann bist du
wohl 
im Recht, ‒ doch hüte dich, die 
Wirk‐
lichkeit, die hier verhüllt ist, zu mißachten!
‒ ‒ ‒
.Ein jeder Gegenstand, den du mit
deinem, durch den Glauben klar geformten
Willen selbst „
geladen” hast, ist ein „
Ta‐
 
lisman”, und solcher „Talismane” 
Wir‐
kung hast du 
oft genug erfahren, auch
wenn dir niemals zu Bewußtsein kam, was
Ursache der Wirkung war, und du im Traum
nicht daran dachtest, 
daß du dich selbst
mit „
Talismanen” 
rings umgeben hast...
.Der Gegenstand ist freilich nur der
Träger und 
Bewahrer einer 
an sich freien,
‒ nun 
in ihn gebannten Kraft. ‒ ‒ ‒
.Ihm eignet sie nicht selbst!
.Dein 
Glaube formte deine 
Willenskraft
und lenkte sie, meist 
ohne dein Verstandes‐
wissen, hin auf jenen „
Träger”, der sie nun
bewahrt, bis sie sich ausgegeben hat. ‒ ‒ ‒
.Dein 
neuer Glaube aber „lädt” 
erneut
den „Talisman”, auch wenn du ihn als sol‐
chen 
nicht betrachtest...
.Ein jedes Ding, das du gebrauchst, damit
dir dies und das 
gelinge, obwohl das Ding
zu deinem Tun 
nicht unbedingt vonnöten
wäre, ‒ ist 
ein „
Talisman”, auch wenn du,
 
„aufgeklärt” des „
Aberglaubens” spottest,
hörst du von Menschen, die dergleichen Dinge
vollbewußt und steter Wirkung 
sicher, zu
gebrauchen pflegen. ‒ ‒
.Du ‒ bist nur 
unbedacht, ‒ doch Jene
„
wissen”!
.Ein Gleiches sind die 
Götterbilder!
.Der 
Fetisch in der Hütte eines Wilden,
wie das hohe 
Kultbild der Athena. ‒
.Das Bild des Heiligen im hohen Dom,
wie auch das „
Gnadenbild” der alten Klo‐
sterkirche. ‒
.Sie alle sind „
Träger” konzentrierter
Willenskräfte von gar 
vielen Menschen,
die 
durch den Glauben ihren Willen
formten und 
in das Bildwerk einzusen‐
ken wußten, ‒ ja auch 
in arme materielle
Überreste, die in Wahrheit, oder nur ver‐
meint, von einem „heiligen” Menschen stam‐
men. ‒ ‒ ‒
.Der 
Glaube derer, die vor diesen Din‐
gen 
beten, ist es wieder, der die hier gebun‐
denen Kräfte „
löst”. ‒
.Darum kann 
keiner diese Kräfte 
lösen,
der 
nicht an sie 
glaubt, ‒ denn nur der
Glaube schafft die hohe 
Spannung dei‐
ner Willensströme, die jene gehäuften, und
im Glauben klar 
geformten Willenskräfte
zwingt, in 
deinen Willen einzuströmen und
mit ihm vereint, 
nach deinem Wunsch zu
wirken. ‒ ‒ ‒
.Wir aber wollen nun dich nicht etwa ver‐
führen, die „Talismane” aller Kulte zu ge‐
brauchen.
.Wir wollen dir nicht etwa nahelegen, daß
du die hohe Kraft der Götter- oder „Gnaden‐
bilder” an dir selbst erproben sollst, ‒ ob‐
wohl du diese Dinge 
frei erhalten mußt von
deinem 
Spott, wenn du in Wahrheit 
das
Gesetz erkennen willst, dem sie Verehrung
danken. ‒
 
.Dieses „
Gesetz” allein sollst du erken‐
nen, und was es dir an Möglichkeiten bietet,
sollst du 
deinem Leben 
dienstbar machen
lernen. ‒ ‒
.Du bist 
nicht jederzeit in 
gleicher
Willenskraft, ‒ doch, wenn du in den Zeiten
deiner Stärke dir 
Bewahrer deiner Kräfte
schaffst, dann wirst du in der Zeit der
Schwäche wahre „
Wunder” an dir selbst
erleben...
.Ein jedes Ding, das du 
zu gebrauchen
liebst, oder das dich Tag für Tag 
umgibt
kann dir zum 
Träger und 
Verstärker
deiner 
Willenskräfte werden, und du ver‐
magst es dann, in Stunden, die dich 
nicht
auf deiner Höhe finden, 
die Kräfte „
auszu‐
lösen” aus dem selbstgeschaffenen Bewahrer,
die du zu solchen Stunden 
brauchst...
.Vorzüglich aber eignen sich 
die Dinge
hoher Schönheit als Bewahrer!
 
