DAS BUCH
VOM
MENSCHEN
KOBER'SCHE VERLAGSBUCHHANDLUNG AG
BERN
3. Auflage
Unveränderter Nachdruck der 1928 in der Kober'schen
Verlagsbuchhandlung erschienenen erweiterten Letztausgabe.
Erste Auflage Verlag der Weißen Bücher (Kurt Wolff)
München 1920
1971 Kober`sche Verlagsbuchhandlung AG, Bern
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Übersetzung
in fremde Sprachen und der Verbreitung in
Rundfunk und Fernsehen.
Druck: Walter-Verlag AG, Olten
 
.„
Vom 
Menschen aus mußt du zu „Gott” 
OO
gelangen, sonst bleibt dir „Gott” in Ewigkeit 
OO
‒ 
ein Fremder! ‒”
.So schrieb ich einst im „
Buch der König‐ 
OO
lichen Kunst”.
.Ich weiß kein besseres Wort um heute die‐ 
OO
ses „
Buch vom Menschen” zu beginnen... 
OO
.Mit dem „
Buch vom lebendigen Gott” 
OO
und dem „
Buch vom Jenseits” soll das 
OO
„
Buch vom Menschen” eine 
Trilogie ge‐ 
OO
stalten, denn obwohl jedes einzelne dieser 
OO
drei Bücher in sich abgeschlossen ist und ein 
OO
für sich bestehendes Ganzes bildet, stehen 
OO
sie doch alle auch in einem inneren Zu‐ 
OO
sammenhang miteinander, und es werden 
OO
 
sich viele Stellen finden, die einander er‐ 
OO
läutern.
.Solche gegenseitige Erläuterung aber wird 
OO
die Einwirkung der Worte auf die 
Seele nur 
OO
vertiefen können.
.Möge daher auch das „
Buch vom Men‐ 
OO
schen” in die Hände derer gelangen, die 
OO
jene anderen beiden Bücher bereits kennen! 
OO
.Möge es die Herzen finden, die seiner 
OO
bedürfen: die Seelen, die seinen Inhalt auf‐ 
OO
zunehmen willens sind!
.Obwohl ich um die Menge der Mißdeu‐ 
OO
tungsmöglichkeiten weiß, die solche Worte 
OO
leider finden können, sehe ich mich doch 
OO
veranlaßt, ausdrücklich auszusprechen, daß 
OO
auch dieses Buch geschrieben wurde, als Er‐ 
OO
füllung übernommener Verpflichtung, durch‐ 
OO
aus in Übereinstimmung mit den „Ältesten” 
OO
der geistigen Gemeinschaft der ich zugehöre 
OO
und der ich alles danke was ich zu geben habe. 
OO
 
.Die Lehre die hier vermittelt wird, ist 
OO
Jahrtausende altes Erbgut derer, denen seit 
OO
der Urzeit dieser Erdenmenschheit die hei‐ 
OO
lige Flamme zur steten Hütung anvertraut 
OO
ist, deren Licht aus dem innersten „Urlicht” 
OO
hervorgeht.
.Wir geben nur weiter, was wir selbst 
OO
empfangen haben, 
damit es durch uns die 
OO
mit und nach uns Lebenden 
erreiche.
.Wir erheben nicht etwa den Anspruch, 
OO
Urheber dieser Lehre zu sein.
.Auch handelt es sich weniger um eine 
OO
„Lehre”, als vielmehr um 
Mitteilung prak‐ 
OO
tischer 
Erfahrung in der lebendigen Welt 
OO
des 
substantiellen ewigen Geistes, der 
OO
jede Menschenseele auf diesem Planeten ent‐ 
OO
stammt...
.So wird denn auch dieses Buch, das vom 
OO
„
Menschen” handelt, in die Welt des reinen 
OO
substantiellen 
Geistes führen. ‒
 
.Noch mag das vielen wie ein Widerspruch 
OO
erscheinen, da sie noch nicht erkannten, daß 
OO
der wirkliche 
Mensch nicht anders eine 
OO
„
Frucht der Liebe” aus Männlichem und 
OO
Weiblichem 
im substantiellen reinen 
OO
Geiste ist, als wie sein Erdentierkörper aus 
OO
leiblicher erotischer Vereinung von Mann 
OO
und Weib 
auf Erden hervorging...
.Wer aber den 
Menschen sichten, und 
OO
somit 
sich selbst erkennen lernen will, 
OO
der muß in die 
Heimat des Menschen gehen, 
OO
‒ muß sein Suchen auf 
jene Wege lenken, 
OO
auf denen die 
Höhenregion zu erklimmen 
OO
ist, aus der des wirklichen Menschen 
ewiger 
OO
Organismus stammt, niemals irdischen Sin‐ 
OO
nen faßbar, und auch dem erdenhaften 
Ver‐ 
OO
stande nur erkennbar in den 
Auswir‐ 
OO
kungen geistig geschaffener Impulse.
.Solange wir uns nur mit 
der mensch‐ 
OO
lichen Erscheinungsform auf dieser 
OO
Erde beschäftigen, stehen wir lediglich einem 
OO
disharmonisch gearteten 
Tiere gegenüber, ‒ 
OO
 
disharmonisch, weil es sich nicht allein als 
OO
Tier zu erleben sucht, sondern offenbar auch 
OO
noch aus 
anderen Kräften, die 
nicht zu den 
OO
Kräften des Tieres gehören, Erlebensan‐ 
OO
regung empfängt, ‒ 
disharmonisch, weil 
OO
es durch diese tierfremden Kräfte geradezu 
OO
daran 
gehindert wird, sein Dasein, unbe‐ 
OO
schwert mit Schuldbelastung, in tierischem 
OO
Behagen auszukosten. ‒
.Es muß daher vor allem der Irrtum 
OO
erkannt und überwunden werden, als sei 
OO
der Mensch nur die Erscheinungsform, die 
OO
wir 
auf dieser Erde mit dem Namen: 
OO
„Mensch” belegen. ‒ ‒
.Man kann es keinem Menschen auf der 
OO
Erde verargen, ‒ keinem, der „die Men‐ 
OO
schen 
kennt”, wenn er für die hohen Worte, 
OO
die den Menschen „
das Ebenbild der 
OO
Gottheit” nennen, nur ein ironisches Lä‐ 
OO
cheln übrig hat, solange der Begriff den er 
OO
mit dem Worte „Mensch” verbindet, nur 
OO
den 
Erdenmenschen meint...
 
.Wahrlich: das Wort vom „Gotteseben‐ 
OO
bild” wäre lächerlichste Torheit, hätte jener 
OO
der es erstmals aussprach, 
nur an den „Men‐ 
OO
schen” 
der Erde gedacht! ‒
.Dieses Wort konnte nur geprägt werden 
OO
von einem 
Narren, ‒ oder aber ‒ von 
OO
einem wirklichen 
Weisen dem sich die Er‐ 
OO
kenntnis vom 
allumfassenden Wesen des 
OO
Menschen erschlossen hatte. ‒ ‒ ‒
.Was der Begriff „
Mensch” umspannen 
OO
muß, soll er wirklich 
den Menschen und 
OO
nicht nur 
eine seiner zahllosen 
Erschei‐ 
OO
nungsformen im 
geistigen wie im 
phy‐ 
OO
sisch-sinnlich wahrnehmbaren Kosmos in 
OO
sich beschließen, das wird dieses „
Buch vom 
OO
Menschen” dir sagen.
.Ich glaube, du wirst das Wort des Weisen 
OO
nicht mehr belächeln, wenn du in dir er‐ 
OO
kannt hast, was ich dir zu sagen habe... 
OO
 
.Du wirst dann verstehen, was der alt‐ 
OO
geheiligte Satz besagen will: „
Zum Bilde 
OO
Gottes schufen ihn die Elohim.” ‒ ‒ 
OO
.Du wirst dann den „
Urmenschen” ge‐ 
OO
wiß nicht mehr 
auf diesem Planeten 
OO
suchen, ‒ wirst erkennen, daß das, was du 
OO
bisher so 
nanntest, richtiger als ein 
Tier 
OO
der Urzeit zu benennen ist, aus dem sich 
OO
das 
feinere Tier entwickelt hat, das heute 
OO
dem 
Menschen nun als Träger und Werk‐ 
OO
zeug dient, damit er sich in der physischen 
OO
Welt zu erleben vermag. ‒
.Du wirst auch nicht mehr „am Menschen 
OO
verzweifeln”, denn alles was dir bis jetzt 
OO
an dem Wesen, das man auf Erden den 
OO
„
Menschen” nennt, „verächtlich”, „klein” 
OO
und „erbärmlich” erschien, wird dir ver‐ 
OO
stehbar werden als naturnotwendige, weil 
OO
tiergemäße Auswirkung des 
Erdentieres, 
OO
das allhier der wirkliche „Mensch” als Mittel 
OO
zur Selbstdarstellung zu 
benutzen strebt, 
OO
‒ das ihm aber oftmals stärkeren Wider‐ 
OO
 
stand entgegensetzt, als er im Reiche der 
OO
physischen Welt zu überwinden vermag.
.Anderes wirst du verstehen lernen als 
OO
unvermeidliche „
Reibungserscheinung” 
OO
beim Aufeinanderwirken so verschiedener 
OO
Kräfte.
.Du wirst aber auch niemals mehr von 
OO
einem „Himmel auf Erden” träumen, weil 
OO
du erkannt haben wirst, daß nicht einmal 
OO
das 
Tier, das dem Menschen dienstbar wer‐ 
OO
den soll in dieser materiellen Welt, hier 
OO
seinen „Himmel” finden könnte, ‒ daß 
OO
aber der wirkliche „
Mensch” längst seinen 
OO
Himmel 
hatte, bevor er sich selber in das 
OO
Reich der physischen Gestaltung stürzte, all‐ 
OO
wo ihm das „Menschtier” seine Kräfte dar‐ 
OO
leihen muß, soll er wieder zurück in diesen 
OO
Himmel finden...
.Wohl dir, wenn du am Ende dieser Ab‐ 
OO
handlungen, die ich dir nun übergebe, zur 
OO
eigenen, inneren 
Ein-
Sicht kommst, daß 
OO
 
auch du 
ein Mensch aus der ewigen 
OO
Heimat des Menschen bist, und nicht nur 
OO
das höhere 
Tier, dem du dich so eng ver‐ 
OO
flochten findest, daß du es bisher vielleicht 
OO
kaum als etwas dir Fremdes und Entgegen‐ 
OO
wirkendes erkanntest! ‒ ‒
.Wohl dir, wenn du alsdann dich auf‐ 
OO
reckst mit aller Kraft, und fortan nur nach 
OO
deinem 
Höchsten greifst, ‒ denn allzu 
OO
lange schon warst du verwühlt in deine 
OO
schlammigsten Niederungen, ‒ allzuoft schon 
OO
griffen deine Hände ins Ungewisse mora‐ 
OO
stiger Abgründe ohne dort finden zu können 
OO
was sie ertastbar glaubten! ‒ ‒
.Ich will dich 
voll Vertrauen zu dir 
OO
selber sehen!
.Du wirst dich selbst nicht mehr 
ver‐ 
OO
achten können, sobald du ‒ auch nur 
OO
ahnend ‒ erfühlst, daß nichts an dir ver‐ 
OO
 
ächtlich ist, als das, was 
du selbst dir ver‐ 
OO
ächtlich 
machst durch 
irrige Deutung! 
OO
‒ ‒ ‒
.Von diesem Tag an wirst du dich 
nicht 
OO
mehr 
gemein machen dem Gemeinen! ‒ 
OO
.Von diesem Tage an wirst du 
nicht 
OO
mehr 
nach deinem Niederen trachten! ‒ 
OO
.Zu einem „
Empörer” wirst du werden, 
OO
der sich 
empor und 
heraus reißt aus dem 
OO
klebrigen Lehm der ausgefahrenen Alltags‐ 
OO
Straßen!
.Freien Schrittes wirst du den Felsenpfad 
OO
ersteigen, der dich in dir zu deinen Gipfel‐ 
OO
firnen führt!
.Dort wirst du 
dir selber dann begegnen, 
OO
als „
Mensch” 
in der Heimat des Men‐ 
OO
schen. ‒ ‒ ‒
 
.Im ewigen Urgrund: im ewig sich selbst 
OO
und in sich alles Seiende zeugenden 
Geiste, 
OO
‒ in der Quelle allen Seins und Offenbar‐ 
OO
werdens tief verborgen, ‒ ruht das My‐ 
OO
sterium „
Mann und Weib”...
.Irdischer Erkenntnis Brücken bauend, 
OO
redet man vom „reinen Geiste” als dem 
OO
„
absoluten Sein”, obwohl ein solches, 
OO
ewig ruhendes „absolutes Sein”, für sich 
OO
allein in sich beharrend, niemals 
war, nicht 
OO
ist, noch jemals bestehen 
könnte.
.Wer solchen Hilfsbegriff einer 
Wirk‐ 
OO
lichkeit gleichsetzt, der hat seinem 
Denken 
OO
allzusehr vertraut, und ist noch ferne der 
OO
Erkenntnis, daß denkendes Erschließen nie‐ 
OO
mals weiter vordringt, als bis zur Grenze 
OO
jener Vorstellungen, die den Gesetzen, denen 
OO
 
sich das Denken fügen muß, noch 
unter‐ 
OO
ordnet sind. ‒
.Die Wirklichkeit des reinen Geistes aber 
OO
ist 
sich selbst allein „Gesetz”, und un‐ 
OO
erreichbar bleibt sie allen denkgerechten 
OO
Schlüssen! ‒ ‒
.Sich selbst in sich umfassend, ist „
reiner 
OO
Geist” von Ewigkeit zu Ewigkeit 
im Schaf‐ 
OO
fen seiner selbst begriffen, ‒ sich selbst 
OO
erzeugend und 
gebärend, ‒ denn reiner 
OO
Geist ist: „
Mann und Weib”. ‒
.„
Mann und Weib” 
im Geiste aber 
OO
zeugen und gebären aus der urgegebenen 
OO
Selbstdarstellung 
weiter ‒ anfanglos ‒ 
OO
endlos ‒ 
den Menschen des reinen Geistes, 
OO
und sie zeugen und gebären ihn, sich selbst 
OO
„zum Bilde und Gleichnis”, ‒ als „
Mann 
OO
und Weib”, 
vereint in urgegebener Ein‐ 
OO
heit zwiepolaren Wesens...
 
.Alles was je Erscheinung wurde: ‒ alle 
OO
Sonnen und Welten des 
geistigen, wie des 
OO
physisch-sinnlich wahrnehmbaren Kosmos, 
OO
alles, 
alles ist „Schöpfung” dieses, aus dem 
OO
Geiste gezeugten, 
rein geistigen „Men‐ 
OO
schen”, insofern es „
Erscheinung” ist, 
OO
‒ und diese Schöpfung ist daher auch Zeug‐ 
OO
nis von „
Mann und Weib” im ewigen 
OO
Geiste. ‒
.In unendlichfältiger Zahl, ‒ 
in un‐ 
OO
endlichfältiger Individualisierung ‒ 
OO
wird dieser erste „Mensch” des reinen Geistes 
OO
aus Mann und Weib im Geiste gezeugt und 
OO
geboren, und 
jeder einzelne ist 
ewig 
OO
schaffend: ‒ ewig in sich zeugend und 
OO
gebärend, ‒ denn er „
ist” nur, soweit er 
OO
im ewigen Zeugen und Gebären 
sich dar‐ 
OO
stellt, als „
Mann und Weib”: ‒ als 
OO
männlich-weiblich polarisierte Kraft.
.Was er zeugt und gebiert ist „er selbst”, 
OO
ist Sein aus seinem Sein, jedoch in gleich‐ 
OO
sam „dichterer”, lichtärmerer Form, bis er 
OO
 
endlich, in ferner Weiterzeugung dem ur‐ 
OO
gegebenen Sein bereits weit entrückt, sich 
OO
selbst in bestimmter geistiger „Dichte” als 
OO
„
Erscheinung” zeugt, aus sich gebärend 
OO
alle Welten, die sich als Erscheinung offen‐ 
OO
baren.
.Unendlichfältig ist auch die „Er‐ 
OO
scheinung” des Menschen der Ewigkeit 
in 
OO
seiner Erscheinungsschöpfung, und jede 
OO
einzelne Erscheinungsdarstellung die von ihm 
OO
ausgeht, zeugt und gebiert weiter die nächste 
OO
tieferstehende Erscheinungsart.
.Es gibt Stufen des „Menschen” im 
gei‐ 
OO
stigen, und selbst im Kosmos 
physischer 
OO
Erscheinungswelten, die dem Erscheinungs‐ 
OO
menschen 
dieser Erde ‒ wenn er der 
OO
Wahrnehmung fähig wäre ‒ höher erschei‐ 
OO
nen würden als ein Gott...
.Eine der 
tiefsten Stufen der Erschei‐ 
OO
nung des „Menschen” stellt aber der Erden‐ 
OO
mensch selber dar.
 
.In ihm hat sich der urgezeugte Mensch 
OO
des reinen Geistes einem der 
unfreiesten 
OO
Wesen seiner Erscheinungsschöpfung: ‒ der 
OO
Erscheinung des 
Tieres, verbunden.
.Hier, im Tiere der Erde, verlor der 
OO
Mensch des Geistes das Bewußtsein 
seiner 
OO
selbst und empfindet sich nun nur noch 
OO
in den Schwingungen erdhafter Zellenbe‐ 
OO
wegung mit des feineren Tieres Bewußtsein, 
OO
das nur durch wenige schwache Strahlen aus 
OO
dem eigentlichen Menschentum im Geiste 
OO
jene Erhellung noch empfängt, die erden‐ 
OO
menschliches Selbstempfinden über das Be‐ 
OO
wußtsein anderer Erdentiere erhebt.
.Der „Mensch” wäre 
verloren im Tiere, 
OO
wäre ihm nicht aus der urgegebenen Zeu‐ 
OO
gung sein Erbe nachgetragen worden auf 
OO
die Erde, so daß ihm wieder Kraft gegeben 
OO
werden 
kann, den leuchtenden und ganz 
OO
aus Licht gebildeten Kristall des reinen 
OO
 
Geistes in sich aufzunehmen, den er als 
OO
„
seinen Gott” dann in sich selber findet. 
OO
.Wie ein Brunnenbauer nicht in die Tiefe 
OO
des Schachtes steigt, ohne das Seil, das ihn 
OO
wieder ans Licht bringen soll, an fester 
OO
Stelle zu sichern, so stieg auch der Mensch 
OO
des Geistes nicht hinab in seine Erscheinungs‐ 
OO
schöpfung ohne die immerwährende Siche‐ 
OO
rung seiner Weiterzeugung durch den „sil‐ 
OO
bernen Faden” strahlender Kräfte aus seiner 
OO
ersten Zeugung im reinen Geiste.
.Nur durch die Kräfte, die infolge solcher 
OO
Bindung ihn aus höchsten Höhen her auch 
OO
hier auf Erden noch erreichen, ist es dem 
OO
Erdenmenschen möglich, in sich selbst sich 
OO
seinem Gotte zu 
vereinen, und in ihm aus 
OO
Dunkelheit und Nacht zu Licht und Leuchten 
OO
sich empor zu ringen. ‒
.Wissend um seine hohe Sicherung, nach‐ 
OO
dem 
sein Gott in ihm „geboren” wurde, 
OO
kann er sich gefahrbefreit nun in die tief‐ 
OO
 
sten Abgründe wagen, in die sein Erden‐ 
OO
schicksal ihn senden mag...
.Noch aber leben die meisten der Erden‐ 
OO
menschen im Menschtiere der Erde 
ohne 
OO
Gott, auch wenn sie einem erträumten außer‐ 
OO
weltlichen Gotte dienen.
.Noch suchen sie ihre Ahnen der Urzeit 
OO
nur auf diesem Planeten, wissen nichts 
OO
davon, daß 
das ganze Weltall des Men‐ 
OO
schen ist, wissen nicht, daß die „Urzeitmen‐ 
OO
schen”, deren Spuren noch auf der Erde 
OO
gefunden werden, nur ihre irdischen „
müt‐ 
OO
terlichen” Ahnen sind, während ihre „
vä‐ 
OO
terlichen” Ahnen, ‒ das 
befruchtende 
OO
Element, ‒ in den Reichen des 
Geistes 
OO
allein gefunden werden können.
.Die Befreiung des Geistmenschen aus 
OO
den selbstgeschlungenen Fesseln, in die er 
OO
als Erdenmensch gebunden ist, kann aber 
OO
nur erfolgen, wenn er endlich sich wieder 
OO
 
als nur 
eine der tausendfältigen 
Erschei‐ 
OO
nungsformen des „Menschen” erkennt, und 
OO
den Wahn verläßt, als sei er 
allein nur so 
OO
wie er sich hier auf der kleinen Erde 
OO
findet, ‒ der wahre „Mensch”, ‒ des 
OO
Menschen 
einzige Darstellungsform. ‒
.Die Worte heiliger Bücher der Vorzeit 
OO
sind das Verderben derer, die an sie glauben, 
OO
solange der Mensch der Erde alles, was in 
OO
diesen Zeugnissen Erkennender vom „Men‐ 
OO
schen” gesagt wird, nur auf 
sich allein: 
OO
‒ nur auf des Menschen Erscheinungsform 
OO
auf dieser Erde bezieht. ‒
.Aufwärts muß er seine Blicke lenken, 
OO
‒ aber nicht zu einem außerweltlichen 
OO
Gotte, den er sich hoch über den Wolken 
OO
erträumt, sondern „aufwärts” zu 
sich selbst 
OO
in seinen 
höheren Erscheinungsformen, ‒ 
OO
„aufwärts” zu seinem Ursprung, dem reinen 
OO
Geiste, der sich in ihm selbst als „
sein 
OO
Gott” aufs neue kristallisieren will! ‒
 
.Aber auch seinen wahren „
lebendigen” 
OO
Gott findet der Erdenmensch nur schwer, 
OO
‒ denn er hat sich daran gewöhnt, in seinem 
OO
Gotte nur den „
Mann” zu wähnen, während 
OO
sein „lebendiger Gott”: ‒ „
Mann ist und 
OO
Weib”. ‒
.Erlö
sung kommt dem Erdenmenschen 
OO
nur, wenn auch das „
Weib” in seinem Gotte 
OO
wieder zu seinem Bewußtsein spricht...
.„Das Ewig-
Weibliche zieht uns hin‐ 
OO
an”. ‒ ‒
.Daß er nur „
Mann” in seinem er‐ 
OO
träumten Gotte sieht, ist 
Schuld, ist Ab‐ 
OO
kehr von den Kräften urgewollten Seins: ‒ 
OO
Verstrickung in das 
Weiblich-
Empfäng‐ 
OO
nisbegehrende seines Wesens, ‒ Aufgeben 
OO
des 
Männlich-
Aktiven in ihm selbst. ‒ 
OO
.Disharmonie muß überall entstehen, wo 
OO
„Männliches” und „Weibliches” im Kosmos 
OO
nicht 
vereinigt wirken.
.Nenne „Mann und Weib” getrost auch 
OO
mit anderen 
Namen!
 
