DER WEG
ZU
GOTT
Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG, Zürich
Der bürgerliche Name von Bô Yin Râ war
Joseph Anton Schneiderfranken
2. Auflage
Die erste Auflage erschien im Rhein-Verlag, Basel, 1924
©
Copyright 1958 by
Kober'sche Verlagsbuchhandlung AG, Zürich 48
Alle Rechte vorbehalten
Druck: Schellenberg-Druck, Pfäffikon ZH
 
«ICH SEHE DICH IN HAST UND EILE, 
OO
MEIN FREUND!;
WAS IST DEINES WEGES ZIEL?!»
So frug ich gar manchen, und mancherlei 
OO
Ziele wurden mir genannt.
Ach, wie so Wenige wussten, dass sie nur 
OO
nach 
irgend einem Ziele eilten, da sie den 
OO
WEG verloren hatten, der zu dem hohen Ziele 
OO
führt, das sie einst zu erreichen hofften: ‒
den WEG ZU GOTT!
*
.Ich will nicht die Frage erheben: ob es dem
Menschen dieser Erde «
nötig» sei, an «
Gott»
zu glauben?...
.Alle, die von solchem Glauben 
lebten, haben
sie in allen Zonen jederzeit 
bejaht! Das hat
denn 
Frage sowohl wie alle 
Antwort längst
in argen 
Misskredit gebracht...
.Ich will die Frage erheben: wie es 
möglich
werden könne, dass da ein Erdenmensch be‐
haupte, 
er glaube an GOTT!?!
.Es gibt so manche «heilige» Bücher alter
Völker, in denen du lesen kannst, wie da und
dort einstmals ein «
Gott» dem Gläubigen
«
erschienen» sei.
.Wenn ein solcher Beglückter behauptet, er
glaube an diesen Gott, dann mag er vor sich
selbst ein 
Recht zu solchem Glauben haben.
.Was immer ihm auch «erschienen» sein mag:
 
‒ er 
hielt die 
Erscheinung für den «
Gott»,
und wenn er nun sagt, er «
glaube», so sagt er
nicht 
mehr, als dass er an eine 
Erscheinung
glaube und nicht den 
Wahn erkenne, der ihn
wähnen lässt, er habe «
Gott» gesehen. ‒ ‒ ‒
.Wie aber willst 
du, dem 
nichts derglei‐
chen geschah, behaupten, 
du glaubtest an
Gott?? ‒
.In deinem 
Denken nur hast du dir einen
«Gott» 
erdacht nach deinem Ebenbilde!
.Du hast 
dich selbst in einem 
Bilde zur
Vollkommenheit erhoben, und dieses so er‐
dachte 
Bild gilt dir als «
Gott». ‒ ‒
.Ein 
Bilderanbeter bist du und deines
selbstgeschaffenen 
Götzen Diener!
.Aus deiner eigenen Enge kannst du nicht
heraus, und so verhaftest du dich deinem
engen Wähnen!
.So wie du selbst 
gestalten musst, was du
gestaltet sehen willst, so wähnst du, dass
auch einer diese weite 
Welt gestaltet haben
müsse, die durch deine Sinne dir erfahrbar
wird; und diesen, 
aus der Enge deines
Wähnens nur 
vermuteten Gestalter, nennst
du deinen «Gott»; ‒ die eigene Wahnverhaf‐
tung nennst du deinen «Glauben». ‒ ‒
.Du siehst in dieser Welt, die dich von aussen‐
her umgibt, gar manches also angeordnet, als
ob es um gewisser Zwecke willen solcherart
geordnet wäre, und weil du selbst in gleicher
Art, als ein Gebilde dieser gleichen Welt,
durch rechte Mittel deine Zwecke zu erreichen
suchst, so wähnst du hinter diesen Dingen
einen, der dir gleichen müsse, und seine
Zwecke also zu erreichen suche. ‒ ‒
.Es stört dich nicht, dass weitaus Meh‐
reres in dieser Welt sehr wenig solcher
Zwecksetzung entspricht, und dass der zweck‐
bewusste «Schöpfer» ein gar arger Stümper
wäre ‒ noch unvermögender als sein ver‐
meintliches «Geschöpf» ‒ wenn er, so wie
dein Wahn es will, aus einem Werke zu er‐
schliessen wäre, das manchen Zweck erreicht
und manchen nicht erreicht. ‒ ‒
.Es stört dich nicht, dass gar zu oft auch das
was dir als «Zweck» erschien, erreicht wird,
nur um durch ein Anderes, das dir in gleicher
Weise äusserst zweckbewusst gefördert schien,
zerstört zu werden. ‒ ‒
.Hier machst du halt; und nie verlegen, setzt
dein Wähnen eine «unergründliche tiefe Weis‐
heit», die auch den Unsinn braucht um sinn‐
gemäss zu walten. ‒ ‒
.Daraus, dass noch zu jeder Zeit und unter
allen Völkern dieser Erde, der Mensch sich etwas
schuf um sich vor dem Geschaffenen zu beugen,
erschliessest du, dass deines Wahnes Schöpfung
einer Wirklichkeit entsprechen müsse, ‒ und
weil dein Denken ihn erdenken konnte,
«glaubst» du den «Gott», den du dir selbst
geschaffen hast, im Sein, und weisst gar
vielerlei von ihm zu sagen. ‒ ‒ ‒
.Bescheiden bist du wahrlich nicht, und selbst
in deiner vielgerühmten «Demut vor dem
Herrn» wird es dir nicht bewusst, wie wunder‐
lich du deines «Gottes» Dasein aus dir selbst
erklärst! ‒ ‒
.Du findest dich im Dasein hier, und darum
«muss» ‒ weil du es willst ‒ dein selbstgeschaf‐
fener «Gott» auch irgendwo in einem «Him‐
mel» sein!...
.Ob du nur nachzusprechen weisst, was An‐
dere, vor dir, von «Gott» und «Gottes Ei‐
genschaften» dir zu sagen wussten, oder ob
du solche alte Mär verachtest und dir selbst den
«Gott» 
erdenken magst, ‒ stets bist du in den
gleichen engen Zauberkreis gebannt, den dich
dein überheblich stolzer 
Aberglaube ziehen
hiess, selbst wenn du über allen «
Glauben»
dich «
erhaben» fühlst und dich als geistig
«
frei» empfindest! ‒ ‒ ‒
.Von solchem Wahn will ich dich 
lösen, mein
Freund, und will dir zeigen, dass es dennoch
möglich ist, «
an Gott zu glauben». ‒ ‒
.Ich will dir zeigen, dass es einen «
Gott» zu
glauben gilt, der 
nicht aus deinem oder meinem
engen Wahne erst 
erzeugt wird, und den nie‐
mals ein «Beweis» der nur im 
Denken seine
Kraft erhält, erreichen kann! ‒ ‒ ‒
.Zuvörderst müssen wir uns einig werden,
was unter dem Worte «
Gott» hier unter uns
nun 
zu verstehen sei. ‒
.Dass ich nicht irgend eines Wähnens, dem
Wahn nur wirklich scheinendes Gespenst des
irren 
Denkens mit dem Worte «
Gott» be‐
zeichne, zeigt dir schon meiner ersten Worte
heller Hintergrund! ‒
.Wir wollen der 
Wirklichkeit nahen, die
das 
Denken niemals 
erfassen kann! ‒ ‒
.Dem ewig 
Seienden wollen wir begegnen auf
unserem Wege! 
Nüchtern und 
klar muss
dein inneres Auge sein, wenn du ihn 
erkennen
willst! ‒ ‒
.Die 
Truggestalten deines Denkens
wirst du 
vergessen müssen! ‒
.Was dir begegnen wird, ist jenes 
Eine, das
kein Zweites neben sich kennt, ‒ das aber in
Unendlichfältigkeit sich selber offenbart,
wo immer es sich Offenbarung werden 
kann! ‒
.Du selbst bist seine Offenbarung, obwohl
du noch nicht darum weisst, und 
in dir selber
nur kann 
das sich Offenbarende dem 
Of‐
fenbarten fassbar werden! ‒ ‒ ‒
.Auch dem 
Truge bist du 
in dir selbst be‐
gegnet; ‒ jetzt aber sollst du 
die Wahrheit in
dir selber finden! ‒ ‒
.Nicht allzuschwer ist es für dich, zu 
unter‐
scheiden, was da 
Wahrheit ist, und was
Selbstbetrug! ‒
.Die sich 
betrogen hatten und dann 
erwach‐
ten aus ihren Träumen, verloren vielfach allen
 
Mut, so dass sie also fürchten: neuem Truge
zu erliegen, dass auch die Wahrheit, wenn sie
ihnen je begegnet, gar harten Stand hat, will sie
ihnen nicht als Trugbild gelten...
.Du wirst nicht, ihnen gleich, dich der Ver‐
bitterung ergeben dürfen, denn was dir neun‐
undneunzigmale nicht gelang, kann dir beim
hundertstenmale gelingen! ‒ ‒
.Wer weiss, ob vordem deine Zeit schon ge‐
kommen war, der Wahrheit begegnen zu kön‐
nen?!
.Vielleicht hast du in deiner Ungeduld ihr nur
begegnen wollen, auf einem Wege, den sie
meiden muss?! ‒ ‒ ‒
.Bist du jedoch auf rechtem Wege, und be‐
reitet, sie zu erkennen, dann wirst du wahr‐
lich nicht mehr im Zweifel sein, ob es die
Wahrheit selber ist, oder ein selbstgeschaf‐
fenes Trugbild, was dir in dir selbst sich
zeigt. ‒ ‒
.In dem, was in dir selber Wahrheit ist,
wird sich die ewige Wahrheit bezeugen!...
.Das Licht, das aus sich selber leuchtet,
wird dich erleuchten, und alle Lampen die du
dir einst selbst geschaffen hast, damit sie deinen
Weg umlichten sollten, werden dir 
kaum noch
sichtbar bleiben in deiner strahlenden Er‐
hellung! ‒ ‒
.Du wirst deinem eigenen 
Leben begegnen in
seiner ewigen Fülle; ‒ 
dich selbst wirst du
aus Lichteskraft im Lichte 
auferstehen sehen
aus deiner Erdengrabesnacht!...
.Mit «Gott» ‒ 
dem Seinsgrund alles
Seins ‒ wirst du dich selbst in 
Einheit fin‐
den! ‒ ‒
.Indem du zu dir selber «ICH» sagst, wirst du
erst verstehen lernen, dass du 
seinen «Namen»
heilig halten sollst! ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Während ich so zu dir rede, 
fühlst du in dir
eine 
innere Gewalt ‒ mag sie dir 
stark
empfindbar werden, oder nur erst 
zag an deines
Herzens hart verschlossene Pforte klopfen...
.Etwas ist in dir, das meine Worte 
besser
vernimmt, als dein 
Verstand, der nur 
der
Sätze Sinn sich 
übereignen will! ‒ ‒ ‒
.Dieses «
Etwas» aber ist die Kraft des
Glaubens, die du in dir trägst und 
noch
nicht kennst! ‒
.Kaum magst du es wahrhaben, dass sie in dir
zu finden sei! ‒ ‒
.Du hast dich zu sehr von Jugend auf dem
Denken übergeben, und alle letzte 
Sicher‐
heit, soweit sie Menschen eben noch erreichbar
sei, vermeintest du in 
ihm allein zu 
finden! ‒ ‒
.Nun hat dich dein Denken tausendmal 
be‐
trogen, und heute noch bist du ein 
Sklave
dessen, was du dir 
erdachtest! ‒
.Dennoch 
fürchtest du, in 
leeres Nichts
hinabzufallen, wenn du dich Anderem 
mehr als
deinem 
Denken je vertrauen würdest!...
.Es ist nichts als diese 
Furcht, die dich zu‐
rückhalten will, der Kraft des 
Glaubens dich
zu übergeben! ‒ ‒ ‒
.Aber 
vergeblich wirst du meine Worte hö‐
ren, solange du sie nur zu deinem 
Denken
reden läßt, und nur 
im Denken sie 
bestätigt
finden möchtest! ‒
.Glaube nicht, dass ich hier die Kraft des
Denkens 
lästere!
.Ich weiss sehr wohl, dass es 
gar vieles hier
in diesem Erdendasein gibt, das nur dem reifen
Denken sich erschliesst; und sehr weiss ich zu
 