.Was schon 
sein eigenes Dasein hoher
Formkraft dankt, wird dir am besten 
ei‐
gene geformte Kraft in sich 
erhalten. ‒ ‒
.Umgib dich mit 
solchen Dingen, die
du täglich neu in hohen Stunden füllen und
erfüllen 
magst mit jener Art geformter Wil‐
lenskraft, die dir 
vonnöten ist in Stunden
deiner Schwäche!
.Trage solche Dinge immer 
bei dir, wo‐
hin du dich auch begibst! ‒
.Glaube, daß du 
deine beste Kraft
diesen Dingen 
übertragen kannst, und
daß du sie wieder von ihnen zurückerlangst,
sobald du sie benötigst!
.Wahrlich, ‒ 
solcher Glaube ist 
kein
„
Überglaube”!
.Du ahnst noch nicht, wie „
wirklich”
deine Willenskräfte sind, und 
welche
Macht du in den Händen hast, wenn du den
 
Willen durch den Glauben „
formen”
lerntest! ‒ ‒
.Zerstöre aber deinen Glauben nicht durch
eitle Reflexionen: ‒ 
wie dergleichen „psy‐
chologisch zu erklären” sei?! ‒ ‒
.Wenn einer dir von „
Autosuggestion”
hier reden mag, so 
lass' 
dich nicht betören!
.Mit solchen Worten ist hier 
nichts „er‐
klärt”!
.Man setzt da nur ein neues 
Wort, und
kann die 
Wirkung, die auf hohen 
Kräften
ruht, 
damit gewiß nicht fassen. ‒ ‒
.Natur wirkt 
ihrer Art gemäß und wartet
nicht, ob du ihr Wirken auch „
erklären”
kannst! ‒ ‒ ‒
.Wie 
wir die Dinge sehen, erfährst du in
diesen, meinen Worten.
.Ob wir 
die Wahrheit reden, kannst du
nur erfahren, wenn 
du selbst die 
Probe
unternehmen willst. ‒ ‒ ‒
 
.Wisse, 
o Suchender, daß für ein jedes
Zeitalter 
andere „magische” Kräfte notwen‐
dig sind, und lasse dich nicht beirren, wenn
du nicht zu jeder Zeit die 
gleichen, wunder‐
samen Kräftewirkungen gewahrst!
.Die hier zu „
ordnen” haben, was zu ord‐
nen ist, lenken den „Strom” jeweils in 
jene
Kanäle, die das Land dort, wo es 
am dürr‐
sten ist, befruchten...
.In 
diesen Tagen sollst du daher 
keine
andere „magische” Wirkung erwarten, als
die „Magie” des 
Wortes. ‒  ‒ ‒
.Das 
Wort, im „magischen” Sinne aufge‐
faßt, ist aber die 
höchste der „magischen”
Kräfte...
 
.Es werden Zeiten kommen, da man, ‒
durch die Kraft des 
Wortes allein, ‒ Dinge
verrichten wird, die an „Wunder” grenzen...
.Ja: ‒ „
Wunder” 
wird man im Worte
wirken! ‒ ‒ ‒
.„Wunder”, 
viel wunderbarer als alles,
was die alten Zeiten „Wunder” 
nannten!
.Es werden Tage erscheinen, an denen man
Werke 
durch das Wort zu wirken wissen
wird, zu deren Gestaltung heute noch tausend
Hände und gewaltige Maschinen nötig sind...
.Noch sind die Menschen 
ferne diesen
kommenden Gezeiten. ‒
.Noch weiß man das 
Wort nicht 
zu „
spre‐
chen”! ‒ ‒ ‒
.Dennoch regt sich auch in dieser dunklen
Zeit bereits das Wort, denn des Menschen
Bahn ist an der Schwelle eines jener „lichten
Höfe” angelangt, die auch in tiefster Nacht
zuzeiten Hoffnung geben...
 