.Immer sind es die beiden 
gegensätz‐ 
OO
lichen Pole, die in ihrer Vereinigung 
OO
Leben bewirken!
.Positiv und negativ, aktiv und passiv, 
OO
zeugend und gebärend, gebend und emp‐ 
OO
fangend, ausstossend und einziehend, be‐ 
OO
wegend und bewegt werdend...
.Und alles dieses verbindet sich in ewigem 
OO
Kreislauf, so wie das Weib auf Erden: Mut‐ 
OO
ter des Mannes, und der Mann: Vater des 
OO
Weibes wird. ‒
.Und 
kein Gebilde, 
kein Wesen ist im 
OO
geistigen wie im 
physisch-sinnlichen Kos‐ 
OO
mos: ‒ auch nichts anscheinend „Reinmänn‐ 
OO
liches” oder „Reinweibliches”, ‒ in dem 
OO
nicht „Mann 
und Weib” 
zugleich zu finden 
OO
wären, wenn auch in tausendfach verschie‐ 
OO
dener Amalgamierung.
.„In nichts zerfallen” müßte selbst jedes 
OO
„
Atom”, wenn „Mann und Weib” nicht 
OO
 
ständig zeugend und gebärend in ihm wirken 
OO
würden.
.Wie immer der forschende Mensch die 
OO
von ihm entdeckten Potenzen im kleinsten 
OO
Teilchen der „Materie” 
benennen mag: 
OO
‒ stets handelt es sich um Formen der 
OO
urbestehenden Kräfte „Mann und Weib”. ‒ 
OO
.Aber 
auch deinen „
lebendigen” 
Gott 
OO
wirst du erst dann in dir zu finden hoffen 
OO
dürfen, wenn du ihn in dir suchst, so wie 
OO
allein er zu finden 
ist: ‒ als „Mann 
und 
OO
Weib”, ‒ und erst, wenn du in solcher 
OO
Weise ihn erfühlend „suchst”, wird er aus 
OO
Männlichem und Weiblichem sich in dir 
OO
selbst zu jenem ganz aus Licht bestehenden 
OO
„Kristall” gestalten können, der dann die 
OO
beiden Pole deines eigenen Seins in 
seiner 
OO
zwiepolaren Wesenheit 
vereinigt. ‒
.Hohe Hilfe aus deiner geistigen Heimat 
OO
wird dir dargeboten, wenn du solcherart 
OO
zu suchen strebst...
 
.Es lebt auf dieser Erde unsichtbar 
Einer, 
OO
der da 
ist wie er 
war: ‒ einer aus der 
OO
väterlichen Urzeugung ‒ aus dem mütter‐ 
OO
lichen Gebären im reinen Geiste, ‒ ein 
OO
reiner Geistesmensch des höchsten 
OO
Seins im ewigen Quellgrund göttlich‐ 
OO
geistigen Lebens.
.Einer derer, die „
Mann und Weib” 
OO
im Geiste sich zum „
Bild und Gleich‐ 
OO
nis” zeugen und gebären! ‒
.Es leben aber auch 
andere unsichtbare 
OO
„Menschen” auf diesem Planeten: „Men‐ 
OO
schen”, die der Urgezeugten 
Weiterzeugung 
OO
sind, ‒ als solche zwar „gebunden” an ihre 
OO
eigene Erscheinungs-Schöpfung im Unsicht‐ 
OO
baren, aber dennoch im „hohen Leuchten” 
OO
verharrend, ‒ 
nicht aus Licht und Leuch‐ 
OO
ten „gefallen”, wie der 
sichtbarliche Er‐ 
OO
scheinungsmensch.
.Erkennend die tiefe Not des Menschen 
OO
in der irdischen Erscheinungsform, suchen 
OO
 
sie ihn zu erretten, sobald er sich in Wahr‐ 
OO
heit erretten lassen 
will.
.Sie selbst aber wirken unter der Geistes‐ 
OO
leitung 
jenes einen unsichtbaren Ur‐ 
OO
gezeugten, der alles Geistige auf diesem 
OO
Planeten lenkt.
.Immer und immer wieder hat dieser 
OO
unsichtbare geistige Helferkreis unter höch‐ 
OO
ster geistesmenschlicher Leitung neue Erden‐ 
OO
menschen im Dasein gefunden, die er zu 
OO
Werkzeugen seines glühenden Helferwillens, 
OO
‒ zu wirkenden Meistern höchsten irdisch‐ 
OO
geistigen Erkennens: ‒ zu Mithelfern seines 
OO
Hilfswerkes, vollenden konnte, da sie schon 
OO
vor der Inkarnation im Erdenleibe sich zur 
OO
Mithilfe dargeboten hatten.
.Über diese, zur Erreichung der im Dun‐ 
OO
keln tastenden Suchenden auf dieser Erde 
OO
unerläßlich nötige „Brücke” schritt und 
OO
schreitet zu allen Zeiten der ewige wahre 
OO
„Mensch” der Urzeugung im Geiste wieder 
OO
zu seiner gefallenen geistigen Selbst-Weiter‐ 
OO
 
zeugung der lichtfernsten Form: ‒ dem 
OO
Erdenmenschen ‒ hin, suchend, wen er 
er‐ 
OO
heben und in das Licht zurückführen könne. 
OO
‒ ‒
.Daß so viele der Erdenmenschen 
Su‐ 
OO
chende sind, aber so wenige zu 
Findern 
OO
werden, hat seine Ursache darin, daß fast 
OO
alle Suchenden 
in der falschen Rich‐ 
OO
tung suchen und so nur immer tiefer ins 
OO
Dunkle geraten...
.Jede Kraft wirkt nach 
der Richtung hin, 
OO
nach der sie ausgesandt wurde.
.Der Erdenmensch aber, in dem das den 
OO
Menschen tragende „
Tier” die Oberhand 
OO
gewonnen hat, so daß er das irdisch-tierisch 
OO
Begründete an sich für sein Wesentliches, 
OO
ja für sich selber hält, sucht nun 
außer 
OO
sich, was er nur 
in sich finden könnte, allwo 
OO
ja die Verbindung mit den höheren Stufen 
OO
seines Menschseins immerdar gegeben bleibt 
OO
durch den „silbernen Faden” strahlender 
OO
 
Kräfte, der auch das, was wirklich „Mensch” 
OO
ist im 
Erdenmenschen, noch 
mit allem 
OO
Menschtum des Geistes verknüpft hält.
.Auch kein Helfer aus 
geistigen Re‐ 
OO
gionen, und keiner derer, die als „Meister” 
OO
des geistigen Erkennens 
auf Erden in der 
OO
Sichtbarkeit leben um dem wirklichen 
OO
„Menschen” der Ewigkeit die „Brücke” zu 
OO
bauen, kann den Erdenmenschen in seinem 
OO
Bewußtseinskern 
anders erreichen, als nur 
OO
von Innen her, wo allein 
das wahrhaft 
OO
Menschliche gefunden wird.
.Nur 
vorbereitend kann das wahrhaft 
OO
Menschliche im Erdenmenschen 
auch vom 
OO
unsichtbaren Äußeren her gleichsam 
OO
„
angesprochen” werden, damit es erwache 
OO
für die innere Belehrung und Erhellung. 
OO
.Nach 
Innen muß 
also alles Suchen ge‐ 
OO
richtet sein, wenn es zum 
Finden führen soll! 
OO
.Nicht in tibetanischen Klöstern, nicht 
OO
an den heiligen Orten der Inder, nicht in 
OO
 
geheimen Zirkeln angeblich „Wissender” 
OO
ist die „große Erleuchtung”, das „Buddha‐ 
OO
werden”, zu erlangen, sondern nur in der 
OO
tiefsten Einsamkeit mit sich selbst, ‒ mit 
OO
dem wirklichen „Menschen” im eigenen 
OO
Herzen...
.Keiner der überaus wenigen hier auf 
OO
Erden, die zu Meistern des geistigen Er‐ 
OO
kennens vollendet wurden um ihren Neben‐ 
OO
menschen Hilfe zu bringen, kann dich er‐ 
OO
reichen, auch wenn er neben dir stünde, 
OO
wenn dein Bewußtsein 
dort nicht wach wird, 
OO
wo du allein deines Menschtums bewußt 
OO
werden kannst.
.Nun will ich weiter zu dir sprechen als 
OO
zu einem Menschen, der das, was ich dir 
OO
bisher zu sagen hatte, willig in sich auf‐ 
OO
genommen hat.
.Du suchst nunmehr in dir den „Men‐ 
OO
schen” höherer Erscheinungsform durch das 
OO
 
in dir verborgene wahrhaft Menschliche zu 
OO
erreichen? ‒
.Du willst also Stufe um Stufe empor 
OO
und zurückfinden zu deinem eigenen Ur‐ 
OO
sprung im reinen Geiste? ‒
.Du willst meine Worte nicht nur 
ver‐ 
OO
nommen haben wie man eine wunderliche 
OO
Mär vernimmt, sondern willst ehrlich und 
OO
mit aller Kraft nach meinen Worten 
han‐ 
OO
deln? ‒ ‒
.So höre denn weiter, was ich dir zu 
OO
sagen komme:
.Der aus dem Geiste gezeugte „
Mensch”, 
OO
‒ aus „Mann und Weib” im Geiste ge‐ 
OO
zeugt und geboren, ‒ ist „
Mann und 
OO
Weib”, wie du bereits vernommen hast.
.Auf allen seinen Stufen herab zum Erden‐ 
OO
menschen wird der Geistmensch der Ewig‐ 
OO
keit nur 
als „
Mann und Weib” dir be‐ 
OO
 
gegnen können, und nur in solcher zwie‐ 
OO
polaren Einung wirst du ihn finden, sobald 
OO
du selbst im Geistigen gefunden wurdest, als 
OO
einer, der des Findens fähig ist.
.Auch der Meister reinsten geistigen Er‐ 
OO
kennens, den man dir dann sendet, auf daß 
OO
er dir im Geistigen zum Führer und zum 
OO
Helfer werde, obwohl du ihn nicht kennst, 
OO
nicht siehst und nur 
in einem neuen 
OO
Fühlen um ihn weißt, ist: ‒ „
Mann und 
OO
Weib” denn was dich aus ihm allein er‐ 
OO
reichen kann, ist der 
ewige Mensch, der in 
OO
ihm, dem Erdenmenschen, aus dem Grabe 
OO
auferstand. ‒
.Suchst du das Licht, so wisse, daß dein 
OO
Weg behütet ist von den Meistern des ewigen 
OO
Tages, dem alles Dunkle in dir weichen muß! 
OO
.Doch sollst du auch wissen, 
wer diese 
OO
Meister in Wahrheit 
sind und 
wo du sie 
OO
erreichen 
kannst, denn nicht im Äußeren 
OO
und nicht von außen her ist 
das für dich 
OO
 
erreichbar, was in ihnen lebt um dir zu 
OO
helfen. ‒
.Nicht ihre äußere Erscheinung in der 
OO
Welt der Sinnenfälligkeit kann dir die Hilfe 
OO
bieten die du brauchst!
.Suche 
nicht nach ihnen im Bereich der 
OO
Nacht der Nichterkenntnis, allwo das 
OO
feinere Tier, das hier dem „Menschen” als 
OO
Vehikel dient, auf seine Weise irrt, und 
OO
Schein mit Sein verwechselt, ‒ verzweifelnd 
OO
und geplagt von Zweifeln!
.Hier hast du allezeit bisher bereits ge‐ 
OO
sucht und 
nicht gefunden...
.Du wirst nun an 
anderer, dir noch 
un‐ 
OO
bekannter Stelle suchen müssen...
.Nie und nimmer, solange du hier auf 
OO
der Erde lebst im Erdenkleid, wirst du zu 
OO
wirklicher Klarheit gelangen über dich selbst, 
OO
ehedenn du in dir 
den „
Menschen” 
ur‐ 
OO
ewiger Zeugung fandest. ‒
 
.Du 
kannst ihn aber nicht finden, ohne 
OO
Stufe um Stufe die „
Himmelsleiter” em‐ 
OO
porzusteigen, deren unterste Sprossen 
Er‐ 
OO
denmenschen bilden, in denen aber den‐ 
OO
noch schon 
der reine Mensch des Geistes 
OO
Herr und König ist. ‒ ‒
.Vergeblich wirst du in „
heiligen Bü‐ 
OO
chern” letzte Klarheit suchen, denn diese 
OO
Bücher wurden einst nur für solche Men‐ 
OO
schen geschrieben, die letzte Klarheit längst 
OO
errungen hatten, und sollten ihnen nur Ge‐ 
OO
leitung auf dem weiteren Lebenswege bieten. 
OO
.In solchen Büchern spricht der Meister 
OO
zu dem Schüler, der ihm schon im Innersten 
OO
verbunden ist, und dem er sich in wohl 
OO
vertrauter Rede voll symbolischer Bedeutung 
OO
offenbaren kann.
.Wenn du aber einmal in deinem 
Innern, 
OO
‒ deinem Ewig-Menschlichen, ‒ 
gefunden 
OO
haben wirst, was du heute noch suchst, dann 
OO
werden auch viele Texte der Vorzeit dir 
OO
 
mit verständlicher, klarer Sprache zu spre‐ 
OO
chen beginnen, und 
dann erst werden auch 
OO
dir die „heiligen Bücher” wirklich von 
OO
Nutzen sein. ‒
.Jetzt aber sollst du vorerst 
nur in dir 
OO
selber suchen!
.Vor allem mußt du damit beginnen, 
OO
wenn du „
Ich” zu dir selber sagst, 
nicht 
OO
mehr nur 
das feinere Tier, sondern 
den 
OO
ewigen „Menschen” zu rufen! ‒ ‒
.„Mann 
und Weib” mußt du suchen in 
OO
allem was 
in dir und was 
über dir ist! ‒ 
OO
.Magst du 
Mann sein oder 
Weib, ‒ 
OO
immer wisse, daß du 
von Ewigkeit her 
OO
dich selbst polar 
bestimmt hast, und daß 
OO
diese polare Bestimmtheit auch in aller Ewig‐ 
OO
keit nicht mehr wechseln kann, ‒ aber stets 
OO
den Gegenpol zu sich selbst in sich ver‐ 
OO
langt. ‒
 
.Dein 
geistiges Männliches darf das 
OO
geistig Weibliche in dir nicht unterdrücken 
OO
wollen, gleichwie dein 
geistig Weibliches 
OO
nicht das 
geistig Männliche in dir negieren 
OO
darf!
.So nur wirst du dereinst auch im Geiste 
OO
wieder deinem urgegebenen Gegenpol ver‐ 
OO
einigt werden, in der gleichen geistigen Ver‐ 
OO
einung die dich und ihn zu einer Einheit 
OO
band, 
bevor die Trennung sich vollziehen 
OO
mußte durch den „Fall” aus hohem Leuch‐ 
OO
ten...
.Suche 
in rechter Weise, so wie ich all‐ 
OO
hier dich suchen lehre, und du wirst einst 
OO
dich selbst als den „
Menschen der Ewig‐ 
OO
keit” finden!
.In ihm, ‒ 
in dir, ‒ wirst du über 
OO
alle Zwischenstufen empor gelangen, deinem 
OO
„
lebendigen” 
Gott vereint, in den Urstand 
OO
deines urgezeugten, nur durch eigene Willens‐ 
OO
wahl für dein Bewußtsein preisgegebenen 
OO
 
Seins: ‒ aus 
Geist gezeugt, im 
Geiste 
OO
geboren, ‒ „
aus Mann und Weib” 
im 
OO
Geiste ewig lebend! ‒ ‒ ‒
.Nicht 
jeder Erdenmensch gelangt schon 
OO
während dieses 
tierverhafteten Lebens 
OO
zum 
Bewußtsein in der Welt des reinen, 
OO
substantiellen 
Geistes.
.Sehr wenige nur werden jeweils wäh‐ 
OO
rend ihres Erdendaseins schon in der Geist‐ 
OO
region der Erde wachbewußt.
.Alle aber können 
hier schon und 
OO
während ihrer Erdentage in sich selbst 
OO
ihr 
ewiges Leben finden!
.Alle 
müssen dereinst dieses 
ewige Le‐ 
OO
ben in sich finden lernen, auch wenn sie es 
OO
bei ihrem Scheiden aus der äußeren Erden‐ 
OO
welt 
noch nicht gefunden hatten. ‒ ‒ 
OO
.Du kannst nicht bewußt werden dermal‐ 
OO
einst im reinen Geiste, bevor du in dir in 
OO
deinem 
ewigen Leben lebst!
 
.Erst in deinem 
ewigen Leben kannst 
OO
du 
dich selbst erleben als 
den Menschen 
OO
der Ewigkeit! ‒
.So gilt denn auch dir das geheiligte 
OO
Wort des hohen Meisters:
.„
Seid vollkommen, 
wie euer Vater 
OO
im Himmel vollkommen ist!”
.Aber nicht das, was an dir nur 
der Erde 
OO
zugehört, kann jemals die hier gemeinte 
OO
„Vollkommenheit” erreichen. ‒
.Nur dann, wenn du in dir dein 
ewiges 
OO
Leben gefunden hast und in 
ihm lebst, wirst 
OO
du „
vollkommen” sein wie der „
Vater”, 
OO
der „
im Himmel” ist, 
als ewig Zeugen‐ 
OO
der im Mutterschoß ewigen Gebärens: 
OO
‒ Urkraft im Ursein, ‒ „
Mann” zugleich 
OO
und „
Weib”! ‒ ‒ ‒
.Ehedenn du 
erreicht hast, was allhier 
OO
zu erreichen ist, soll dir kein Tag vergehen, 
OO
der nicht zum mindesten 
dein Streben 
OO
sah nach solchem Ziel!
 