ehren, was die Menschheit denen dankt, die
sie ihre Denker nennt! ‒ ‒
.Aber ein Anderes ist, was sich erdenken
lässt, und ein wieder Anderes, was dir allein
die hohe Kraft des Glaubens fassbar machen
kann! ‒ ‒ ‒
.Du wirst verstehen, dass ich hier beileibe
nicht von einem «Glauben» rede, der nur «für
wahr hält», was er «glaubt»! ‒
.Nicht wert des Wortes «Glaube» dünkt
mich solches Vermuten! ‒
.Die Kraft des Glaubens von der ich rede,
ist wahrlich anderer Art!...
.Hier ist kein Wähnen und kein Meinen,
kein Vermuten und kein Erschliessen!
Wer sich der Kraft des Glaubens überlässt,
auch wenn er sie nur in der leisesten Be‐
kundung erst in sich erfühlt, der wird gewiss
nicht einer Meinung sich zu eigen geben
müssen! ‒
.Alsbald aber wird er fühlen, dass eine Kraft
in ihm waltet, die ihn zu mancher neuen Er‐
kenntnis führen kann, die «Fleisch und Blut»
ihm niemals offenbaren würde! ‒ ‒
.Was du nun in dir 
fühlst, obwohl du es
nicht 
deuten kannst, ist diese 
Kraft des
Glaubens ‒ vielleicht nur erst in ihrer 
aller‐
schwächsten Form...
.Es ist etwas in dir, das da 
zustimmen
möchte meinen vorigen Worten, wenn es dein
Denken nicht zu 
hindern suchen würde durch
Einwürfe aller Art. ‒ ‒
.Willst du deines 
Denkens stets gehorsamer
Sklave bleiben, so wirst du freilich von der
Kraft des Glaubens, die dich 
frei und
ohne Fesseln sehen will, recht wenig zu er‐
warten haben! ‒
.Nur wenn du dich 
loslösen kannst von dei‐
nem 
Denken, wirst du die 
Kraft des Glau‐
bens in dir am Werke finden!
.Du würdest jeden Handwerker verlachen, der
mit der 
Axt das 
Eisen spalten wollte, und
Wahnwitz würdest du bekundet sehen, wollte
einer mit der 
Säge Fensterglas zerschneiden! ‒
.Du aber versuchst bis jetzt noch ein Gleiches
zu tun, ‒ und noch bemerkst du nicht, dass du
dich selbst betörst! ‒
.Mit 
allzu untauglichem Mittel suchst
 
du zu erreichen, was 
niemals sich so erreichen
lässt!...
.Du willst gleichsam Bäume fällen mit dem
Federmesser und nach Erzen graben mit den
blossen Händen!
.Ich aber habe dir zu sagen, dass 
Denkkraft
zwar ein 
sehr erprobtes Werkzeug ist, so‐
fern es sich um die Durchdringung dieser 
Er‐
dendinge handelt, ‒ dass sie jedoch sofort
versagen muss, sobald du strebst, zu der Er‐
kenntnis 
dessen zu gelangen, was im 
Geiste
wurzelt! ‒
.Hier kann dir 
nur die Kraft des Glau‐
bens helfen!
.Glaube nicht, dass sie etwa 
weniger geeignet
wäre, dir 
Sicheres zu geben, als die Kraft des
Denkens 
dort dir gibt, wo 
sie allein das 
taug‐
liche Werkzeug ist! ‒ ‒
.Noch immer verbindest du mit dem Worte
«
Glaube» nur den einen Begriff des «
Für‐
wahrhaltens» dessen, was man «glaubt», oder
zu «glauben» 
vermeint! 
Die Kraft des
Glaubens aber ist eine innere Sicher‐
heit, 
dass man das erreiche, 
was sie
verheisst! ‒
.Sobald du in solcher Weise Gott zu «glau‐
ben» suchst, wirst du gewiss nicht denen glau‐
ben, die dir alten, in der Enge eigenen Erfassens
ausgebrüteten Wahn als Wahrheit darzu‐
stellen suchen! ‒ ‒
.Du wirst nur dir selber glauben, wenn du
der Kraft des Glaubens vertraust! ‒ ‒ ‒
.In dir selber wirst du sie am Werke finden,
und was sie dir zu offenbaren hat, wird in dir
selber begründet sein! ‒
.In dir wirst du erleben, was sie dich lehren
kann! ‒ ‒ ‒
.Nur was du in dir erlebst, mein
Freund, wird dir zu eigen sein! ‒
.Was dir nicht gewiss wird wie dein eigener
Erdenleib, wird dir niemals «Gewissheit»
heissen dürfen! ‒ ‒
.Was du nicht erfassen kannst, so wie du
dich selbst erfassest, hast du gewiss nicht
erfasst! ‒ ‒
.Was du nicht «glauben» kannst, so wie du
an dein eigenes Dasein glaubst, soll dir
nicht «Glaube» heissen! ‒ ‒
.Ich will dich zum «Glauben» führen, ‒ zu
einem Glauben, den du vor dir selbst verant‐
worten kannst!
.Ich will dich zu einem «Glauben» führen,
den du niemals verleugnen wirst!
.Zu einem «Glauben» will ich dich leiten, der
deine Tage auf der Erde überdauern wird!
.Dann erst wirst du auch bezeugen können,
dass du in Wahrheit glauben musst an
«Gott»! ‒ ‒
.Dann erst wird auch der, an den du
«glaubst», dich als einen «Gläubigen» er‐
achten! ‒ ‒
.Vorher ist jedes «Bekenntnis» Lüge! Vor‐
her ist jedes «Bekenntnis» nur ein Bekennen
zu deinem oder irgend eines Anderen heilig
gehaltenen Wahn! ‒
.Hast du jedoch einmal erfahren, was sich
erfahren lässt, dann wirst du fürder allem
Wahn enthoben sein! ‒ ‒
.Hast du erfahren, was nur die Kraft des
Glaubens dir erfahrungsnahe bringen kann,
dann wirst du eine Sicherheit errungen haben,
die man dir in Ewigkeit nicht wieder nehmen
kann! ‒ ‒
.Hast du der 
Kraft des Glaubens dich
vertraut, dann wirst du wahrlich einst dahin
gelangen, allwo du dann mit allem 
Recht be‐
kennen darfst:
«Ich glaube an GOTT!»
*
 
.Du wirst gewisslich niemals zu gewissem
«Wissen» kommen, wenn vordem dir die
Kraft des Glaubens nicht den Weg er‐
leuchtet hat! ‒ ‒ ‒
.Siehe, auch ich war einst auf Irrtumswegen,
als ich mich selbst noch nicht kannte! ‒
.Auch ich war meines Wähnens Sklave, bevor
mich jene fanden, zu denen ich gehörte, lange
vor der Zeit, da ich in einem Körper dieser
Erde erstmals mich als dieser Erde Sohn er‐
lebte! ‒ ‒ ‒
.Wohl darf ich davon Kunde bringen, was
Gewissheit schafft, da ich in mir selbst vor‐
dem erleben musste, was der Wahn vermag! ‒ ‒
.Die meinen Worten folgen, werden sichere
Führung finden!
.Des Weges ward ich wahrlich kundig, der
zum Ziele führt, und selbst ward ich zum
«Wege» ehedem, bevor man mir den Auftrag
gab, auch Anderen den Weg zu zeigen! ‒ ‒ ‒
.Im ewig leuchtenden 
Lichte ward ich 
mei‐
ner selbst bewusst, und dann erst ward mir
die 
Pflicht, auch allen die im Dunkel sitzen,
Licht zu bringen! ‒ ‒ ‒
.Dann erst wurde mir geboten, alle, die
mein Wort erreichen könne, zu 
erwecken aus
dem 
Traum der Finsternis! ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Auch ich musste einst der 
Kraft des Glau‐
bens vertrauen, bevor ich zu gewissem 
Wissen
kam! ‒
.Und 
grösseres Vertrauen wurde von mir
verlangt, als jemals du bekunden sollst! ‒
.Es gab einen Tag, an dem ich mich bereiten
musste, dieses Erdenleben dauernd zu 
verlas‐
sen, und nur die 
Kraft des Glaubens
konnte mich bewegen, einer 
Prüfung zu ent‐
sprechen, deren Ausgang mir sowohl das 
Ende
meines Erdenlebens hätte bringen können, wie
er mir, ‒ nicht 
vorgeahnt, und noch viel we‐
niger 
gewusst, ‒ in Wahrheit erst das 
wache
Leben brachte...
.Ich darf dir also wohl bezeugen, dass man der
Kraft des Glaubens vertrauen 
kann!
.Und weiter darf ich dir sagen, dass du zu ge‐
 
wissem 
Wissen finden wirst, je nach dem Masse
deines 
Vertrauens in die hohe 
Kraft des
Glaubens! ‒ ‒ ‒
.Hier steht «
Glauben» und «
Wissen» 
kei‐
neswegs im 
Gegensatz, denn das, was ich
hier «
Glaube» nenne, ist 
Voraussetzung,
willst du zum «
Wissen» gelangen! ‒ ‒ ‒
.Die 
Kraft des Glaubens schafft in dir erst
die 
Möglichkeit des gewissen 
Wissens! ‒ ‒
.Solange du noch 
Zweifel hegst und dich der
Kraft des Glaubens nicht 
vertrauen
magst, hast du keinen Anspruch, jemals ein
«
Wissender» zu werden! ‒
.Es besteht hier eine Kette, deren Glieder in‐
einander greifen.
.Vertrauen ist vonnöten in die 
Kraft des
Glaubens, und diese selbe 
Kraft des Glau‐
bens schafft dir das 
Vertrauen, das du
brauchst, willst du zum 
Wissen gelangen! ‒ ‒ ‒
.«
Wissen» ist hier 
nicht die Erkenntnis ir‐
gend eines 
kausalen Zusammenhangs!
.«
Wissen» ist hier ein gewisses 
Innewerden,
das keinen 
Zweifel mehr kennt und 
in sich
selbst gefestigt steht! ‒ ‒
.Wer 
solches Wissen erreichte, dem ist der
«Beweis», den 
gedankliches, irdisches Wis‐
sen fordert, nur ein 
Notbehelf, dessen er 
ent‐
raten kann, da ihm 
sein Wissen selbst zu‐
gleich 
Beweis des Gewussten ist! ‒ ‒ ‒
.So wie ein Mensch, der auf den Taster einer
elektrischen Klingel drückt, nicht erst des
«
Beweises» bedarf, dass nun auch ein Glok‐
kensignal ertönen 
könne, ‒ so wie er auch
keineswegs 
Erkenntnis des kausalen Zu‐
sammenhangs benötigt, um die Glocke
zum Tönen zu bringen, so wird der geistig
Wissende seines Wissens 
inne, ohne «Be‐
weis», und ohne sich um die kausalen Binde‐
glieder zu bekümmern, die da vonnöten sind,
damit sein 
Wissen ihm zu 
Bewusstsein
komme...
.Wer so zu gewissem 
Wissen gelangen will,
wie der Sehende 
sieht, auch 
wenn er den Vor‐
gang des Sehens sich keineswegs 
erklären
kann, der wird es dahinnehmen müssen, dass
ihm sein 
Wissen nicht 
ohne hohe Hilfe
werden wird, so wie es der 
Sehende wohl da‐
hinnehmen muss, dass er nur 
sehen kann,
 