.Sieh um dich, und wohin du auch blickst,
wirst du die magische Kraft des 
Wortes in
ihren Vorboten, ‒ in ihren 
Zerrbildern
sogar, ‒ erblicken!
.Es zeigt sich so dem Menschen, daß das
Wort denn doch noch 
anderes vermag, als
nur Verständigung von Hirn zu Hirn zu brin‐
gen. ‒
.Wenn du weise bist, dann 
achtest du
auf solche Zeichen!
.Achte auf das Wort! ‒ ‒ ‒
.Man lehrte dich lange schon das Wort
verachten.
.Nur den 
Sinn solltest du zu ergründen
suchen.
.So hat man dich daran gewöhnt, vor allem
„
verstehen” zu wollen, ‒ du aber hast die
kostbarste Gabe des Herzens: ‒ deinen ein‐
zigen „okkulten” 
geistigen „Sinn”, ‒ das
Fühlenkönnen der Dinge dabei verloren...
 
.Wenn du diesen „okkulten” Geistes-Sinn
wiedererlangen möchtest, dann bereite
dich, Worte nicht nur ihrem „Inhalt” nach
zu 
verstehen, sondern suche Worte, Wort‐
klang und Formung stets zu 
erfühlen! ‒ ‒
.Siehe, 
es ist 
Gesetz, und nicht Willkür,
was Worte zu magischen Kräften werden
läßt, ‒ was 
höchste „
magische” 
Kraft
in die Form des 
Wortes, in die 
Elemente
der Worte band, so daß es Worte: ‒ 
Worte
menschlicher Sprachen, ‒ gibt, die 
ei‐
nen Berg ins Wanken bringen könnten,
würde die in ihnen gebundene Kraft 
be‐
freit...
.Es gibt Worte, denen dein „Verstehen”
machtlos gegenübertritt, und dennoch
sprichst du sie nicht aus, ohne daß sie „ma‐
gisch” 
deine Seele formen, obwohl du sie
keineswegs zu „sprechen” weißt in 
jener
Weise, in der sie 
alle ihre Kraft aus sich
befreit sehen würden...
 
.Ich könnte dir wundersame Dinge von
solchen Worten sagen, aber du würdest mir
unmöglich 
glauben können.
.Gläubig wirst du hier nur durch 
Er‐
fahrung werden! ‒
.Bedenke, mein Freund: ‒ 
Alles im
Kosmos hat seinen Rhythmus und seine
Zahl! ‒ ‒
.Auf 
Zahl und 
Rhythmus gründet sich
alle „Magie”! ‒
.Wer diese beiden 
finden kann, der hat
selbst den „Schlüssel”, der diese Pforte
öffnet...
.Für 
ihn schreibe ich 
nicht.
.Es ist aber auch keine Gefahr vorhanden,
daß ein solcher diese Worte zu Gesicht be‐
kommen würde.
.Zu wenige sind es, die den „Schlüssel”
fanden, und diese Wenigen lesen nur 
ein
 
einziges, 
ewiges Buch, dessen „Worte”:
Leben, dessen „Sätze”: 
Geschehen sind.
‒ ‒ ‒
.Ich kann dir auch niemals 
Rhythmus
und 
Zahl des Kosmos „
erklären”.
.Ich will dich nur lehren, des 
Wortes zu
achten, damit du 
im Worte finden mögest,
was du zu dieser Zeit 
vergeblich in 
anderer
Form zu finden trachten würdest.
.Achte genugsam auf das 
Wort, und du
wirst in Bälde 
Wahres von 
Falschem unter‐
scheiden, soweit es 
die Dinge des Geistes
betrifft.
.Alle geistige Weisheit schreitet dir ent‐
gegen 
im Rhythmus der Ewigkeit.
.Alle letzten Dinge tragen 
kosmische
Zahlen an der Stirnbinde, wenn sie im Ge‐
wande des 
Wortes erscheinen. ‒ ‒ ‒
.Die da vermeinen, daß der „
Sinn” eines
„heiligen” Buches, ‒ eines Buches, das ein
 