.In jener 
höchsten Sphäre 
geistiger Er‐ 
OO
scheinungswelt, wo Geistesmenschentum sich 
OO
selbst zum erstenmale in 
Erscheinung 
OO
‒ hier aber immer noch in 
geistige Er‐ 
OO
scheinung ‒ zeugt, ist „Mann” und „Weib” 
OO
noch eng 
vereint in urgegebener Einheit 
OO
zwiepolarer „Ich”-Empfindung.
.Mit jeder neuen Weiterzeugung aber 
OO
werden die geistigen Welten in die dieser 
OO
erste 
geistige Erscheinungsmensch sich wei‐ 
OO
terzeugt, „dichter” gleichsam und ärmer an 
OO
ursprungsgegebenem „Licht”, ‒ doch immer 
OO
bleibt noch die engste Vereinung von „Mann 
OO
und Weib” in gemeinsamer zwiepolarer Er‐ 
OO
scheinung.
.In seiner gleichsam „
dichtesten” Dar‐ 
OO
stellung 
geistiger Erscheinung endlich an‐ 
OO
 
gelangt, ‒ nur schwach noch von dem ur‐ 
OO
sprungsgegebenen „Lichte” erhellt, lernt nun 
OO
der Geistmensch dieser, seiner ersten Zeu‐ 
OO
gung so fernen Bereiche, zum erstenmale die 
OO
Welten der 
physischen Gestaltung kennen. 
OO
.Hier aber geschieht es, daß den 
weib‐ 
OO
lichen Pol in ihm eine neue Empfindung: 
OO
‒ die 
Furcht, befällt.
.Furcht vor den ungeheuren Kräften, 
OO
denen der geeinte zwiepolare Geistmensch 
OO
bis hierher noch geboten hatte, die er aber 
OO
nun in einer neuen Art am Werke sieht, ‒ 
OO
ihm selbst so fremd, daß er hier nicht mehr 
OO
zu gebieten wagt und damit seine Macht 
OO
verliert...
.Doch 
hinter dem Werke der ihm nun 
OO
bedrohlich erscheinenden Kräfte gewahrt 
OO
er ‒ 
eine neue Welt, mit Lebewesen, die 
OO
alle aus seiner eigenen Kraft in 
höchster 
OO
geistiger Erscheinung stammen: ‒ die Welt 
OO
der 
physisch-sinnlichen 
Anschauungs‐ 
OO
 
form, ‒ der 
physisch sich erlebenden 
OO
Erscheinung.
.Furcht vor den nicht mehr zu mei‐ 
OO
sternden Kräften, und 
Anziehung, aus‐ 
OO
gehend von den 
Formen der physischen 
OO
Welt, veranlassen schließlich, daß der 
weib‐ 
OO
liche Pol des geistigen Erscheinungsmen‐ 
OO
schen nun durch einen 
Willensakt die 
OO
Mauer bricht, die ihn bis dahin noch von 
OO
dem physisch-sinnlichen Kosmos schied.
.Zwingend überwältigt ihn das Wissen um 
OO
die neuentdeckte Möglichkeit zu ungekannter 
OO
Art der Selbsterfahrung, und vor Verlangen 
OO
in sich selber erbebend, erfolgt sein Los‐ 
OO
reißen aus bisheriger Erscheinungsform: ‒ 
OO
die Vereinung mit dem Tiere der Erde, ‒ 
OO
nicht anders als wie ein Blitzstrahl sich los‐ 
OO
reißt aus der Wolke um sich der Erde zu 
OO
einen. ‒
.Unzählige „Erden” gibt es im kosmi‐ 
OO
schen Raum, auf denen der Geistmensch 
OO
 
solcherart nun im tierhaften Körper sich er‐ 
OO
leben muß: ‒ dem physischen Körper des 
OO
Tieres, dessen Reste man auf diesem Pla‐ 
OO
neten erhalten findet, noch aus Zeiten her 
OO
in denen es 
noch nicht in sich den 
Geist‐ 
OO
menschen trug, auch wenn es jetzt als „Ur‐ 
OO
mensch” bezeichnet werden mag. ‒
.Mit der Losreißung aus 
geistiger Er‐ 
OO
scheinungswelt und der neuen Bindung an 
OO
den Tierleib ist der „Fall” aus hohem Leuch‐ 
OO
ten endgültig vollzogen.
.Der Geistmensch, der bis hierher „Mann” 
OO
war 
und „Weib”, ‒ in gleicher „Ich”-Emp‐ 
OO
findung vereint und sich selber stets in an‐ 
OO
dere geistige Welten weiter-zeugend, ‒ ist 
OO
damit nun 
entzweit, denn in der 
phy‐ 
OO
sischen Erscheinungswelt 
trennen sich 
OO
zwangsläufig die Pole „Mann” und „Weib” 
OO
voneinander, da diese Welt nur Bestand hat 
OO
in der steten „
Spannung” die aus der 
Ge‐ 
OO
trenntheit beider urgegebenen Pole re‐ 
OO
sultiert.
 
.Es ist zuerst der 
weibliche Pol des 
OO
geistigen Erscheinungsmenschen, der diesen 
OO
„Fall” bewirkt und das Dasein in der Tier‐ 
OO
form begehrt, ‒ aber in geistigen Reichen 
OO
vermag nichts zu verharren, in dem 
nur 
OO
einer der beiden Pole „Mann”, ‒ „Weib”, 
OO
wirksam wäre, und so muß der männliche 
OO
Pol dem „Falle” gleichzeitig 
folgen.
.Die 
Tierform, die der weibliche Pol 
OO
sogleich in seinem „Falle” findet, ‒ „ge‐ 
OO
schaffen” bereits von Geistmenschen frü‐ 
OO
hester Zeugung, ‒ wird dem männlichen 
OO
Pole 
Zwang, die gleiche Form für sich zu 
OO
begehren.
.„
Da aber die Söhne der Götter sa‐ 
OO
hen, 
daß die Töchter der Erde schön 
OO
waren, 
nahmen sie diese zu Weibern.” ‒ 
OO
.(Die 
Töchter der „
Götter” sind hier 
OO
bereits zu „Töchtern der Erde” geworden! 
OO
‒ Die 
Söhne der Götter folgen nach! 
OO
‒ ‒)
 
.So etwa läßt sich auf irdische Weise 
OO
der ewig sich erneuernde Vorgang schildern, 
OO
der den Menschen 
geistiger Erscheinungs‐ 
OO
welt zuletzt an die Gestaltung 
physisch‐ 
OO
sinnlicher Erscheinungswelt verhaftet.
.Es ereignet sich nichts anderes als ein 
OO
vom weiblichen Pol her zuerst 
gewollter 
OO
Wechsel der Anschauungsform, der so‐ 
OO
fort die vorher geeinten Pole 
entzweit und 
OO
zerfallen läßt in einen für sich bestehenden 
OO
weiblichen, wie einen ebenso nun für sich 
OO
bestehenden männlichen Pol, ‒ der Ge‐ 
OO
schlechtertrennung des Erdenmenschentieres 
OO
angepaßt, das nur in solcher Trennung sich 
OO
zu erhalten vermag.
.Die Sage vom Paradiese läßt „Eva” durch 
OO
„die Schlange” verführt werden und danach 
OO
den „Adam” verführen. Mag auch diese 
OO
Sage, so wie wir sie kennen, nicht in ursprüng‐ 
OO
licher Gestalt überliefert sein, so zeigt sie 
OO
doch noch deutlich, daß hier ein Erkennen‐ 
OO
der sein Wissen um einen sich ewig er‐ 
OO
 
neuernden Vorgang, in einen zeitgebundenen 
OO
Bericht symbolisch verhüllt, der Nachwelt 
OO
überliefern wollte, soweit sie seine Sprache 
OO
der Symbole kennen würde.
.Wer zu lesen weiß in den Worten dieses 
OO
Wissenden, der wird auch die weitere 
Folge 
OO
für „Mann” und „Weib”, in irdischer Tren‐ 
OO
nung, alsbald durch die Worte bezeichnet 
OO
finden, die der Weise den „Herrn” zu 
OO
„Adam” und zu „Eva” sprechen läßt, Worte, 
OO
die in sehr bedeutsamer Unterscheidung 
OO
das Maß der Schuld-
Folge verteilen.
.Es ist bei dem stetig sich wiederholenden 
OO
Vorgang des „Falles” ‒ in jedem einzelnen 
OO
Falle ‒ der seiner Natur nach passive 
OO
„
weibliche” Pol, der zuerst der „Urschuld” 
OO
durch 
Furcht, verfällt, der zuerst den 
An‐ 
OO
ziehungskräften der physischen Welt er‐ 
OO
liegt.
.Keineswegs ist aber der männliche Pol 
OO
etwa frei von Schuld, ‒ etwa nur das 
OO
 
„Opfer” seiner Vereinung mit dem weib‐ 
OO
lichen Pol!
.„Schuld” des „
männlichen” Poles ist 
OO
die Aufgabe aktiven Widerstandes im 
OO
zwiepolaren gemeinsamen Leben, bei der 
OO
Bedrohung des weiblichen Poles durch 
OO
Furcht und Anziehung.
.So geschieht es, daß beide Pole ihre 
OO
Rolle tauschen: ‒ eine geistige Perversion, 
OO
wobei der 
weibliche Pol 
aktive, der 
OO
männliche aber 
passive Haltung annimmt, 
OO
was den „Fall” in die 
physische Erschei‐ 
OO
nungswelt unabwendbar macht.
.Entscheidend als „Urschuld” ist aber 
OO
allein der positive 
Willensakt im weib‐ 
OO
lichen Pol. ‒
.Darum, in der Sage vom „Sündenfall”, 
OO
der „
Fluch”, der die Menschheit trifft im 
OO
„
Weibe”, ‒ der dem Weibe in erden‐ 
OO
hafter Form körperliche Schmerzen, Ängste 
OO
 
und Nöte verheißt wie sie dem physi‐ 
OO
schen Tierkörper nicht erspart werden kön‐ 
OO
nen, und jenen steten Kampf mit der 
OO
schillernden „Schlange” 
physisch-sinnlicher 
OO
Anschauungsart.
.Dem „
Manne” aber wird nur 
diese 
OO
Anschauungsweise selbst entwertet durch 
OO
ihre Verfluchung.
.Ihm wird nur 
die Mühe und Plage 
OO
verheißen, an die das Dasein in physischer 
OO
Anschauungsform gefesselt ist.
.Darum weiter, in der Sage, das Wort 
OO
des „Herrn” an das „Weib” im Menschen: 
OO
.„
Du sollst dem 
Manne untertan, und 
OO
er soll 
dein Herr sein!” ‒ ‒
.Wie oft wurde dieses Wort schon 
miß‐ 
OO
braucht als ein Freibrief zur Unterdrückung 
OO
weiblicher Individualität auf Grund der hier 
OO
vermeintlich zugestandenen unbedingten 
OO
Herrschgewalt des 
Mannes in der 
Ehe!
 
.Aber auch aller lächelnde oder entrü‐ 
OO
stete 
Spott kann die große 
Wahrheit nicht 
OO
aus der Welt schaffen, die jener Wissende 
OO
nur dadurch bedeutungsvoll genug betont 
OO
glaubte, daß er den „Herrn” 
befehlend 
OO
also sprechen läßt zu Mann und Weib. ‒ 
OO
.Hier ist wahrlich 
Anderes zu finden, 
OO
als jene wähnten, die sich aus dieser nur 
OO
noch leicht verhüllten Wahrheitsoffenbarung 
OO
eine willkommene göttliche Bestätigung der 
OO
Rechte männlicher Machtgelüste über das 
OO
Weib herauszulesen suchten!
.Hier ist der Weg gezeigt zur dermal‐ 
OO
einstigen 
Wiedervereinung der beiden ir‐ 
OO
disch getrennten Pole im Reiche des 
Geistes, 
OO
wie sie nur erfolgen kann durch 
Auflösung 
OO
der geistigen 
Perversion der Pole, die einst 
OO
Vorbedingung des „Falles” war!
.Hier ist auf das geistige Gesetz verwiesen, 
OO
das nur des 
Mannes hier auf dieser Erde 
OO
sich bedienen 
kann, soweit es menschliche 
OO
 
Antennen braucht um die „frohe Botschaft” 
OO
des 
Menschen der Ewigkeit dem im 
OO
„Dunkel” irrenden 
Erdenmenschen er‐ 
OO
neut vernehmbar zu machen und ihm die 
OO
Kräfte zuzuleiten, die er zu seiner Rück‐ 
OO
kehr in das „Licht” benötigt! ‒ ‒
.Noch tragen Mann und Weib in dieser 
OO
irdischen Erscheinungswelt in sich die letz‐ 
OO
ten Spuren einstiger 
Verbundenheit der 
OO
Pole.
.Im Weibe dieser Erde lebt noch etwas 
OO
wie „Erinnerung”, daß es geistig vormal‐ 
OO
einst sein „Ich” auch im „Manne”: ‒ in 
OO
einem 
männlichen Pole ‒ fand, und der 
OO
Mann dieser Erde kann in sich die gleiche 
OO
Spur seiner vormaligen Vereinung mit dem 
OO
„Weibe”: ‒ einem 
weiblichen Pole, ‒ 
OO
noch entdecken...
.Alles 
seelische Vereinigungs-Streben 
OO
zwischen Mann und Weib auf dieser Erde 
OO
 
ist nur begründet in dem, was solcherart 
OO
noch im Manne vom Weibe, und im Weibe 
OO
vom Manne weiß. ‒
.Selbst die unerhörte Macht der in tier‐ 
OO
hafter Leiblichkeit gegebenen 
sexualen 
OO
Anziehung bestimmter Individuen der bei‐ 
OO
den Geschlechter würde im Menschen der 
OO
Erde 
nicht zu ihrer Auswirkung kommen 
OO
können, wären die hier in Betracht kom‐ 
OO
menden 
seelischen Widerstände nicht bis 
OO
auf minimale Reste 
ausgeschaltet durch 
OO
ein seelisches „Erinnern”, ‒ ein letztes 
OO
Erahnen ‒ ehemaliger polarer 
Verei‐ 
OO
nung. ‒
.Kein seelisches „
Verstehen” zwischen 
OO
Mann und Weib im Erdenkörper wäre mög‐ 
OO
lich, ohne das, was noch im 
Weibe weiter 
OO
wirkt aus seiner einstigen Vereinung mit 
OO
dem 
Manne her, ‒ und ohne das was noch 
OO
im 
Manne an Auswirkungen des ihm einst‐ 
OO
mals vereinten 
weiblichen Poles erhalten 
OO
ist. ‒ ‒
 
.Nicht alle „Menschen” 
geistiger Er‐ 
OO
scheinungsform sind dem „Falle”: ‒ der 
OO
Ent-
zweiung, ‒ erlegen.
.Von den 
Nicht-
Entzweiten, die in der 
OO
geistigen Region der Erde leben, ‒ 
den 
OO
Nichtgefallenen, ‒ geht immerfort er‐ 
OO
neut der glühende, liebegeleitete Rettungs‐ 
OO
wille aus, der nur das eine Ziel kennt: ‒ 
OO
die in 
physisch-sinnliche Erscheinungsform 
OO
Gefallenen zurückzuführen in den geistigen 
OO
Urzustand.
.Diese Nicht-Entzweiten sind es, und 
nur 
OO
sie allein, die sich auf Erden aus den vor‐ 
OO
geburtlich schon Verpflichteten jene „Er‐ 
OO
wachten” schaffen, die man Meister kosmi‐ 
OO
schen Erkennens nennt.
.Es wählen diese Nichtgefallenen mit 
OO
sicherer Wahl sich aus der Erdenmenschheit 
OO
jene Männer aus in denen sie das 
Geistige 
OO
wiedererkennen, das einstmals sich ihnen 
OO
verpflichtet hat: ‒ jene Männer die ihnen 
OO
nun „Söhne” und „Brüder” werden können, 
OO
 
‒ und vollenden sie zu „Leuchtenden” 
OO
der Ewigkeit.
.Diese unsichtbaren, zwiepolaren Men‐ 
OO
schen 
geistiger Erscheinungsform leben ‒ 
OO
wie ich schon vormals es bezeugte ‒ hier 
OO
in der 
Geistesregion dieser Erde unter 
OO
der hohen, liebeerfüllten Leitung eines der 
OO
urgezeugten 
Geistes-„
Menschen”, ‒ eines 
OO
jener 
höchsten Erhabenen, die stets 
im 
OO
reinen Geiste bleiben, und 
niemals auch 
OO
nur in 
geistige Erscheinungswelten sich 
OO
weiterzuzeugen willens sind. ‒
.Nach ewigem geistigen Gesetz ist nur der 
OO
männliche Pol des geistigen Menschen der 
OO
hier auf der Erde sich im tierhaften Körper 
OO
erlebt, noch dazu befähigt, die 
Geistes‐ 
OO
Region der Erde 
bewußt zu betreten, in 
OO
der die „
Nicht-
Entzweiten” als Helfer 
OO
des Erdenmenschen leben.
.Niemals könnte darum ein 
Weib der 
OO
Erde: ‒ die Verkörperung des 
weiblichen 
OO
 
Poles des geistigen Menschen, ‒ zu einem 
OO
Meister kosmischen Erkennens vollendet 
OO
werden, und ebenso ist es unmöglich, daß 
OO
ein wirklicher Meister durch geistige Über‐ 
OO
tragung ein Weib zu seinem angenommenen 
OO
„Sohne” im Geiste machen oder ihm eine 
OO
wirkliche Einweihung erteilen könnte, denn 
OO
alle diese Formen 
aktiver, in sich gerun‐ 
OO
deter und aller Willkür entrückter Geistig‐ 
OO
keit setzen den 
aktiven geistigen Pol im 
OO
Erdenmenschen voraus.
.Das „Weib” trägt, als 
getrennter, pas‐ 
OO
siver, weiblicher Pol des 
geistigen Erschei‐ 
OO
nungsmenschen in seinem Erdendasein nun 
OO
die Folge 
seines Willens-
Impulses zur 
OO
Verkörperung in der physischen Welt, 
OO
durch den mit Notwendigkeit die 
Tren‐ 
OO
nung der Pole „Mann und Weib” erfolgen 
OO
mußte.
.Auch der irdisch inkarnierte 
weibliche 
OO
Pol des geistigen Menschen kann wohl 
OO
während des Erdenlebens in die geistige 
OO
 
Region der Erde „erhoben” 
werden, ‒ 
OO
jedoch nur in der seiner Art gemäßen 
pas‐ 
OO
siven Weise, 
ohne in jener Region 
Be‐ 
OO
wußtsein zu erlangen, was jedoch keines‐ 
OO
wegs die Empfängnis geistiger Influenzen 
OO
durch männlich-polare geistige Einwirkung 
OO
ausschließt.
.Dem 
Manne auf dieser Erde, ‒ als der 
OO
Inkarnation eines 
männlich-geistigen Poles, 
OO
‒ bleibt dagegen seine 
aktive geistige Kraft 
OO
auch im 
tierhaften Körper erhalten, wenn 
OO
sie auch nur in den allerseltensten Fällen, 
OO
von denen bereits die Rede war, ‒ sei es 
OO
völlig, sei es nur zum Teil, ‒ aus ihrer 
OO
Latenz zu lösen ist.
.Möglich ist solche Lösung aber nur 
OO
durch die lösenden Helfer, die Nicht-Ent‐ 
OO
zweiten in der 
Geistesregion der Erde, die 
OO
alsdann dem männlich-polaren Geiste 
in 
OO
völlig erwachtem oder wenigstens 
teil‐ 
OO
weise aufnahmefähigem Bewußtsein aktiv 
OO
wirkend erlebbar wird. ‒
 
.Da aber auch der aktive, männlichpolare 
OO
Geist trotz seinem vorher durch die Helfer 
OO
bewirkten 
völligen, 
teilweisen, oder auch 
OO
nur 
zeitweisen „Erwachen” dort nicht 
OO
ohne den Ausgleich 
weiblicher Polarität 
OO
bewußt sein könnte, so tritt aus der Höhe 
OO
ungeformten ewigen Geistes, aus dem „Ur‐ 
OO
licht”, das „Mann” ist und „Weib”, ein 
OO
Strahl von 
weiblich-polarer Art in ihn ein, 
OO
verschmilzt mit seinem „Ich”, und schafft 
OO
ihm die notwendige geistige Vollendung.
.Ich glaube kaum, daß der Dichter 
nicht 
OO
um diesen Vorgang wußte, der einst das 
OO
Wort prägen durfte:
.„Das 
Ewig-Weibliche 
zieht uns hin‐ 
OO
an”...
.Das Ewig-
Männliche aber kann wohl 
OO
den weiblichpolaren Geist in geistige Re‐ 
OO
gionen 
erheben, doch ist es 
nicht mög‐ 
OO
lich, ihn während der irdischen Verkörpe‐ 
OO
rung dort 
bewußt werden zu lassen.
 