wenn ein gar sehr verletzliches Organ seines
Körpers ihm dazu behilflich ist...
.Sowohl hier wie dort muss eine Vorbedin‐
gung erfüllt sein, soll das Erstrebte erreich‐
bar werden. ‒
.Die kleinste Trübung in der «Linse» deines
Auges wird dir deine Fähigkeit zu sehen
rauben, oder doch behindern. Nur durch
die Mithilfe eines kleinen Organs deines Kör‐
pers vermagst du zu sehen. ‒
.Willst du jedoch in Sternenweite sehen
können oder Allerkleinstes noch erkennen,
so wirst du gar die Hilfe optischer Instru‐
mente brauchen, die der Mensch sich selbst
ersonnen hat und herzustellen lernte. ‒
.Dies alles erscheint dir sehr in der Ordnung,
und gewiss wirst du nicht von dir verlangen,
dass du auch ohne Auge sehen können müss‐
test, oder dass dir die Ringe des Saturn auch
ohne Fernrohr erkennbar sich zeigten. ‒ ‒
.Ja, längst hast du erkannt, dass auch das
schärfste Fernrohr dir noch lange nicht die
fernsten Sterne zeigt, und dass das beste
Mikroskop noch nicht genügt, um auch das
letzte Allerkleinste noch zu sehen, das du
erschliessen kannst, obwohl es niemals sich
dem Menschenauge zeigte. ‒
.Im 
Geistigen aber glaubst du aller Hilfe
entbehren zu können! ‒
.Dein «
Gott» ist dir gerade gut genug, um
mit ihm «
Du auf Du» zu stehen, und du ver‐
langst in törichter «Vermessenheit», ‒ da du
hier jedes «Mass» verloren hast, ‒ dass zwischen
dich und deinen «
Gott» nichts Anderes sich
stellen 
dürfe...
.Du bist dem 
Kinde gleich, das den 
Mond
erhaschen will, weil er ihm nicht weiter ent‐
fernt erscheint, als das Spielzeug, das du ihm
ans Fenster hängtest! ‒ ‒
.Du machst 
unter Deinesgleichen hier auf
Erden schon gewaltige 
Rangunterschiede. ‒
.Wie immer du die «Grossen» 
nennen magst
vor denen du dich beugst: ‒ stets sind es doch
Menschen gleich 
dir, auch wenn du sie dir in
Wissen und 
Können, an 
Weisheit und
Kraft, oder gar nur durch 
altvererbte Herr‐
schaft überlegen fühlst. ‒ ‒
.Wie gar 
gering musst du vom 
Reiche des
Geistes denken, wenn du nicht ahnend 
fühlst,
 
dass auch in diesem Reiche Stufe auf Stufe
folgt, und dass fast unendliche Hierarchien‐
folge sich erhebt, bevor die höchsten Geistes‐
fürsten erst erreichbar sind, die wirklich, als im
innersten Lichte der Gottheit lebend, sich
dem Bilde einen, das menschliche Phantasie
sich von den höchsten «Engeln», vom «Se‐
raph» und «Cherub» schuf! ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Aus Deinesgleichen sind dir «Fürsten» er‐
standen auf dieser Erde, und wenn du das
Schöpfertum des Menschengeistes höher
stellst als alle Fürstenwürde, so weisst du um
Menschen, die fast Übermenschliches voll‐
bringen konnten, in dem, was du auf Erden
«geistig» nennst; ‒ aber auch der Höchste,
den du so verehren magst, ist, als er noch im
Erdenkleide lebte, kaum auf der untersten
Stufe derer angetroffen worden, die da bereits
im wesenhaften Geiste leben. ‒ ‒ ‒
.Wie willst du also wähnen, du, der selbst auf
Erden schon sich «Höheren» beugt, seiest
deinem «Gott» so nahe, dass zwischen dir
und ihm nichts Anderes sich finden könne?!? ‒
.Ja, ‒ wenn es sich um jenen Götzen handelt,
den du nach deinem Ebenbilde dir selbst ge‐
schaffen hast, ‒ dann bist du wahrlich im
Rechte! ‒
.Willst du jedoch dich deinem GOTTE einen,
der immerdar von Ewigkeit zu Ewigkeit im
Sein verharrt, und der in dir sich 
offenbart,
dann wirst du solcher Torheit 
entsagen müs‐
sen! ‒ ‒
.Du wirst dann 
aus dir selbst erkennen
lernen, dass du hier der 
Hilfe benötigst, und
sobald du solches 
erkanntest, wird dir auch
die Hilfe 
werden. ‒ ‒ ‒
.Für einen 
Jeden ist 
Hilfe da, sobald er
nach ihr 
verlangt! ‒ ‒ ‒
.Das ewige 
Urlicht selbst, das du dir, ohne
Zwischenstufe, gar so leicht 
erkennbar wähnst,
hat sich auf diesem Planeten die 
Helfer ge‐
schaffen, und sie wissen dich zu 
erreichen,
sobald du dich selbst erreichen lassen 
willst! ‒ ‒
.In 
anderer Rede und oft auch in 
anderem
Gleichnis habe ich dir in 
andern Büchern
vielfach von dieser Hilfe gesprochen, doch 
hier
will ich mehr von dem Zustande reden, in dem
du dich 
selber finden musst, wenn du den
Weg zu Gott beschreiten willst....
.Sobald du den Weg 
betreten hast, wirst du
gar bald entdecken, dass du ihn 
nicht weiter
schreiten kannst, es sei denn, dass dir
hohe Hilfe werde. ‒ ‒
.Wenn du solches 
entdeckst, dann bist du
bereit, Hilfe zu 
empfangen! ‒ ‒ ‒
.Bekümmere dich 
nicht darum, 
woher dir
solche hohe Hilfe 
komme!
.Sei aber, durch die 
Kraft des Glaubens,
in dir selbst 
gewiss, dass dir die Hilfe werden
müsse!
.Du wirst sie dann mit aller Sicherheit 
er‐
halten, auch wenn du nicht 
ahnen könntest,
woher sie dich erreicht!
.Mit 
dieser Hilfe allein wirst du zu 
gewissem
Wissen kommen! ‒ ‒ ‒
.Du wirst vielleicht, wenn du dem ersten
Schein vertraust, nur 
eigenem Erkennen
zu begegnen wähnen, und wirst kaum ahnen,
dass ein 
Anderer zu dir in deiner Seele spricht:
‒ einer derer, die auf dieser Erde leben und 
zu‐
gleich bewusst sind in der 
Geisteswelt, wenn
auch auf der 
untersten Stufe jener Hier‐
archie, die in ihren höheren Stufen dir als
 
Erdenmensch 
unerreichbar bleiben müsste.
.Nur in deinen 
höchsten Augenblicken wirst
du solche Hilfe in dir erfahren, ob du sie 
erken‐
nen magst, oder 
nicht! ‒ ‒ ‒
.Dann aber werden wieder die 
dunklen Stun‐
den kommen, und du wirst stöhnen in deiner
Not!...
.«
Von Gott verlassen» wirst du dir er‐
scheinen, und wirst nicht wissen, wohin du
dich bergen sollst!...
.Du darfst nur 
den Mut nicht sinken
lassen zu solcher Zeit!
.Dann wird dir 
plötzlich wieder neue «
Ein‐
sprache» werden, und alles was dich 
be‐
drängte, wird mählig 
von dir weichen! ‒ ‒
.Beharrlichkeit wird dich zum Ziele brin‐
gen, und du wirst erkennen, dass dich 
hohe
Mächte führen! ‒ ‒ ‒
.Du bist durch die 
Kraft des Glaubens
vorbereitet!
.Gewisses Wissen willst du nun erlangen!
.Es wird dir wahrlich 
werden, so du in 
dir
selber suchst! ‒ ‒
.Solange du noch 
strauchelst und nicht
weisst was du 
willst, 
wirst du jedoch 
ver‐
geblich nach 
gewissem Wissen Ausschau
halten! ‒ ‒
.Du wirst erst 
selbst dir gewiss werden müs‐
sen, willst du zur 
Gewissheit geistigen «Wis‐
sens» in den 
Geist erhoben werden! ‒ ‒ ‒
.Hast du jedoch vertraut der 
Kraft des
Glaubens, dann wirst du dir wahrhaftig auch
gewiss geworden sein! ‒ ‒
.In deinem 
Allerinnersten wirst du 
die
Quelle aller Weisheit entdecken! Ein «
Wis‐
sen» wirst du 
in dir selbst erlangen, das dir
die Aussenwelt 
nicht geben kann! ‒ ‒
.Nur 
in dir selbst, mein Freund, kann dir
Gewissheit werden! ‒ ‒ ‒
*
 
.Umfangen vom Dunkel erdentierischen Er‐
kennens werden die Seelen auf dieser Erde
in tiefem 
Schlafe erhalten aus 
eigenem Wil‐
len....
.Traum nur ist all ihr «Erleben» bevor sie
erwachen!
.Noch können sie nicht fassen, was waches,
wirkliches Erleben ist. ‒ ‒
.Erst der 
Erwachte weiss zu 
sondern
zwischen 
wirklichem Erleben und der selbst‐
geschaffenen 
Trugwelt, die sein 
Traum ihm
bot. ‒
.Nur selten dringt auch in den 
Traum schon
das Bewusstsein: 
zu träumen, ein...
.Verhaftet an die Welt des Traumes aber
fehlt die Kraft, sich dem Traume zu 
ent‐
winden. ‒
.Zu tief ist zumeist der Schlaf, ‒ zu sicher
durch ihn der Traum auch dann noch behütet,
 