„
Wissender” schrieb, ‒ dir schon sein
Letztes, 
Tiefstes und 
Un-
erhörtestes
enthülle, ‒ ‒ sie irren 
sehr...
.Mag dir der „
Sinn” auch Tiefen des
ewigen Grundes erhellen, ‒ die 
letzten
Dinge, und 
ihr verborgenstes Geheimnis
mußt du aus der 
Art, der 
Form, dem 
Klang,
der 
Geltung der 
Worte „erfühlen”...
.Glaube nicht, daß es jemals auch nur
einem, der „Rhythmus und Zahl” beherrsch‐
te, 
gleichgültig war, auf welche Weise er
das Wort zu Worten stellte! ‒ ‒ ‒
.Dichter mögen allein nach 
Schönheit
streben, ‒ 
Seher geben den Worten 
ewigen
Klang! ‒ ‒ ‒
.Der „
Seher” ist 
auch dann noch zu
erkennen, wenn er 
Dichter ist, und in dem
Dichter kann der „
Seher” nicht verborgen
bleiben, ist er hinter Dichtungsworten im
Versteck. ‒ ‒ ‒
.Wenn du nun Worte 
erfühlen lernen
willst, dann kann dir 
jedes Wort deiner
Sprache zum Lehrer werden...
.Suche aber nicht nach „
Bedeutung”,
wenn du diesen Weg beschreiten willst!
.„Bedeutung” 
läßt sich nicht lange ver‐
hüllen, ‒ sie 
will sich dir zeigen. ‒ ‒
.„
Höre” in dir die Worte, von denen du
lernen willst!
.Du 
wirst alsbald sie „hören”, als ob sie
ein Anderer spräche, und das soll dir das
erste Zeichen sein, daß du auf sicherem Wege
bist, ‒ 
das Sprechen der Worte selbst
in dir vernehmen zu lernen, denn das Wort
hat wahrhaftig die Kraft, 
sich selbst zu
sprechen...
.Auch 
das Wort der Ewigkeit „erklärt”
sich selbst, wenn du es „hören” lerntest,
‒ 
in dir! ‒ ‒ ‒
 
.So scharf auch dein 
Verstand „ver‐
stehen” kann, ‒ du darfst ihn dennoch nie‐
mals in des 
Wortes Rede mischen. ‒
.Du sollst das 
Wort der Ewigkeit in dir
lebendig werden lassen, auf daß es so dir
seine letzte Weisheit zeige...
.Doch glaube nicht, 
ein Spiel zu treiben,
dessen man sich freut am ersten Tage, und
das man dann gelangweilt unterläßt! ‒ ‒
.Soll dir die Lehre wirklich nützen, dann
mußt du 
jeden Tag beharrlich üben, bis der‐
einst 
der Tag erscheint, an dem das Wort in
tiefsten Schauern 
sich selbst in dir erlebt...
.Dann wirst du erst durch die 
Erfahrung
wissen, 
was das Wort zu sagen hat! ‒ ‒ ‒
.Dann werden sich dir viele Tore öffnen,
vor denen du jetzt fragend, ohne Einlaß ste‐
hen magst. ‒ ‒
 
.Dann wirst du manches Buch „verstehen”,
das heute dir noch dunkle Rätsel birgt. ‒ ‒
.Ich sage dir nicht zuviel...
.Gehe zielsicher ans Werk!
.Die 
Zeit ist diesem Werke 
günstig! ‒ ‒
.Du kannst 
vieles erlangen, wenn du ohne
zu fragen 
ein weniges wagen willst. ‒ ‒ ‒
.Doch vergiß nicht: 
Du treibst kein
müßiges 
Spiel!
.Nur deine stete 
Beharrlichkeit wird
dich zum 
Siege führen! ‒ ‒ ‒
 
.Es geht eine Sehnsucht durch die Welt,
‒ ein zehrendes Verlangen, ‒ und eine
jede Seele, die nicht gänzlich verhärtet und
des Keimens unfähig geworden ist, fühlt sich
ergriffen.
.In Strömen heißen Menschenblutes ver‐
sank jene müde Skepsis, die ehedem zum
„guten Tone” zu gehören schien.
.Man „darf” wieder an Dinge glauben, die
nicht durch „Experimente” zu erweisen
sind, und wird nicht mehr verlacht, wenn
man zur Einsicht kam, daß Unsichtbares uns
umgibt und auf uns 
einwirkt, auch wenn
wir es 
noch nicht enträtselt haben...
.Das „Wunder” will wieder Wirklichkeit
werden, und das Reich des Glaubens weitet
seine Grenzen.
 