.Durch den 
Willensakt des 
Hinstre‐ 
OO
bens in die physisch-
sinnliche Erschei‐ 
OO
nungswelt und die hierdurch erfolgte Um‐ 
OO
kehrung seiner geistig gegebenen 
passiven 
OO
Artung in reinste 
Aktivität, begab sich der 
OO
weibliche Pol des geistigen Menschen selbst 
OO
der Kraft, die ihn wieder aus der gewollten 
OO
Anschauungsform hätte befreien können. 
OO
.Die durch diesen Willensakt paralysierte 
OO
Kraft ist während des Erdenlebens nicht 
OO
mehr zu erneuern.
.Doch jene, die den Nicht-Entzweiten des 
OO
geistigen Bereichs der Erde „Brücken‐ 
OO
bauer” wurden als die Meister kosmischen 
OO
Erkennens wollen 
Mann sowohl wie 
Weib 
OO
aus Erdenknechtschaft lösen...
.Sie können es, sobald es ihnen vordem 
OO
erst gelingt, den Erdenmenschen, sei er 
OO
Weib oder Mann, dahin zu bewegen, daß 
OO
er seine Seelenkräfte vollkommen seinem 
OO
geistigen „Ich” zu einigen sucht.
 
.Dann erst kann sich der „lebendige Gott” 
OO
im Menschen der Erde wieder „gebären”. ‒ 
OO
.Dann erst wird die „Himmelsleiter” 
OO
wieder aufgerichtet, auf der „die Engel” 
OO
auf- und niedersteigen, und die von dieser 
OO
Erde bis hinauf in das ewige „Urlicht” 
OO
reicht, dem des Erden-Menschen 
Geistiges 
OO
entstammt.
.Die Wege die ich zeige, sind weder dem 
OO
Weibe noch dem Manne verschlossen.
.Ich rede aber 
außerdem auch von einem 
OO
Wege, den 
zuweilen zwar ein 
Mann ge‐ 
OO
heißen wird zu gehen, aber 
niemals ein 
OO
Weib.
.Ich rede von aktivem, bewußtem Be‐ 
OO
treten der Geistregion unserer Erde, noch 
OO
während des erdenmenschlichen Daseins, 
OO
als von einer dem Manne, ‒ jedoch nur in sel‐ 
OO
tenen Fällen, ‒ dargebotenen 
Möglichkeit. 
OO
 
.Dem 
Weibe, ‒ und zwar 
jedem Weibe 
OO
auf dieser Erde, das wissend oder nur 
OO
ahnend Wege geht, die denen gleichen, die 
OO
ich zeige, ‒ wird die Kraft zu 
eigenbe‐ 
OO
wußter Erhebung in die Geisteswelt einst 
OO
nach wohlgenutztem Erdenleben zuteil durch 
OO
einen jener Meister, die das „Ewig-Weib‐ 
OO
liche” schon während ihres Erdenlebens in 
OO
die 
Geistregion der Erde „hinangezogen” 
OO
hatte, und die auch nach dem Tode ihres 
OO
Erdenkörpers, von dort aus hilfebringend 
OO
dieser Erde nahe bleiben.
.Der hohe Weg des Weibes, der aber nicht 
OO
nur ausschließlich dem Weibe vorbehalten 
OO
bleibt, ist solcherart ein 
indirekter Weg, 
OO
führt jedoch ebenso wie der nur wenigen 
OO
erreichbare direkte Weg des Mannes einst zu‐ 
OO
rück 
zu geistiger Vereinung von „Mann” 
OO
und „Weib”, und damit zu selbstbewußtem 
OO
Leben in den Welten 
geistiger „Erschei‐ 
OO
nung”, die 
weit höher liegen als das „Jen‐ 
OO
seits”, ‒ in dem sich jeder Menschengeist 
OO
‒ auch 
ohne jedes Streben ‒ sogleich nach 
OO
 
dem Tode seines irdischen Körpers findet: ‒ 
OO
jenseits der Anschauungsform physischer 
OO
Außen-Sinne. 
OO
.Aber 
das Weib der Erde würde 
vergeb‐ 
OO
lich suchen, um etwa hier auf Erden einen 
OO
der Meister kosmischen Erkennens zu finden, 
OO
damit er ihm 
schon während des Erden‐ 
OO
lebens Eingang in die Welt des Geistes 
OO
verschaffe.
.Auch jene heiligen Frauen, die einst dem 
OO
Meister dienten, den die Evangelien schil‐ 
OO
dern, fanden erst 
nach vollbrachtem Erden‐ 
OO
leben in ihm den Helfer, der ihnen das Reich 
OO
des Geistes 
eröffnen konnte, nachdem er 
OO
selbst den Erdenkörper verlassen hatte.
.Vorher „erkannten” sie ihn nicht und 
OO
hielten ihn für den „Gärtner” irdischer 
OO
Gärten...
.Es war ein hartes Wort, das dieser Mei‐ 
OO
ster kosmischen Erkennens selbst seiner 
OO
Mutter gab, als er sprach:
 
.„
Weib, 
was habe ich mit dir zu 
OO
schaffen?!” ‒ ‒
.Doch dieses Wort ist von der irdischen 
OO
Erscheinung eines 
jeden Geistgeeinten her 
OO
gesprochen und gilt 
jedem Weibe, das hier 
OO
auf Erden 
in der irdischen Erscheinung 
OO
die Hilfe sucht, die der im Reiche wesen‐ 
OO
haften Geistes Wirkende ihm 
erst dann 
OO
zuteil werden lassen kann, wenn er selbst 
OO
das Erdenkleid abgelegt hat.
.„Wenn ich 
von der Erde erhöht sein 
OO
werde, dann werde ich 
alles an mich zie‐ 
OO
hen!” ‒
.Urirdische Triebe weiblicher Sehnsucht 
OO
haben nur allzuoft das Suchen weiblicher See‐ 
OO
len nach ihrem Meister auf irreführende Wege 
OO
geleitet, wo dann täuschender Wahn infolge 
OO
dramatischer Spaltung der eigenen Seelen‐ 
OO
kräfte sie den vermeintlichen „Meister” fin‐ 
OO
den ließ, der nichts anderes war als eine Aus‐ 
OO
geburt wuchernder plastischer Phantasie... 
OO
 
.Nur viel zu sehr hat oft das „Weib” OO
der Erde in Wahrheit nach dem „Manne” OO
der Erde verlangt, während es frommen OO
Glaubens war, einem Gegenpole im ewigen OO
Geiste entgegenzustreben, mochte er nun OO
als „Krishna” oder „Jesus” bezeichnet wer‐ OO
den.
. OO
Ob dann in innigster Andachtsglut der OO
„Geliebte der Seele” umschlungen oder OO
ob mitleidensdurstig Leben und Leiden OO
des Gemeinten durchschauernd mitgelebt OO
und mitgelitten wird, ‒ stets handelt es OO
sich dabei nur um einen Fieberwahn, ver‐ OO
ursacht durch seelische Spaltung, so er‐ OO
haben und ergreifend auch die Äußerungen OO
dieses Wähnens sich darstellen mögen, so‐ OO
sehr auch das Wahnerlebnis die Physis OO
miterschüttert, wobei durch diese Erschüt‐ OO
terung oftmals Kräfte der unsichtbaren phy‐ OO
sischen Welt zur Mitwirkung angeregt wer‐ OO
den, die wahrlich mit Entsetzen geflohen OO
würden, wüßte man um ihr Wirken und OO
ihre Art. ‒ ‒
.Erst wenn das Weib der Erde wieder 
OO
frei von dem voreinst erstrebten Erden‐ 
OO
körper wurde, ‒ 
nach einem Erden‐ 
OO
leben, 
das darauf gerichtet war, 
das 
OO
Sein im Geiste später wieder zu er‐ 
OO
reichen, in 
geistiger Gestaltung und mit 
OO
wohlgeeinten Seelenkräften, erfüllt von sei‐ 
OO
nem „
lebendigen” 
Gott, ‒ ‒ erst dann 
OO
darf es erwarten daß ihm ein Meister nahen 
OO
kann in 
geistiger Gestaltung, der ihm zu‐ 
OO
rückerstattet, was es einstmals als weiblicher 
OO
Pol des Geistesmenschen dort zurücklassen 
OO
mußte, wo die Paralysierung seiner Kraft 
OO
erfolgte durch die Verkehrung seiner Stre‐ 
OO
bensrichtung...
.Dann aber wird es mit Sicherheit auch 
OO
seinen geistigen Gegenpol zu finden ver‐ 
OO
mögen, mit dem es voreinst vereint war und 
OO
nun ewig aufs neue vereint wieder den 
OO
„vollendeten” Geistesmenschen darstellt, ‒ 
OO
sich selbst in seinem „Ich” bewußt emp‐ 
OO
findend und 
zugleich, im 
selben „Ich”, 
OO
 
seinen 
männlichen geistesmenschlichen Ge‐ 
OO
genpol.
.Das Gleiche gilt jedoch auch für den 
OO
Mann, soweit er nicht durch seinen „see‐ 
OO
lischen Stammbaum”: ‒ die Seelenkräfte 
OO
aus der Vorzeit, die sich, infolge seiner gei‐ 
OO
stigen Darbietung zum Helfer der im Ur‐ 
OO
licht Leuchtenden, in ihm einten, ‒ 
von 
OO
Geburt an bereits die Eignung in sich trug, 
OO
zum Meister kosmischen Erkennens voll‐ 
OO
endet werden zu können, oder soweit er 
OO
nicht wenigstens auf Erden derart zum Er‐ 
OO
wachen kam, daß es einem Meister möglich 
OO
war, ihn als geistigen „Sohn” anzunehmen 
OO
und 
durch Übertragung geistiger Erlebens‐ 
OO
fähigkeit einzuweihen.
.Doch kann auch der zum Meister 
Gebo‐ 
OO
rene, oder der als geistiger „Sohn” 
Angenom‐ 
OO
mene, die ihm verliehene geistige Möglichkeit 
OO
nur dann wirklich nützen, wenn er getreu 
OO
und ohne Wanken stets 
erfüllt, was ihm ge‐ 
OO
boten wird von denen, die ihn geistig lehren. ‒ 
OO
 
.Die Hierarchie des Geistes kennt keine 
OO
Willkür!
.„Mann” und „Weib” soweit sie in Erden‐ 
OO
tierleibern verkörpert hier auf der Erde 
OO
leben, stehen genau jeweils an 
jener Stelle, 
OO
die sie einzunehmen 
fähig sind, und es 
OO
wird jedem Erdenmenschen nur das zuteil, 
OO
wozu er selber sich geistig fähig 
machte. ‒ ‒ 
OO
.Will ich aber hier vom „
Wege des 
OO
Weibes” reden, dann 
muß ich dem Weibe 
OO
in irdischer Erscheinung noch von einer 
OO
besonderen 
Verschiedenheit seines Weges 
OO
sagen, auch auf jener Strecke, die Mann 
und 
OO
Weib in gleicher Weise gangbar ist.
.Der 
Mann, der den „Weg” betritt, wird 
OO
zweifellos dem Ziele schneller näherkommen, 
OO
wenn seine Haltung 
aktiv bleibt, stets „
grei‐ 
OO
fend” nach dem Ziel das er erreichen will. 
OO
.Dem Weibe aber empfehle ich statt dessen 
OO
mehr die Haltung 
gläubigen Verlangens, 
OO
 
‒ eine Haltung die das Ziel 
erstrebt, je‐ 
OO
doch 
nicht „greifend” danach faßt, viel‐ 
OO
mehr 
passiv sich zu ihm leiten läßt.
.Es fließt dieser Rat aus uraltem Erfahrungs‐ 
OO
wissen, und seine Befolgung, ‒ wird er 
OO
richtig verstanden, ‒ kann dem Manne so‐ 
OO
wohl wie dem Weibe das Erreichen des 
OO
Zieles sehr erleichtern...
.Der „Weg des Weibes” ist wie der des Man‐ 
OO
nes ein Weg zurück zum Urstande in der 
gei‐ 
OO
stigen Erscheinungswelt, 
bevor der Mensch 
OO
seine 
geistigen Sinne in die 
physischen 
OO
Sinne des „Tieres” versenkte und sie auf 
OO
solche Weise unfähig machte Geistiges noch 
OO
wahrzunehmen.
.Durch die Verkehrung seiner geistgege‐ 
OO
benen passiven Art in 
aktives Streben hat 
OO
der weibliche Pol seine Ursprungskraft 
selbst 
OO
gelähmt, 
selbst aufgehoben. ‒
.Wo es gilt, sie dereinst zurückzugewinnen, 
OO
ist es nötig, aus freiem Willen die urgege‐ 
OO
bene Strebensart wieder anzunehmen.
 
.Im Weibe wie im Manne dieser Erde 
OO
will sich der „lebendige” Gott gebären, ‒ 
OO
hier schon, während dieses Erdenlebens! ‒ 
OO
.Der „Weg”, den ich in seinen verschie‐ 
OO
denen Formen im ersten dieser drei Bücher: 
OO
dem „
Buch vom lebendigen Gott” ge‐ 
OO
zeigt habe, gilt für 
alle Menschen dieser 
OO
Erde, „
Mann” sowohl wie „
Weib”, und 
OO
was ich von hoher geistiger Führung, von 
OO
der Stimme des Führenden, von der Hilfe, 
OO
der im Geistigen wirkenden Meister sagte, 
OO
ist ebenso gültig für „Weib” 
und „Mann.” 
OO
.Man irre sich nicht und glaube nicht 
OO
etwa, daß ich in meinen Büchern nur die 
OO
geistigen Entfaltungsmöglichkeiten beson‐ 
OO
derer Erwählter, ‒ etwa nur den Weg des 
OO
„Jüngers” und geistig „Geweihten” oder gar 
OO
nur den Weg der Meister kosmischen Er‐ 
OO
kennens aufzeigen wolle!
.Was ich von solchen Wegen ‒ nur in 
OO
ferne Weite deutend ‒ zeige und zeigen 
OO
 
muß, ist immer derart bezeichnet, daß man 
OO
nicht in Zweifel geraten kann.
.Ich sage es oft genug, daß 
diese wahr‐ 
OO
lich sehr beschwerlichen Wege 
nicht für 
OO
Viele gangbar sind, und nur jenen Männern 
OO
sich erschließen, die für sie 
geboren wer‐ 
OO
den...
.Hier an dieser Stelle habe ich nun von 
OO
vielen Dingen sprechen müssen, die Mann 
OO
und Weib 
gemeinsam angehen, weil an‐ 
OO
ders nicht zu zeigen war, inwiefern sich der 
OO
Weg des Weibes von dem 
nicht gemeinsamen 
OO
Wege unterscheidet, der nur dem 
Manne, 
OO
soweit er ein „
Leuchtender” 
des Urlichts 
OO
oder ein zum 
Jünger Berufener ist, offen‐ 
OO
steht.
.Mag auch der Weg des Weibes 
hier auf 
OO
Erden jene höchste Höhe 
nicht erreichen 
OO
können, die dem Manne der dazu geboren 
OO
ist, einer der Meister reinsten Erkennens 
OO
zu werden, schon 
während seines Erden‐ 
OO
 
daseins zu ersteigen möglich ist, so führt 
OO
dennoch des Weibes Weg endlich zum glei‐ 
OO
chen Ziel: ‒ zu wachem Sein in der Er‐ 
OO
scheinungswelt des 
Geistes: ‒ zur Neuge‐ 
OO
burt des 
geistigen Erscheinungsmenschen, 
OO
der da „Mann” ist 
und „Weib”, in selig‐ 
OO
ster Vereinung und auf ewig untrennbar 
OO
in gemeinsamer zwiepolarer „Ich”-Empfin‐ 
OO
dung. ‒
.Alles Geistige, was dem 
Manne erreich‐ 
OO
bar ist, wird dermaleinst 
durch den Mann 
OO
auch dem 
Weibe wieder erreichbar.
.Es zieht alsdann der 
männliche Pol 
OO
des geistigen Menschen den 
weiblichen 
OO
nach, gleichwie ehedem der weibliche Pol 
OO
den männlichen nachzog in das Leben 
OO
physisch-sinnlicher Anschauungsform...
 
Nach dem was ich bisher vom „Wege 
OO
des Weibes” sagte, erscheint es nahezu nun 
OO
überflüssig, noch in Sonderheit vom „
Wege 
OO
des Mannes” zu reden.
.In den weitaus meisten Fällen wird der 
OO
Weg nicht wesentlich verschieden sein für 
OO
Mann und Weib, trotz aller geistigen Ver‐ 
OO
schiedenheit der Pole. Nur die 
Art, den Weg 
OO
zu 
durchschreiten, kann beim Manne den‐ 
OO
noch eine andere sein, als die des Weibes. ‒ 
OO
.Soweit der Mann als „Mann” eine Weg‐ 
OO
strecke vor sich sieht, die dem auf Erden 
OO
inkarnierten Weibe 
niemals offen steht, 
OO
handelt es sich nur um jenen äußersten 
OO
Höhenpfad der allein den Wenigen zugäng‐ 
OO
lich wird, die 
dazu geboren werden, in 
OO
 
diesem Erdenleben schon vollbewußt in den 
OO
Regionen des Geistes zu wirken.
.Es ist jene 
letzte, 
höchste Strecke des 
OO
Weges dieser Wenigen, auf der ihnen ohne‐ 
OO
hin die anderen nicht folgen würden, ‒ 
OO
weder Mann noch Weib, ‒ selbst wenn es 
OO
ihnen möglich wäre solange sie noch 
auf 
OO
Erden leben.
.Eitelste Vermessenheit wäre es, wollte 
OO
etwa ein Mann auf dieser Erde, nur weil 
OO
er „
Mann” ist, für sich an ein besonderes 
OO
geistiges „
Vorrecht” glauben, und das Weib 
OO
vielleicht als geistige Potenz geringer schätzen 
OO
als sich selbst!
.Ich sage absichtlich: „als 
geistige Po‐ 
OO
tenz”, denn ich rede hier vom ewigen 
Geiste, 
OO
‒ 
nicht aber vom 
Intellekt und der Kraft 
OO
des 
Denkens, die nur Resultate irdischer 
OO
Züchtung sind.
.Im Geiste gibt es keine Verschieden‐ 
OO
wertigkeit zwischen männlichem und 
OO
weiblichem Pol!
 