wenn schon der Ruf der wachen Wirklichkeit
in ihm vernommen werden mag. ‒ ‒
.Fast scheint es unmöglich zu sein, die Seelen
jemals zum Erwachen zu bringen! Jede «Er‐
weckung» ist fast einem «Wunder» gleich!
.Die Seelen 
wollen ja den Traum! ‒
.Es fehlt der 
Wille zum 
Erwachen! ‒
.Versunken in das Reich des Traumes, 
fürch‐
ten die Seelen ihres Träumens Ende!
.Nur was im Traume ihnen 
erträumtes «Er‐
leben» ward, dünkt ihnen des Erlebens wert
zu sein...
.Sie 
schaudern davor, den Traum 
verlassen
zu müssen. ‒
.Im Traume erträumt sich jede Seele ihre
eigne Welt, auch wenn gar viele sich die
gleiche Welt erträumen. ‒
.Nicht anders erträumt sie sich ihren fernen,
fremden «
Gott» in einer unerreichbar hohen
Überwelt, und weiss nicht, dass sie nur ein
lichtes Abbild 
ihrer selber schuf um sich in
solchem Bildnis 
selber anzubeten. ‒
.Wie sollte sie erkennen, dass sie erst 
er‐
wachen müsste, um ihren 
Lebendigen Gott,
«im Geiste und in der Wahrheit», 
in sich
selbst zu finden! ‒ ‒ ‒
.Der 
Aussenwelt des Traumes hörig,
sucht sie «
ausser» sich, was sich für sie nur
im 
Innern ‒ ja nur im 
Innersten des Innern
‒ finden lässt!
.Ihr eigenes Inneres stellt sie in der «Vor‐
stellung» aus sich hinaus, und noch um Sternen‐
weite ferner schafft sie sich des «
Gottes»
Bild nach ihrem Ebenbilde, ‒ eines «Gottes»,
der nur irrem Menschenwahn sein Dasein
dankt...
.Verführerisch ist solcher 
Traum der Seelen,
und 
länger hält er sie im Schlafe, als sie schla‐
fen 
müssten! ‒
.Allzuverlockend sind des Traumes bunte
Bilder, so dass sie auch 
jene Seelen noch im
Schlafe erhalten, die bereits 
erwachen könn‐
ten, da schon der 
Wille zum Erwachen aus
dem Schlafe sich in ihnen regt...
.Nicht eher, als bis der 
Wille zum Erwachen
den Schläfer 
weckt, kann er sich aus dem
selbsterzeugten Traume erheben! ‒
.Würde er, dem Schlafenden gleich, den ein
lauter Weckruf schreckt, sich taumelnd 
vor
seiner Zeit dem Schlafe entwinden, so müsste
er nur alsbald 
erneut in Schlaf und Traum
verfallen.
.Auch in ihrem Traume strebt der Seele Seh‐
nen wahrlich nach der 
Welt der Wirklich‐
keit.
.Leicht aber wird ihr der Wahn, 
sie selbst
sei 
wach und alle 
Wirklichkeit sei ein
Traum...
.Und sicherlich ist es leichter, sich im Traume
einem selbstgeschaffenen «Gotte» nahe, ja «ver‐
eint», zu fühlen, als in wacher Nüchternheit den
Weg zu wandeln, der nur im 
Inneren durch‐
wandelt werden kann und einst im 
Innersten
des Inneren zum 
Ziele führt: ‒ zur Einigung
im 
lebendigen Gott! ‒ ‒ ‒
.Auch jene sind gar sehr im Rausche des
Traumes befangen, die da zu erzählen wissen,
sie seien Gott in sich begegnet und nun ganz
«
zu Gotte geworden»...
.Sie träumen 
erregte Träume und glauben
im Traume sich 
erwacht, nicht ahnend, dass
ihre «Vergottung» nur ein Werk des Trau‐
mes ist...
.Ach nein, mein Freund, ‒ wenn du dem
leibhaftigen Gotte in dir selbst begegnen
wirst als deinem lebendigen Gott, dann
wirst du gewiss ihn nur in dir selbst erleben
und dich selbst ihm geeint, allein mit nichten
wirst du «zu Gott geworden» und selbst
«vergottet» sein! ‒ ‒ ‒
.Du bist alsdann zu jeder Zeit fürwahr «in
Gott» und lebst in Gottes ewigem Leben,
jedoch: ‒ du bist nicht Gott, und auch in allen
Ewigkeiten kannst du nicht «zu Gotte» wer‐
den!
.Du kannst nur dich selbst in Gott und
deinen lebendigen Gott in dir erleben, ‒
geeint im Bewusstsein des Erlebens,
und dennoch stets der verbleibend, der
du bist! ‒
.Gott aber «erlebt» sich in dir «im Bilde», so
wie sich Gottheit niemals in sich selbst
erleben könnte: ‒ der Sonne gleich, die
ihres Lichtes Strahlen durch ein Brennglas
sammelt und im Brennpunkt Licht und
Feuer zeugt....
.Es ist dein Denken, mein Freund, das dich
erschliessen lässt: ‒ wenn Gott sei, müsstest
auch du selbst, ‒ zur Einigung mit Gott ge‐
kommen, ‒ einst «zu Gotte» werden können!
.Dein Denken aber ist traumbefangen, ist
selbst ein Teil deines Traumes!
.O, wähne dich nicht etwa dem Erwachen
nahe, solange dein Denken dir noch als dein
hellstes Licht erscheint! Dort, wo dein Denken
heimisch ist, mag es dir gute Dienste leisten,
und ferne sei es mir, dein Denken gering zu
achten. Tief unter der Erde, in eines Bergwerks
dunklen Gängen, werde ich ein Grubenlicht
gewiss zu schätzen wissen, ‒ so, wie jedoch
des Bergmanns Leuchte allsobald zur trüben
Flamme wird, wenn er aus seinem Schacht mit
ihr heraufsteigt in das Licht des Tages und der
Sommersonne blendend weisse Helle, so ist auch
alles Denken machtlos, wenn es sich vermisst,
in die Erlebnishelle geisteswacher Wirklich‐
keit hineinzuleuchten...
.Du sollst dein Denken nützen, wo immer es
dir nützen kann, allein: ‒ du sollst nicht deines
Denkens traumbetörter Sklave bleiben! ‒
.Tief in den labyrinthisch dunklen Gängen ir‐
dischen Erlebens wirst du wahrlich immer
deines Denkens Leuchte 
brauchen, ‒ bist du
jedoch emporgestiegen an das Licht der 
Gei‐
stessonne, dann lösche gelassen die schwä‐
lende Flamme aus, die nur im Düstern leuchten
kann. Hier umstrahlt dich 
anderes Licht, das
nicht von 
dir entzündet und gehütet werden
muss...
.Erwachend wirst du dann in diesem Lichte
deiner Torheit innewerden, die dich verleiten
wollte: ‒ Sonnenstrahlen mit dem Licht der öl‐
gespeisten Lampe abzuleuchten! ‒ ‒ ‒
.Gar 
mannigfaltig sind die Träume der
Seelen, und nicht alle sind in 
gleicher Weise
dem wachen Erleben fern. ‒
.So wie in deinem körperlichen, allnächtlichen
Schlafe Klänge der Aussenwelt in deine Träume
dringen und dir, traumhaft verwandelt, bewußt
werden können, so klingt auch gar mancher
Klang aus Reichen wachen Geist-Erlebens in
manchen Träumen der Seelen auf...
.Der Traum wird dann zu einem 
fernen
Ahnen des Erwachens, aber dennoch bleibt
er 
Traum.
 
.Vielleicht hast du selbst schon in deiner
Seele Traumschlaf solche Klänge vernom‐
men?! ‒
.Vielleicht hast du selbst schon gefühlt: ‒ du
könntest nun bald erwachen, und bist dann
doch erneut dem Schlafe und seinem Traum
verfallen?! ‒
.Es mag dir dies immerhin ein Zeichen sein,
dass du dem Erwachen nahe bist, wenn auch
kaum so nahe wie du glauben möchtest!
.Verhalte dich mehr und mehr dazu, auch in
deinem Traume und in deines Traumes Selbst‐
genügsamkeit, auf Klänge aus des Geistes wa‐
cher Welt zu hören!
.Auch wenn sie vorerst noch für dich nicht an‐
ders fassbar werden, als nach der Tonart deines
Traumes abgewandelt, so werden sie doch nach
und nach dich immer wacher werden lassen, bis
sie dich endlich zu beseligtem Erwachen
bringen.
.Allmählig sollst du dem Schlafe und seinem
Traum entzogen werden! ‒
.Du sollst nicht im Erschrecken zum Er‐
wachen kommen! ‒ ‒
.Nicht in Verwirrung will man dich finden,
wenn du aus deinem lebenslangen bunten
Traume erwachst! ‒
.Auch dein 
Erwachen könnte sonst deiner
Seele zum 
Schaden gereichen! ‒
.Des Geistes überhelles Licht will zuerst 
er‐
tragen werden, bevor man es 
lieben lernt! ‒
.Du wirst es nur dann ertragen können, wenn
du 
mählig wacher werdend, dich dem Schlafe
entwunden hast.
.Bist du aber heute noch in Tiefschlaf ver‐
sunken und träumst einen Traum, den kein
Klang aus des Geistes wacher Welt erreicht, es
sei denn, dass solcher Klang dir zwar 
vernehm‐
bar, aber als 
Störung deines Traumes empfun‐
den werde, dann wisse, dass «
deine Zeit» noch
ferne ist, denn noch könntest du nicht ohne
Schreck aus deinem Schlafe gerissen werden.
.Auch wenn man dich erwecken 
könnte,
würdest du kaum für 
Augenblicke im Wachen
sein, um alsbald dich erneutem Schlafe hinzu‐
geben...
.Ich kann dir nur raten, dich 
langsam an jene
Klänge zu 
gewöhnen, die dir jetzt noch «Stö‐
rung» heissen. ‒ ‒
.Liebe nicht allzusehr deinen Traum, und
siehe zu, ob es dir nicht möglich wird, dir selbst
zu sagen, dass auch 
deine Zeit einst kommen
muss und dass auch 
du einst 
erwachen sollst. ‒
.So wirst du alsdann die Klänge aus der wa‐
chen Welt des Geistes bald weniger störend
empfinden, ‒ dein Traum wird nach und nach
lichter und 
lichter werden, und schliesslich
wirst du dem 
Erwachen immer 
näher kom‐
men. ‒ ‒ ‒
.Es ist kein leeres Spiel mit Worten, wenn ich
den 
Zustand des Menschen, der noch nicht
vollbewusst im 
Geiste lebt, dem 
Schlafe ver‐
gleiche, und seine 
Vorstellungswelt dem
Traum! ‒
.Ich rede zu Erdenmenschen und muss mich
an erdenmenschliche Gleichnisse halten.
.Wer immer aber diese Worte lesen wird, der
kennt auch Schlaf und Traum.
.So wie dir nun jeder als gar töricht erscheinen
würde, der dir zu sagen wüsste: ‒ nur im
Schlafe sei er im wahren 
Leben, und nur der
Traum sei ihm die 
erdenhafte Wirklichkeit,
so sollst du auch erkennen lernen, dass dieses
 
Erdenleben keineswegs die 
höchste Wirk‐
lichkeit umschliesst: ‒ dass alles, was du hier
«Erlebnis» und «Erkennen» nennst, gar weit
zurückbleibt hinter dem 
Erleben und 
Erken‐
nen, das dir in der Welt des 
wesenhaften
Geistes werden wird, bist du erst selbst ‒ 
auch
wenn du noch als Mensch der Erde in
der sinnenfälligen Erscheinung lebst ‒
in diese Welt des Geistes 
eingegangen. ‒ ‒ ‒
.Wohl dir, wenn du dich 
auf dem Wege
weisst, der dich 
in dir selber zum 
wachen
Erleben des 
Geistes führt! ‒ ‒
.Wohl dir, wenn du zum mindesten erkennst,
dass auch 
für dich dieser Weg bereitet ist! ‒ ‒ ‒
.Auch wenn du dich gar ferne noch von dieses
Weges Anfang fühlen solltest, so wird dir doch
das 
Wissen um den Weg schon 
Kraft verleihen,
ihn, aller Hindernisse spottend, 
aufzusuchen,
‒ und weisst du, dass du ihn bereits 
betreten
hast, so weisst du auch, dass du nur festen
Schrittes weiterschreiten musst, um in 
dir
selbst zu 
Gott zu finden. ‒
*
 