.Menschen, die, gleich seelischen Verstei‐
nerungen, regungslos blieben allem Geisti‐
gen gegenüber, wurden unter den dröhnen‐
den Hammerschlägen wutverzerrter Dämo‐
nen zu wahrhaft „Lebendigen”, und die
Masse der träge Schlafenden ist bereits un‐
ruhig geworden. ‒
.Jeder neue Tag darf ihr seelisches Er‐
wachen näher glauben...
.Die Erwachten aber werden Antwort
heischen von denen, die sie so lange im
Schlafe hielten, und sich verächtlich von
jenen „Führern” wenden, die ihren Fragen
frömmelnd „Grenzen” ziehen wollen, weil
ihre eigene Antwortfähigkeit versagt. ‒ ‒
.Die Menschheit ist bereit geworden, end‐
lich sich 
als Teil der Erde zu erkennen...
.Sie mag nicht mehr von Wolkensitzen
ihrer Götter träumen, und es naht der junge
Tag, an dem sie, ‒ wohl zum erstenmale,
 
‒ den Sinn der Worte in sich selbst emp‐
finden wird, die einst ein Gottmensch zu
ihr sprach:
.„Das Reich der Himmel ist 
nahe herbei
gekommen.” ‒ ‒ ‒
.Denen, die sich des Gesalbten „Diener”
nennen, gefiel es jedoch, 
eine Mauer auf‐
zurichten, ‒ wie sie meinten: ‒ „zum
Schutze” derer, die nach des hohen Mei‐
sters Wort, das Reich der Himmel 
in sich
selber tragen...
.Menschen, die niemals das hier so klar
verheißene „Reich” in sich erlangten, warfen
sich auf Grund geglaubter Zaubervollmacht,
die ihren Machtwahn vor dem eigenen Ge‐
wissen sanktionieren mußte, zu Beherrschern
der Seelen ihrer Mitbrüder auf.
.Sie verbauten ihnen das Tor des Himmels,
wie es in ihnen selbst vermauert war, und
schufen alles, was auf 
Wirkliches zielte, be‐
flissen 
um, so daß nur 
Symbole und 
For‐
meln übrigblieben, bei denen sich vom Reich
der Himmel 
träumen läßt, ‒ denn sie wuß‐
ten gar wohl, daß man ihrer nicht bedürfe,
um das „Reich” zu 
finden.
.Töricht sind alle, die da hoffen, die Mauer
seelischer Einkerkerung würde doch dereinst
dem Ansturm der Seelen 
weichen müssen!
.Zu fest ist diese Mauer durch den Mörtel
menschlicher Machtsucht in sich verbunden!
.Zu viele werden auch jederzeit die Mauer
um sich fühlen 
wollen, als daß sie jemals
ihnen genommen werden dürfte. ‒ ‒
.Zu lange schon an Sklaverei 
gewohnt,
würden sie 
untergehen als Freie! ‒
.Wohl werden sich im Laufe der Jahrtau‐
sende 
die Formeln und Symbole ändern,
die 
vor der Mauer aufgerichtet sind, damit
sie denen, die von ihr umschlossen wohnen,
nicht als 
Kerkermauer zu Bewußtsein kom‐
me, ‒ allein, 
die Mauer selbst wird 
blei‐
ben, solange auf der Erde noch die 
Macht‐
 
begier im Menschen auf die Seelenangst im
Nebenmenschen rechnen kann, ‒ und an
diesem Bollwerk, 
fest gefügt aus Drohung
und Versprechen, zerschellt ein jeder, der
es vor der Zeit von innen oder außen her
durchbrechen möchte...
.Aber es 
gibt eine Möglichkeit, 
ohne
die Mauer zu durchbrechen, ihrem starren
Zwang zu entrinnen...
.Denen, die 
dem Erwachen nahe sind,
werden 
Flügel wachsen, und sie werden sich
hoch erheben über den Bannkreis der
Mächte, die sie so gerne in Schlaf und Traum
erhalten hätten...
.Wir sehen die Zeit des Erwachens nahe!
.An uns ist es, den Flug der zur Freiheit
Erhobenen 
zu lenken, bis er die schnee‐
bedeckten, im Sonnenglanze erstrahlenden
Höhen des „
Himavat”, ‒ des „großen Ge‐
birges”, ‒ erreicht. ‒ ‒ ‒
 