.Weibliche Passivität und 
männliche 
OO
Aktivität sind im Geistesmenschen von An‐ 
OO
fang an 
in gleicher Macht und Kraft 
OO
gegeben!
.Die Wenigen, die während ihres Erden‐ 
OO
lebens wirklich ein geistiges „Vor-Recht” 
OO
vor dem irdisch verkörperten weiblichen 
OO
Pole des Geistesmenschen voraus haben, 
OO
wußten noch zu jeder Zeit um ihre hohe 
OO
Pflicht, dem „Weibe” ihre 
besondere Hilfe 
OO
darzubieten, da es durch den ihm entstam‐ 
OO
menden Impuls zu physischer Verkörperung, 
OO
nach dem „Falle” in eine 
schwierigere 
OO
Lage geraten ist als der Mann. ‒
.Keiner aus ihnen hat jemals das Weib 
OO
geringer geschätzt als den Mann, oder gar 
OO
den weiblichen Menschen 
verachtet.
.Selbst wenn einer in harten Worten seine 
OO
irdische Beziehung zu einem Weibe der 
OO
Erde klar geschieden sehen wollte von seiner 
OO
geistigen Wesenheit, ‒ so zeigte doch jeder 
OO
 
derer, die das hier gemeinte 
Vor-Recht 
OO
vor Männern sowohl wie vor Frauen 
OO
besaßen, daß ihm das 
Weib ‒ auch in der 
OO
irdischen Verkörperung ‒ wahrlich 
hoher 
OO
Ehrfurcht wert war...
.Im Geiste eines jeden dieser Wenigen 
OO
die zur Vollendung gelangten, lebt ja von 
OO
dem Augenblicke der Vollendung an nicht 
OO
mehr nur der 
männliche Pol des geistigen 
OO
Erscheinungsmenschen, sondern 
mit ihm 
OO
vereint, ‒ in Substitution seines dereinstig 
OO
wieder zu erreichenden weiblichen Gegen‐ 
OO
pols, ‒ jener 
weiblichpolare Strahl des 
OO
ewigen 
Urlichts, der den männlichen Men‐ 
OO
schengeist erst befähigt in den geistigen Er‐ 
OO
scheinungswelten wieder wachbewußt zu 
OO
werden: ‒ das „
Ewig-
Weibliche”. ‒ ‒ 
OO
.Wie 
könnte jemals ein Mensch solcher 
OO
Artung, ‒ auch wenn er in seinem irdischen, 
OO
tierischbedingten Leben nur den 
männ‐ 
OO
lich-tiermenschlichen Pol verkörpert, ‒ den 
OO
weiblichen Geist, den er ja in seiner 
Geist‐ 
OO
 
natur mit seinem männlich polaren Geiste 
OO
vereint im gleichen „
Ich” empfindet, 
OO
etwa 
geringer schätzen als den Geist des 
OO
Mannes?! ‒
.Der „
Weg des Mannes” erheischt vom 
OO
Manne der ihn betritt, 
sogleich vom 
aller‐ 
OO
ersten Anfang an, einen ernsten aber auch 
OO
wohlgeübten Willen zum Verstehen weib‐ 
OO
licher Art.
.Ein Mann, der diesen Willen 
vermissen 
OO
läßt, wird 
niemals das Ziel erreichen, das 
OO
ihm erreichbar wäre...
.Das Weib, soweit es seine 
passive Artung 
OO
wiederfand, ist weit eher geneigt, die ge‐ 
OO
gebene Art des Mannes 
willig und gar oft 
OO
bewundernd anzuerkennen.
.Die 
aktive Art des 
Mannes vermag da‐ 
OO
gegen nur zu leicht den Mann in „Größen‐ 
OO
wahn” zu stürzen, so daß er im Weibe nicht 
OO
 
mehr „
ein Anderes”, 
gleichen Wertes, 
OO
sondern 
ein Minderwertiges zu sehen sich 
OO
veranlaßt fühlt.
.Hier liegt eine nicht geringe Gefahr für 
OO
so manchen Mann, der „den Weg des Mannes” 
OO
gerne beschreiten möchte!
.So mancher 
glaubt sich auf seinem 
OO
Wege, glaubt sich bereits gar sehr „ver‐ 
OO
geistigt” und meint ein 
Recht erlangt zu 
OO
haben, verächtlich von seiner erträumten 
OO
Erhabenheit auf das Weib herabsehen zu 
OO
dürfen, während er sich auf solche Weise 
OO
um jede Möglichkeit bringt, in den Geist 
OO
zu gelangen. ‒
.Der Mann allerdings, der einmal wirk‐ 
OO
lich 
erfaßte, daß es schon bei den ersten 
OO
Schritten auf seinem geistigen Wege das 
OO
Geistig-
Weibliche ist, das ihn hinanzieht, 
OO
‒ das über höchste geistige Hierarchien bis 
OO
herab zu seinen erdenmenschlichen geistigen 
OO
 
Helfern flutet um ihn zu erreichen, ‒ der 
OO
ist gewiß gegen die Gefahr 
gesichert, sich 
OO
als Mann für höherwertiger zu halten als 
OO
das Weib...
.Er wird dem Weibe geben, was des 
OO
Weibes, und dem Manne, was des Mannes 
OO
ist, ‒ wissend, daß der Mensch der 
gei‐ 
OO
stigen Erscheinungswelten, 
nur dann er‐ 
OO
neut erstehen kann in bleibender Vollendung, 
OO
wenn Männliches und Weibliches sich der‐ 
OO
einst wieder 
eint zu 
einem Geisteswesen, 
OO
in dem er alsdann 
sich selbst und sei‐ 
OO
nen Gegenpol erlebt in seinem eigenen 
OO
„
Ich”. ‒
.Phallus und Yoni 
vereint, zeigten dem 
OO
Inder in alter Zeit schon diese Wahrheit im 
OO
Symbol, ‒ während Phallus, oder Lingam, 
OO
allein, als die korrelativen körperlichen 
OO
Organe des 
Mannes, jene Kraft symbo‐ 
OO
lisieren, die aus 
dem Manne, der 
dazu ge‐ 
OO
boren ist, den Eingeweihten und den Meister 
OO
kosmischen Erkennens zeugt...
 
.Auch die 
Witwenverbrennung im alten 
OO
Indien, die ursprünglich nur die Ausführung 
OO
des religiös bestimmten Willens der hinter‐ 
OO
lassenen Gattin war, ist nur zu verstehen 
OO
als ein trauriger Niederschlag bereits in 
OO
verzerrter und entstellter Form empfun‐ 
OO
dener geistiger Wahrheit aus noch weit 
OO
älterer Zeiten Überlieferung.
.Man übertrug ins Alleräußerlichste, was 
OO
rein geistig verstanden werden wollte, 
OO
denn es ist das Schicksal jeder Wahrheit 
OO
die auf diese Erde kommt, daß sie nur kur‐ 
OO
ze Zeit in ihrer Reinheit leuchten kann, 
OO
und nur von wenigen begriffen wird in un‐ 
OO
getrübter Klarheit, ‒ bis sie alsdann „Ge‐ 
OO
meingut” wird in einer allzuirdischen Ver‐ 
OO
zerrung.
.Soll das „Weib” am „Manne” und der 
OO
„Mann” am „Weibe” wirklich „
genesen”, 
OO
dann müssen Beide: ‒ Mann sowohl wie 
OO
Weib, ‒ den Weg zum Geiste emporzu‐ 
OO
 
finden suchen 
in seelischem Verstehen, 
OO
geeint im Willen, so wie sie einst die 
OO
hohe geistige Erscheinungswelt 
verloren 
OO
haben in Gemeinsamkeit.
.Man wird kaum bezweifeln wollen, daß 
OO
aus der seelischen Gemeinsamkeit im Streben 
OO
nach dem Geiste auch mancher Lichtstrahl 
OO
auf Probleme äußeren Lebens fallen muß, 
OO
die Mann und Weib bis dahin sehr be‐ 
OO
drängten und ihnen schier unlösbar schienen. 
OO
.An jenem Ziele dann, das 
allen hier 
OO
auf Erden schon erreichbar ist, die ernst‐ 
OO
haft und beharrlich es erreichen wollen: 
OO
‒ 
den „
lebendigen” 
Gott im eigenen 
OO
Herzen, ‒ werden Mann und Weib zuletzt 
OO
von den höchsten Kräften mitgerissen, die 
OO
jene Wenigen zu jeder Zeit durchströmen, 
OO
deren sich göttliche 
Liebe bedient um empor‐ 
OO
zuleiten was nach 
Licht verlangt und nach 
OO
Befreiung aus der Chaos-Nacht ungewissen 
OO
Willens.
 
.Sicherer als Lehre in Wort und Schrift 
OO
es jemals vermöchte, werden alle ehrlich 
OO
Suchenden von jenen Welten klaren Lichtes 
OO
her geleitet, die aus allen hier auf Erden 
OO
Lebenden allein die Meister kosmischen Er‐ 
OO
kennens mit Bewußtsein, wissend und aus 
OO
solchem Wissen handelnd, zu betreten fähig 
OO
sind noch während ihrer Erdentage. ‒
.Dereinst erlöst aus irdischer Gebunden‐ 
OO
heit werden „Mann” und „Weib” in der 
OO
vollkommensten Erhaltung individueller 
OO
Eigenart, ‒ in ausgeprägter polarer Ver‐ 
OO
schiedenheit als zwei in sich geschlossene 
OO
Geisteswesen, ‒ dennoch 
in einem ein‐ 
OO
zigen „
Ich” 
vereinigt sein, da sich im 
OO
neugeborenen Geistesmenschen dann beider 
OO
Sonder-„Ich” 
restlos „deckt”, und jedes 
OO
Einzel-„Ich” zugleich das „Ich” des Gegen‐ 
OO
pols in sich empfindet wie sich selbst. ‒ 
OO
.Was 
Zwei war und 
ent-
zweit, wird so 
OO
in einem 
Dritten, als ein neugeeintes Gei‐ 
OO
steswesen das aus „Mann” 
und „Weib” 
OO
 
besteht, durch alle Ewigkeit verbunden 
OO
bleiben. ‒ ‒ ‒
.Um 
Hilfe und 
Führung bringen zu 
OO
können, damit solches Ziel von 
jedem 
OO
Manne und 
jedem Weibe dereinst 
er‐ 
OO
reicht werde nach den Tagen dieses Erden‐ 
OO
daseins, ‒ um lehren zu können, 
wie dieses 
OO
Dasein zu 
nützen, wie Kraftvergeudung 
OO
und Umweg zu 
meiden sei, ‒ sind die 
OO
Meister der Liebe, die Meister kosmischen 
OO
Erkennens, diesem Erdenleben eingeboren. 
OO
.Nicht das, was diese Wenigen etwa an 
OO
irdischer Erkenntnisfähigkeit besitzen, 
OO
macht sie dazu geeignet, ihren Mitmenschen 
OO
als Helfer zu dienen!
.Nicht „
Talent” 
oder „
Wissen” macht 
OO
aus ihnen 
das, was sie 
sind!
.Nicht irdischer Weitblick verschafft 
OO
ihnen die 
Ein-
Sicht in geistiges Geschehen! 
OO
 
.All ihr „
Erkennen” ist 
liebendes 
OO
Durchdringen! ‒
.All ihr „
Wissen” ist Gewißheit aus 
OO
geistigem 
Sein! ‒ ‒
.Sie allein nur vermögen 
jenen „Weg 
OO
des Mannes” zu durchschreiten, der zu 
wach‐ 
OO
bewußtem Wirken in der Welt des 
OO
substantiellen, 
reinen Geistes führt, 
OO
und nur 
aus dieser Geistregion her 
OO
kommt die 
Hilfe, die des Urlichts „Leuch‐ 
OO
tende” den anderen Menschen darzubieten 
OO
haben. ‒ ‒
 
.Ein anderes ist die 
sexuelle Gemein‐ 
OO
schaft zwischen Mann und Weib auf dieser 
OO
Erde, und ein anderes die 
Ehe. ‒ ‒
.Wer da erkannte, welches 
Mysterium 
OO
Mann und Weib umgibt, ein Mysterium, 
OO
das hinaufreicht in die innersten Regionen 
OO
des reinen Geistes, hinauf in das 
Urlicht 
OO
selbst, dem wird die „
Einehe” heilig sein, 
OO
die 
einen Mann mit 
einem Weibe ver‐ 
OO
bindet für das Leben auf dieser Erde.
.Wohl denen, die in diesem Erdenleben 
OO
schon, in der 
Ehe, ihren eigenen, 
ewigen 
OO
Gegenpol finden, den Gegenpol, mit dem 
OO
sie dereinst zu einem 
Einheitswesen 
OO
im Geiste ewig 
vereinigt werden sollen, 
OO
weil sie mit ihm 
vor der „Ent-zweiung” 
OO
einst vereinigt 
waren! ‒ ‒
 
.Vielen mag solches „Glück” beschieden 
OO
sein, ohne daß sie darum wissen, aber es 
OO
bleibt ein besonderes „
Glück”, denn die 
OO
Wege der Entzweiten sind keineswegs der‐ 
OO
art in parallelem Verlauf, daß dieses Wieder‐ 
OO
finden 
allzuoft sich ereignen könnte hier 
OO
auf dieser Erde.
.In einer großen Anzahl aller Ehen wer‐ 
OO
den sich 
Pole zueinander finden, die 
nicht 
OO
dem gleichen Einheitswesen entstammen. 
OO
.Sind sie jedoch für dieses Erdenleben 
OO
durch freien Willen einmal einander ver‐ 
OO
bunden, so tragen beide Teile kosmische 
OO
Pflicht, ihr Verbundensein in 
solcher 
OO
Weise zu betrachten, 
als seien sie vor Ewig‐ 
OO
keiten einst 
vereint gewesen und würden 
OO
nun für alle Ewigkeit sich wieder 
neu ver‐ 
OO
einigen als einheitliches Geisteswesen. ‒ ‒ 
OO
.Hier auf dieser Erde können nur geistig 
OO
völlig „Erwachte” mit Sicherheit wissen, ob 
OO
ihr 
irdischer Gegenpol zugleich ihr 
ewiger 
OO
eigener Gegenpol 
ist oder nicht. ‒
 
.In dieser Erde wirrer Verstrickung lauert 
OO
allerorten Täuschung.
.Manche, die nach meinen Worten sich 
OO
für „Wiedergefundene” halten mögen, wer‐ 
OO
den es dennoch 
nicht sein, und manche, 
OO
deren irdisch angeeignete Verschiedenheit 
OO
des Denkens und Empfindens sie verführen 
OO
möchte, sich einander 
fremd zu fühlen, 
OO
werden gleichwohl 
eines einst ent-zweiten 
OO
Geisteswesens Pole bilden.......
.Wer, der nicht zu den „Erwachten” des 
OO
Geistes gehört, wollte sich hier vermessen, 
OO
leichthin zu entscheiden!? ‒
.Darum gebietet höchste 
kosmische 
OO
Pflicht, in 
allen Fällen freier Wahlgemein‐ 
OO
schaft so zu handeln, 
als seien beide Teile 
OO
sicher, daß sie einst 
ein einziges Geistes‐ 
OO
leben führten, daß sie ewig dieses Geistes‐ 
OO
leben neu vereint im Geiste finden 
wür‐ 
OO
den. ‒
 
.Jede Verbindung zwischen Mann und 
OO
Weib ist verwerflich, wenn nicht bewußte 
OO
Absicht besteht sich also zu verhalten.
.„Was ihr dem geringsten meiner Brüder 
OO
tut, das habt ihr mir getan”, ‒ sprach einst 
OO
der Meister, den die heiligen Bücher kün‐ 
OO
den. ‒
.In gleicher Weise aber läßt sich sagen: 
OO
Was immer du deinem männlichen oder 
OO
weiblichen Gegenpol hier in der ehelichen 
OO
Gemeinsamkeit dieses Erdenlebens tun wirst, 
OO
hast 
du dir selbst, hast du auf 
alle Fälle 
OO
deinem geistigen 
eigenen Gegenpol er‐ 
OO
wiesen, magst du ihn wirklich hier auf der 
OO
Erde nun 
gefunden haben oder nicht! ‒ 
OO
.Du selbst bist es, der sich geistig 
formt 
OO
in diesem Gemeinschaftsleben der Ehe auf 
OO
der Erde, und je 
vollendeter dir die 
OO
Formung deiner selbst nach der hohen 
OO
Art gelang, die dein 
ewiges Einheitsleben 
OO
als 
zwiepolares Geisteswesen verlangt, 
OO
 
desto eher wirst du einst die unruhvolle 
OO
Weise des 
ent-
zweiten Lebens mit der 
OO
Vereinung vertauschen können, die dir 
OO
auf ewig erneut deinen Gegenpol gibt, in 
OO
dem 
du selbst dich 
wiederfindest. ‒ ‒ 
OO
.Es ist keine Mühe, keine Geduld und 
OO
keine Selbstbezwingung dir verloren, die 
OO
du in deiner Ehe aufzubieten hast, denn 
OO
alles, was du so dir abgewinnst, hast du 
für 
OO
alle Ewigkeit gewonnen. ‒ ‒
.In diesem Erdenleben tritt allerorten 
OO
einer für den 
andern ein.
.Dein Verhalten zu deinen Nebenmen‐ 
OO
schen wird unerbittlich seine 
Folgen zeigen, 
OO
und die Folgen werden deiner 
Tat ent‐ 
OO
sprechen.
.Wenn du jemals einem Menschen 
Übles 
OO
zufügtest, wirst du durch keine List und 
OO
keine Vorsicht je verhindern können, daß 
OO
 
dir das 
gleiche Üble widerfährt, ganz 
OO
gleich, ob es 
der Mensch dir antun wird, 
OO
dem 
du es zugefügt, oder ob ein anderer 
OO
dafür an seine Stelle tritt, ‒ ganz gleich, 
OO
ob es dieselbe 
Form des Bösen ist, die dich 
OO
belastet, oder ob das Böse zurückkehrt zu 
OO
dir in einer 
anderen Form. ‒ ‒
.Stets wird es 
genau dem Grade des 
OO
Übels, das du selbst geschaffen, entsprechen. 
OO
.Der es dir zufügt, tritt nur 
an die Stelle 
OO
dessen, der durch deine 
Tat betroffen 
OO
wurde, auch wenn 
der, den du durch böse 
OO
Tat bedrücktest, dir von Herzen längst 
ver‐ 
OO
ziehen hat und nie zu 
eigener Vergel‐ 
OO
tung des Bösen fähig wäre...
.Verzeihung kannst du 
finden, aber 
OO
niemals kannst du deinem „Karma”, kannst 
OO
du den 
Folgen deiner Tat entgehen. ‒ ‒ 
OO
.Du wirst vielleicht triumphieren, weil 
OO
dich die Folge nicht in 
Bälde trifft, aber 
OO
juble nicht zu früh!! ‒
 
.Auch wenn Jahrzehnte darüber vergehen 
OO
sollten, wirst du einst 
selbst erfahren, was 
OO
du 
andere erfahren ließest! ‒ ‒ ‒
.Und findet der Ausgleich nicht in deinem 
OO
Erdenleben seine geeignete Zeit, dann 
OO
wirst du ihn einst in 
anderer Daseinsform 
OO
in ganz der gleichen Weise erleben müssen, 
OO
denn hier gibt es kein Entrinnen. ‒ ‒ 
OO
.Das Gleiche, was hier von dem Üblen 
OO
gesagt ist, das du über andere verhängtest, 
OO
gilt ebenso für alles 
Gute, für jede noch 
OO
so verborgene Liebestat, mit der du andere 
OO
erfreutest. ‒
.Die Folgen lassen sich nicht aufhalten, 
OO
und du brauchst heute den Menschen nicht 
OO
zu kennen, der ihnen einst Werkzeug wird... 
OO
.Früher oder später wird er in dein Leben 
OO
treten, und er wird selbst nicht ahnen, daß 
OO
er in seiner Handlungsweise nur der Voll‐ 
OO
strecker deiner selbstgeschaffenen Tatenfol‐ 
OO
 
gen ist, im 
Guten wie im 
Üblen, das er 
OO
dir erweist. ‒ ‒
.In ganz der 
gleichen Art wirst du auch 
OO
selbst die Folge schaffen 
für dich selbst, 
OO
durch dein Verhalten deinem 
irdischen 
OO
Gegenpol gegenüber, dem du durch freie 
OO
Entschließung einst dich für dieses Erden‐ 
OO
leben verbunden hast zu „ehelichem” 
OO
Leben. ‒ ‒ ‒
.Hier wirst du die eigentliche letzte Folge 
OO
allerdings 
erst dann verspüren, wenn du 
OO
das Kleid der Erde 
abgeworfen hast, wenn 
OO
du in 
geistiger Gestaltung aufwärts strebst 
OO
zu jener lichten Höhe 
ewiger Vereinigung 
OO
mit deinem einst von dir getrennten 
gei‐ 
OO
stigen Gegenpol, mag er hier auf der Erde 
OO
schon in der 
Ehe mit dir verbunden ge‐ 
OO
wesen sein, oder mag 
ein anderer Men‐ 
OO
schengeist hier in deiner Ehe dich durch 
OO
dein Erdendasein begleitet haben. ‒ ‒
 
.Und wenn dir für all deine 
Güte hier 
OO
in deiner Ehe stets nur Übles widerfahren 
OO
sollte, wenn all dein gütiger Wille 
niemals 
OO
Verständnis findet, so bist du 
dennoch 
OO
nicht betrogen, denn es liegt allein in 
deiner 
OO
Hand, welches „Karma” du dir schaffst, und 
OO
dein irdischer Gegenpol kann dir nicht ein 
OO
Jota deiner so geschaffenen Eigenformung 
OO
rauben. ‒
.Was 
du ihm Gutes antun wirst, hast 
OO
du deinem eigenen 
ewigen Gegenpol getan, 
OO
mit dem du ewig einst vereinigt, 
ein ei‐ 
OO
niges Geistesleben führen wirst, mag der 
OO
Mensch, mit dem du hier in der 
Ehe auf 
OO
Erden verbunden bist, nun in Wahrheit 
selbst 
OO
dieser Gegenpol deines Geistesmenschen sein, 
OO
oder mag dir in ihm ein Geistiges verbunden 
OO
sein, das erst nach Jahrtausenden seinen ei‐ 
OO
genen wirklichen Gegenpol im 
geistigen 
OO
Dasein finden kann. ‒ ‒
.„Ehe”, 
im höchsten Sinne, ist nur die 
OO
Vorbereitung des ent-zweiten 
Einzelpoles 
OO
 
für das 
zwiepolare Leben des vereinigten 
OO
Menschengeistes, ‒ „Mann 
und Weib”, ‒ 
OO
in der Ewigkeit. ‒
.Nicht, indem du feige den Schwierig‐ 
OO
keiten der Vorbereitung 
entfliehst, sondern 
OO
indem du sie zu 
bewältigen suchst, wirst 
OO
du auf Erden schon die dem Menschen hier 
OO
mögliche, höchste Stufe geistiger Lebens‐ 
OO
fähigkeit erreichen. ‒
.Nur leise und behutsam möchte ich an 
OO
dieser Stelle noch von dem Mysterium spre‐ 
OO
chen, das beide Gegenpole, Mann und Weib, 
OO
auch in ihrer 
tierischen Gestaltung durch 
OO
den 
physischen Ausgleich der Polaritäten 
OO
umhüllt. ‒
.Was rohe Sinneslust und geile Gemein‐ 
OO
heit zweier „Menschentiere” sein kann, ‒ 
OO
das kann auch zum „
Schlüssel” werden, 
OO
der die geheimsten Pforten der 
Seele öff‐ 
OO
net und das 
höchste Heiligtum betreten 
OO
läßt...
 