.Was in den Reichen deiner Vorstellung du
so gegründet findest, dass kein Anlauf deines
Denkens dieses Tiefgegründete je stürzen
könnte, das nennst du «wahr». Als «Wahr‐
heit» aber gilt dir auch gar manches Vorstel‐
lungsgebilde, das du nur heute und mit deinen
Kräften nicht zu Falle bringen kannst, so dass
es später, wenn es Andere zu Falle brachten,
auch für dich nicht mehr als Wahrheit gelten
kann. ‒ ‒
.So kommt es, dass die aufeinanderfolgenden
Geschlechter jeweils ihre eigene Wahrheit wie
ein Kleinod hüteten, das für das folgende Ge‐
schlecht sie sorglichst zu verwahren suchten,
während dieses Erbe dann den Späteren kaum
noch den Wert von Kinderspielzeug zu besitzen
schien...
.Und doch blieb bis auf den heutigen Tag die
«Wahrheit» gar hoch im Kurs, auch wenn die
Frage oftmals nahe lag: ‒ 
was denn 
zur Zeit
als 
Wahrheit gelten solle?! ‒
.Wenn 
hier von der «
Wahrheit» nun ge‐
sprochen werden soll, so wollen wir 
bewusst
beiseite lassen, was alles in der Zeiten Lauf als
«Wahrheit» galt!
.In 
solchem Sinne nur sei von der 
Wahrheit
hier die Rede, wie denn ein jegliches Geschlecht
noch 
ausser seiner zeitlich engbegrenzten 
Mei‐
nung eine 
Wahrheit kannte, die 
nicht durch
Spätere entwertet werden konnte.
.In solchem Sinne aber ist als 
Wahrheit an‐
zusprechen, dass menschliche 
Erkenntnis wie
im 
Denken sie erreichbar wird, stets 
Stück‐
werk bleibt, und dass in gleicher Weise alle
Macht des Menschen über die Natur ‒ trotz
aller Siege über die Naturgewalten ‒ nur allzu‐
bald gewisse 
Grenzen anerkennen muss, die sie
sich selber keineswegs gezogen hat. ‒
.Aus dieser Wahrheit 
folgerte das 
Denken,
dass die Bereiche des 
Erkennens und der
Macht, die 
Menschen unerreichbar sind,
in eines 
anderen Willens Allgewalt gegeben
seien. Mit dieser 
Folgerung jedoch ist schon
ein Vorstellungsgebilde aufgerichtet, das all‐
zuleicht auch wieder 
umgestossen werden
kann, da ihm die 
Fundamente mangeln auf
denen jene 
Wahrheit ruht, die solches folgern
lässt....
.Mag auch das Denken und Erschliessen Vor‐
stellungsgebilde schaffen, die als der Wahrheit
bestes 
Gleichnis gelten können: ‒ die 
Wahr‐
heit selbst, soweit sie 
hier in Frage steht,
wird 
niemals zu erdenken oder zu erschliessen
sein! ‒
.Letzte 
Wahrheit ist hier allem Denken
hoch entrückt und bleibt dem Denken 
ewig
unerreichbar, es sei denn, dass der Mensch
in sich der 
Wirklichkeit begegne und im
wirklichen 
Erleben innewerde was er sucht,
um es dem Denken 
dann als Gabe 
darzu‐
bieten. ‒ ‒ ‒
.Unzähligemale hat man sich «Gott» 
erdacht
und glaubte im 
Denken die Gottheit 
gefun‐
den zu haben.
.Auch im sublimsten Denken aber wurde nur
ein 
Götze aufgerichtet nach des 
Menschen
Vorbild: ‒ ein 
Vorstellungsgebilde, das ‒
allein nur 
in der Vorstellung der mensch‐
lichen Gehirne ‒ als sinnlich-unsinnlicher
Schemen west...
.Wahrlich, es ist nur allzubegreiflich, dass es
keiner Zeit an Menschen fehlte, die einem sol‐
chen «Gotte» ihren Glauben versagten, ‒ allein,
fast unbegreiflich bleibt es, dass ein solcherart
erdachtes Blendwerk immer wieder Gläubige
fand, die sich vor ihm neigten! ‒ ‒
.Es waren die 
Wenigsten nur zu allen Zeiten,
die hier weder leugneten noch glaubten, sondern
sich völlig von dem erdachten Götzen
kehrten, um ihren 
lebendigen Gott in sei‐
ner 
Wirklichkeit in sich zu 
erleben.
.Was so erlebt wird, spottet freilich jeder
Vorstellung!
.Kein 
Vorstellungsbild lässt sich schaffen,
das diesem 
Erlebten gleichen würde! Durch
keinen 
Gedanken ist es darzustellen und in
keinem 
Worte wird es mittelbar! ‒
.Der Erlebende selbst nur weiss darum,
und weiss ‒ durch das 
Erlebte allein ‒ dass er
wahrhaft 
das erlebt, was nicht nur den 
Namen
trägt, als 
sei es «Gott», sondern was 
Gottheit
in sich selber ist von Ewigkeit zu
Ewigkeit...
.Hier hat der 
Zweifel, der des 
Denkens
wacheste Erkenntnis noch benagt, für immer
jegliche Gewalt verloren! 
Es ist ein
Innewerden des innersten Lebensgrun‐
des im eigenen «
Ich». ‒ ‒ ‒
.So wie ein Licht, entzündet in einer bunten
Lampe, der bunten Scheiben 
Farben zeigt und
dennoch 
sich selbst im Innern der Lampe
nicht färbt, so tritt die 
Gottheit in 
das
Innerste des Menschen ein, ‒ bekundet sich
in ihm in seiner individuellen Weise, und bleibt
doch was sie ewig war und ist. ‒
.In solcher 
Wirklichkeit mit seinem Ur‐
grund eng vereinigt, erkennt des Menschen irdi‐
sches Bewusstsein erst die 
wirkliche Wahrheit
und dieser ewigen Wahrheit 
Wirklichkeit!
.Hier erst wird ihm bewusst, was Gott 
ist in
Wahrheit und 
Wirklichkeit! ‒ In graues
Dämmerdunkel sinken hier alle früheren 
Vor‐
stellungsbilder von Gott! Der so die Gott‐
heit 
in sich selbst erlebt und 
seine eigene
Wirklichkeit in ihr, der braucht fürwahr kein
 
Bild und Gleichnis mehr, und nur wenn 
Andere
er belehren will, muss er sich Bild und Gleichnis
für die 
Anderen schaffen, damit sein Wort ihr
inneres 
Erfühlen wecken könne. ‒
.Ein 
Stammeln aber und 
unbeholfenes
Deuten muss seine Rede dennoch bleiben, auch
wenn er mit allen Bildern der Sprache von sol‐
chem Erleben Kunde bringen will...
.Nur 
der allein, der in solcher Weise seinen
lebendigen Gott in sich erlebte, 
weiss in
gewissem Wissen um 
Gott, so wie auch er
allein erst um 
sich selber in 
gewissem
Wissen weiss! ‒ ‒ ‒
.Doch ist auch diese hohe Stufe erst nur 
Vor‐
bedingung aller 
weiteren Entfaltung in
der geistigen Welt, wenn auch nur Wenige zu
allen Zeiten, während ihres Erdenlebens 
diese
Stufe erreichten, oder gar sie überstiegen. ‒ ‒
.Verbrechen ist es, von 
Gott zu reden, und
sei es in den wundersamsten Worten, so der
Redende 
diese Stufe nicht mit aller Sicherheit
unter seinen Füssen weiss!! ‒
.Hat er sie aber erreicht, so weiss er auch, ob
er zur 
Lehre wahrhaft 
berufen ist, und nur
der Berufene wird Gottes Namen nicht ent‐
weihen.
.Ihm wird «gegeben» was er reden soll, von
denen, die hier mehr als er erhalten haben, da
sie vor Jahrtausenden schon auf der Bahn ge‐
funden wurden, die er erst heutigen Tages be‐
tritt. ‒ ‒
.Es ist unmöglich, seinen lebendigen
Gott in sich selbst zu erleben, ohne der Füh‐
rung der älteren Menschenbrüder aus
dem Geiste her bewusst zu sein...
.Auch sie mussten einst erst unter solcher
Leitung den Weg betreten, bis sie in sich selbst
dann die Einigung fanden in ihrem lebendigen
Gott. ‒
.Weit mehr aber wurde von ihnen verlangt,
die Helfer aller nachtumdrohten Menschen‐
seelen werden sollten...
.Weit schwerere Bürde wurde ihnen auf‐
erlegt...
.So wurden sie in ihren Erdentagen
schon befähigt, in die Welt des Geistes
vollbewusst und wachend einzugehen,
‒ in die Welt des wesenhaften Geistes, in
der sie heimisch, der sie kundig waren,
lange 
bevor sie als Menschen der Erde ihren
Erdenleib erhielten. ‒ ‒ ‒
.Was manche alte 
Sage, die du als «Torheit»
bisher verlachtest, dir 
dennoch, wenn auch
in dunkler Rede, zu sagen hat, so du solches
nun weisst, mag deiner eigenen Erkundung
überlassen bleiben. ‒
.Ich aber kann dir nur sagen, dass ich 
aus
sicherster Gewissheit rede, als einer, der
nur von Dingen zu sprechen weiss, die er selbst
erfahren hat. ‒
.Du wirst, wenn jemals du in dir zum 
Erleben
deines lebendigen Gottes kommen willst,
die Hilfe deiner Brüder die bereits im 
Geiste
leben, 
nicht umgehen dürfen, wie sie da
jeder umgeht, der zwar alle Höhen durchforscht
und alle Tiefen durchgräbt um Gott zu finden,
aber gebunden bleibt an seinen Eigendünkel,
der ihm stetig zuraunt: dass er 
menschen‐
geistiger Hilfe 
nicht bedürfe.
.Willst du der 
Wirklichkeit in dir selbst
begegnen, dann wirst du 
achten müssen,
was die Wirklichkeit ins Dasein rief!
.Nicht du hast zu bestimmen, 
auf welche
Weise Gott dir bewusst werden solle, sondern:
‒ Gott!! ‒ ‒ ‒
.Nicht «Menschenhilfe» wird dir, wenn dir
die menschengeistige Hilfe wird, von der ich
rede, sondern Gotteshilfe, die sich des Men‐
schen bedient um dem Menschen zu helfen, da
anders ihm in seiner Tierheit niemals Hilfe
Gottes werden könnte! ‒
.Es wird hier von dir gewiss kein «Glaube»
verlangt, als wenn du meinen Worten um der
Worte willen glauben solltest. Ich sage dir
nur, was unerlässlich ist, willst du aus einem
Suchenden zum Finder werden!
.Nicht mehr wird von dir verlangt, als dass
du der Hilfe, die dich geistig ‒ und nur auf
geistigem Wege ‒ erreichen kann, nicht eigen‐
willig widerstrebst. Ob meine Worte «Glau‐
ben» verdienen, lass' dir von denen sagen, die
nach ihnen tun, ‒ und dann erprobe selbst ob
du sie bestätigen kannst!
.Ich will dir keinen «neuen Glauben» brin‐
gen, sondern deine Seele zur Gewissheit
führen: ‒ zu jener Wahrheit die sich nur als
Wirklichkeit erfahren lässt! ‒ ‒ ‒
.Du wirst deiner Seele Kräfte in dir selbst nur
dann also zu sammeln und zu einen wissen,
wenn dir die Ströme geistigen Lebens Kraft
verleihen, die von denen in die Erdennacht
geleitet werden, die aus dem wesenhaften
Geiste wirken, weil sie also wirken müssen! ‒
.Sie selbst sind nur Werkzeuge göttli‐
chen Willens!
.Nicht ihre Kräfte kannst du empfangen, son‐
dern allein des Geistes Kraft, aus der sie leben
in des Geistes wacher Welt. Umformer sind
sie der Kraft des Geistes, die anders nicht
in dieser Erdentieresdunkelheit dir
fühlbar werden könnte...
.Sie glauben nicht «Höheres» zu sein als du,
denn alles was sie einst etwa glauben
mochten, zu sein, haben sie aufgelöst
in dem, aus dem sie sind...
.Wenn du dieses Sein jedoch dir über‐
ordnet fühlst, so wisse, dass auch sie es
allem überordnet fühlen, was sie als Erden‐
menschen einst für sich erreichbar oder
wünschbar wussten. Sie gieren wahrlich nicht
nach Dank für ihre Hilfe, und all ihr «Helfen»
beruht nur in ihrem Sein!
.Sie werden dir auch keineswegs eine andere
Hilfe bringen können, als jene, die du benö‐
tigst, willst du in dir zu deinem lebendi‐
gen Gott gelangen! Wenn dir auch in an‐
deren Dingen geistige Hilfe werden mag,
so leite sie nicht von deinen helfenden
Brüdern auf der Erde ab! ‒
.Wahrlich, es gibt im Reiche des Geistes auch
noch andere Hilfe, deren auch sie, in ihrem
Erdendasein, oft gar sehr bedürfen! ‒ ‒ ‒
.Weder «Übermenschen» noch Zaube‐
rer, sind sie in ihrem irdischen Leben allen
Erdennöten ganz in gleicher Weise
ausgesetzt wie du, und sie erkennen darin
hohe Weisheit, dass sie in allen Stücken hier
das Erdenmenschenlos zu tragen haben...
.Wie sollten sie die Seelen die allhier im Dun‐
kel sind, in liebender Verströmung aller Geistes‐
kraft die sich durch sie ergiesst, aus dieser Fin‐
sternis erretten können, wären des Erdenmen‐
schen Nöte ihnen fremd!? ‒
.Durch ihr Erkennen aller Menschen‐
not wird ja die Kraft des Geistes also um‐
gewandelt, dass sie den Seelen in der Form
der Hilfe, deren sie auf ihrem Weg zu
Gott bedürfen erst 
fühlbar und 
erfassbar
wird! ‒ ‒
.Du kannst dich wahrlich ihnen anvertrauen,
zumal, da man ja nichts von dir verlangt, als
dass du dich vor jedem 
Sträuben gegen ihre
Hilfe hütest.
.Dein 
Wille, der in solchem Sträuben Aus‐
druck findet, würde sonst die Hilfe hindern.
.Bist du aber 
willig und 
bereitet, Hilfe zu
empfangen, so wird sie dir auf deinem Wege
werden 
ohne Ruf und Bitte. Nicht 
der
Willkür des Helfers ist diese Hilfe anver‐
traut!
.Du 
musst gefunden werden, so du dich fin‐
den lassen 
willst!
.Dann aber wirst du mit aller Sicherheit auch
die 
Wahrheit finden, die du bislang so oft
vergeblich suchtest.
.Erkennen wirst du dann, was meine Worte
immer wieder deiner Seele nahebringen wollen:
‒ dass diese 
Wahrheit nur als 
Wirklichkeit
gefunden wird. ‒
*
 