.Es ist jedoch 
viele Hilfe nötig, denn es
wird 
ein großes Erwachen kommen.
.Wir wollen, daß auch 
kein einziger
der Erhobenen 
sich verfliege und endlich
todesmatt in einer Wüste niederfalle...
.Wir selbst aber können nur 
den großen
Flug des ganzen Zuges der Befreiten len‐
ken, und die uns helfen wollen, sollen 
die
Verflogenen suchen, damit sie nicht, von
trügerischen Zielen geblendet, die 
Rich‐
tung des Fluges dauernd verlieren. ‒ ‒
.An alle, 
die selbstlos helfen wollen,
ergeht der Ruf!
.Wer uns 
in seinem Herzen sich 
ver‐
pflichten will, die Irrenden zurückzuleiten,
der kann und darf uns 
Helfer sein.
.Es ist jedoch nur 
weise, 
liebereiche
Hilfe nötig, und keiner kann uns als 
Helfer
dienen, der sich den Irrenden 
aufdrängt
mit seiner Hilfe. ‒ ‒
 
.Auf rechte Weise helfen, heißt: dem
Irrenden 
voranzufliegen, so daß er 
ohne
Überredung, durch sein 
eigenes Erkennen,
wieder seine rechte Richtung finde! ‒
.Eure Hilfe mag wenig „
zu sehen” sein,
‒ aber 
ein jeder aus euch zahlt 
eine
Schuld von Äonen her zurück, wenn auch
nur 
eine Seele durch ihn 
zum Ziele ge‐
leitet wird. ‒ ‒ ‒
.Ferne aber mögen uns alle bleiben, die
mit Emphase ihre Hilfe anbieten um 
sich
selbst dadurch in Wert und Rang vermeint‐
lich 
über andere zu erheben!
.Ferne mögen uns auch 
alle aufdring‐
lichen Wichtigtuer bleiben!
.Wer hier Helfer sein will, muß frei sein
von jeder Selbstgefälligkeit!
.Er muß seine Hilfe darbieten wo sie von‐
nöten ist, ohne von seiner Hilfeleistung zu
reden...
 
.Wir wollen weder seinen Namen wissen,
noch von seiner Hilfe hören!
.Im Reiche des Geistes allein soll die
hilfreiche Tat 
gewertet werden, und nur im
Geistigen soll man den Helfer „
kennen”!
‒ ‒
 
Einmal wie tausendmal
schenkt sich der Eine,
der ewig Schenkende,
und bleibt 
doch immer
Sich Selber Besitz. ‒
Er ist nicht 
teilbar,
der Ewig 
Eine!
Wenn Er sich schenken will,
schenkt Er sich 
ganz. ‒
So oft Er auch immer
Sich Selbst verschenken mag,
so oft hat Er 
restlos
Sich Selber verschenkt
und bleibt 
doch
Sein eigen;
denn nicht 
nur einmal
besitzt der 
Eine,
 
 
der ewig Schenkende,
Sich Selbst. ‒ ‒
Unendlichfach 
Einer
besitzt Er sich Selber
unendlichfältig. ‒
So wie Er 
einig ist
stets in sich Selber,
unendlichfältig
und doch stets 
Einer ‒,
so sind wir „Leuchtenden”
in Seinem „Lichte”
alle vereinigt:
als 
Vielheit nur 
Eins.
Großer Schenkender ‒,
des Lichtes Ursprung ‒,
Du selbst das „Licht”!
Du kennst keine „Sünde”
außer der einen:
Deines Willens,
der allzeit schenken will,
nicht achten.
 
Du willst nur
offene Hände;
empfangsbereite,
offene Herzen;
Hände,
die freudig nehmen;
Herzen,
die deine Gaben
willig empfangen.
Du gibst dem Einen
und gibst dem Andern
unendlichen Reichtum,
und Keinem mangelt
des 
Andern Geschenk.
Wer 
Dich erkannte,
Du Großer Schenkender,
der weiß nichts von 
Neid.
Mehr als er tragen kann,
hast 
Du zu schenken,
und 
niemals endet
Dein ewiger Reichtum. ‒
 
Wer nie 
genug hat
an Deinem Geschenke,
der ist Dir am liebsten ‒;
ihm schenkst Du
Dich selbst.
Du kannst ja schenken,
allen schenken,
und niemals
wirst 
Du ärmer sein
für 
Den,
der Dein Geschenk
verlangt. ‒ ‒ ‒
Ewiger!
Großer Schenkender!
 