.Gleichwie Feuer 
Licht und Wärme 
OO
spenden, aber auch Haus und Habe 
ver‐ 
OO
nichten kann, so können die Kräfte sinn‐ 
OO
licher Lust zu 
geflügelten Rossen vor 
OO
dem Siegeswagen des Geistes werden, 
OO
wenn sie ein sehender „Wagenlenker” zu 
OO
leiten weiß, ‒ können sich aber auch zu 
OO
unheilbringenden Dämonen wandeln. ‒
.Nur in höchster 
geistiger Liebe darf 
OO
die Vereinigung der 
physischen Pole sich 
OO
vollziehen, wenn sie die hohen geistigen 
OO
Kräfte 
lösen soll, die 
in der erdenkör‐ 
OO
perlichen Erscheinung menschlicher Wesen 
OO
schlummern. ‒  ‒
.Dann aber 
kann sich in solcher Ver‐ 
OO
einigung ein „
Wunder” begeben, das stets 
OO
aufs neue 
die höchste Geistigkeit berührt, 
OO
und die es 
erleben, werden 
gemeinsam 
OO
ihrer selbst bewußt in Sphären des 
gei‐ 
OO
stigen Seins, die keines Dichters Phantasie 
OO
je zu ahnen vermag. ‒ ‒ ‒
 
.Es ist mir nicht verstattet, 
mehr über 
OO
diese Dinge zu sagen.
.Wer 
reif ist, auf diesem 
heiligsten 
OO
aller Erdenwege ohne Gefahr zu wandeln, 
OO
dem wird auch ein kurzer Fingerzeig zur 
OO
Erreichung des hohen göttlich-verklärten 
OO
Zieles genügen.
.Doch es prüfe sich jeder, der dies lesen 
OO
mag, ob er würdig vorbereitet ist, das 
Aller‐ 
OO
heiligste im Tempel des sichtbaren Kosmos 
OO
reinen Herzens zu betreten, denn nirgends 
OO
wird ein „Tempelschänder” so furchtbar 
OO
und schrecklich bestraft wie hier! ‒ ‒ ‒ 
OO
.Ehe ist eine Vereinigung zweier 
Geister 
OO
und zweier 
Leiber, ‒ aber in ihrem kör‐ 
OO
perhaften Dasein besitzen Mann und Weib 
OO
eine 
geistige Kraft, um die sie „Götter” 
OO
selbst beneiden könnten.
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
 
.Ein „Ganzes” sollst du einst werden, 
OO
vereint mit einem 
anderen „Ganzen”, und 
OO
noch bist du nur „
Teil”! ‒
.Dich in ein „
Ganzes” 
zu wandeln, 
OO
dazu kann dir die magische Macht der 
OO
Ehe vieles helfen, 
wenn du sie ge‐ 
OO
brauchen lernst!....
.Wohl will die Ehe wahrlich auch 
das 
OO
Kind, jedoch das Kind ist keineswegs der 
OO
Ehe höchste Sinnerfüllung!
.Nicht, daß ihr 
Kinder zeugen und ge‐ 
OO
bären konntet, bürgt dafür, daß eure leib‐ 
OO
liche Gemeinschaft eine 
Ehe ist! ‒ ‒
.Ehe besteht nur dort, wo zwei im Ir‐ 
OO
dischen vom Gegenpol getrennte Einzelpole 
OO
aus der 
geistigen Erscheinungswelt, erneut 
OO
erstreben, 
eine zwiepolare Einheit dar‐ 
OO
zustellen. ‒
.Zwar ist das Kind dem eine wahre 
Ehe 
OO
Dasein gibt, in ihr zugleich am sichersten 
OO
 
geborgen, ‒ doch ist der Ehe Sinn gewiß 
OO
nicht einzig und allein darin beschlossen, 
OO
dem kommenden Geschlechte Leben, Leib 
OO
und Nahrung, Lehre und Erziehung dar‐ 
OO
zubieten.
.Vor allem anderen soll aus einer Ehe 
OO
denen Förderung erwachsen, die sich in 
OO
Ehe-Einung zueinander fanden!
.Um 
euretwillen sei eure 
Ehe geschlos‐ 
OO
sen, ‒ 
das Kind aber sei euch: 
Gläu‐ 
OO
biger eurer Schuld an die Zukunft! 
OO
‒ ‒ ‒
 
.Allstündlich werden auf dieser Erde 
OO
Menschen geboren und dennoch steht der 
OO
fühlende Mensch hier heute noch wie in 
OO
Urzeittagen vor einem Mysterium...
.Nicht anders zwar als das 
Tier tritt der 
OO
neue Mensch in dieses Dasein, löst er sich 
OO
los vom mütterlichen Leibe, der ihm den 
OO
Leib der Erde bereitet hat.
.Aber stumpfestes Empfinden selbst wird 
OO
einen Augenblick doch wachgerüttelt, steht 
OO
es vor dem ewig neuen Wunder, sieht es, 
OO
daß ein Wesen seiner Art das Licht erblickt, 
OO
und hört es seinen ersten Schrei. ‒ ‒ ‒ 
OO
.Gar bald dann wird das Neue sich als 
OO
eigenes Bewußtsein offenbaren, und stau‐ 
OO
nend sieht der Mensch hier einen neuen 
OO
 
Willen, der, obwohl 
scheinbar nur aus 
OO
ihm hervorgegangen, allein 
sich selber 
OO
will, so töricht auch die Mittel scheinen, 
OO
die er gebraucht, um sich in seiner Umwelt 
OO
durchzusetzen. ‒ ‒
.Zuletzt muß der Mensch dann erkennen, 
OO
daß es doch die einzig 
rechten Mittel sind, 
OO
da sie den Kräften, die das neue Lebewesen 
OO
meistert, stets in völliger Entsprechung die‐ 
OO
nen. ‒
.Ein jedes neue Lebensjahr bringt 
neue 
OO
Offenbarung dieses Willens, 
neue Mittel 
OO
sich hier Geltung zu verschaffen, und schließ‐ 
OO
lich steht vor uns 
ein Mensch wie wir, 
OO
der oftmals uns zu dem Bekenntnis nötigt, 
OO
daß er 
Geisteskräften zu gebieten weiß, 
OO
die wir vergeblich je zu meistern suchen 
OO
würden...
.Das Wunder will nicht enden, wenn man 
OO
einmal eines dieser Kettenglieder hellen 
OO
Auges dem Bewußtsein nahe bringt, und 
OO
 
jeder 
neue Zyklus der Geburten schafft hier 
OO
neue Wunder, vor denen dann der Mensch 
OO
oft ratlos steht, da er nicht zu enträtseln 
OO
weiß, was hier im Guten oder Bösen sich 
OO
ereignet hat. ‒ ‒ ‒
.Du wirst das Rätsel, das aus Kinder‐ 
OO
augen fragt, auch niemals lösen, wenn du 
OO
nicht klar erkennst, daß hier 
ein völlig 
OO
Neues dir begegnet. ‒ ‒ ‒
.Du suchst zu sehr 
dich selbst in dei‐ 
OO
nem Kinde, läßt dich viel zu sehr verführen 
OO
durch die 
körperlichen Ähnlichkeiten, 
OO
die dein Auge findet, siehst auch dich und 
OO
deine Art in der 
Begabung oder in den 
OO
Fehlern deines Kindes, und bist geneigt 
OO
nun, alles dies zu übertragen auf das 
Gei‐ 
OO
steswesen, 
das in deinem Kinde dir 
OO
sich anvertraut. ‒ ‒
.Wohl ist das 
Erdenkleid, in dem dein 
OO
Kind dir hier gegeben wird, aus 
deinem 
OO
 
Blute, 
deinen Zellen auferbaut, und eine 
OO
Erbschaft von Jahrhunderten gibst du ihm 
OO
körperlich zu eigen. ‒
.Mit ihr empfängt dein Kind so manche 
OO
Kräfte dieser Erde, die du „geistig” nennst, 
OO
weil dir noch nicht bewußt ist, 
welche Fülle 
OO
tief geheimnisvoller Kräfte dieser Er‐ 
OO
denkörper birgt, und 
diese Kräfte nur 
OO
allein sind Träger jener Eigenschaften, die 
OO
dich stets verführen, zu sehr 
dich selbst in 
OO
deinem Kinde wiederzuerkennen. ‒ ‒ ‒ 
OO
.In diesem Erdenkörper, und auf seinen 
OO
unfaßbarsten Kräften wie auf einer Harfe 
OO
spielen lernend, wohnt etwas, das 
nicht 
OO
von dieser Erde ist...
.Dieses „
Etwas” blickt dich aus den 
OO
Augen deines Kindes an und sucht in dir 
OO
das gleiche „Etwas”, das 
vielleicht in 
OO
deinem Körper 
Herr geworden, 
meistens 
OO
aber 
durch des Körpers Kräfte über‐ 
OO
wältigt und 
gefesselt ist. ‒ ‒
 
.Dieses „
Etwas” ist 
der Mensch des 
OO
reinen Geistes, der sich hier dem Men‐ 
OO
schentiere dieser Erde 
eint in einer der 
tief‐ 
OO
sten Formen seines Erscheinens, und auf 
OO
Erden nur „Erlösung” findet, wenn er dieses 
OO
„Tier” bezwingt. ‒ ‒
.Er ist deinem Kinde 
nicht ein Erbe, 
OO
das es 
dir verdankt so viel es dir auch wohl 
OO
verdanken mag an übererbter Formung sei‐ 
OO
ner Hirngewinde!
.Er stammt aus 
gleichen Höhenre‐ 
OO
gionen, wie der Geistesmensch in 
dir, den 
OO
du vielleicht noch niemals als 
dich selbst 
OO
erkanntest, vielleicht ihn derart 
vergewal‐ 
OO
tigt hast durch deines Körpers Eigenkräfte, 
OO
daß du auch keine Spur mehr seines Da‐ 
OO
seins 
ahnst, und 
dich in dir selbst nur 
jenen 
OO
feinen Körperkräften gleichwähnst, die 
OO
bei der Mehrzahl aller Erdenmenschen an die 
OO
Stelle ihres 
geistigen Bewußtseins traten. ‒ 
OO
.Im Auge deines Kindes blickt er for‐ 
OO
schend dir ins Angesicht, auch wenn dieses 
OO
 
Auge ihm noch nicht zum wohlbeherrschten 
OO
Werkzeug wurde, und sucht, ob er noch 
OO
seinesgleichen 
ungefesselt hier auf dieser 
OO
Erde fände...
.Du hast hier allen Grund, vor deinem 
OO
eigenen Kinde 
Ehrfurcht zu empfinden, 
OO
soweit der 
Geistesmensch in dir nicht 
OO
völlig deiner feineren Körperkräfte 
OO
Herr und Meister ist, denn aus dem Auge 
OO
deines Kindes blickt er dir noch 
ursprungs‐ 
OO
rein entgegen. ‒
.In 
deine Hand ist nun sein Schicksal 
OO
hingegeben. ‒ ‒ ‒
.Es liegt fast nur bei 
dir, ob dieser Gei‐ 
OO
stesmensch, 
der, ‒ wenn es sich um keine 
OO
der an anderer Stelle schon erwähnten sel‐ 
OO
tenen Ausnahmen handelt, ‒ noch 
nie auf 
OO
dieser Erde lebte, der 
niemals wieder‐ 
OO
kommen wird, und der in jedem neuen 
OO
Menschen 
einzigartig in Erscheinung tritt, 
OO
nun 
das in deinem Kinde frei beherrschen 
OO
 
lernen kann, was du als 
Leibeserbschaft 
OO
ihm gegeben hast. ‒
.Bist du in 
dich und deine Art so sehr 
OO
vernarrt, daß du nur 
dich und 
deine Sippe 
OO
auch 
in deinem Kinde wieder sehen willst, 
OO
dann wirst du schwerlich so verfahren, daß 
OO
der neue Geistesmensch, der dir sich 
an‐ 
OO
vertraute, über alles was er beherrschen 
OO
lernen soll, zum Herren wird...
.Du hast jedoch vor kosmischen Gesetzen 
OO
nie das Recht, aus deinem Kinde nur 
den 
OO
Spiegel deiner selbst zu machen, denn 
OO
das 
Heiligste und 
Höchste, was in diesem 
OO
Wesen in Erscheinung tritt, ist 
himmel‐ 
OO
hoch erhaben über 
allem Hohen, das 
du 
OO
leiblich ihm als Erbe gabst...
.Doch damit nicht genug, wird beides 
OO
erst verbunden durch 
Seelenkräfte aus 
OO
ferner Vorzeit, die nicht zu 
völliger Ent‐ 
OO
 
faltung kamen, und in deinem Kinde nun 
OO
nach 
Auswirkung verlangen! ‒ ‒ ‒
.Auch 
diese Kräfte gabst 
du deinem 
OO
Kinde 
nicht zum Erbe!
.Die Menschen, die in 
dieser Hinsicht 
OO
deines Kindes „
Ahnen” sind, wirst du nur 
OO
dann erspähen können, wenn in dir der 
OO
Geistesmensch so völlig Herrschaft übt, daß 
OO
er 
mit dir bewußt identisch wurde und 
OO
dich „sehen” lehrte, was kein Auge dieser 
OO
Erde sieht. ‒ ‒
.Du hast 
kein Recht, des Kindes 
See‐ 
OO
lenkräfte, wenn sie hohe Gaben in sich 
OO
schließen, 
deinem Blutes-
Erbe zuzuzäh‐ 
OO
len! ‒ Du hast 
kein Recht, des Kindes 
OO
Seelenkräfte, wenn sie deinen Wünschen 
OO
nicht entsprechen, 
einzuengen oder gar 
OO
zu 
unterjochen! ‒ ‒
.Die Rechte, die nach kosmischen Ge‐ 
OO
setzen deinem Kinde gegenüber dir gegeben 
OO
sind, 
sind eng begrenzt.
 
.Du hast 
allein die Rechte eines Haus‐ 
OO
herrn, dem 
ein hoher Gast die Ehre 
OO
schenkt, 
sich seinem Schutze zu ver‐ 
OO
trauen, wobei der Gast in einer Lage ist, die 
OO
es verhindert, daß 
er selbst sich 
schützen 
OO
könnte. ‒ ‒ ‒
.Alle „Erziehung” deines Kindes muß 
OO
aus 
dieser Einsicht sich ergeben, sonst han‐ 
OO
delst du in gutem Glauben 
schlecht, wo 
OO
du 
das Beste zu erwirken hofftest! ‒ ‒ 
OO
.Ein 
Geistesmensch hat dir sich 
an‐ 
OO
vertraut, dem du allein den 
Leib bereiten 
OO
konntest, als die Wohnstatt, die ihm auf 
OO
der Erde dienen soll. ‒
.Er brachte seine Schätze 
selber mit und 
OO
nimmt sie 
nicht von 
dir. ‒ ‒
.Was er von dir erwartet, ist 
allein, daß 
OO
du ihm 
Schutz und 
Nahrung gibst, und 
OO
ihm dazu verhelfen wirst, sich in dem 
OO
Hause, das du ihm gegeben hast, 
die 
OO
 
Diener zu verschaffen, die er braucht, um 
OO
hier auf dieser Erde seine Herrschaft aus‐ 
OO
zuüben. ‒ ‒ ‒
.Ich weiß wohl, diese Worte werden vie‐ 
OO
len, die sich fast „
ein Recht auf Tod und 
OO
Leben” ihres Kindes zugestehen, wenig an‐ 
OO
genehm zu hören sein. ‒
.Auch mancher, der sich der „Erziehung” 
OO
widmet, wird, „gerechten Zornes” voll, die‐ 
OO
ses Buch zur Seite schleudern. ‒
.Er mag bedenken, daß ich sehr wohl 
OO
weiß, daß jenes Kind, das er „erziehen” 
OO
und erziehend lehren soll, schon meist von 
OO
Grund aus durch die „elterliche Zucht” 
OO
verdorben ist. ‒ ‒ ‒
.Ich rede hier in 
erster Linie nur zu 
OO
denen, die dem Kinde 
Blut und Leben 
OO
gaben, und ich spreche von dem Kinde, das 
OO
noch nicht durch eine falsche Auffassung 
OO
der „Elternrechte” um 
sein urgegebenes 
OO
 
Recht betrogen wurde, das 
noch nicht 
OO
die Rache übt, die unausbleiblich jedes 
OO
Kind als Gegenwehr betreiben 
muß, sobald 
OO
durch seiner Eltern Schuld 
der Geistes‐ 
OO
mensch in ihm geknebelt wird, und seine 
OO
Seelenkräfte in die 
Fron der 
Blutes-
Erb‐ 
OO
schaft eingekettet werden.
.Dein Kind kann dir 
ein weiser Lehrer 
OO
sein, wenn du zu 
achten weißt darauf, wie 
OO
stets in ihm 
der reine Geistesmensch 
OO
durch alle Hüllen, die 
du leiblich ihm ge‐ 
OO
geben, dringen will. ‒ ‒
.Dein Kind kann weitaus 
älter als du 
OO
selber sein, durch jene Seelenkräfte aus der 
OO
fernen Vorzeit, die in ihm sich neu ver‐ 
OO
einigen, und die durch einen Menschengeist 
OO
zur 
Dauereinigung gelangen wollen. ‒ 
OO
.Du kannst nicht erwarten daß dein Kind 
OO
dich 
ehrt, wenn es 
weit höher steht als 
OO
du...
 