.Du kannst nicht erwarten, deinen Weg zu
Gott zu finden, solange du 
in deinem Erden‐
leben deinem «
Ja» und deinem «
Nein» nicht
unverletzlich sichere Grenzen ziehst! ‒
.Dein «
Ja» und «
Nein» darf nicht durch dei‐
ner 
Wünsche wechselreiche Ziele jeweils erst
die Richtung finden! ‒
.Noch weniger darf deiner 
Triebe erden‐
tierische Gewalt in dir bestimmen, wo dein
«
Ja» gesprochen werden soll und wo dein
«
Nein»! ‒
.Von deiner 
Entschiedenheit hängt die
Entscheidung deines Schicksals ab, und
du allein nur wirst dein Schicksal zu tragen
haben! ‒
.Sobald du dich 
entschieden hast, dem
Schein dich zu entwinden um das wache 
Sein
dir zu erwirken, wird alles was dich noch ver‐
 
leiten will, ein Anderes zu scheinen als du
bist, stets deinem «Nein» begegnen müssen.
.Sobald du dich entschieden hast, den
Weg zu Gott zu gehen, wird nichts an deinem
«Ja» noch Stütze finden dürfen, was dich be‐
hindern könnte deiner Seele höchste Höhe
in dir selber aufzusuchen. ‒ ‒
.Dein «Ja» und «Nein» kann deinen Willen
festigen, so dass er wie ein Fels im wilden Wo‐
gen allen äusseren Geschehens steht! ‒
.Bisher warst du vielleicht gewohnt, dein «Ja»
oder «Nein» nicht allzu wichtig zu nehmen? ‒
.Je nach deiner Wünsche Begehr wurde dein
«Nein» recht schnell ein «Ja», und dein «Ja»
zum «Nein»...
.Wie wäre dies auch vermeidbar gewesen, da
du unstät allenthalben suchtest, und den einen
Weg, dem all dein Suchen galt, nicht finden
konntest!
.Nun aber wird dir der Weg gezeigt, und
dein schweifendes Suchen ist am Ende.
.Nun wird wahrlich Weniges nur für dich von
gleicher Wichtigkeit sein, wie dein «Ja» oder
«Nein»! ‒ ‒
.Du wirst dich bestimmen müssen, so dass
von diesem Tage an dein «
Ja» ein 
unbeirr‐
bares «
Ja» sei und dein «
Nein» ein 
un‐
bestechliches «
Nein»!
.Bevor du dich selbst zu solchem «Ja» und
«Nein» 
bestimmst, wirst du in bedachtsamer
Wahl zu wählen haben, 
was dein «
Ja» erhalten
soll und 
wo dein «
Nein» zu gelten habe...
.Dann aber soll dein «Ja» und «Nein» durch
keine Macht der Erde mehr zu berücken sein.
.Selbst wenn du noch 
irren solltest in dei‐
ner Selbstbestimmung, wird dein Irren wenig
nur zu besagen haben, ward es durch den
Willen zu deiner höchsten Höhe be‐
stimmt. ‒
.Nur 
Unbestimmtheit ist vom Übel; nur
Unentschiedenheit gereicht zum Verderb!
.Siehe, es wird dir auch fürderhin nicht an
Gründen fehlen, dein selbstbestimmendes «Ja»
und «Nein» gar oftmals noch 
vertauschbar
zu wünschen, und gerne würdest du zuweilen
auch ins 
Unbestimmte flüchten! ‒
.Darum wäge weise, 
bevor du dich bestimmst,
denn 
jeder Tag stellt seine Frage nach
deinem «
Ja» 
und «
Nein», und eines jeden
Tages Frage wird durch dein 
bleibendes «Ja»,
‒ durch dein 
bleibendes «Nein», ‒ entschie‐
den werden. ‒ ‒
.So wie du dich bestimmt hast, 
dort, wo es
für 
alle Zeiten gelten soll, 
dir selbst Be‐
stimmtheit zu geben, so wirst du auch von Tag
zu Tag in 
allen Dingen dieses Erdenlebens,
dir selbst getreu, dein «
Ja» und «
Nein»
bestimmen müssen. ‒ ‒
.Du darfst nicht erwarten, 
zu deiner höch‐
sten Höhe in dir selber hinaufzufinden,
wenn du nicht 
weisst, wo dein «
Ja» sein soll
und wo dein «
Nein». ‒
.Du darfst nicht erwarten, zu deiner höchsten
Höhe zu gelangen, solange noch dein «
Ja» dem
erdentierischen Behagen sich verdingt,
wo nur dein «
Nein» dich aus der Tiefe lösen
könnte...
.In einer Stunde der Einkehr bei dir selbst,
frage dich sehr genau, was 
bisher dein «Ja»,
und was dein «
Nein» erhielt? ‒
.Frage dich aber auch weiter: ‒ wo du in 
Un‐
entschiedenheit bisher verblieben bist, um
stets nach deinen trüben Gelüsten, dich 
bald
zu einem «Ja», bald zu einem «Nein»
entscheiden zu können!? ‒
.Lass' dich nicht erschrecken, wenn du also
sehen musst, dass der grösste Teil deines Hauses
auf schwankendem Grunde ruht!
.Du sollst ja jetzt den Grund auf dem die Fun‐
damente ruhen, untersuchen, damit du ihn
allenthalben befestigen kannst durch neue
starke Pfähle!
.Wir können aber hier auch jedes Bild bei‐
seite lassen:
.Es handelt sich für dich um eine zu errei‐
chende Bestimmtheit deines Willens,
durch die hinfort entschieden werden soll, was
dein «Ja» erhalte, oder durch dein «Nein»
aus deinem Leben zu entfernen sei.
.Es handelt sich auch keinesfalls um «Welt‐
bejahung» oder «Weltverneinung», son‐
dern um dein engbegrenztes Erdenleben
und die Form in der du es leben sollst!
.Du sollst dich bestimmen, es so zu leben,
dass alles was dich in dir selbst zu Licht
und Läuterung erheben kann, dein
«Ja» gewiss hat, wie denn alles, was dich
etwa niederziehen könnte, mit aller
Sicherheit stets deinem «
Nein» begegnen
muss. ‒ ‒
.Bist 
du selbst erst bestimmt, so wird auch
jede Entscheidung die dir nahe kommen kann,
«
von selbst» in 
gleicher Art Bestimmung
finden. ‒
.Dein «Ja» und «Nein» 
im Alltagsleben
wird nur ein Abbild dessen sein, was 
in dir
selbst dein «
Ja» erhielt und was deinem
«
Nein» sich beugen musste.
.Sorge darum: 
in dir selbst dein «
Ja» und
«
Nein» zu sichern!
.Alle 
andere Sorge ist hier vom Übel! ‒
.Auch wenn du 
bestimmt bist in dir selbst,
so dass nichts Äusseres dich mehr bestimmen
kann, so wirst du dennoch nicht 
erstarren
müssen.
.Heute kann eine Entscheidung dein «
Ja»
verdienen, die du 
morgen durch dein «
Nein»
beantworten musst...
.Heute kann dein «
Nein» dich aus der Tiefe
retten, wo 
morgen dein «
Ja» allein dich höher
führen wird...
.Dein eigenes 
Wachsen wird sehr oft von dir
 
fordern, dass du wechselst in deiner Ent‐
scheidung.
.Bist du aber ein für allemale in dir selbst
bestimmt, dann wird in solchem Wechsel
dennoch stets ein Beharren sein.
.Du wirst in allem Wechsel stets beharren
bei deinem eigenen «Ja» und «Nein» in dir
selbst, und wie auch jeweils deine Entschei‐
dung fallen mag, ‒ stets wirst du nur nach
deiner bleibenden Bestimmtheit ent‐
scheiden. ‒
.Dem Äusseren nach kannst du heute an‐
ders als gestern entscheiden, dieweil die äus‐
seren Bedingnisse anders wurden, allein dein
«Ja» und «Nein» darf auch im Wechsel nur
bestimmt sein durch dich selbst: ‒ durch
deine Selbstbestimmtheit, die du dir für
alle Zeit gegeben hast, als du die unverrück‐
bar festen Grenzen setztest deinem allbe‐
stimmenden «Ja» und «Nein». ‒ ‒
.Es geht nicht an, dass du dich selbst betörst
und heute «Ja» sagst, morgen aber «Nein»,
nur weil das eigene Behagen, oder deiner
Wünsche Neigung dich zum Wechsel der
Entscheidung überreden wollen!
.Auch keines anderen Menschen «Ja» oder
«Nein» darf das deine umstimmen können,
sobald du einmal in dir selbst dich so be‐
stimmtest, wie es dein hohes Ziel verlangt.
.Wer nur im Irdischen sein Erdentier er‐
leben will, der wird ein anderes «Ja» und
«Nein» bekunden als ein Anderer, der dieses
Erdendasein nutzen möchte um die höchste
Weisheit die sein Denken ihm erschliessen
kann, hier zu erreichen.
.Und wieder anders wird das «Ja» und
«Nein» des Toren sein, der einem selbst‐
geschaffenen Götzen dient. ‒
.Du aber, der du den Weg zu Gott in dir
finden und beschreiten willst, wirst dich zu ei‐
nem «Ja» und «Nein» in dir bestimmen müs‐
sen, das auch dieses hohen Zieles würdig ist.
.Der Anderen «Ja» und «Nein» kann dir
dabei nicht helfen, auch wenn es sich um
Andere handelt, die du hoch verehrst, ‒ es sei
denn, sie hätten gefunden, dort wo du noch
suchst, und wüssten dir also zu sagen, wie
dein «Ja» und «Nein» in dir Bestimmtheit
finden müsse, damit du, gleich ihnen, einst
dein Ziel erreichen könntest. ‒ ‒
.Es werden gar 
wenige sein, deren «Ja» und
«Nein» dir in solcher Weise 
helfen kann!
.Weit zahlreicher aber sind jene, die 
dich zu 
be‐
stimmen suchen nach ihrer Art, obwohl ihnen
selbst noch 
jegliche Bestimmtheit man‐
gelt, sei es im guten, oder verwerflichen Sinn. ‒
.Sie sind deine 
grösste Gefahr, da dir ihre
innere eigene 
Unbestimmtheit nicht offen‐
bar wird...
.Du wirst sie 
noch mehr zu meiden haben,
als alle die dein hohes Ziel 
verlachen, weil ihre
niedere Bestimmtheit nur das 
Niedere kennt
und anerkennt!
.Dort, wo dir das «Ja» der 
Anderen mit
klarer Bestimmtheit als 
dein «
Nein» ent‐
gegentritt, hast du ebensowenig zu fürchten wie
dort, wo der Anderen «Ja» 
deinem «Ja» und
der Anderen «Nein» 
deinem «Nein», soweit
dies möglich ist, entspricht.
.Aber hüte dich vor allen, 
die dir
stetig nach dem Munde reden!
.Hüte dich vor allen, die ihre Rede auf ein
«
Nein» hin richten und wenn sie sehen, dass
du ein «
Ja» erwartet hast, sie alsbald enden
mit einem «
Ja»!
 