.Vor nunmehr neun Jahren erschien „
Das
Buch vom lebendigen Gott” zum ersten‐
male im Druck und hat sich seit dieser Zeit
zahllose Freunde, die dankbare Schüler sei‐
ner Lehren wurden, in aller Welt erworben.
.Hier liegt nun der 
Neudruck vor, be‐
sorgt nach einer 
neuen Niederschrift.
.Der 
Inhalt der ersten Fassung blieb
unverändert.
.Für vieles aber wurde neue 
Form der
Darstellung gewählt, da sich allmählich zeigte,
daß dieses oder jenes Wort der 
ersten Fas‐
sung 
eine Deutung zuließ, die ihm 
ferne‐
bleiben muß.
.Anderes erwies sich mit der Zeit als 
all‐
zuknapp umrissen, so daß 
die weitere
Ausführung des Aufgezeigten angebracht
erschien, ‒ und endlich wurde 
jedes Wort
 
erneuter Prüfung unterzogen, 
um jede
Möglichkeit zu irrigem Verstehen aus‐
zuschließen.
.Der innere Zusammenklang des Gan‐
zen erheischte ferner eine Änderung 
der
Reihenfolge der Kapitel, und eine Satz‐
anordnung, die das Wesentliche 
einpräg‐
samer für das Auge macht, da ich in allen
meinen Schriften geistig zu dem Leser
„
spreche”, und daher auf typographische
Behelfe sinnen muß, die ihm 
den Klang
der Rede innerlich erwecken können. ‒
.Ich danke allen, 
die mir zeigten, 
was
noch der Verdeutlichung bedürftig war,
denn ‒ 
anders wird ein Satz empfunden,
kennt man das, was er besagen will 
aus
eigener Erfahrung, als wenn das Mitge‐
teilte 
nacherlebend vorzustellen ist in
einer Seele, der noch die Erfahrung mangelt.
.Die aber glauben, ihren Scharfsinn auf‐
bieten zu müssen, um in meinen Worten
etwa „
Widersprüche” zu entdecken, mö‐
 
gen lieber bedenken, daß doch 
auch mir
wohl nicht entgangen sein dürfte, was ihnen
als so gewichtiger Fund erscheint. ‒ ‒
.Heilsamer dürfte es für sie sein, das, was
sie als „Widerspruch” empfinden, für sich
selber 
aufzulösen, aus der Erwägung her‐
aus, daß ich doch wahrlich meine Gründe
dafür haben mußte, wenn ich zuweilen Worte
stehen ließ, aus denen 
scheinbar Widerspre‐
chendes sich leichthin 
konstruieren läßt,
solange man noch nicht erfaßt, was man er‐
fassen sollte...
.Ausdrücklich aber sei nun hier auch aus‐
gesprochen, daß ich 
die neue Nieder‐
schrift, 
die hier gegeben ist, nunmehr der
ersten Fassung dieses Buches 
übergeord‐
net sehen will, da diese 
neue Fassung sich
zur früheren etwa verhält, wie ein in allen
seinen Teilen ausgebauter Dom zu seinem
Rohbau, dem noch die gemalten Fenster und
die Statuen der Altäre fehlten...
.So wird nun „
Das Buch vom leben‐
digen Gott” in seiner vervollkommneten
Form und neuen Gewandung gewiß auch
allen denen noch 
Bereicherung zu bieten
haben, die es 
längst schon in seiner 
ersten
Fassung 
kennen.
.Daß hier ein Buch gegeben wird, wie es
die Welt in diesen Tagen wahrlich 
braucht,
bezeugen heute dankbar 
viele Tausende,
die durch seinen Inhalt 
Kraft und 
Hilfe
fanden...
.Segen, 
Licht und 
Gewißheit wird es
Allen bringen, die es ohne 
Vor-Urteil zu
lesen wissen, und 
in sich aufzunehmen
willens sind!
.Im Spätherbst 1927.                 
 
ENDE