.Glaube nicht, daß du ungestraft dein 
OO
Kind in die dir genehmen geistigen Fesseln 
OO
zwingen kannst, weil es als Mensch noch 
OO
nichts von sich selber und seiner Würde 
OO
weiß! ‒
.Es 
ist etwas in deinem Kinde, dem 
OO
nichts verborgen bleibt! ‒ ‒
.Viel schärfer, als du glauben möchtest, 
OO
wird 
jeder Blick und 
jedes Wort von ihm 
OO
für alle Dauer aufgezeichnet, und wenn 
OO
das Kind auch äußerlich sich deinem Willen 
OO
beugen muß, so wirst du doch, sobald dein 
OO
Zwang nicht nur als 
Schutz zu werten ist, 
OO
zum Schluß 
der Unterlegene sein.
.Die größeren Kräfte 
deines Armes 
OO
geben dir 
kein Recht, ein Wesen, dem du 
OO
nur 
des Leibes Leben in einer durch 
OO
dich bestimmten Formung hier 
vermittelt 
OO
hast, nun durch 
Gewalt aus 
seiner Bahn 
OO
zu lenken und auf deines Willens Weg zu 
OO
zwingen. ‒ ‒ ‒
 
.In unerbittlicher Gerechtigkeit weiß das 
OO
Gesetz des Geistes schließlich doch sich Gel‐ 
OO
tung zu verschaffen. ‒ ‒
.Du wirst dich, hast du dich versündigt, 
OO
dann nicht wundern dürfen, wenn deine 
OO
Schuld sich einstmals bitter offenbaren 
OO
wird. ‒
.Je sorglicher du auf den 
Gottesfunken 
OO
achten wirst, der dir sich 
anvertraut in 
OO
deinem Kinde, je mehr wirst du auch 
in 
OO
dir selbst den Gottesfunken wieder ahnen 
OO
und ihn dann durch dein Kind vielleicht 
OO
auch 
wirklich finden lernen. ‒ ‒ ‒ 
OO
.Du wirst dann fühlen, was 
der Gött‐ 
OO
liche einst meinte mit den oft gehörten 
OO
Worten, daß jeder erst zum „
Kinde” wer‐ 
OO
den müsse, der das „Reich der Himmel” 
OO
in sich selbst erlangen will.
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
 
.Nicht was du deinem Kinde an „
Er‐ 
OO
ziehung”, 
Geld und 
Wissen mitgibst, 
OO
wird es dir einst danken, ‒ nur daß du 
OO
aus ihm jenen Menschen werden ließest, 
OO
der in ihm nach seiner Geistnatur zutage 
OO
treten wollte, wird dir seine 
Dankbarkeit 
OO
erwerben. ‒
.Es sind in 
einem und dem 
gleichen 
OO
Elternhaus oft viele Kinder, die man dann 
OO
gedankenlos, weil sie 
dem Bluteserbe 
OO
nach „Geschwister” sind, wie Pflanzen von 
OO
derselben Gattung wertet, und dennoch sind 
OO
für den, der mit des Geistes Augen „
sehen” 
OO
kann, hier oftmals 
größere Verschieden‐ 
OO
heiten, als sie zwischen Völkern 
völlig 
OO
fremder Rassen angetroffen werden. ‒ ‒ 
OO
.Nicht nur des 
Geistesmenschen Offen‐ 
OO
barung ist in jedem Kinde 
einzigartig und 
OO
von jedem 
anderen Kinde dieser Erden‐ 
OO
welt 
verschieden, ‒ nein, auch die 
See‐ 
OO
lenkräfte, die um jeden solchen Geistes‐ 
OO
 
mittelpunkt, Kristallen gleich, sich anein‐ 
OO
anderschließen, bilden jeweils 
völlig neue 
OO
Formen, und sind zuweilen schon durch 
OO
viele Menschengenerationen 
vorgeformt. 
OO
‒ ‒ ‒
.In 
einem Kinde können 
Seelenkräfte 
OO
wirken, die ein Willensimpuls einstens formte, 
OO
der 
einem Menschen ferner Zonen an‐ 
OO
gehörte...
.In einem 
anderen Kinde sind vielleicht 
OO
Seelenkräfte tätig, die ihren Ausgangs‐ 
OO
punkt der Formung einem Menschen danken, 
OO
der dieser Erde Leben lebte 
als der Pyra‐ 
OO
miden Fundament noch nicht gelegt 
OO
war...
.Und 
wieder eines anderen Kindes 
OO
Seelenkräfte wurden vielleicht geformt 
OO
von einem Menschen, der einstmals unfrei‐ 
OO
willig aus dem Leben scheiden 
mußte, oder 
OO
auch 
als Märtyrer seiner Überzeugung 
OO
starb...
 
.In eines 
Armen Heimstatt kann ein Kind 
OO
geboren werden, dessen 
Seelenkräfte ihre 
OO
Formung einst auf einem 
Throne fanden, 
OO
und in dem Kinde eines 
Reichen können 
OO
Seelenkräfte nach Entfaltung streben, die einst 
OO
der Impuls eines Landstreichers formte... 
OO
.Und auch 
des gleichen Elternpaares 
OO
Kinder können 
alle diese Formkomplexe, 
OO
die sich aus den 
Seelenkräften, durch Im‐ 
OO
pulse längstvergessener Geschlechter bilde‐ 
OO
ten, 
in jeder denkbar möglichen Schat‐ 
OO
tierung in sich tragen...
.Es wird deine Aufgabe sein, die Seelen‐ 
OO
kräfteformen, die du aus 
schlechten Im‐ 
OO
pulsen hervorgegangen fühlst, nicht etwa 
OO
nun durch „strenge Zucht” und äußere Ge‐ 
OO
walt an ihrer Auswirkung zu hindern, denn 
OO
was du so erreichen könntest wäre stets nur 
OO
Täuschung, auch wenn dein Kind in acht‐ 
OO
bar hoher Stellung später äußerlich ver‐ 
OO
 
gessen ließe, was es 
dennoch weiter 
in 
OO
sich trägt. ‒ ‒
.Es wird deine Aufgabe sein, diese See‐ 
OO
lenkräfte vielmehr 
umzulenken, so daß sie, 
OO
in früher Jugend schon, zwar die Auswir‐ 
OO
kung 
finden, die sie erstreben, jedoch auf 
OO
solche Ziele eingestellt, 
die weder deinem 
OO
Kinde, 
noch auch anderen jemals 
Scha‐ 
OO
den bringen können. ‒  ‒ ‒
.Es würde gar manche „Familien-Schande” 
OO
sich vermeiden lassen, wollte man sich be‐ 
OO
quemen, sobald man die 
ersten Regungen 
OO
bemerkt, die Nichtersprießliches verkünden, 
OO
‒ sogleich mit weiser Geduld die nichter‐ 
OO
freulichen Seelenkräfte „
umzulenken”, auf 
OO
Wege, 
die ihrem Streben gemäß, und 
OO
dennoch nicht verderblich sind. ‒ ‒ ‒ 
OO
.Es hängt vom Einzelfalle ab und muß in 
OO
nüchterner Erwägung sorgsam entschieden 
OO
werden, welche 
Art der „Ablenkung” hier 
OO
jeweils geboten ist.
 
.Nur lasse man sich nicht etwa 
täuschen! 
OO
.Ein Trieb ist 
nicht vernichtet, wenn 
OO
er aus Furcht vor Strafe sich 
nicht zu 
OO
äußern wagt! ‒ ‒
.Es ist auch nicht das 
Ziel, die uner‐ 
OO
wünschten Seelenkräfte zu 
vernichten, denn 
OO
alle Seelenkraft ist 
gut an sich und kann, 
OO
in 
richtige Geleise eingelenkt, 
zum höch‐ 
OO
sten Segen und 
zu menschlicher Voll‐ 
OO
endung führen. ‒ ‒ ‒
.Ich sprach hier nur von 
jenen Seelen‐ 
OO
kräfteformen, die einst durch 
niedrige Im‐ 
OO
pulse in die Welt der Wirkung traten.
.Doch werden dir vielleicht auch Seelen‐ 
OO
kräfteformen „
unerwünscht” erscheinen, 
OO
die ihre Formung einem Impuls danken, 
OO
der in einer hohen, 
allem Schlechten 
OO
weit entrückten Seele lebte, ‒ ‒ nur 
OO
weil sie 
deinen eigenen Seelenkräften 
OO
 
fremd, und 
den Impulsen feindlich sind 
OO
die 
in dir selber Formung finden. ‒ ‒ 
OO
.Du möchtest jene Seelenkräfteformen, 
OO
die 
du selber schaffst, in 
deinem Kinde 
OO
nun zur 
Wirkung kommen sehen, und 
OO
findest, daß in diesem Kinde 
völlig an‐ 
OO
deres lebt und wirkt. ‒
.Hier wird von dir eine hohe und weise 
OO
Entsagung gefordert, wenn sie auch oft‐ 
OO
mals 
Schwerstes von dir verlangt, willst 
OO
du nicht zum 
Verbrecher an der Seele 
OO
deines Kindes werden. ‒
.Du hast vielleicht schon seit langen 
OO
Jahren bunte Träume dir geschaffen, und 
OO
alles wohl vorherbestimmt, was aus deinem 
OO
Kinde einstmals „werden” solle? ‒
.Nun siehst du alles, was du so in bester 
OO
Absicht aufgerichtet, durch deines Kindes 
OO
Artung, der du deine Achtung nicht ver‐ 
OO
sagen kannst, zertrümmert und zerstört. ‒ ‒ 
OO
 
.Hier wird es sich zeigen müssen, 
ob die 
OO
Liebe die du für dein Kind empfindest, 
OO
wirklich auch 
dem Kinde selber, diesem 
OO
neuen, 
einzigartigen Menschen, gilt, der 
OO
hier auf dieser Erde nur 
sein Leben lernen 
OO
soll, oder ob du in unbewußter Blendung 
OO
nie dein Kind, sondern nur 
dich selbst 
OO
gesehen hast in deiner Liebe...
.Schwer mag der Entschluß dir werden, 
OO
aber 
wenn du 
weise, und 
nach den ewigen 
OO
kosmischen Gesetzen verfahren willst, 
OO
dann 
mußt du deine 
Wünsche deinem 
OO
Kinde zuliebe 
vergessen und 
begraben 
OO
können. ‒ ‒ ‒
.Natur hat dich zum Vermittler leiblichen 
OO
Lebens hier auf 
dieser Erde bestimmt, da‐ 
OO
mit des 
Geistesmenschen Wahrheit in 
OO
unendlichfältiger Gestaltung hier zutage 
OO
treten könne um sich selbst aus seinem 
OO
Streben nach der Tiefe wieder zu erlösen. 
OO
.Sei du ein 
Helfer der Natur, ‒ ein 
OO
Helfer allem Geistesmenschentum, das sich 
OO
 
aus 
deinem Blut den 
Leib der Erde 
OO
geben läßt! ‒ ‒
.So wirst du am besten auch 
dem Gei‐ 
OO
stesmenschen in dir selber zur „Erlö‐ 
OO
sung” verhelfen. ‒
.So werden dir 
deine eigenen Kinder: 
OO
Führer zu dir selbst, ‒ 
zu deinem „
le‐ 
OO
bendigen Gotte”, ‒ 
zum ewigen 
OO
„
Leben” 
sein!
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Und wenn es dir schwer wird, mir zu 
OO
glauben, daß du deinem Kinde nur 
den 
OO
Leib der Erde geben kannst, dann muß 
OO
ich dich daran erinnern, daß nach irdischem 
OO
Überkommen gar vieles schon dem 
Geiste 
OO
zugeschrieben wird, was noch in 
erdenleib‐ 
OO
lichen Kräften 
allein seine Ursache hat... 
OO
.Für die 
Entfaltung dieser vererblichen 
OO
feinen physischen Kräfte die man gemein‐ 
OO
 
hin schon als Kräfte des Geistes anzuspre‐ 
OO
chen pflegt, ist es wahrlich von höchster 
OO
Bedeutung, ob in dir selbst bereits der 
OO
Geistesmensch zur Herrschaft kam, oder 
OO
ob du ein Sklave deiner Tierheit bist! ‒ ‒ 
OO
.Dennoch sind es nur 
leibliche Kräfte, 
OO
durch die allein du deinem Kinde alles 
OO
das vermitteln kannst, was es als „Anlagen” 
OO
oder „Talente” von dir empfängt. ‒
.Sorge dafür, daß dein Kind dieses Erbe 
OO
segnen kann! ‒ ‒ ‒
 
.Solange auf dieser Erde Menschen in 
OO
irgendeiner Art von Gemeinschaftsverbänden 
OO
leben, wird es immer und immer wieder 
OO
einzelne geben, die mit der 
Art des Ge‐ 
OO
meinschaftslebens, das sie an andere bindet, 
OO
nicht zufrieden sind, und dennoch werden 
OO
die Menschen niemals eine 
vollkommene 
OO
Staatsform finden. ‒
.Stets wird der Vorteil des einen des 
OO
andern Nachteil sein, und immer werden 
OO
nur 
wenige auf ihren Vorteil 
verzichten 
OO
wollen, auch wenn sie sehen, daß er den an‐ 
OO
deren Nachteil bringt.
.Es ist nicht möglich, daß auf dieser 
OO
Erde je ein „
Gottesstaat” entsteht, der 
OO
alle Menschen frei 
in Liebe einen würde, 
OO
denn diese Erde wurde einst 
durch den Men‐ 
OO
 
schen selbst entgottet, als er aus Furcht 
OO
vor seiner eigenen Macht die Herrschaft über 
OO
sie verlor. ‒ ‒ ‒
.So sehr man auch in Theorien 
aller 
OO
Menschen Seligkeit auf Erden prokla‐ 
OO
mieren mag, so wird die 
Wirklichkeit 
OO
doch 
immer unbekümmert aller Theorien 
OO
spotten. ‒
.In allen „
Republiken” wird es „
Kö‐ 
OO
nige” und „
Fürsten” geben, und kein 
OO
„
Despot” wird je verhindern können, daß 
OO
in seinem Reiche sich 
Gebiete finden, 
die 
OO
seine Macht und Willkür nie beherr‐ 
OO
schen kann. ‒ ‒ ‒
.Nie wird dem „
Rate aller” ein Gesetz 
OO
entsprießen, das jene weisen und erhabenen 
OO
Gesetze übertreffen könnte, die einst von 
OO
großen „
Königen” der Welt gegeben wur‐ 
OO
den.
.Es werden immer nur 
wenige sein, 
OO
denen Natur die Gabe und Kraft verlieh, 
OO
 
das Ungeordnete zu 
ordnen, und zu 
leiten, 
OO
was 
ohne Leitung sich und anderen kein 
OO
Gedeihen schafft. ‒ ‒
.Noch 
seltener werden 
jene zu finden 
OO
sein, denen Natur das Recht zu 
herrschen 
OO
in die Wiege legte, ‒ ‒ zu herrschen über 
OO
alles, was nicht 
Selbstbeherrschung üben 
OO
kann und mag. ‒
.In allen Reichen des Kosmos, ob sie den 
OO
physischen oder den 
geistigen Sinnen 
OO
sich erschließen, herrscht das System der 
OO
„
Hierarchie”, herrscht 
Unter- und 
Über‐ 
OO
ordnung, und 
immer kleiner wird die 
OO
Zahl der wirkenden Gewalten, je 
weiter ihre 
OO
Macht und ihre Wirkung reichen. ‒ ‒ ‒ 
OO
.Auch 
des Erdenmenschen Gemein‐ 
OO
schaftsleben ist diesem Gesetz unterworfen, 
OO
und jede 
Willkür, die in guter Absicht 
OO
„Gleichheit” schaffen möchte, ist von Anfang 
OO
an 
verurteilt durch sich selbst, ‒ geht 
OO
 
den enttäuschungsreichen Weg, den stets 
OO
Natur für alle Menschenweisheit offenhält, 
OO
die ihr Gesetz 
noch nicht erkennt, oder 
OO
es 
mißachtet, 
falls sie es erkannte. ‒
.In 
jeder Art des menschlichen Gemein‐ 
OO
schaftslebens auf der Erde läßt Hierarchie 
OO
und Stufenbildung sich, Naturgebot entspre‐ 
OO
chend, auferbauen, und wird dies nicht 
be‐ 
OO
wußt erstrebt, so baut Natur das ihr ge‐ 
OO
mäße, ohne alle Rücksicht, 
selber auf, wie 
OO
groß die Zahl der 
Opfer dann auch wer‐ 
OO
den möge, die das eherne Gesetz erfordert... 
OO
.Es läßt sich nichts 
umgehen, nichts auf 
OO
andere Art erzielen, wo das allgemeine, 
OO
kosmische Gesetz 
befiehlt. ‒
.Nicht aber dadurch, daß er in einem 
OO
Königsschlosse geboren wurde, wird ein 
OO
Mensch zum „
König”, und alle Weisheit 
OO
eines 
Philosophen, der die Menschen unter 
OO
seiner Leitung glücklich sehen möchte, wird 
OO
keinen „Staatenlenker” aus ihm machen. 
OO
 
.Die mystische Gewalt, die wahrhaft „
Kö‐ 
OO
nige” schafft, kann sich Jahrhunderte in 
OO
einer Sippe 
erhalten; ‒ sie muß 
ver‐ 
OO
löschen, sobald die 
Impulse, die einst 
OO
„königliche” Art in ihr 
begründet haben, 
OO
die Auswirkung in Tat und Leben 
fan‐ 
OO
den, und keine Wehr der Welt kann dann 
OO
das so Erloschene durch 
andere Macht er‐ 
OO
setzen und ein äußerliches „Königtum” noch 
OO
schützen...
.Jedoch nicht 
jeder „König”, den 
sein 
OO
Land verlor, hat darum aufgehört, den 
OO
Hermelin der Könige zu tragen, ‒ ‒ 
OO
und umgekehrt ward mancher Königsthron 
OO
gestürzt durch einen 
Feind der „könig‐ 
OO
lichen” Macht, der ganz gewiß nicht ahnte, 
OO
daß 
er selbst ein „König” war, den nur 
OO
sein Land nicht fand. ‒ ‒ ‒
.Es ist verzeihlich, in den Dingen staat‐ 
OO
licher Gestaltung an eine „Entwickelung” 
OO
zu glauben, denn das Auge des Menschen 
OO
ist nur allzu geneigt, die 
nächste Umwelt 
OO
 
für „
die Welt” zu halten, und ebenso ver‐ 
OO
mag der Mensch nur schwer, die Zeiten, 
OO
die er überschauen kann, als „Ewigkeits‐ 
OO
sekunden” anzusehen. ‒ ‒
.Die wenigen auf dieser Erde, die über 
OO
ein 
weiteres Blickfeld in Raum und Zeit 
OO
zu spähen vermögen, müssen sich, 
trotz 
OO
aller scheinbaren Gegengründe sagen, daß 
OO
alles, was der Mensch der Erde in Hin‐ 
OO
sicht auf „Staatenordnung” für „
Entwicke‐ 
OO
lung” hält, nur eitel 
Täuschung ist, und 
OO
daß die Menschheit 
nach Jahrtausenden 
OO
in gleichen Kämpfen um die Vorherr‐ 
OO
schaft der einen oder anderen sich ver‐ 
OO
bluten wird, wie 
heute oder schon 
vor 
OO
Tausenden von Jahren, da Kulturen unter‐ 
OO
gingen, deren Zeugnisse noch kein Forscher 
OO
je 
ergrub...
.Bald wird „das 
Volk” dem Wahn er‐ 
OO
liegen, „
Herrscher” sein zu können, und 
OO
sich selbst, ‒ den „
Herrscher” ‒ ‒ 
OO
zu beherrschen, bald werden 
Könige, in 
OO
 
denen 
nichts von 
wahrem „
Königtum” 
OO
und seiner mystischen Gewalt zu finden 
OO
ist, den Thron, der ihnen 
nicht gebührt, 
OO
durch 
Waffen sichern wollen, und immer 
OO
wieder werden die Geschicke wechseln, bis 
OO
die letzten Menschen dieser Erde falls nicht 
OO
Geisteseinsicht sie noch hindert, gegenseitig 
OO
sich erschlagen, weil das letzte Tier ge‐ 
OO
schlachtet und die letzte Pflanze längst in 
OO
Sand und Eis erstorben ist, ‒ denn diese 
OO
Erde muß erstarren, und des Erdenmenschen 
OO
ewige „Erlösung” wird 
erst eine neue 
OO
Weltenperiode schauen. ‒ ‒ ‒
.Wehe den „letzten Menschen”, denn da 
OO
wird die Sage von Kain und Abel 
tausend‐ 
OO
fältig Wiederholung finden, falls der Erden‐ 
OO
mensch sich nicht vorher darauf besinnt, daß 
OO
jedes „Du” ein „Ich” ist, das in ihm sich 
OO
finden will. ‒ ‒
.Jeder der Wenigen, denen Geist und 
OO
hohe Geistes-Übertragung Weiten der Zeit 
OO
 
und des Raumes lichtklar erhellte, ist mit 
OO
mir eines Sinnes in dem Wunsche: ‒ Möchte 
OO
nur 
Einer derer, die in heutigen und 
OO
künftigen Tagen dieser Erdenwelt ein dauern‐ 
OO
des Glück zu bereiten hoffen, fähig werden, 
OO
das zu sehen, was wir Wenigen, von Leid 
OO
um andere fast ausgelöscht, klar sehen 
OO
lernen 
müssen! ‒ ‒
.Er würde sicherlich vor Schreck gelähmt, 
OO
und tiefe Scham im Herzen, seine Zukunfts‐ 
OO
träume in den tiefsten Schacht der Seele 
OO
bannen, würde nie und nimmermehr 
auf 
OO
dieser Erde suchen, was sein 
Geist ihm 
OO
zeigt, und was er nur, in Irrtumswahn be‐ 
OO
fangen, hier auf diesem Weltenstäubchen 
OO
„Erde” ausgestaltbar glaubt. ‒ ‒
.Die Träume dieser Weltbeglücker sind 
OO
trotzdem aller Wahrheit voll, nur ist das 
OO
Glück, das sie der Menschheit wünschen, 
OO
nie 
auf Erden zu erreichen, nie mit Erden‐ 
OO
mitteln auszuwirken, nie 
dem Menschen 
OO
 
dieser Erde, 
so wie sie ihn sich er‐ 
OO
träumen, vorbehalten. ‒ ‒ ‒
.Laßt uns darum eine 
andere „neue 
OO
Menschheit” suchen, eine Menschheit, die, 
OO
obwohl sie 
auf der Erde lebt und sich 
OO
des Erdenlebens 
freut soweit dies möglich 
OO
ist, doch längst nicht mehr 
allein „von 
OO
dieser Erde” ist! ‒
.Wir müssen den Menschen zu einer 
OO
tieferen Quelle des Glückes führen, einer 
OO
Quelle, die 
reichlicher fließt, wenn wir 
OO
jenen, 
vom Wahne irdischen Glückes 
OO
betörten „Freunden der Menschheit” wahr‐ 
OO
haft 
brüderlich zur Seite treten wollen. ‒ 
OO
.Wir müssen sie von 
sich selbst und 
OO
ihren 
Träumen erlösen, wenn wir die 
OO
Wahrheit, die sie dumpf erfühlen und 
OO
dann in sterile Gedankengebäude bannen 
OO
wollen, 
wirklich der Menschheit, 
nutzbar 
OO
machen sollen. ‒ ‒ ‒
 
.Zwar liegt es 
nicht im Bereich der 
OO
Möglichkeit, daß ein wahrhaft gerechter 
OO
Mensch jemals 
Gerechtigkeit für alle 
OO
schaffen könnte, doch jeder 
Einzelne kann 
OO
Rechtlichkeit erstreben, und damit einen 
OO
Ausgleich schaffen helfen, gegenüber jenem 
OO
Unrechtswillen, den auch Götterkräfte 
OO
nie aus diesem Erdendasein tilgen könnten. 
OO
‒ ‒ ‒
.„
Das Glück der Menschheit” ist ein 
OO
Glück der 
Einzelnen, und in der 
Seele 
OO
eines jeden Menschen allein nur erreichbar. ‒ 
OO
.Die „neue Menschheit”, die auf dieser 
OO
Erde einst erstehen kann, wird ganz gewiß 
OO
ihr Glück nicht mehr 
von außen her er‐ 
OO
warten. ‒ Sie wird erkennen, daß die Dinge 
OO
dieser Außenwelt nur sind, 
was wir aus 
OO
ihnen machen, und daß sie nur insofern 
OO
uns 
bestimmen können, als wir uns be‐ 
OO
stimmen 
lassen..
 