.«Hüte dich vor allen, die da jederzeit «Ja»
mit «Nein» und «Nein» mit «Ja» 
vertau‐
schen können!
.Hüte dich aber auch vor der Neigung, dein
eigenes «Ja» und «Nein» den anderen 
auf‐
zudrängen!
.So wie du 
dich bestimmtest, so sollst
nur 
du selber sein, auch wenn gewiss dir
andere 
ähnlich werden können.
.Du kannst nur 
dich bestimmen und 
nicht
die 
Aussenwelt!
.Wo du es dennoch versuchst, und so 
hinaus‐
greifst über deinen Bereich, wirst du 
ins
Leere greifen, auch wenn du dich gern über‐
reden möchtest, du hättest auch 
andere
bestimmt.
.Gewiss kannst du auch andere zu deinem
«Ja» und «Nein» 
verleiten, so sie noch 
un‐
bestimmt sind in sich selbst, ‒ doch wenn du
wähnen wolltest, dass sie hierdurch nun 
Be‐
stimmtheit in sich selbst gefunden hät‐
ten, wärest du nur einem töricht-eitlen Wahn
erlegen...
.Von solchem Wahne sehr verschieden ist
 
jedoch dein Wissen um die Art und Weise, wie
du ‒ magst du nun wollen oder nicht ‒ die
Anderen 
von Innen her stets durch die
eigene Bestimmtheit 
mitbestimmst! ‒
.Du kannst dich nicht im Dasein völlig
isolieren, auch wenn du in die Wüste gehen
wolltest, oder dir im tiefsten Urwald deine
Hütte bauen würdest!
.Auch wenn du von heute an keinen Men‐
schen mehr siehst, bleibst du doch mit den
Menschen eng verbunden!
.Durch unsichtbare Schwingungen die
deines Denkens, Fühlens und Erlebens stets
getreue Boten sind, bleibst du 
auch aus der
weitesten Entfernung her mit allen 
eng
vereint, die deiner 
eigenen Artung 
ähnlich
sind, und 
du empfängst 
von ihnen auf die
gleiche Weise stete Botschaft...
.Wohl bist du dir noch dessen 
nicht be‐
wusst, ‒ doch, magst du darum wissen oder
nicht: ‒ nie wird das stetige Geschehen hier
sich ändern lassen! ‒
.So helfen sich alle, 
die auf gleichen
Wegen sind!
.So wirst auch 
du den 
Anderen helfen, die
sich selbst bestimmen wollen, wenn du
dich in dir selber bestimmst! ‒
.So wird dein 
eigenes «Ja» und «Nein»
auch 
Anderen zu 
ihrem «Ja» und «Nein»
verhelfen! ‒ ‒ ‒
*
 
.Dass du bis heute deinen 
Gott in dir noch
nicht 
gefunden hast und dem 
Lebendigen
in seinem 
Licht vereinigt bist, mag dir Beweis
genug sein dafür, dass du noch 
in eines An‐
deren Gewalt stehst, der dein Gott 
nicht ist
und 
nicht du selbst...
.In furchtbarer Bindung bist du gebunden,
und nur in hartem Kampfe wirst du dieser Bin‐
dung ledig werden können! ‒ ‒
.Zuvor aber gilt es, zu erkennen: ‒ 
wer der
ist, mit dem du zu kämpfen hast?!
.Der dich 
in unsichtbaren Banden hält,
ist selber 
unsichtbar, und gerne lässt er sich
von dir ‒ der du ihn 
fühlen kannst, auch wenn
du niemals ihn ergründest ‒ als «Gott» ver‐
ehren und sich Opfer bringen...
.Er ist fürwahr 
kein «selbstgeschaffener
Götze» und seine Macht erhält er 
nicht aus
deinem Glauben!
 
.Er ist auch nicht, wie alte Glaubenslehren
wollen, Gottes «Feind» und Gegenspieler, denn
er 
weiss nichts von Gott, und aller Gottes‐
glaube ist ihm menschliche Torheit. ‒
.Sieht er den Menschen nach 
Gott verlangen,
so ist 
er selbst allein sich als ein «Gott» ge‐
wiss und setzt 
sich selbst als den Verlangten,
‒ erkennt er aber, dass der Mensch in Wahrheit
einen Weg zu suchen unternimmt, auf dem er
seinen Fesseln sich entwinden könn‐
te, so wird er des Menschen fürchterlicher
Feind und sucht sein Erdenleben zu ver‐
nichten...
.Wären 
seiner Macht nicht 
mächtigere
Grenzen gesetzt, so würde wahrlich 
keiner der
Erdenmenschen je 
in diesem Erdendasein
zu 
Gott gelangen können! ‒ ‒ ‒
.Es sprach euch einer derer, die aus dieses
unsichtbaren Herrschers starken Fesseln 
frei
geworden sind, von ihm, als dem «
Fürsten
der Finsternis», ‒ aber ihr wusstet nicht,
von wem er sprach und wisst es noch heute
nicht...
.Wenn man nicht vorzog, das Wort nur 
sym‐
 
bolisch zu nehmen, dann schuf man einen
Kinderschreck in seiner Vorstellung, dem dieses
Wort entsprechen sollte...
.Der aber, den das Wort vom «Fürsten der
Finsternis» in jenes hohen Meisters bestimmter
Auffassung bezeichnete, ist wahrlich ein
«Fürst» der kosmischen Nacht, auch
wenn seine Herrschaft durch den gleichen Men‐
schen, dessen Mund ihn erstmals so bezeichnet
hatte, gar sehr gemindert wurde. ‒ ‒
.Hier ist die Rede von einer wirklichen
Wesenheit im unsichtbaren physischen Kos‐
mos, der da alles auf der Erde ‒ soweit es irdi‐
scher Natur ist ‒ irdisch unterordnet
bleibt, bis sie selbst einst mit diesem Planeten
zerfällt: ‒ sich auflöst in unbewusste kos‐
mische Kraft! ‒ ‒ ‒
.Mit deiner Erdentierheit ‒ die auch dein
Denken mitumfasst, und alles was der Mensch
der Erde jemals an mechanischen Werken
schuf und schaffen wird ‒ bist du durchaus in
dieser Wesenheit Gewalt.
.Sie ist der «Herr der irdischen Natur»
und so auch deiner Erdentierheit Herr, so
dass du wahrlich sie als «Gott» verehren könn‐
test, wärest du nicht 
Anderes noch als dieses
Erdentier! ‒ ‒ ‒
.Nur weil du noch 
Anderes bist als 
eine
Geburt der Erde, kannst du ihm 
entrinnen,
und dich, 
soweit du unvergänglich bist,
über den Vergänglichen 
erheben! ‒
.Immerhin wirst du 
auch dann noch mit
deiner 
Erdenleiblichkeit unter seiner 
Herr‐
schaft stehen, aber als einer, der nicht mehr
unbedingt in seine Gewalt gegeben ist, auch
wenn er sie zuweilen bitter fühlen muss. ‒ ‒
.Es ist ein gar grosses Unterfangen, diesem 
Ge‐
waltigen des Kosmos Fehde anzusagen! ‒
.Mehr als menschlicher «
Mut» 
gehört
dazu, 
mit ihm zu kämpfen! ‒
.Und dennoch wirst du diesen Kampf 
er‐
öffnen und 
bestehen müssen, ‒ diesen Kampf,
der 
erst dann ein 
Ende findet, wenn das
Erdentier in dem du lebst, dereinst von dir,
dem 
Unvergänglichen, sich 
löst. ‒ ‒ ‒
.Gar mancher blieb schon auf der Walstatt,
der da mit grosser Gebärde sich erkühnte,
diesen Kampf zu kämpfen und nicht wusste,
mit wem er focht...
.Auch 
hier ist dir 
hohe Hilfe nötig, wenn du
im 
Siege bleiben willst, solange du noch auf
der Erde lebst. ‒ ‒
.Hier ist der Kampfplatz keineswegs 
nur in
dir selbst!
.Auch von 
aussen her wird dir 
harter
Kampf geboten, und du wirst stetig dich be‐
währen müssen in der blossen 
Gegenwehr,
denn die Eröffnung dieses Kampfes 
deiner‐
seits kann niemals 
Angriff sein, sondern nur
Absage an den 
Herrn des Erdentieres,
das dir fürderhin 
ein irdisches Werkzeug
werden soll, während du vordem 
dich, den
Unvergänglichen, ihm unterordnet hattest.
.Nie wird 
der Fürst der finsteren Materie
dir 
willig überlassen, was unter seiner
Herrschaft steht, und was du dennoch 
dei‐
nem Willen dienstbar machen musst, willst du
in diesem Erdenleben schon zu deinem
Gott gelangen 
in dir selbst! ‒ ‒ ‒
.Er wird auch nie dein Tun «begreifen»
können, es sei denn als 
Vermessenheit,
denn ihm ist alles 
Geistige, und somit auch
dein 
Gott, ein Hirngespinst der 
einzigen aus
allen den Geburten dieser Erde die in seine
 
Macht gegeben sind, die ihm trotz allem
«
fremd» erscheint.
.Er selbst wird 
niemals sich im Kampfe
stellen!
.Dazu 
verachtet er dich viel zu sehr. Im
Kampfe auch wird er des Erdentieres «
Fürst»
verbleiben und dich allein 
durch seine Höri‐
gen bekämpfen lassen...
.Gar 
ungleich ist so dieser Kampf, in dem
sich 
Einer stets mit 
Vielen messen muss, ‒
wobei denn wieder Viele sind, die ihm 
allein
schon weitaus 
überlegen wären, würde er
nicht 
durch des Geistes hohe Kräfte
immer neu gestärkt. ‒ ‒ ‒
.Es ist ein folgenschwerer Tag, an dem dein
Inneres sich gegen dieses unsichtbaren Fürsten
Macht erhebt ‒ dem ausser seinen eigenen
Scharen auch die Tiefgesunkenen ergeben
sind, die einst als «Meister» aus dem 
hohen
Leuchten fielen ‒ und sich entschliesst, ihm
nun für alle Zukunft den Gehorsam abzu‐
schwören...
.Zuerst mag es dir leichthin so erscheinen,
als sei dies nur ein kindliches Komödienspiel,
das du dir selbst bereitest, und ohne jede
Wirkung in den unsichtbaren kosmischen Be‐
reichen.
.Bald aber wirst du anderen Sinnes werden,
und nur zu deutlich wirst du sehen lernen,
mit wem du nun im Kampfe stehst...
.Was aber auch dir nun begegnen möge: ‒
sei unverzagt und wisse, dass dir hohe
Hilfe nahe ist, ‒ auch dann, wenn du schon
glauben möchtest, deine Niederlage sei ge‐
wiss! ‒ ‒ ‒
.Du wirst nicht unterliegen können, so‐
lange du nur dein Vertrauen in den Sieg
ausschliesslich in der Kraft des Geistes
gründest.
.Die hier unterlegen sind, waren stets zu
sicher ihrer eigenen Kraft, so dass die Hilfe
aus der Kraft des Geistes sich an ihrem
Kampfe nicht beteiligen konnte.
.Nur dann, wenn du der Kraft des Geistes
Anteil lässt an deinem Kampfe, wird sie für
dich streiten...
.Es sind die Schlechtesten nicht und
nicht die Feigen, die solchen Anteil am
Kampfe nicht gewähren möchten. ‒
.Nicht immer ist es Eigendünkel, wenn ein
Mensch den Kampf allein durch seine eigene
Kraft entscheidbar glaubt. ‒ ‒
.Doch immer ist es menschlich enges Irren,
glaubt der Mensch sich selbst befähigt, ohne
Geisteshilfe hier den Sieg sich zu erkämpfen. ‒ ‒
.Ihm kann dann nicht geholfen werden,
auch wenn er Geisteshilfe dringend braucht,
da all sein Tun die Hilfe abweist, die für ihn
den Kampf zu Ende kämpfen will...
.Wer hier den Sieg für sich errungen
wissen will, der darf ihn niemals aus der
eigenen Kraft erringen wollen!
.Dankbar muss er den Sieg entgegenneh‐
men, den des Geistes hohe Kraft für ihn
erringt. ‒ ‒
.Stets muss er in sich selbst bewusst sein, dass
sein Wille, diesen Kampf zu kämpfen, alles
ist, was man vom Geiste her von ihm ver‐
langt, dass aber dieser Kampf allein vom
Geiste nur entschieden werden kann...
.Der aber, der aus eigener Kraft den Sieg
erlangbar wähnt, der weiss noch nicht, was hier
der Kampfpreis ist: ‒ der ahnt nicht, dass es
letzten Endes gilt, allhier ein Irdisches der
erdenhaften Bindung zu 
entreissen, damit es
sich 
dem Geiste einen könne. ‒
.Gewiss wirst du 
auch dann, nachdem durch
Geisteskraft der Sieg 
errungen ist, mit deiner
erdentierischen Natur dem «
Fürsten dieser
Welt» noch dienstbar bleiben müssen, so‐
lange du auf dieser Erde lebst; ‒ allein, es ist nur
das, was einst 
verwesen wird, das noch in
seiner Hörigkeit verbleibt...
.Was aber über diese, einst 
verwesliche
Substanz hinaus als Erdenmensch dir zuge‐
hört ‒ wie du auch immer es benennen magst ‒
das wird nunmehr auch 
nach dem Erdentode
noch 
dein eigen sein, und wird dir 
zugehören,
‒ dir, dem 
Unvergänglichen geeint, ‒ 
für
alle Ewigkeit...
.So gehe 
sicher und 
vertrauend denn in
diesen Kampf, in dem du nur mit Geisteskraft,
durch Abwehr, siegen kannst!
.Du wirst den Sieg 
gewiss erringen, so du nur
der Kraft des Geistes 
Anteil lässt an deinem
Kampf!
.Zwar sollst du hier das Deine 
tun, ‒ doch
ist «
das Deine» allzeit nur die 
Abkehr von
des Erdendämons kosmischer Gewalt, und
deines 
Willens Wendung, ihm die Gegen‐
wehr zu bieten ‒ 
unausgesetzt, 
in jedem
Augenblicke deines weiteren Erden‐
lebens. ‒ ‒ ‒
.Wird dieses «
Deine» stetig durch dich
selbst 
getan, dann wird des 
Geistes hohe
Kraft für dich den 
Sieg erlangen! Du wirst dein
Irdisches, soweit es 
nicht verweslich ist,
alsdann mit deinem 
Geistigen für alle Zeit
vereinen lernen!
.So, 
in dir selbst geeint, wirst du den
Weg zu Gott in dir 
nicht mehr verlieren
können, bis du dereinst das hohe 
Ziel des
Weges 
in dir selbst erreichst! ‒ ‒ ‒
*
.Es sind nicht zwei Menschen auf dieser Erde,
die sich in allem 
gleichen würden.
.So aber, wie im Samenkorn der Pflanze ihre
künftige Gestaltung schon beschlossen
ruht, so trägt ein jeder Menschengeist in sich
das 
Urbild seiner einstigen Vollendung. ‒
.Unendlichfältig sind die Lebensformen,
in denen sich 
Gott erlebt 
in sich selbst...
.Unendlichfältig spiegelt sich der Gottheit
Leben in den 
Menschengeistern...
.Unendlichfältig sind die Formen der
Vollendung...
.Du kannst für dich nur deine 
eigene Voll‐
endung 
in dir selbst erreichen und eines
jeden 
Anderen Vollendung kann dir nur zum
Ansporn werden, auch die 
deine in dir selbst
zu 
suchen.
.Des 
Anderen Vollendung ist die 
deine
nicht und kann dir nie ersetzen, was du 
in dir
selber versäumst.
 
.So stelle 
dich selbst in das Licht der Ewig‐
keit, damit du erkennst, was 
in dir nur Voll‐
endung verlangt!
.Lasse alle 
Eitelkeit beiseite, allen 
Hoch‐
mut und alles 
Begehren, damit du nicht dich
selbst verleitest, eines 
Anderen Vollendung
zu erstreben und die 
deine vor dir selbst gering
zu achten! Auch der Grösste der Vollendeten
konnte nur 
seine Vollendung erreichen, und
du wirst ihm gleich sein an 
Vollendung,
wenn du einst in 
deiner Art vollendet bist.
.Hätte er nach 
Grösse gestrebt, da er von
Grossen wusste unter den Vollendeten, ‒ wahr‐
lich, er hätte niemals seine 
Vollendung er‐
reicht!
.Dein 
Ehrgeiz möge dich in dieser 
Aussen‐
welt den höchsten Rang erstreben lassen, den
deine Fähigkeiten noch erreichen können, allein
er bleibe 
deinem Streben nach der geisti‐
gen Vollendung fern! ‒
.Willst du die 
dir allein bestimmte 
Vollen‐
dung in dir finden, so wisse, dass du nur 
in
der Vereinigung mit deinem Gott Voll‐
endung in dir selber finden kannst! ‒ ‒ ‒
 
.Darum zeige ich dir den Weg zu Gott, auf
dass du dereinst, in der Vereinigung mit Gott,
vollendet werdest.
.Erst wenn du gottgeeint dein Leben leben
wirst, wird es in Gott die Vollendung er‐
reichen!
.Stets wird es dein eigenes Leben sein, das
sich so erfüllt!
.Du kannst nicht Gottes Leben leben, ‒
wohl aber lebt Gott in dir und du kannst in
Vereinigung mit Gott die höchste Form
deines eigenen Lebens finden. ‒ ‒
.Ein Gleichnis möge dich hier zum Verstehen
führen:
.Betrachte die Lampe in der durch elektrische
Kraft ein haardünner Faden zum Glühen und
Leuchten kommt!
.Noch bist du der Lampe gleich, die der
Kraftstrom noch nicht durchfliesst. ‒ ‒
.Bist du jedoch dereinst zu der Vereinigung
mit Gott gekommen, dann wirst du der Lampe
gleichen, deren sonst kaum sichtbares Aller‐
innerstes in strahlendem Lichte erglüht. ‒
.Es ist nicht die Lampe selbst, die sich
zum Leuchten bringen kann!
.Erst wenn der Strom der Kraft sich ihrem
Allerinnersten 
vereint, kann sie erstrahlen!
.Könnte die Lampe aber 
sich selbst er‐
fühlen: ‒ sie würde immer nur 
ihres Aller‐
innersten innewerden, ‒ wenn auch 
erglüh‐
end im Licht, dort wo sie vordem finster
war ‒ und nur in diesem Allerinnersten könnte
der 
Kraftstrom der sie durchfliesst, ihr zu
Bewusstsein kommen. ‒ ‒
.So wirst auch du stets nur 
dein eigenes
Allerinnerstes erleben, bist du einst deinem
lebendigen Gott vereint...
.Dein Allerinnerstes wird dann in dir
in strahlender Klarheit leuchten, ‒ durch‐
lebt von 
der Gottheit lebendigem Licht!
.Nicht 
du wirst «
Gott geworden» sein,
aber 
Gottes Kraft wird dich durch‐
strömen...
.Du kannst in aller Ewigkeit 
nichts anderes
erleben als 
dich selbst und 
was in dir Er‐
lebnis wird! ‒ ‒ ‒ ‒
.Im selben Gleichnis kannst du auch ver‐
stehen lernen, was da mein Wort besagen will,
dass du nur in 
Gott Vollendung finden wirst
 
und dass der Anderen Vollendung niemals
dich vollendet.
.Die Lampe, die der Kraftstrom nicht durch‐
fliesst, mag wohl durch ihre Konstruktion
geeignet sein, ein wundersames Licht in
sich zu offenbaren und dennoch bleibt sie
unerhellt. Ihre Vollendung wird sich erst
erweisen, wenn sie in den Stromkreis einge‐
schaltet ist.
.So kannst auch du dir alle Vorbedingung
zur Vollendung schaffen, ‒ Vollendung aber
wirst du nur erreichen in Vereinigung mit
deinem Gott! ‒ ‒ ‒
.Und wenn der Lampen viele wohl an einem
Orte sind, so werden doch nur immer jene
sich erhellen, durch die der Strom geleitet
wird.
.Der Anderen Leuchten wird die stromlose
Lampe niemals erglühen lassen.
.So kannst auch du nur dann Vollendung
finden, wenn du für dich nach deiner Voll‐
endung strebst, und aller Anderen Vollen‐
dung ist für dich vergeblich da, solange du
nicht selbst in dir die Einigung mit Gott
gefunden hast...
.Siehe, es gilt, in dir dein ewiges Leben zu
finden!
.Nur in der Vollendung dessen, was in dir
Vollendung finden soll, wirst du es erreichen
können. ‒
.Es soll dir zu Bewusstsein kommen, wie
dein äusseres Alltagsleben in dir zu Be‐
wusstsein kommt, und niemals wirst du das
Bewusstsein deines ewigen Lebens je ver‐
lieren können, hast du es einmal in dir er‐
langt...
.Urteile selbst, ob es dir nicht des steten
Mühens wert erscheint, dieses Hochziel zu er‐
reichen?! ‒
.Du wirst gewiss zu Zeiten aller deiner Kräfte
Anspannung bedürfen um es im Auge zu be‐
halten...
.Es wird gewiss von dir so manches verlangt,
was deines Erdentieres Lüsten widerstrebt und
deinen Erdenwünschen oftmals nicht ent‐
spricht...
.Und dennoch würdest du mit alle deinem
Mühen niemals dieses Ziel erreichen, würde
dir, vom Ziele her, nicht Hilfe dargeboten. ‒
.Es kommt so, letzten Endes, alles darauf an,
ob du auch Willens bist, die Hilfe anzu‐
nehmen. ‒
.Des Weges Anfang, Mitte und Ziel ist in
dir selbst, und in dir selbst nur wird dir
auch die hohe Hilfe werden! ‒ ‒ ‒
.Du fühlst dann deine Kräfte täglich wachsen,
und was dir erstmals allzuschwer erschien, so
dass du schon verzagen wolltest, wird dir beim
Weiterschreiten kaum noch Anstrengung be‐
reiten.
.Je näher du dem Ziele kommst, desto mehr
wird dir Hilfe zuteil und desto sicherer wirst
du sie erfühlen. ‒
.So wirst du im Schreiten wachsen an
Kraft, denn immer steiler wird der Weg,
bis du endlich den Gipfel des heiligen
Berges erreichst...
.Dort wird dein Mühen alsdann zu
Ende sein! ‒ ‒ ‒
.Doch, glaube nicht, dass auch dein Finden
nun am Ende sei! ‒
.Unendlich ist, was du gefunden hast und
ewig wirst du in ihm Neues finden! ‒ ‒ ‒ ‒
.Mit deinem Gott in dir vereint, wirst du
vollenden, was allein in dir Vollendung
finden wollte, ‒ und so wirst du 
dir selbst zu
einem 
überreichen Funde werden, 
der in
Unendlichkeit sich nicht erschöpfen
lässt! ‒ ‒
.Dann aber wird 
das Reich des wesen‐
haften Geistes sich dir mehr und mehr er‐
schliessen, und von Beglückung zu Beglückung
weiterschreitend, wirst du innewerden, dass du
auf dieser Erde schon inmitten 
deines eigenen
ewigen Lebens stehst! ‒ ‒ ‒
.In dir hast du alsdann 
gefunden, was du
einstmals 
über Wolkenhöhen suchtest und
nicht finden konntest! ‒
.Vollendet, wirst du das 
Verwesliche
dann der 
Verwesung überlassen, da dir aus
Unverweslichem die 
Neugeburt in 
Gott
bereitet wird! ‒ ‒
.Wahrlich: ‒ hier wirst du ewig geborgen
sein! ‒
.Dein 
Weg zu Gott war nur 
der Weg zu
deiner eigenen Vollendung! ‒
*
ENDE