.Die 
innere Welt des 
Einzelnen muß 
OO
eine Welt des 
Friedens und des 
reinen 
OO
Glückes werden, und 
hier allein nur 
OO
kann der Mensch der Erde 
wahrem Glück 
OO
begegnen. ‒ ‒ ‒
.Wie dieses Glück des Einzelnen zu 
fin‐ 
OO
den ist, das zeigt die Lehre, die in diesen 
OO
Büchern sich entrollt.
.Daß die Befolgung ihrer Winke auch 
OO
das Leben in der 
Außenwelt weit glück‐ 
OO
licher gestalten kann, wird keiner leugnen 
OO
wollen, der einmal erkannte, daß das ganze 
OO
Leben dieser Außenwelt nur 
unsichtbarer 
OO
Kräftewirkung Zeugnis ist. ‒ ‒
.Von 
Innen her muß alles keimen, was 
OO
im irdisch-äußerlichen Dasein wirkliche Be‐ 
OO
glückung bringen soll. ‒
.Im Äußeren ist nur das Reich der 
OO
Wirkung jener Kräfte, die allein 
in tief‐ 
OO
ster Seele ankern.
 
.Wer hier im 
Äußeren zu bessern sucht, 
OO
der wird nur 
Schein-
Erfolge ernten, wird 
OO
nur 
dem Augenblick Beglückung schenken, 
OO
und was er wirkte, muß gar bald in sich 
OO
zusammenfallen, da die 
Wurzelkräfte feh‐ 
OO
len, die es in der Außenwelt 
erhalten 
OO
könnten. ‒ ‒
.Möchte doch dieses „Buch vom Men‐ 
OO
schen” vielen die Augen öffnen, die, erfüllt 
OO
vom besten Streben, heute noch dabei sind, 
OO
ihre Kräfte zu vergeuden, weil sie in der 
OO
Außenwelt das „Glück der Menschheit” zu 
OO
erreichen hoffen!
.Möchten doch jene, die heute von früh 
OO
bis spät nach Rettung und Hilfe 
Aus‐ 
OO
Schau halten, endlich zur 
Ein-
Sicht kom‐ 
OO
men!
.Nur wenn die 
Innen-
Schau das Spähen 
OO
nach außen 
ablöst, kann auch im 
Äußeren 
OO
der Menschheit Dasein 
menschenwürdig 
OO
werden. ‒ ‒ ‒
 
.Dann erst kann mancher „Zukunfts‐ 
OO
traum” 
erfüllbar sich gestalten, der durch 
OO
die Mittel, die man bis zu diesen Tagen 
OO
anzuwenden liebt, nur in Gefahr kommt, 
OO
sich in Dunst und Nebel 
aufzulösen. ‒ ‒ 
OO
.Die „
alte Menschheit” hat es gut ver‐ 
OO
standen, die 
Außenwelt in ihren 
Dienst 
OO
zu zwingen, doch da sie nur von 
außen 
OO
„zwingen” kann, droht sie den Kräften zu 
OO
erliegen, die sie selbst zu ihrem Dienst ent‐ 
OO
fesselt hat. ‒
.Die „
neue Menschheit” wird 
nicht mehr 
OO
von außen zwingen wollen, was sie weit 
OO
ersprießlicher von 
innen her zu lenken 
OO
lernen wird. ‒ ‒
.In jedem Einzelnen der „neuen Mensch‐ 
OO
heit” werden sich 
Kräfte offenbaren, die 
OO
alles in den Schatten stellen, was der Mensch 
OO
der „
alten Menschheit” stolz als „geistige 
OO
Errungenschaft” bewunderte, ‒ in seinem 
OO
Innern nicht bewußt, daß alles 
Denken nie 
OO
 
den „
Geist” erfassen kann, der, 
wirkend 
OO
wie die Kraft des Blitzes, alle Welt er‐ 
OO
füllt, und der dem Menschen 
nie durch 
OO
Denken, 
nie durch äußere Mechanik dienst‐ 
OO
bar wird, des Spottes spottend, den der 
OO
„Geist” so mancher „Denker” seiner 
Wirk‐ 
OO
lichkeit entgegensetzt. ‒ ‒ ‒
.Zu weit von jeder Illusion entfernt, 
OO
weiß ich gewiß, daß der 
wirkliche Geist 
OO
weder heute noch morgen allerorten sich 
OO
offenbaren kann, denn systematisch hat die 
OO
alte Menschheit alle Schächte zugeschüttet, 
OO
durch die der Mensch der Gegenwart in sich 
OO
die Tiefe finden könnte, in der die Quellen 
OO
alles Werdens rauschen.
.Doch einmal 
werden diese Quellen sich 
OO
erneut erschließen, und die alsdann aus 
OO
ihnen schöpfen 
können, werden gar man‐ 
OO
ches durch des wirklichen Geistes Kraft ver‐ 
OO
mögen, was heute mit aller Denkkraft der 
OO
Gehirne nur 
vergeblich erstrebt wird.
 
.Auch 
dann jedoch wird diese Erde nicht 
OO
zum „Himmel” werden, und unbezwungene 
OO
Kräfte werden stets die 
Mehrzahl der Men‐ 
OO
schen in Banden halten. ‒ ‒
.Die „
neue Menschheit” wird ein Reich 
OO
der 
Erwählten und 
Berufenen sein, und 
OO
Einzelne sind bereits 
heute schon dabei, 
OO
dieses Reich in sich zu gründen.
.Es ist immerhin 
möglich, daß 
diese 
OO
Generation seine ersten Spuren erleben mag, 
OO
‒ doch 
sicher werden 
die Kinder unse‐ 
OO
rer Kinder einst von seinen Kräften 
wis‐ 
OO
sen, wie 
wir heute 
jene Kräfte kennen, 
OO
die der Mensch der 
alten Menschheit der 
OO
Natur entrissen glaubte, weil er sie mit 
OO
List, 
von außen her, in seinen Dienst zu 
OO
stellen wußte.
.Die heiligen Bücher alter Tage künden 
OO
jedoch mit Recht ein Reich der „Kinder 
OO
des 
Lichtes” und ein Reich der „Kinder 
OO
 
dieser Welt” der unausgleichbaren äußeren 
OO
Kräfte, und Einer, der es wahrlich wissen 
OO
konnte, sagte: „Die Kinder dieser Welt sind 
OO
in ihrer Art 
klüger, als die Kinder des 
OO
Lichtes!” ‒ ‒
.Es wäre zu wünschen, daß auch die 
OO
„Kinder des 
Lichtes” in 
ihrer Art „
klü‐ 
OO
ger” würden und den Bann zu 
brechen 
OO
wüßten, in dem sie durch die „Kinder 
OO
dieser Welt” gefesselt sind!
 
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Wir haben nun den 
Menschen ge‐ 
OO
sehen auf allen seinen Wegen.
.Wir sahen ihn an seinem 
Ursprung, 
OO
da er noch in 
Gottheit lebte, und sahen 
OO
seinen „Fall” aus hohem Leuchten.
.Wir sahen, wie er sich dem 
Tiere einte 
OO
und in selbstgeschaffenem Exil sich müht, 
OO
das Glück des Ursprungs wieder zu erreichen. 
OO
.Auf Wegen des 
Irrtums und auf dem 
OO
Wege zur 
Wahrheit haben wir ihn be‐ 
OO
gleitet, und so erkannt, daß diese Erde nicht 
OO
des Menschen Heimat werden 
kann, und 
OO
daß es Wahrheit war, wenn einst ein Wis‐ 
OO
sender zu sagen wußte: ‒ ‒
.„
Alle Kreatur wartet der Erlösung 
OO
durch die Kinder Gottes!” ‒
 
.Du selbst, zu dem ich hier rede, ‒ 
OO
du selbst bist ein 
Mensch, und kannst zu 
OO
einem „Erlöser aller Kreatur”, zu einem 
OO
„Kinde 
Gottes”, einem der „Kinder des 
OO
Lichtes” werden. ‒ ‒
.Du kannst auch freilich, wenn es dir 
OO
genügt, als ein „Kind 
dieser Welt”, ein 
OO
Gebannter der Außendinge, deine karge 
OO
Freude finden.
.Es liegt alle Entscheidung darüber einzig 
OO
und allein nur bei 
dir, und nichts kann 
OO
deinem Willen sich entgegenstellen, wenn 
OO
du dich selbst einmal 
entschieden hast. ‒ 
OO
.Aber eben diese 
Entscheidung fällt dir 
OO
vielleicht so bitter schwer.
.Du möchtest nach dem höchsten Ziele 
OO
streben, doch du 
willst noch nicht...
.Wenn du erst 
wollen könntest, würde 
OO
die Seligkeit des Wollenden dich mit einem 
OO
Jubelruf aus allen Bedenken reißen. ‒ ‒ ‒ 
OO
 
.Gar sehr haben jene sich an dir ver‐ 
OO
sündigt, die dir den Weg zum 
Lichte als 
OO
einen Weg der steten 
Entsagung und des 
OO
Verzichtes beschrieben haben, und so 
OO
deinen Willen, schreckgelähmt, an die Erde 
OO
bannten. ‒
.Du siehst aus meinen Worten, daß man 
OO
dich falsch beraten hat, und daß dein Weg 
OO
zum Lichte niemals dich zu hindern braucht, 
OO
die Blumen und köstlichen Früchte an den 
OO
Wegesrändern dir zu pflücken.
.Du wirst sogar das Leben dieser Erde 
OO
dann erst richtig 
lieben lernen, wenn du 
OO
dich 
auf deinem Weg zum Lichte weißt. 
OO
‒ ‒ ‒
.Dein Weg zum Lichte ist dein Weg zu 
OO
dir selbst, und ‒ zu deinem 
Gott, der 
OO
sich in dir 
verhüllt.
.Es ist der „
lebendige” Gott, von dem ich 
OO
spreche, und nicht ein „Gott” etwelcher 
OO
Götzendiener. ‒
 
.Gar leicht läßt 
der „
lebendige Gott” 
OO
sich finden, wenn du mutig ihm 
vertraust, 
OO
noch ehe du ihn kennst, doch wird er 
OO
immer ferner dir 
entschwinden, je ängst‐ 
OO
licher du erst „
Beweise” forderst, ob er 
OO
denn auch wirklich 
sei, und ob die Kraft 
OO
in dir sich finden lasse, ihm zu nahen... 
OO
.Je weiter du dich so von ihm entfernst, 
OO
desto mehr wird er dir entgleiten, so daß 
OO
du zu einer Beute jener Außenwelt werden 
OO
wirst, der du 
gebieten könntest, wärest 
OO
du 
bewußt vereint mit deinem Gott. ‒ ‒ 
OO
.Es ist nur ein 
Bewußtseinsakt, der 
OO
dir den Schlüssel gibt, mit dem du alle 
OO
Pforten, die zu geheimster Weisheit führen, 
OO
öffnen kannst...
.Du lebst, selbst 
hier in diesem Außen‐ 
OO
leben, 
nur in 
dem Bereich, den dir dein 
OO
Wissen um dich selbst 
entschleiert, ‒ 
OO
und viele, die 
am gleichen Orte leben, 
OO
 
sind dennoch 
recht verschiedenartig ihrer 
OO
bewußt, 
in den verschiedensten Erlebnis‐ 
OO
welten, die das Reich der 
Außenwelt in 
OO
sich beschließt. ‒ ‒
.Du hast dich aber an das Dasein dieser 
OO
Außendinge so 
verhaftet, daß es dir 
OO
schon ein „Wunder” scheinen mag, wenn 
OO
du von einem Menschen hörst, der eine 
OO
Überwelt 
bewußt betreten kann, die du 
OO
kaum 
ahnst, weil dein Bewußtsein nur in 
OO
Rhythmen schwingt, die 
sehr verschieden 
OO
sind, von 
jenen Schwingungswellen, die das 
OO
Reich der Überwelt dem anderen offen‐ 
OO
baren...
.Das Äußere ist dir die wahre „Wirk‐ 
OO
lichkeit”, und nur 
mißtrauend wendest 
OO
du dich an 
dein Innenleben, in dem du 
OO
„Ein-Bildung” und Phantasie 
allein am 
OO
Werke glaubst.
.Auch 
hier gilt, was ich vordem sagte: 
OO
‒ ‒
 
.Du kannst die „Wirklichkeit” im Innern 
OO
niemals finden, wenn du nicht mutvoll ihr 
OO
vertraust, bevor du sie noch 
kennst... 
OO
.Du wirst dich 
immer weiter von der 
OO
Wirklichkeit 
entfernen, je mehr du ängst‐ 
OO
lich dich vor „Täuschung” fürchtest, und 
OO
erst „
Beweise” haben willst, wo der „Be‐ 
OO
weis” dir nur als 
Krone deines muter‐ 
OO
füllten Strebens winkt. ‒
.Du tust sehr wohl daran, und dein Be‐ 
OO
wußtsein hat dich gut geleitet, wenn du in 
OO
dieser 
Außenwelt stets erst „Beweise” ha‐ 
OO
ben willst, bevor du ihr vertraust, denn 
OO
diese Welt der Außendinge ist wahrhaftig 
OO
eine Welt der Täuschung, und selbst die 
OO
„
Beweise”, die sie dir gewähren kann, 
OO
sind 
selten von Täuschung 
frei. ‒
.Du bist so sehr gewohnt daran, in einer 
OO
Welt der steten Täuschung dich zu 
sichern, 
OO
ehe du handeln willst, daß du auch in der 
OO
 
Welt der „Wirklichkeit” den gleichen Arg‐ 
OO
wohn nötig glaubst. ‒
.In 
deiner „
Wahrheit” die dir durch 
OO
„Beweise” 
unantastbar wurde, ist so viel 
OO
plumpe oder feine 
Täuschung, daß du je‐ 
OO
des Maß verloren hast, ‒ und wenn du 
OO
wirklich einmal auf die Spur der 
wahren 
OO
Wirklichkeit gelenkt, die 
absolute Wahr‐ 
OO
heit findest, dann scheuchst du ängstlich sie 
OO
von dir, weil du dich nur in eitlem Täuschungs‐ 
OO
wahn befangen glaubst, und längst schon 
OO
deiner „Wahrheit” Sklave bist. ‒ ‒ ‒ 
OO
.Du wirst erst völlig neue Wege gehen 
OO
lernen müssen, bevor du einst zur Wahrheit, 
OO
wie sie wirklich 
ist, gelangen kannst!
.Hier wäre wahrlich eine neue Wertung 
OO
aller Werte 
sehr vonnöten!
.Der „Denker”, die sich ihre „Wahrheit” 
OO
neu 
erdenken, wird kein Ende sein, und 
OO
 
gibst du mit 
erdachter „Wahrheit” dich 
OO
zufrieden, so wirst du leichthin 
jede For‐ 
OO
mung finden können, die deinen 
Vor-
Ur‐ 
OO
teilen und deinem 
Außensinn behagt.
.Doch, willst du 
zu der Wahrheit sel‐ 
OO
ber kommen, so wie sie 
ist, und strahlend 
OO
wirkt in ewig neuer 
Wirklichkeit, dann 
OO
wirst du 
in dir selber suchen müssen, und 
OO
nur in deinem tiefsten 
Innern wird die 
OO
Wahrheit sich dereinst 
entschleiert zeigen. 
OO
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
.Dann wirst du klar erkennen, was dieses 
OO
Buch dir sagen will.
.In seiner 
neuen Formung, wie du hier 
OO
sie in den Händen hältst, suchte ich noch 
OO
manches 
klarer zu gestalten damit kein 
OO
Zweifel mehr aufkommen könne, wie du 
OO
meine Worte deuten sollst, auf daß sie dir 
OO
zum Segen werden.
 
.Doch auch die klarste Form der Rede 
OO
wird dir wenig nützen, wenn du nicht in 
OO
dir selber danach strebst, 
dich selbst zu 
OO
lichter Klarheit zu erheben. ‒
.Bist 
du selber klar in dir geworden, 
OO
dann wird dir wohl keines meiner Worte 
OO
fürder „dunkel” bleiben, denn was ich dir 
OO
zu künden komme, ist 
in sich selber 
OO
„Licht”, und wer zum Lichte 
will, der 
OO
wird hier 
finden was er sucht. ‒
.Ich gebe gerne zu, daß ich gar oft in 
OO
diesem Buche Dingen 
die sich schwer er‐ 
OO
klären lassen, Worte schaffen muß, und 
OO
daß solche Worte dann nur 
williger Ein‐ 
OO
fühlung sich erschließen.
.Aber wenn dir einer von einem Lande 
OO
Kunde bringt, in dem 
Gold zu ergraben 
OO
ist, so wirst du gewiß nicht daran Anstoß 
OO
nehmen, daß er nur schwer den Weg dahin, 
OO
den du nicht kennst, beschreiben kann... 
OO
 
.Nun denn: ‒ auch ich beschreibe dir 
OO
hier einen Weg der dich zu einem „Gold‐ 
OO
lande” bringen soll!
.Es ist der Mühe wert, meine Worte recht 
OO
deuten zu lernen...
.Und mangelt dir nicht der Mut, den 
OO
Weg den ich dir weise, 
freudig zu be‐ 
OO
schreiten, so wirst du wahrlich ‒ 
in dir 
OO
selbst das reichste Goldland finden, 
OO
das kein anderer dir jemals streitig machen 
OO
kann. ‒ ‒ ‒
 
Die sich helfen wollen,
Müssen gleichen Stammes sein! ‒
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Die Brüder im Lichte,
Die dich beraten,
Sind 
Menschen wie du!
Nicht: fühllose Wesen, ‒
Durch nichts erregbar, ‒
Dem Leben erstorben! ‒ ‒
Was Menschen 
ersehnen,
Ist ihnen 
heilig; ‒
Doch sehn ihre Augen
Die 
letzten Ziele...
Alles Begehren
In 
Sünde und 
Irren
Ist uns entschleiert,
 
 
Als pfadloses Suchen ‒
Nach ewiger Schönheit...
‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Darum bereiten wir
Gangbare Pfade.
Darum führen wir
Den Weg zum Lichte, ‒ ‒
Die irrenden Brüder
Verstehend
In Liebe. ‒ ‒ ‒ ‒
 
ENDE